Metabolsiches Syndrom
Fettstoffwechsel: Dyslipidämie
Trigylceridwerte > 150 mg/dl
HDL-C < 40 bzw 50 mg/dl
Zuckerstoffwechsel: gestörte Gluksoetoleranz
Nüchternblutzucker, Plasmaglukose > 110 mg/dl
Blutdruck: Hypertonie
> 130/85 mm Hg
Bauchumfang: abdominelle Adipositas
m -> > 102 cm
w -> > 88 cm
Beschwerden bei Diabetes mellitus
Polydipsie
Polyurie
Gewichtsbnahme
Abgeschlagenheit
Pruritus
Inappetenz
Heißhunger
Sehstörungen
-> bei 30-50% der Patienten mit Typ-2-Diabetes fehlen Beschwerden oder sind derartig gering, dass sie nicht Veranlassung zu einem Arztbesuch geben
Diagnostische Kriterien
oGTT-120min-Wert
Nüchtern-Plasmaglukose
Gelegenheits-Plasmaglukose
HbA1c
Oraler Glukosetoleranztest (oGTT)
3 Tage Kohlenhydrat-reiche Kost
Testdurchführung beim nüchternen Patienten
Glukosetrunk 75g Glukose in 250-300 ml Wasser oral
Blutentnahme 0 min und 120 min
normal < 140 mg/dl gestörte Glukosetoleranz (IGT) > 199 mg/dl Diabetes mellitus
Nüchtern Plasmaglukose
> 199 mg/dl
Klassifikation des Diabetes mellitus: Typ 1
immunologisch bedingt
ß-Zellzerstörung
absoluter Insulinmangel
genetische Prädisposition und umweltbezogene Auslösefaktoren
idiopathisch (ohne erkennabre Ursache)
LADA (latent autoimmune diabetes in adults)
Typ 1 DM
typischer Patient
Begleiterkrankungen
Häufigkeit
Elternteil mit Diabetes, Erkrankungsrisiko?
typischer Patient -> Kindes- bis Erwachsenenalter, Normalgewicht
Begleiterkrankungen -> Autoimmunthyreoditis, Zöliakie
Häufigkeit -> 5-10%
Elternteil mit Diabetes, Erkrankungsrisiko? -> 5%
Klassifikation des Diabetes mellitus: Typ 2
Insulinresistenz und/oder relativer Insulinmangel
zunehmender sekretorischer Defekt
vermehrte Glukagonproduktion
übermäßige hepatische Glukoseproduktion
Typ 2 DM
typischer Patient -> Erwachsenenalter, Übergewicht
Begleiterkrankungen -> metabolisches Syndrom
Häufigkeit -> 90-95%
Elternteil mit Diabetes, Erkrankungsrisiko? -> 50%
Klassifikation des Diabetes mellitus: Typ 3
-> Gruppe von anderen spezifischen Diabetesformen
Genetische Defekte:
Maturity-onset diabetes of the young (MODY)
Mitochondrialer Diabetes
genetische Defekte der Insulinsekretion
Erkrankungen des exokrinen Pankreas
Endokrine Erkrankungen: z.B. Akromeglaie, Cushing-Syndrom, Phäochromozytom
Medikamente/Chemikalien-induziert
Klassifikation des Diabetes mellitus: Typ 4
-> Gestationsdieabetes
Schwangerschaftsdiabetes
Pathogenese Diabetes mellitus Typ 1
Pathogenese Diabetes mellitus Typ 2
DD Typ-1-DM vs Typ-2-DM
T1D
T2D
C-Peptid erniedrigt
C-Peptid i.d.R. erhöht
Autoantikörper 85-90%
sehr selten Autoantikörper
Regulation der Insulinsekretion
Glucose über GLUT 1 ins Zytosol
Glucose —> Glucose-6-Phosphat über Glukokinase
ATP wird frei
K aus Zelle raus
Ca in Zelle rein
freies Ca in der Zelle wird mehr
Aktivierung der Vesikel mit Insulin
Exozytose
Insulinausschüttung
bei Erwachsenen das am häufigsten vorkommende Hämoglobin
entsteht durch eine nicht-enzymatische Bindung von Glukose an das N-terminale Ende der ß-Kette des Hbs
Glykierung irreversibel
wird erst durch den Abbau der Erys eliminiert
Höhe des HbA1c korreliert mit dem mittleren Blutglucosegehalt der vergangenen 6-8 Wochen
muss nicht nüchtern sein & Tageszeit egal
< 5,7%
< 39 mmol/mol
HbA1c als Diagnosekriterium
gut: <5,7% -> Diagnose kein Diabetes!
mittel: 5,7%-6,4% -> weitere Tests
schlecht: ab 6,5% -> Diagnose Diabetes!!
Nachteile des HbA1c-Wertes
Erhöhte oder verminderte Lebensdauer der Erys
hämolytische Anämie, Blutungen, Niereninsuff., Eisen-, oder Vit B12-Mangel….
Schwangerschaft
Hämoglobinvarianten
Chemische Modifikation
Hemmung der Glykierung
Kosten
Endokrine Kontrolle des Glukosestoffwechsels
Negativ: Insulin
Positiv: Glucagon
Adrenalin/Noradrenalin
Glucocorticoide
STH/Somatotropin/GH
Diabetes bedingte Folgeerkrankungen
Makroangiopathie
Bluthochdruck
KHK
Herzinfarkt
Apoplex (Schlaganfall)
pAVK
Mikroangiopathie
Retinopathie
Nephropathie
Neuropathie
Diabetischer Fuß
Demenzrisiko?
3-fach erhöht, mit Hypertonie 11-fach erhöht
Risiko Depression?
2-fach erhöht
Risiko M. parkinson?
Metabolische Wirkungen des Insulins
Akutkompliakationen
Ketoazidose
Hyperosmolate Stoffwechselentgleisung
Hypoglykämie
typisch für Typ1D
erhöhte Freisetzung von Triglyceriden und Fettsäuren mit Ketonkörperbildung aufgrund absoluten Insulinmangel
Kussmaulsche Atmung
Hyperosmolare Stoffwechselentgleisung
typisch für Typ2D
hoher Flüssigkeitsverlust bei hohen Gukosewerten
entsteht schleichend
Ursachen
Symptome
Therapie
< 50 mg/dl
Ursachen:
Überdosierung von Insulin oder Sulfonylharnstoffen
starke körperliche Belastung
Alkoholgenuss
Symptome:
Unruhe, Schwitzen, Tachykardie, Tremor, Krämpfe
Therapie:
Glukose
Spätfolgen
Diabetes mellitus und Arteriosklerose
Makroangiopathie -> stenosierende Arteriosklerose
Mikroangiopathie -> verdickte Basalmembran (nicht-enzymatische Glykosylierung)
Mechanismen der Risikoerhöhung:
Störungen im Lipidstoffwechsel
AGE
Hyperglykämie induzierte ROS, DNA Strangbrüche
wer soll auf Typ2-D getestet werden?
Erwachsene: in jedem Alter bei Übergewicht + mindestens zwei Risikofaktoren
Kinder: > 10 LJ bei Übergewicht + mindestens zwei Risikofaktoren
Diagnostische Richtwerte
Normalbefund:
Nüchtern-BZ: < 100 mg/dl
2h-oGTT-BZ: <140 mg/dl
HbA1c: <5,7%
IFG/IGT:
Nüchtern-BZ: 100-125 mg/dl
2h-oGTT-BZ: 140-199 mg/dl
HbA1c: 5,7-6,4%
D. mellitus:
Nüchtern-BZ: ab 126 mg/dl
Gelegenheits-BZ: ab 200 mg/dl + Symptome
2h-oGTT-BZ: ab 200 mg/dl
HbA1c: ab 6,5%
Prädiabetes
erhöhtes Risiko
ca 10% pro Jahr Übergang in manifesten Diabetes mellitus Typ 2
Organschädigungen beginnnen in der prädiabetischen Phase
Diagnostik:
Nüchternplasmaglukose: IFG
2h-oGTT: IGT
Autoantikörper bei Diabetes Mellitus Typ 1
mind. 1 AK nachweisbar bei 85-90% der T1D-Patient*innen
1-2% der Gesunden
Gestationsdiabetes
Glukosetoleranzstörung
wird erstmals in der Schwangerschaft mit einem 75-g-oGTT unter standatisierten Bedingungen aus venösem Plasma diagnostiziert
Prävalenz 10%
folgen/Komplikationen bei Mutter und Kind
ist eine Variante des Typ 2 DM
Folgen eines Gestationsdiabetes Mutter
Perinatale Mortalität
Präeklampsie/Eklampsie
Geburtsverletzungen
Operative Entbindung
Folgen eines Gestationsdiabetes Neugeborenes
Relative/Absolute Plazentainsuffizienz
Frühgeburtlichkeit
Schulterdystokie
Polyzytämie
Hyperbilirubinämie
diverse Fehlbildungen
Therapiekontrolle: Klinisch
Klinisch:
Anamnese
Gewicht
RR
Pulse
Augen
Füße
Nervensystem
Psyche
Therapiekontrolle: Labor
Selbstmessungen
Kreatinin
Albuminurie
HDL, LDL, TG
HbA1c als prognostischer Marker
7% —> Infarktrisiko erhöht sich um 40%
8% —> Infarktrisiko erhöht sich um 80%
3/4 der Diabetes-Patienten verstirbt an den Folgen eines Myokardinfarkts
Senkung des HbA1c-Wertes um eine Prozentpunkt
-> Verminderung der diabetischen Komplikationen um 20%
-> CAVE: das Hypoglykämierisiko verdreifacht sich!
-> Richtwerte: 6,5-7%: gute Einstellung
Plasmaglukose vs Kapillarglukose (POCT)
Gluksoekonzentration im Plasma um ca 11% höher
BZ-Werte im Streifentest können um 15-20% vom wahren Wert abweichen
Zuletzt geändertvor 2 Jahren