Warum ist die Pflanzengenetik relevant?
exponentielles Bevölkerungswachstum: mehr Nahrungsmittel
Klimawandel
Trockenstress
neue Resistenzen (Pathogene, Insekten, Funizide, Pestizide, Insektizide)
3%-5% Ernteertragsverlust pro Grad Temperaturanstieg
Verlust landwirtschaftlicher Fläche
Erosion
Versalzung
Bebauung
Nutzng für Biokraftstoffe
verstärkte Umstellung auf vegetarische Ernährung
Begrenzte Verfügbarkeit von Wasser oder Phosphor
Konkurrenz mit privater/industrieller Landwirtschaft
Was könnte die Pflanzengenetik in der Zukunft erreichen?
Sicherung der menschlichen Ernährung trotz der bestehenden Herausforderungen
Verständnis der Toleranzmechanismen auf molekularen Ebenen
Nutzund Toleranzmechanismen für Ertragserhalt
diagnostische Marker zur schnellerer Züchtung
Entwicklung von Sorten mit erhöhter Trockentoleranz
Nenne 2 Pflanzenhormone und ihre Wirkung!
Abscisinsäure
Ausbildung Ruhe-und Alterszuständen
Förderung Blattfall
Abtrennung von Blüten und Fruchten (über Ethylen)
Ausbildung von Knospen-und Samenruhe
Verschluss Stomata
Ethylen
reguliert Seneszens (Alterung)
Abscission (Abwurf) von Blättern, Blüten, Früchten
Hemmung Wurzelwachstum
Dormanz (Samen- oder Knospenruhe)
Welche Strategien haben Pflanzen gegen Trockenheit?
drought escape
anuelle
schnelles Wachstum, frühe Blüte, hohe PS-Kapazität
Trockenheit endet Wachstumsphase: überdauern als Samen
drought avoidance
anuelle, zwei- und mehrjährige
höhere Wassernutzungseffizienz, weniger Transpiration / Stomata, sukkulente Blätter, viel Wurzeln
drought tolerance
zwei- und mehrjährige
osmotisch wirksame Substanzen, Zuckeransammlung, Wurzelwachstum
Welche Pflanzen müssen gezüchtet werden?
erhöhte Trocken- und Salztoleranz
geringer Dünger- und Wasserbedarf
verstärkte Pathogenresistenz
verbesserter Ernährungswert
Was wurde mit der Tabakpflanze gemacht?
ein Kandidatengen (HDG11/EDT1) durch T-DNA überexprimiert
Transkriptionsfaktor
verbessertes Verhalten unter Trockenstress
Umfangreicheres Wurzelsystem
weniger Stomata
Wann besteht Trockenstress?
wenn Wasserbedarf > Wasserverfügbarkeit
Zeitpunkt der Trockenheit
Dauer der Stressphase
Intensität der Trockenheit
Warum ist die Kartoffel so trockensensitiv?
flaches Wurzelsystem
Wie groß ist das haploide Pflanzengenom?
Genome höherer Pflanzen riesig
unterschiedliche Größen
Was ist die Modellpflanze der Pflanzengenetik?
Arabidopsis thaliana (Ackerschmalwand)
Was macht Biano Genomics?
Genomvergleich
spezifsiche Schnitte
fluoreszierende Basen eingebaut
spezifische Karte entsteht
gleiches Muster: gleiches Genom
längerer Abstand zwischen 2 Mustern: Insertion
Erfassung großer (>1kb) struktureller Veränderungen
Welche Art der Sequenzierung wird für die meisten Gründe genutzt?
“Illumina”
Inwiefern kann man Genome grob aufgrund der Häufigkeit des Vorkommens aufteilen?
hochrepetitive DNA (Satelliten-DNA)
10^5 - 10^6 Kopien pro Genom
Art- und Gattungsspezifische Differenzierung
Mittelrepetitive DNA
10^2 - 10^4 Kopien pro Genom
ribosomale RNA, tRNA, snRNA
Unique oder single copy DNA
1 - 10^2 Kopien pro Genom
Strukturgene
Wofür nutzt man Reassoziationskinetiken?
zur Feststellung der Menge an (hoch-, mittel-) repetitiven Sequenzen
ES-DNA absorbiert mehr Strahlung bei 260nm
Je mehr repetitive Sequenzen, desto schneller reassoziieren Einzelstränge (Annealing)
DS-DNA erhitzt und wieder abgekühlt, währenddessen Absorption und damit Menge an ES gemessen
Warum sind die Genome bei Pflanzen so unterschiedlich groß?
Gehalt an hochrepitititver DNA
Wieviele Genome haben Pflanzen und wie werden sie vererbt?
3 Genome
chromosomale DNA
mitochondriale DNA
Meist maternal
paternal bei Musa
biparental bei Pelargonium
plastidäre DNA
meist maternal
Welche Struktur hat die mtDNA?
bei höheren Pflanzen: circulär und ds
Masterchromosom = Summe aller Sequenzen circulär angeordnet
Sublimons = kleine Circel, enstanden aus intramolekulare Rekombination des Masterchromosoms
können unterschiedlich reguliert werden
Mehr Circel pro Mitochondrium Gewebeabh. und Entwicklungsabh.
Wie werden mitochondriale Gene exprimiert?
Transkription durch kerncodierte RNA-POL
Phagen-Typ-RNAP
RNA-Prozessierung
Gruppe I und Gruppe II Introns
Cis- und trans-spleißen
Keine Spleißosomen
RNA-Editing
sekundäre Nukleotidsequenzveränderungen in prämRNA
idR C zu U (Desaminierung: Amin in Keto-Gruppe)
selten U zu C
vorwiegens im proteincodierenden Bereich
Proteine sind so untereinander ähnlicher als auf Sequenzebene
eigener Translationsapparat
rRNAs: 5S, 18S, 26S
Hauptteil mitochondriale tRNAs von mtDNA codiert
Was ist CMS?
cytoplasmatisch-kerngenische männliche Sterilität
Veränderungen im Mitochondriengenom
Wechselspiel zwischen Kern und Mitochondrium
Kein funktionsfähiger Pollen
maternal vererbt
Vmtl. Als Vermeidung von Inzucht (Selbstbefruchtung)
Einsatz in Hybridzüchtung
Steuerbar: Restore-Gene im Kern können steriles Cytoplasma wieder aktivieren (dominantes Kerngen, 1 Allel reicht aus)
Wie sind Plastiden aufgebaut?
eigenständiges Kompartiment, durch Teilung aus sich selbst hervorgehend
ineinander überführbare Differenzierungsformen (Leukoplasten, Chloroplasten,…)
eigene Plastiden-DNA
zirkulär
Anzahl regulierbar
Aufbau, Funktion duale Kontrolle durch Plastiden- und Kern-DNA
Vererbung meistens uniparental maternal
Photosynthese, Stärkebildung und -speicherung, PS-Pigmente, …
Wie ist eine ptDNA aufgebaut?
IR: inverted repeat
umgekehrte Sequenzwiederholungen
tRNA
rRNA
wenige für Polypeptide
LSC: large single copy
großes Einzelkopieelement
polypeptidkodierende Gene
SSC: small single copy
kleines Einzelkopieelement
Wie werden plastidale Gene exprimiert?
Transkription durch 2 unterschiedliche RNA-POLS
PEP (plastid encoded RNA-POL)
mit σ70-Faktor
erkennt bakterielle Promotoren
NEP (nuclear-encoded RNA-POL)
erkennt AT-reichen Promotor, wie Eukaryoten
ptDNA-Operons
viele polycistronische Gene
RNA-Processing
viele mit Exon-Intron-Struktur
Gruppe I und II Introns
Gruppe III Introns bei Euglena
Cis- und trans-Spleißen
idR C zu U (Desaminierung)
Translation
alle tRNAs in Plastiden codiert
Was für Plastommutanten gibt es?
Antibiotika-Resistenz-Mutanten
Herbizid-Resistenzen
Photosynthesedefekte
Panaschierung (helle Flecken)
Was sind Angriffsstellem für Herbizide?
Photosystem II
Fettsäurebiosynthese in Chloroplasten
generell Plastiden, die nur in Pflanzen vorhanden sind
Einführung Gentransfer in Plastiden höherer Pflanzen
Vermeidung ökologischer Gefahren
keine Verbreitung über Pollen
Transformation
über Partikelkanone oder Polyethylenglykol-Behandlung von Protoplasten
Selektion auf homoplastomische Zellen
Wie läuft Pflanzenzüchtung mit und ohne Gentechnik im Vergleich ab?
Was sind molekulare Marker und wie werden sie genutzt?
= genetische Unterschiede, welche im Idealfall mit einem Zielgen gekoppelt sind und so das Vorhandensein des Zielgens im Organismus kenntlich machen
für Selektion (Marker gestützte Selektion)
genomisch oder phänotypisch
z.B. Farben, Resistenzen
Was ist grüne Gentechnik?
= Einsatz gentechnisch veränderter Organismen (GVOs) in der Landwirtschaft und Ernährung
Freisetzung ind Inverkehrbringen von GVO
Kulturpflanzen mit verbesserten agronomischen Eigenschaften
Herbizidresistenz
…
Welche Methoden zur Genübertragung gibt es?
Agrobacterium-vermittelte Transformation
Agrobacterium tumefaciens
Agrobacterium rhizogenes
Particle Gun
Gold/Wolframpartikel mit DNA beschichtet als Microcarrier
Microcarrier auf Macrocarrier
Partikelgun schießt auf umgedrehten Macrocarrier
Druck beschleunigt Macrocarrier und Microcarrier bis stopping screen
Nur Microcarrier kommen weiter und injizieren Zelle
Floral Dip
Blütenstände kopfüber in Agrobacteriumstände gestülpt
enstandenes Saatgut enthält auch transformierte Samen
Was sind Reportergene?
= Gene zum schnellen Nachweis von Transformation
schnell, einfach, eindeutig
Nicht erst komplizierte Analysen
GUS (β-Glucuronidase)
setzt bestimmte Zucker so um dass blauer Farbstoff dabei entsteht
stört PS
GFP aus Qualle
GFP (Green Fluorescent Protein)
Was sind Selektionsmarker?
= Gene, die nicht-transformierte Organismen am Wachstum hindern und so selektieren
Antibiotikatoleranz
Herbizidtoleranz
geringe öffentliche Akzeptanz
Was wird zum Herstellen einer transgenen Pflanze benötigt?
Selektionsmarker
Reportergen
Primer
Fremdgen
Vektor (ti-Plasmid)
Mobilisierung
Klonierung
Was bringt der Gentransfer in Plastiden höherer Pflanzen?
Fremdgen kann nicht über Pollen an andere Pflanzen vererbt werden
Plastiden nur maternal über Eizelle, nicht über Pollen vererbt
Transformation über Partikelkanone oder chemisch
Selektion auf homoplastomische Zellen Voraussetzung
Was sind Limitierungen transgener Ansätze?
Verfügbarkeit von Genen
Verfügbarkeit von Promotoren
Transformationseffizienz
Regenerationsfähigkeit transgener Pflanzen
Was bringen GM-Crops? Mit Beispielen
Erhöhung der Lagerfähigkeit
Flavr-Savr-Tomate: Antisense
Zellwandabbauende Enzyme bei Reifung
Polygalakturonase durch Gen für Antisense mRNA abgeschaltet
Einführung von Vitaminen
Golden rice mit mehr Vitamin A
Gene aus Narzisse zur Carotinbiosynthese
Steigerung des Carotingehsltes in der Tomate
Reis bildet Serumalbumin
Reduzierung von allergenen Substanzen
RNA-Silencing Ansätze
Lyc e1-silenced transgene Tomatenpflanzen
führt zu Wachstumsverzögerungen
Zuletzt geändertvor 2 Jahren