Störungen der primären Hämostase
Quantitativer Defekt
-> verminderte Bildung der Thrombozyten
Leukämien, MPS, Aplastische A
Chemo/Strahlentherapie
Leberzirrhose
VitB12-Mangel, Folsäure-Mangel
-> vermehrter Verbrauch der Thrombozyten
Heparin-induzierte TZP Typ II
DIC/Verbrauchskoagulopathie
ITP
TTP
Qualitativer Defekt
-> Gestörte Funktion
Erworben: Medis, Niereninsuff., Hepathopathie
Angeboren: vWS,
Wichtige Parameter der primären Hämostase
Thrombozytenanuzahl (kleines Blutbild)
Thrombozytenfunktion
in vivo-blutungszeit
in vitro-Blutungszeit
Pseudo-Thrombozytopenie
Präanalytisches Artefakt:
Aggregate werden maschinell nicht erfasst
Falsch-niedrige Thrombozytenanzahlen
Kein Krankheitswert
Bei Verdacht:
Mikroskopischer Blutausstrich
Thrombozytenzahl aus ThrombExact-Monovette bestimmen
Globale Gerinnungstests
Prinzip der Gerinnungstests
Zugabe von Ca und PL
Zugabe von Aktivatoren
Messen der Zeit bis Firbringerinnsel entsteht
Quick Test
-> Dauer von Aktivierung des extrinsischen Systems durch Thromboplastin und Calcium bis zur Bildung von Fibrinpolymeren
extrinsisches System
Überwachung Cumarintherapie
F7-Mangel
Prüfung der Leberfunktion
Aktivator: Tissue Factor
aktivierte partielle Thromboplastinzeit aPTT
-> Dauer von Aktivierung des intrinsischen Systems durch Zugabe von Phospholipiden bis zur Bildung von Fibrinpolymeren
intrinsisches System
Überwachung einer Heparintherapie (unfraktioniertes Heparin)
F8-, F9-, F11-, F12-Mangel
vWS (von Willbrand-Syndrom)
APS (Antiphospholipid-Syndrom)
Aktivatoren:
partielles Thromboplastin
Elagsäure, Kaolin
Routinescreening (kleiner Gerinnungsstatus)
Erweiterte Gerinnungsdiagnostik bei positiver Anamnese
Primäre Hämostase:
Thrombozytenzahl
Sekundäre Hämostase:
Quick
aPTT
Fibrinogen
positive Anamnese:
in vitro Blutungszeit
Störungen der Hämostase: Systematik
Hämorrhagische Diathese (erhöhte Blutungsneigung)
->
Thrombozytär (70%)
Plasmatisch (20%)
Vaskulär (10%)
Erworben (90%) vs hereditär
Thrombophilie (erhöhte Thromboseneigung)
Erworben vs hereditär
HIT 2
Auto-Antikörper gegen einen Komplex aus Heparin und Plättchenfaktor 4
Plättchenfaktor 4 ist ein Protein, das von Thrombozyten sezerniert wird
Antikörper können mit ihrem Fc-Teil Thrombozyten binden
—> Thrombozytenaggregation
Thromboembolische Ereignisse
-> durch Thrombozytenaggregate (=white-clots)
-> es kommt auch zum Thrombozytenabfall
—> sofortiges Absetzen der Heparintherapie
—> Ersetzen druch Antikoagulation mit Danaparoid oder Argatroban
Disseminierte intravasale Koagulopathie (DIC) - Verbrauchskoagulopathie
intravasale Aktivierung des Gerinnungssystems
-> Mikrothromben
-> Durchblutungsstörungen und Nekrosen
gleichzeitig kommt es durch den Verbrauch von Gerinnungsfaktoren zu Blutungen
Ätiologie:
Mikrozirkulationsstörung
Bakterietoxine (Sepsis)
Freisetzung von Prothrombinaktivatoren (Trauma)
Störungen der plasmatischen Gerinnung
Erworben:
Medikamente
Hemmkörper
Lebererkrankungen
Vit K Mangel
Verbrauchskoagulopathie
Verlustkoagulopathie
Angeboren:
vWS
Hämophilie A und B
Faktorenmängel
Dysfibrinogenämie
Thrombose: Definition
= Partieller oder kompletter Gefäßverschluss durch ein intravasales Blutgerinnsel
Thrombose: Pathogenese
Virchow-Trias:
Gefäßwandschaden
Strömungsgeschwindigkeit/Stase
Viskosität (Exikkose, Flüssigkeitszufuhr)
Thrombose: Risikofaktoren
Alter
Trauma
Thrombophilie
Pille
Rauchen
Schwangerschaft
Übergewicht
Tumor/Malignom
Reisethrombus
Thrombose: Komplikationen
Lungenembolie
Thrombose: Labor
D-Dimer
Thrombophiliie
Referenzbereich: <0,5 mg/l
Negativ?
-> erlaubt einen Auschluss einer Thrombose oder Lungenembolie (bei niedriger klinischer Wahrscheinlichkeit)
Erhöhung?
Thrombose oder Lungenembolie
Hyperfibrinolyse
postoperativ
Thromboseprophylaxe: Hemmung der Thrombozytenaggregation
Acetylsalicysäure (ASS)
ADP-Rezeptorantagonisten
GP-IIb/IIIa-Rezeptorantagonisten
Thromboseprophylaxe: Hemmung der plasmatischen Gerinnung
Heparin und Heparinoide
Vitamin-K-Antagonisten
direkte Thrombininhibitoren
dierkter Faktor Xa-Inhibitor
In vitro Blutungszeit (PFA)
erfasst die Thrombozytenfunktion (der primären Hämostase)
verlängerte Zeiten bei Thrombozytenfunktionsstörungen
insbesondere bei Therapie mit ASS und bei vWS
aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT)
Erkennung von Störungen im intrinsischen Gerinnungssystem (sekundäre Hämostase)
erfasst werden Aktivitäten der Faktoren 1, 2, 5, 8, 9, 10, 11, 12
Verminderung von Faktoren bei Hämophilie A (8) oder B (9) und Verbrauchskoagulopathie
verlängert bei erhöhten Konzentrationen von Fibrinspaltprodukten, Heparin- und Thrombolysetherapie sowie Hyperfibrinolyse und Fibrinogenmangel
Thromboplastinzeit/Quick (TPZ)
Erfassung von Störungen im extrinsischen Gerinnungssystems
Kontrolle der Therapie mit oralen Antikoagulanzien vom Cumarintyp
pathologisch bei ausgeprägtem Leberschaden, Vitamin K Mangel, Hyperfibrinolyse und Fibrinogenmangel
Thrombinzeit
erfasst Anwesenheit gerinnungshemmender Substanzen
insbesondere Fibrinspaltprodukte und Heparin
verlängert bei Hyperfibrinolyse, Heparintherapie, Thrombolysetherapie und Fibrinogenmangel
akute Phase Protein (im Verlauf entzündlicher Prozesse erhöht)
Verminderung meist sekundär bei Verbrauchskoagulopathie, Hyperfibrinolyse, und Lebererkrankungen
Welcher Wert ist geeignet, ein akutes Nierenversagen toxischer oder ischämischer Natur festzustellen?
—> NGAL
= Neutrophilen-Gelatinase-assoziiertes-Lipocalin
für Proliferation und Differenzierung von Tubulusepithelzellen
fungiert als Schadenslimitator bei apoptotischen Prozessen
bei toxischer oder ischämischer
Zuletzt geändertvor 2 Jahren