Diagnostik + Therapieformen
Was beinhaltet der psychopathologischer Befund; NICHT AMDP!
Zeitrahmen: aktueller Zustand der letzten 2 Wochen.
Beinhaltet Angaben zu:
verhalten des Patienten
Subjektive Angaben über das aktuelle Erleben
Interpretationen, Hypothesen u. Vorurteile über das subjektive Erleben des Patienten
das Erleben u. Verhalten des Patienten über eine Dritte Person
Stufen und Inhalte diagnostischer Prozess
—> Nur die Drei Teile sind wichtig
—> Was Biographische anamnese ist, nicht relevant
Exploration:
Erstes kennenlernen
Beschwerden
Anamnese:
Psychischer Befund
Krankheitsanamnese (aktuelle Erkrankungen, vegetative Anamnese - Grundgefühle wie schlaf etc.)
Biografische Anamnese (Soziale Anamnese - wie Herkunft, Frühere Erkrankungen u. Familienanamnese)
Diagnose:
Behandlungsziele
Behandlungsplan
Depressionen
Symptome der Depression
Psychische Symptome:
Niedergeschlagenheit
Interessensverlust
Vermindertes Selbstwertgefühl oder Schuldgefühle
Negative und pessimistische Zukunftsperspektive, Hoffnungslosigkeit
Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, Gedächtnis oder Unentschlossenheit
Suizidalität
Köperliche Symptome
Schlafstörungen
Energielosigkeit oder Mündigkeit
Verminderter oder gesteigerter Appetit - Gewichtsveränderung
Psychomotorische Hemmung oder Unruhe
Krankheitsanamnese
Aktuelle Erkrankungen klären: Von “Kinderkrankheiten” bis hinzu neueren bestehenden u. behandlungsbedürftigen störungen.
Vegetative Anamnese: Körperliche Grundgefühle werden erfragt - wie schlaf, Appetit, Stuhlgang et.
Sucht - u. Medikamentenanamnese
Psychosexuelle Anamnese: Gemeint sind Dinge - wie Sexual Verhalten, sexuelle Orientierungen, Missbraucherlebnisse etc.
Therapieformen in D (nicht im Detail, nur namentlich)
Richtilinienpsychotherapieschulen:
Psychoanalytische Therapie
Tiefenpsychologisch fundierte Therapie
(Kognitive) Verhaltenstherapie
Weitere Verfahren:
Systemische Therapie
Gesprächstherapie
Humansistische Ansätze: Gestalttherapie, Psychodrama
Anerkannte Verfahren:
Hypnotherapie
EMDR
Interpersonelle Psychotherapie
Neuropsychologische Therapie
Abgrenzung zu Burn-out
Von Burn-Out spricht man bei:
Veränderung vor allem im Arbeitskontext auffallen
andauernder Überforderung bzw. Überarbeitung
Kernsymptome: Erschöpfung, Leistungsminderung
Von Depressionen spricht man bei:
Kernsymptomatik: Interessenverlust und Freudlosigkeit; Antriebsmangel und Ermüdbarkeit.
Vulnerabilitäts-Stress-Modell
Das Modell gibt Aufschluss über die Verletzlichkeit eines Menschen und die damit zusammenhängende Anfälligkeit an einer psychischen Krankheit zu erkranken.
Das Modell setzt sich zusammen mit der Intraindividuell (zB. Geschlecht, Alter, Persönlichkeit, Verlust und Traume …)
Und der Sozialen Umwelt (zB. Sozialer ökonomischer Status von den Eltern, wie bin ich aufgewachsen, berufliche Sozialitation..)
Mit dem Stressereignis, dass getragen wird aus Intraindividuell und Sozialer Umwelt, kann es zu einer psychischen Störung kommen, wie zB. eine Kündigung, Fehlgeburt - kritische Lebensereignisse, Veränderungen, Bedingungen.
Die Psychologische- und Entwicklungsbezogene-Faktoren, können auch auf das Stressereignisse hinwirken, da zB. die Impulskontrolle nicht richtig gelernt wurde. Dies förderte somit der weg zur psychischen Störung.
Allgemeine Wirkungsfaktoren nach Grawe (2000)
Problemaktualisierung: veränderten Probleme müssen im Hier u. Jetzt erlebbar sein.
Ressourcenaktivierung: z.B. “Solution-Talk”
Problembewältigung: ist eine aktive Unterstützung, um positive Bewältigungserfahrungen zu machen, d.h. konkrete Handlungsorientierung. z.B. Begleitung bei Übungen.
Motivationale Klärung: Vorgehensweisen, die Introspektionsfähigkeit fördern: weshalb mache ich was ich mache u. will ich das so?
12-Monats-Prävelenz
Dabei wird bestimmt, wie viele Krankheitsfälle es um zurückliegenden Jahr gab.
Suizidrisiko bei psychischen Störungen
In 73% der Suizidfälle liegt eine psychiatrische Diagnose vor:
Suizidrisiko bei:
Depressionen: 15%
Borderline PS: 7-10%
Alkoholabhängigkeit: 6-21% (Drogenabhängigkeit schwer zu bestimmen, da Überdosis)
Bipolare Störungen: 15%
Schizophrenie: 10% (höchster Prozentsatz für mehrfachversuche)
Prävalenzen von Depressionen / Major Depression
Suizidale Verhaltensweisen
Ruhewünsche: ohne Verstebensintention
Todeswünsche: Aktuell oder in der Zukunft, ohne eigene aktive Handlung, ohne Handlungsdruck.
Suizidideen: Häufiger Ausdruck von Ambivalenz, jedoch ohne konkreten Handlungsdruck.
Suizidabsichten: Suizidideen mit konkreter Planung und Absichtserklärung zur Durchführung, deutlich als Drang erlebter Handlungsdruck.
Suizidversuch: Suizidale Handlung, die überlebt wird. Eine deutliche Todesintention und der Glauben, mit der angewandten Methode das Ziel zu erreichen, sind oder waren vorhanden.
Suizid: Suizidale Handlung, die mit dem Tod des Durchführenden endet.
Risikofaktoren von Drepressionen
Alter:
Erkrankungsrisiko gering bei Kindheit u. mittleren Alter
Steigt mit dem Alter an.
Geschlecht:
Frauen doppelt so häufig betroffen
Ursache: hormonelle Unterschiede, soziale bzw. Umweltfaktoren (niedriger Sozialstatus mehr Menschen betroffen) etc.
Familienstand:
geschieden, getrennt lebenden oder verwitweten
mit Kindern
Stadt:
Wer in der Stadt lebt hat eine höhere Prävalenz zu erkranken.
Life Events:
Verlusterlebnisse
Mangel an Bindung in Kindheit
Korrelate
Im medizinischen Sprachgebrauch werden unter dem Korrelat einer Erkrankung all jene Befunde verstanden, die dieser diagnostisch zugehörig sind.
Oft steht der Begriff für eine Entsprechung der subjektiven Patientenmitteilung mit den objektiven Befunden.
Geschlechtervergleiche
Frau:
25% Frauen sterben durch Suizide in Deutschland. Durchschnittlich 59,3 Jahre Alt.
Mann:
75% Männer sterben durch Suizid in Deutschland. Durchschnittlich 58,8 Jahre Alt.
—> Frauen haben mehr passiv und haben mehr Suizidversuche o. gedanken.
—> Männer sind mehr aktiv und haben erfolgreichere Suizide.
Einfluss Medien auf die Suizidalität
Viele Belge für den “Werther-Effekt”:
kausaler Zusammenhang zwischen Medieninhalte zu Suizid und Suizidales Verhalten. Eine erkenntliche Erhöhung der Suizidrate.
Prominentes Beipiel der “Enke-Effekt”. Berühmter Torwart Robert Enke beging Suizid, weitere Suizide folgten drastisch kurz danach- erhöhte Suizidrate.
—> Das heißt Medien können die Suizidalitätsrate erhöhen.
Hierzu gibt es Leitlinien für Berichterstattungen von Studien —> Welches Medium erbrachte nachhinein mehr Suizide oder sogar weniger:
Berichte über den Suizid möglichst Abstract; informative Details, Abbildung und Fotos vermeiden.
Keine Spekulationen und Bericht über die Hintergründe, Auslöser und Motive der Tat.
Nüchterne Darstellung, nicht heroisierend oder romantisierend, kein Mitleid oder Betroffenheit erwecken.
Suizidprävention
Nationale Ebene:
Präventionsprogramme: Aufklärung
Schaffung von schnellen Versorgungswegen
Medienarbeit (Medienkonzept zu überdenken)
Reduzierung von Suizidmethoden (Waffenbesitz in der USA)
Persönliche Ebene:
Wissen um Identifikation suizidgefährdeter Menschen
Leicht zugängliche Programme für Risikogruppen
Verbesserung Langzeitbehandlung
Soziale Angststörung
Beispiele für Sicherheitsverhalten
Sicherheitsverhalten:
Augenkontakt (v. a. längerer) ist schwierig, wird vermieden (Blick auf den Boden)
Defensive Körperhaltung (“Hab Acht Stellung”)
Schüchtern, zurückhaltend, abwartend wortkarg, z. T. distanziert
Leise Stimme, schweigend
Leicht entstehende und häufige Verlegenheit (z.B. im Lächeln)
Soziale Angststörung (AS)
Kernsymptome Sozialer Phobie
Wichtig: Angstsymptome entstehen, weil negative Bewertung anderer in sozialer Situation befürchtet wird!
Deutliche Furcht im Mittelpunkt zu stehen
Deutliche Vermeidung sozialer Situationen
In soz. Sit werden Angstsymptome gezeigt:
Herzklopfen, schwitzen, Zittern
Beklemmungsgefühl, Magenbeschwerden
Schwindel, Hitzwallungen ……..etc.
Gedanken: Angst verrückt zu werden, Angst zu sterben, Angst zu erbrechen.
Deutliche emotionale Belastung durch Symptome oder Vermeidung. Auch die Einsicht, dass die Symptome/Vermeidungsverhalten übertrieben sind.
Psychosoziale Folgen von Sozialer Phobie
Nach Stangier, Heidenreich & Peitz, 2003
Verringertes Bildungsniveau
Unterqualifizierte Beschäftigungen
Geringere Arbeitsproduktivität und geringeres Einkommen
Weniger häufig verheiratet, häufigere Trennungen
Beeinträchtigungen der familiären und sozialen Beziehungen
soziale Isolation
begehen 13 X häufiger Selbstmord (ähnlich hoch wie bei Depressionserkrankungen)
Psychische Folgeprobleme (v. a. Depression, Sucht)
Risikofaktoren: Erziehungsstil, Temperament
Persönlichkeit / Temperament:
Behavioural Inhibition (Verhaltenshemmung): Verhaltenstendenz eines Kindes in neuen Situationen mit Zurückhaltung und Hemmung, sowie physiologischem Erregungszustand zu reagieren -
Im Alltag: scheu, Schwierigkeiten bei Nicht-Vertrautem.
Erziehungsstil:
elterliche Überbehütung mit starken Tendenzen zu Kritik und Zurückweisung.
Selbstsicherheitstraining
Kompetenzen sollen geschult werden zur Selbstsicherheit.
Rollenspiele wäre ein Tool: Hierbei wird eine Angsthierarchie (0-10) erststellt mit einer Operationalisierung der Erwartung (was wird konkret befürchtet?)
Danach wird von der mittleren Bereich (4-7) der Angsthierarchie eine der Ängste genommen und zur Aufgabe aufgetragen sie zu bewerkstelligen, wie z.B. im Geschäft Ware umtauschen.
Zwangsstörung
Erscheinungsformen von Zwängen
Prävalenz und Verlauf
Lebensprävalenz: 2-3% (vierthäufigste Störung nach Angststörung, Depression, Suchterkrankung)
12-Monats-Prävelenz: 1,2%
50:50 Frauen und Männer
Beginn bei 20% in Kindheit, durchschnittlich 19. Lbj
Bei 75% bis zum 30ten Lebensjahr
Zwangsstöung selten ab 40 Jahre
Plötzlicher Ausbruch ist selten
(evtl. Waschzwang nach Vergewaltigung)
Sehr geringe Spontanremissionsrat; geringer Placebo-Response (10%)
Sehr chronische Störung (nach 40 Jahren: 25% remittiert, 25% subklinisch, 50% stagniert)
ca. 40% der Zwangspatienten sind arbeitsunfähig
Die Häufigste Zwangshandlung = Kontrollieren mit fast 80%, danch Horten u. kurz danach ordnen.
Die häufigsten Zwangsgedanken = moralisch mit mehr als 40%
Verlauf:
Auffälig ab dem 10-20 Lbj und 20-25 Lbj
remittieren
(von Krankheitserscheinungen, besonders von Fieber) vorübergehend nachlassen
Kognitiv-behaviourales Modell
Intrusion / aufdringlicher Gedanken ->
Interpretation / Bewertung ->
Negative Emotionalität (Angst, Unruhe, Schuld Depression) ->
Neutralisation, Rituale, Vermeidung, Sicherheitsverhalten
Wenn die Emotionale Bewertung positiv ausfällt, wie z.B. “ Ich bin verantwortlich, dass es meiner Familie gut geht” -> haben wir eine Verbindung von 4 und 2.
Wenm die Emotionale Bewertung negativ ausfällt, haben wir ein bezug von 4 zu 3.
Bei 4 haben wir Zwangshandlungen, welche den Gedanken neutralisieren, nach deren auffassung. Also mit der Handlung übernimmt man die Verantwortung, qusie z.B. bis fünf Zählen, damit meiner Familie nichts passiert
Funktionen von Zwängen
Intraindividuell:
Gefühle kontrollieren, Negative Gefühle verrringern oder vermeiden.
Mit der Zwangsstörung muss ich Entscheidungen nicht angehen.
Gesellschaftlich:
Vermeidung von:
Lebensaufgaben
Familiengründung
Trennung vom Partner wird vermieden
Ausbildung/Beruf “
Interaktionelle Funktionen:
Konfliktvermeidung in Beziehungen, Distanzierung von wichtigen Personen,
Rücksichtnahme bei anderen erzeugen,
Aufmerksamkeit erregen,
etwas Besonderes sein,
Dominanz u. Macht ausüben in wichtigen Beziehungen,
den Partner an sich binden durch Hilfeleistungen
-> Sagen immer nur Ja u. Stimmen zu
Existenzielle Funktionen:
Zwang als Lebensphilosophie
Starke Gewohnheit mit funktionaler Autonomie gibt Sicherheit in chaotischer Umwelt
Posttraumatische Belastungsstörung
PTBS und Risikofaktoren
Prätraumatisch:
Z.B. :
weibliches Geschlecht
niedriger sozioökonomischer Status
frühere Traumatisierung u/o frühere psychische Störung
Trauma-assoziiert:
Art: z.B. schwerer Missbrauch
Anzahl: multiple vs. Einmalig
Verarbeitung während des Traumas: Angst, Hilflosigkeit, Dissoziation
Posttraumatisch:
geringe soziale Unterstützung
psychosoziale Belastungen Vermeidung
Gedankenunterdrückung oder exzessives Grübeln
Symptomtrias der PTBS
Symptomtrias:
Wiedererleben (durch Flashbacks)
Übererregung (hohe Anspannung)
Vermeidung (fährt nicht mehr LKW)
Symtomatik:
Antriebslos
Unerwünschtes Erinnern u. Wiedererleben der Traumesituation (Flaschbacks u. Albträume)
Schwierigkeiten in Konzentration u. Merkfähigkeit
Schuldgefühle
hohe Anspannung, Reizbarkeit u. Unruhe
Schreckhaftigkeit
Schwierigkeiten beim Einschlafen (Albträume)
häufige Wutausbrüche
häufiger Alkoholkonsum
Erlebnisse werden verdrängt, ähnliche Situationen aktiv vermieden.
Ruhewünsche
Sozial-interpersonelle Modell Maercker & Horn
Grundaussage: soziale bzw. interpersonelle Prozesse beeinflussen auf mehreren Ebenen. Die Entstehung und Verlauf ist entscheidend für die Heilung der PTBS.
Erster Block (innerster Block):
Individuell (man verändert sich, sowohl auch das Umfeld): Entwicklung von Scham, Schuld, Ärger, Rachegefühl.
-> Soziale Affekte
Erfolgt eine PTBS auf der individuelle-Ebene, kann z.B. Scham ausgelöst werden.
= “Ich bin so allein” kann als Gedanke auftreten und verhält sich dementsprechend misstrauisch. Der Rückschluss entsteht, da natürlich das Gegenüber sich auch komisch verhält. die betroffene Person bezieht es nun, aber auf die vergangene erlebte Situation und somit bleibt die Symptomatik bestehen.
Wen die Person soziale Unterstützung erhält, kann dies sehr positiv auf die betroffene Person auswirken. (wenn die Person outen kann).
Zweiter Block (mitte):
Empfundene Beziehungen zu nahe Bezugspersonen: sich ausgeschlossen fühlen bzw. werden vs.
Sich unterstützt fühlen bzw. werden (kann sich über die Zeit auch ändern)
Dritter Block (außen):
Bedeutung von Gesellschaft u. Kultur:
Kollejtives oder individuelles Trauma (PTBS bei kollektivem geringer)
Ungerechtigkeitsempfinden (PTBS verstärkt sich)
Werthaltung der Gesellschaft beeinflusst individuelle Verarbeitung
Empirische Belge:
Selbstöffung scheint protektiver Faktor zu sein u. Annerkennung als Traumaopfer = verringert die Symptomatik
Sozialer Ausschluss, Empathiemüdigkeit =
verstärkt die Symptomatik
Invalidität
(dauernde) erhebliche Beeinträchtigung der Arbeits-, Dienst-, und Erwerbsfähigkeit infolge einer Krankheit, Verletzung oder Verwundung.
Borderline-Persönlichkeitsstörung
3 Bereiche von Instabilitäten
Bereiche:
Zwischenmenschliche Beziehungen:
Verzweifeltes Bemühen, eine tatsächliche oder eingebildete Verlassenheit zu vermeiden.
Das Selbstbild:
Identitätsstörung, die sich in einem ausgeprägten und anhaltend instabilen Selbstbild oder Selbstwertgefühl manifestiert.
Chronische Gefühlte Leere
Die Affekte:
Eine Tendenz zu unüberlegtem Handeln in Zuständen starker negativer Affekte, die zu potenziell selbstschädigenden Verhaltensweisen führen (Impulsivität)
-> Wiederkehrende Episoden von Selbstverletzung.
Unangemessene starke Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren.
emotionale Instabilität aufgrund ausgeprägter Stimmungsreaktivität z.B. Risikobehaftete Lebensweise.
Risikofaktoren: Genetisch / Biologisch, Invalidität, Erziehungsstil
Genetisch / Biologisch:
Psychische Störung der Eltern -> Impusivität und emotionale Instabilität -> 4-20fach erhöhtes Risiko. Eine emotionale Hypersensitivität ist vorhanden.
Invalidität:
Haben es sehr schwer im Arbeitsbereich oder sind nicht in der Lage zu Arbeiten. 50-80% sind in einer psychatrischen oder psychotherapeutischen Behandlung.
30% der betroffenen Menschen sind in stationärer Behandlung.
Ungünstige Umweltfaktoren, wie z.B. Verhaltensmuster der Eltern, die eine frühe oder späte Traumatisierungen des Kindes auslösen.
Verlauf
Beginn: Frühere Adoleszenz
Zunächst chronischer Verlauf mit vielzahl an Krisen und Stationärer (Not)-Aufnahmen
8% der 15 J haben ihren ersten Suizidversuch
Bis 20 J nimmt die Symptomatik zu, danach nimmt der Verlauf ein wenig ab
mit Störungsspezifischer Therapie: Remission bei über 50% der betroffen Menschen.
Remission
Der Begriff Remission bezeichnet die vorübergehende oder dauernde Abschwächung der Symptome bei chronischen Erkrankungen, ohne dass eine Heilung ("restitutio ad integrum") erreicht wird.
Allgemeine Hinweise zum therapeutischen Umgang
Dialektisch-Behaviourale Therapie v. Masha Linehan (1993):
Elemente aus der -> Verhaltenstherapie, kognitive Therapie, Gestaltungstherapie, Hypnose und Achtsamkeitspraxis -> mit vielen Nachwirksamkeitsnachweisen.
Setzt sich aus Module zusammen:
Einzeltherapiesitzung -> z.B. Verhaltensanalyse, Grundannahmen identifizieren
Skills-Training in Gruppentherapie -> z.B. lernen mit den Hochspannungsgefühlen umzugehen
Telefonberatung
Teamkonsutationen: Proffesionen setzen sich zusammen. Reich aber nicht aus, da der therapeutische Ansatz nicht fehlen darf.
Wichtig: Benennung der eigenen Gefühle -> Transparenz.
Authentisch sein, wie z.B. “Ich fühle mich verletzt oder Ich bin Überfordert”
Bedingungslos zu akzeptieren, dass die BPS spricht u. nicht man selber.
Regeln untereinander zur Kommunikation. Sind hierbei sehr Kooperativ.
Geduld zeigen gegenüber Betroffenen.
Bei Mütter mit BPS:
Hohes Einfühlsvermögen nutzen. Zur verständnis geben, es nicht auf das Kind zu übertragen, d.h. sich hineinversetzten wie sich das Kind fühlt.
Schizophrenie
Positiv- und Negativsymptomatik
Positiv-symtomatik: (Verstärkend)
Wahn: Kontrollwahn, Verfolgungswahn, Beeinflussungswahn (bei 80%)
Halluzinationen: kommentierende, dialogische, befehlende Stimmen; optisch, akustisch; Gedankenlautwerden (bei 59%)
Desorganisiertes Denken: z. B. Paralogik
Verhaltensauffälligkeiten
Gestörte Motorik: katatone Symptome (Veränderungen der durch psychische Vorgänge gesteuerten Bewegungen - Gekennzeichnet an Bewegungen, wie z.B. “Zuviel”)
Negativ-symptomatik: (Verminderung)
Verminderung von Mimik und Gestik
verflachter Affekt
Antriebsarmut bis Apathie
Verarmung der Sprache
Verlust von Freude und Motivation bzw. Zielen
sozialer Rückzug, sich aufgeben
Bei 1. Episode: 50-90%; ab 2. Episode: 20-40%
Prävalenz
Prävalenz bezeichnet die gesamte Anzahl der Krankheitsfälle im betrachteten Teil der Bevölkerung zu einem Zeitpunkt oder während eines bestimmten Zeitraums. Die Prävalenz einer bestimmten Erkrankung wird meist als Prozentsatz angegeben (Anteil der erkrankten Personen an der Gesamtpopulation).
Verlauf der Schizophrenie
• Ersterkrankung fällt mit wichtigen Entwicklungsschritten zusammen: Ausbildungsabschluss, Berufsplanung, Familiengründung etc. -> erfolgreiche Meisterung = Grundlage für höheres soziales Funktionsniveau
-> 1. Episode: oft lange stationäre Aufenthalt einhergehend mit Ausbildungsabbrüchen, Beziehungsbeendigungen, Verlust Arbeitsplatz
-> erhebliche Beeinträchtigung im sozialen Funktionsniveau und der Lebensqualität
• Erklärt, weshalb Folgen der Störung (trotz der niedrigen Prävalenz) im Vgl. zu anderen psychischen Störungen beträchtlich sind
• Lebenserwartung um 20% reduziert (Hennekens et al. 2005): hohe Suizidrate und Vielzahl koronarer Herzerkrankungen
Psychosoziale Risikofaktoren
Genetik:
Lebensprävalenz steigt mit der Nähe des Verwandschaftsgrades. -> am höchsten: Nachkomme zweier erkrankter Eltern.
Geschätzte Erblichkeit: 64 - 81%
Anteil gleicher Umwelten: 11%
Umwelt:
Hochstressituationen: Erleben eines Traumas, sowie Mobbing, Vernachlässigung in der Kindheit
Life Events: wesentliche, aber keine außergewöhnlichen Veränderungen, z. B. Todesfälle, Heirat, Geburt Kind, Wohnortwechsel, etc.
Atmosphäre in der Familie: expressed emotions z.B. Kritik/Feinseligkeit von Familienmitglieder zu der Betroffenen Person.
Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen: Notkaiserschnitt, Plazentaablösung, niedriges Geburtsgewicht
Besonderheiten auf kognitiven und behavioralen Ebene:
Ungünstige personelle Schemata z. B. sich selbst als von anderen nicht respektiert, anerkannt oder geliebt zu sehen:
-> entstanden durch negative interpersonelle (Bindungs-)Erfahrungen
Jumping to conclusion (Tendenz zum sog. voreiligen Schlussfolgern) -> kommen schneller zum Schluss bei uneindeutiger Informationslage
Anwendung dysfunktionaler Emotionsregulationsstrategien, z. B. Unterdrückung von Gefühlen
Psychoedukation
Psychoedukation ist ganz allgemein der Versuch, komplizierte medizinisch-wissenschaftliche Fakten so zu übersetzen, dass sie von betroffenen Patienten und deren Angehörigen gut verstanden werden.
Schema
Ein Schema ist ein Hilfsmittel des Menschen, um Informationen, die er über seine Sinnesorgane aufnimmt, eine Bedeutung zuzuordnen. Schemata ermöglichen dem Menschen, sich in jeder Situation schnell und mühelos zurechtzufinden und sinnvoll zu verhalten.
Ansatzmöglichkeiten Psychotherapie
Psychotherapie:
Schizophrenie wurde lange für vile psychotherapeutische Interventionen als Kontraindikation gelistet, ohne empirische Belege.
3 Ansatzmöglichkeiten:
Individualisierte psychotherapeutische Ansätze:
z.B. kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen -> hat da Ziel = Reduktion von Symptomen o. Belastung mit der korrektur dyfunktionaler Selbstbewertungen und weiter Tools, wie die Copingstrategien.
Familieninterventionen:
z.B. psychoedukativ orientierte familientherapeutische Ansätze ->
hat das Ziel = Veränderung der ungünstigen Kommunikations- u. Verhaltensmuster in der Familie. (wichtig für Rückfallprophylaxe)
verschiedene spezifische und intergrative Fertigkeitstraining: (wieder)erlernen von Fertigkeiten.
Alkoholabhängigkeit
Soziale und Psychische Folgeschäden
Soziale Folgeschäden:
Partnerschaftskonflikte
Trennung/Scheidung
Schulden
Konflikte am Arbeitsplatz, Arbeitsplatzverlust
Verlust der Fahrerlaubnis
Straftaten, Haftstrafen
Wohnungsverlust
Verwahrlosung
Rückzug von Freunden
Psychische Folgeschäden:
Aggressive Entgleisungen
Verringertes Selbstwertgefühl
Selektive Wahrnehmung
Distanzlosigkeit
Gefühlsschwankungen
Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnis-störungen
Depression, Soziale Ängste, Panikanfälle
Delirium tremens, Alkoholhalluzinose
Chronische Eifersucht
3 diagnostische Kriterien Alkoholabhängigkeit
2 oder mehr der 3 zentralen Kriterien über einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten oder mindestens einen Monat kontinuierlich (täglich oder fast täglich) konsumiert.
Kriterien:
Beeinträchtigte Kontrolle über den Substanzkonsum:
Bezogen auf Beginn, Menge und Umstände oder Ende des Konsums; oft vom subjektiven Empfindungen von Drang oder Verlangen, die Substanz zu konsumieren, begleitet
Physiologische Merkmale manifestieren sich als:
Toleranz
Entzugserscheinungen nach Konsumstopp oder –reduktion
wiederholter Konsum der Substanz, um Entzugserscheinungen zu mindern oder zu verhindern
Entzugserscheinungen müssen dem Entzugssyndrom der Substanz entsprechen und sind nicht auf anhaltende Substanzeffekte zurückzuführen
Substanzkonsum wird fortschreitend zur Priorität im Leben:
Substanz erhält Vorrang über andere Interessen, Vergnügungen, alltägliche Aktivitäten, Verpflichtungen oder der Gesundheitspflege oder persönlichen Pflege.
Substanzkonsum nimmt zunehmend eine zentrale Rolle im Leben der Person ein und verschiebt andere Aspekte des Lebens; wird oft trotz des Auftretens von Problemen fortgeführt
Gründe für spätere Therapieaufnahmen
Abstinenz- VS. Trinkkultur
Gestörte Trinkkultur:
keine klaren Regeln im Umgang mit Alkohol
Schädliche Umgangsformen sind akzeptiert: z. B. Wetttrinken, Rausch, Kater
Wahrnehmung Abhängigkeit: Deshalb wird es als Problem von Randgruppen wahrgenommen.
Eisbergphänomen (Lindenmeyer, 2016b):
—> Das Thema wird Taburisiert; somit fangen sie nicht an darüber zu reden.
Abhängigkeitsentwicklung vom Betroffenen und Umwelt jahrelang nicht erkannt -> übliche Trinknormen!
Kein Ansprechen von Hausarzt über das Trinkverhlaten.
—> Und danach ist das Motto: einmal Krank immer Krank. Es ist auch kaum möglich wieder von dem Trinkkverhalten wegzukommen, da es zu spät erkannt wird. Auch ein hohes scham Gefühl tritt auf, da es plötzlich nicht mehr in ordnung ist.
Problem liegt am System -> z.B. KV zahlt sehr wenig!
Tendenz, alle auffällig gewordenen Alkoholprobleme zu therapiesieren; Rückführung auf „normalen“ Trinkkonsum nicht mehr möglich; oft heimliches Trinken; kaum niederschwellige Therapieangebote
Multiple Bausteine der Therapie
—> Nur die Phasen sind zu nennen!
Entzugsbehandlung
Meist stationär -> Entgiftung unter ärztlicher Aufsicht und medikamentöser Behandlung
Förderung der Änderungsbereitschaft und Motivation zur Inanspruchnahme weiterführender Hilfen
Krisenintervention
Qualifizierter Entzug: mit psychotherapeutischem Basisprogramm: Gruppentherapie, Psychoedukation, Entspannungsverfahren, Achtsamkeit
Entwöhnungsbehandlung (meist finanziert durch Rentenversicherung)
—-> Kann auch Stationär stattfinen
Aufbau von Abstinenzmotivation
Soziale Stabilisierung
Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit
Rückfallprävention
Rückfallprophylaxe / Nachsorge
Abstinenzstabilisierung
Behandlung von Komorbidität
Selbsthilfegruppen
Aufbau von abstinentem Lebensstil und Identität
Motivational Interviewing
—> Wissen: wirksame Kommunikations-Tool
Alkoholabhängige Patienten müssen nicht von außen motiviert werden. Sie sind meist ambivalent. Und mit dem Chang Talk wird über da Motivational Interviewing eine Veränderung behutsam verstärkt, um die innere Stimme besser lenken zu können.
Es geht um eine motivierende Gesprächsführung.
Interventionsprinzipien der MI:
Empathie. Man kann verstehen das der Weg zur Abstinenz schwer ist.
Entwicklung von Diskrepanzen
Geschmeidiger Umgang mit Widerstand
Stärkung der Änderungszuversicht
Methoden des MI:
Offene Fragen
Aktives Zuhören
Würdigung
Förderung von “change talk”. Grundstimmung zur positiven Abstinenz vehalten schaffen.
Umgang mit Widerstand. Zunächst das Konsumverhalten nicht einschränken, sondern später darauf zurückkommen.
Förderung von “confidence talk”
Zusammenfassungen
Essstörungen
Merkmale Anorexia Nervosa und Bulimia Nervosa
Merkmale von Anorexia Nervosa:
Gekennzeichnet durch: ein für die Köpergröße, das Alter und den Enwicklungsstand der Person signifikant niedriges Körpergewicht.
-> Starker Gewichtsverlust in paar Monaten.
anhaltendes Verhaltensmuster, das die Wiederherstellung des Normalgewichts verhindern soll. -> Grund: Angst vor einer Gewichtszunahme.
z.B. machen extrem Sport, führen eine sogenannte “schwarze Liste” (Nahrungsmittel welche sie nicht Essen dürfen).
Wissen nicht wie ein Gesunder Umgang mit dem eigenen Körper geht -> gestörtes Körperbild.
Merkmale von Bulimia Nervosa:
Gekennzeichnet durch: häufige, widerkehrende Essanfälle (über eine Zeitraum von mindestens einem Monat).
Während der Essanfälle haben sie das Gefühl keine Kontrolle zu haben -> können sich nicht stoppen.
Fühlen sich danch Schuldig und nehmen Maßnahmen ein, wie selbst herbeigeführtes Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln etc.
Häufige Gedanken über Körperform oder Gewicht: fühlen sich nicht attraktiv, aber haben kein verfälschtes Bild von ihrem eigenen Körper.
Essstörungen und Risikofaktoren
Anorexia Nervosa:
Kindliche Problem im Zhg mit Essen
Druck, schlank zu sein
Dünnes Schönheitsideal
Gefühl von Eltern nicht geliebt zu sein oder überbehütender Erziehungsstil
Bulimia Nervosa:
Negative Kommentare zur Figur und Gewicht
Sozialer Druck, dünn zu sein
Kritische Kommentare
Binge Eating:
Verinnerlichung eines dünnen Schönheitsideals
Essstörungen und Systemischer Ansatz
wird davon ausgegangen, dass eine Essstörung ein Symptom ist, das im ganzen System (z.B. Familie, Partnerschaft) entstanden ist und dort eine Funktion erfüllt oder erfüllt hat.
um die Essstörung zu verstehen und zu behandeln muss diese Funktion verstanden werden und es ist häufig sinnvoll alle Mitglieder in den Heilungsprozess mit einzubeziehen
Allerdings: wenig Wirksamkeitsvorteil ggü. anderen Verfahren
Autismus-Spektrum-Störung
ASS-assoziierte Vehaltensweisen
Lernschwäche
Verzögerte Sprachentwicklung
Hyperaktivität
Dyslexia: gestörtes Essverhalten -> Die Feinmotorik ist nicht vorhanden.
ADHS
Depression
keine Reagtion zeigen
Präferiert alleine zu spielen
Schlafprobleme: Auch bei Säuglingen
Epilepsy
lehnt Kuscheln ab
mindestens eines von 160 Kindern (Elsabbagh et al. 2012)
Prävalenz von 0,9–1 % (Fombonne et al. 2011)
mehr männliche als weibliche Personen betroffen: 3-4 : 1
Ass und Verlauf
Störung persistiert lebenslang, Merkmale und Verhaltensweisen können sich jedoch deutlich verbessern
Vorläufer von Störungen der sozialen Interaktion und Kommunikation: bereits in den ersten Lebensjahren zu beobachten
Typische Frühsymptome: fehlende Orientierung am eigenen Namen
(benutzt den eigenen Namen nicht!)
eingeschränkter oder fehlender Blickkontakt, weniger Zeigen und Deuten, motorische Auffälligkeiten
(Kopf gegen die Wand schlagen)
Weniger Präferenz für menschliche Stimmen und Bewegungsmuster als andere Kinder (Klin et al. 2009)
Im Kindergarten- bis frühen Grundschulalter tritt die autismustypische Symptomatik häufig am deutlichsten auf
aggressive Durchbrüche, ritualisiertes und stereotypes Verhalten, Ängste, Hyperaktivität und extremes Beharren auf Gleichförmigkeit
Adoleszenz: Rückgang der Symptome (die auismustypischen Symptomatik geht zurück).
Aber: Herausforderung Sexualentwicklung
langfristige Prognose wird durch das individuelle Intelligenz- und Sprachniveau vermittelt:
ein Intelligenzniveau IQ > 70 sowie ein adäquates Sprachvermögen (Howlin et al., 2004). ——-> Dann ist ein Rückgang der Syptomatik erst möglich und damit ein “normales” Leben.
Rchtliche Einordung: Behandlung von ASS
Kinder und Jugendliche sind häufig mehrfachbehindert:
seelisch behinderte oder von einer seelischen Behinderung bedrohte Kinder und Jugendliche erhalten therapeutische Maßnahmen über die Eingliederungshilfe nach dem Kinder- und Jugendhilferecht § 10 Abs. 4 Satz 1, 35a, SGB VIII
körperlich oder geistig behinderte Kinder und Jugendliche ist nach § 10 Abs. 4 Satz 2 SGB VIII das Recht der Sozialhilfe nach dem SGB XII anzuwenden. ———> Dann sind Therapeutsiche Maßmahmen erforderlich!
für beide Arten der Eingliederungshilfe gilt die Eingliederungshilfe-Verordnung nach § 60 SGB XII
Gesetzliche Krankenkassen: nicht für psychotherapeutische Behandlung zuständig,
da keine Heilung durch die psychotherapeutische Behandlung -> keine Leistungsverpflichtung
———> Verweigern die Kostenübernahme, wenn es “nur” um die Behandlung der Symptomatik an sich geht.
Aber zuständig für: Leistungen der Diagnosestellung, Verlaufsuntersuchungen, medizinische Rehabilitation (z. B. Frühförderung, Logopädie und Ergotherapie), medikamentöse Behandlung sowie auch Behandlung von begleitenden Störungen ———> Reicht aber icht aus!
Wirksame und nicht wirksame Therapien
Wirksame Therapien:
——> Nicht alle brauchen eine Therapie, außer ein Leidensdruck steckt dahinter, dann ist es klinisch relevant.
=Early Intensive Behavioral Intervention und
Elterntraining
Nicht Wirksame Therpien:
= Tomatis-Therapie, Dephin Therapie und Gestützte Kommunikation.
Early Intensive Behavioral Interventions (EIBI) o. (EIDI):
Hohe Intensität, weil jede potenzielle „Lernsituation“ im Lebensalltag des betroffenen Kindes genutzt wird ->
hohe Frequenz der Förderstunden: meist 20–40 Stunden in der Woche.
Ziele dieser Interventionen werden individuell auf der Basis von Verhaltenseinschätzungen bzw. Untersuchungen festgelegt und werden im Eins-zu-Eins-Kontakt mit dem Kind angewandt, um zunächst einfache Fertigkeiten und zunehmend komplexere Fähigkeiten gezielt zu üben
———-> Belohung erfolgt nach der Ausführung den erwünschten Verhalten.
z.B. Das betroffene Kind darf die Türme farblich sotiert aufbauen.
Hohe Involviertheit der Eltern als Co-Therapeuten
Kritik: Zu welchem Preis wird da Verhalten verändert?
Sehr kontrovers gesehen in Deutschland.
Elterntraining:
Wird in der Verhaltenstherapie behandlet und findet mehr anschluss in Deutschland.
Inhalte:
Verbesserung und Förderung der Bindung zum Kind
Beibringen angemessener Verhaltensweisen und neuer Fertigkeiten
Umgang mit Problemverhalten
Vorausplanen —-> Wie kann ich mit den Verhaltensweisen umgehen (Z.B. Kopf gegen die Wand hauen), aber auch Präventiv vorgehen.
Nicht Wirksame Therapien:
Tomatis-Therapie: Hör- und Sprechprogramm
Delphin-Therapie (Nicht ethisch bedenklich, aber auch die Syptomatik wird nicht beeinflusst)
Gestützte Kommunikation: Kommunikation mit Hilfen wie Bilder, Symbol-Tafeln, etc.
Ethisch bedenklich: Festhalte-Therapie, Nahrungsergänzungsmitte
Symptome
Symptome nach ICD-11:
anhaltendes Muster (mindestens 6 Monate) von Unaufmerksamkeit und/oder Hyperaktivität-Impulsivität: wirkt sich unmittelbar negativ auf die schulischen, beruflichen oder sozialen Leistungen aus
Vor dem 12. Lbj
Situationsübergreifend
Unaufmerksamkeit: erhebliche Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit für Aufgaben aufrechtzuerhalten, die keine hohe Stimulation oder häufige Belohnung bieten, sowie auf Ablenkbarkeit und Probleme bei der Organisation ——-> z.B. Tischdecken, Schule, Zähneputzen
Hyperaktivität: übermäßige motorische Aktivität und Schwierigkeiten mit dem Stillhalten, die vor allem in strukturierten Situationen auftreten, die eine Selbstkontrolle des Verhaltens erfordern.
Impulsivität: Tendenz, auf unmittelbare Reize hin zu handeln, ohne zu überlegen oder die Risiken und Folgen zu bedenken —-—> z.B. Wutanfälle
Symtome ADHS:
typischen Probleme zeigen sich bei längere Aufmerksamkeitsspannen, zielgerichtete Tätigkeiten und selbstgesteuerte, länger andauernde Handlungen (z. B. in der Schule, bei den Hausaufgaben, bei längeren Stillarbeiten, bei Gruppenaktivitäten)
Verhaltensschwierigkeiten sind geringer, wenn Aufgaben mit neuen und anregenden Inhalten oder Verhalten direkt durch einen Erwachsenen reguliert wird (z. B. Kind mit Erwachsenen alleine) und kurzfristige Belohnungen zu erwarten sind. ——> Kann aber nicht lange so beständig sein, da es ab einen Punkt beginnt sich wiederzuholen.
ADHS Entstehung: Eltern-Kind-Interaktion
Symptomatik
beim Kind
———>
Aufmerksamkeit
bei Eltern oder
Lehrern
——->
Angemessenes
Verhalten wird
nicht beachtet : Bekommen negative Ressonanzen von Eltern u. Lehrer
Auffälliges
Vehalten beim
Kind wird negativ
verstärkt und
stabilisiert sich : Positive Vehaltensweisen werden nicht beachtet, somit bleibt die ADHS Symptomatik aufrecht. Können nicht auf etwas gutes gemachtes zurückgreifen, da sie durch keine positive Aufmerksamkeit wissen, wenn sie mal was gutes gemacht haben.
Multimodales Behandlungskonzept
Medikamentöse Behandlung: —> Weniger bei ADHS
Meist mit Stimulanzien
Responderraten: 70-80% (z. B. Lempp et al., 2010) —> Ritalin
Aufmerksamkeit und Lernen positiv beeinflusst
Wirksamkeit sollte jedes Jahr mit einem Auslassversuch kontrolliert werden —-> Wird aber nicht gemacht, was fatal ist, denn im Jugendalter nimmt die Symptomatik ab.
Kognitive Verhaltenstherapie:
Selbstinstruktionstrainings: Verhaltensreflexion anregen —-> Kinder lernen: Wenn ich das und das mache, was würde im Anschluss passieren.
Selbstmanagementtrainings: gezielte Verhaltensänderungen —-> Das Verhalten hat mir nicht genützt, wie kann ich mein Bedürfnis anders zeigen.
Z. B. Training von Lauth und Schlottke (2019): Einzeltherapie mit Bausteinen „Problemlösefertigkeiten“, „Selbstinstruktionen“, „Strategietraining“ und „grundlegende Fertigkeiten der Wahrnehmung“
Familienorientierte Behandlung: —-> Das Eltern auch positive Vehraltensweisen erkennen.
Förderung positiver Eltern-Kind-Interaktionen und der Eltern-Kind-Beziehung
Z. B. mit Eltern erarbeitet, Kind in gesonderten „Spielzeiten“ gezielt zu verstärken: wenn Kind elterliche Aufforderung befolgt: gibt Belohnung mittels Token-System
Üben Problemorientierter Kommunikation
Beratung von pädagogische Fachkräften und Lehrern
Förderung positiver Erzieher-/Lehrer-Kind-Beziehungen durch Aufklärung und Beratung —-> Lehrer miteinbeziehen, da sie Schritt für Schritta aufgaben benötigen.
Z. B. Hinsehen und Zuhören, schrittweise Anleitung bei Aufgaben, Erarbeitung von Belohnungssystemen
Neuro Feedback
Neurofeedbacksystem mit Steuereinheit und Bildschirmen für Patient und Therapeut. -> Der Patient lernt selbst in einen Enspannungszustand zu kommen.
Zeitkriterien bei Psychischen Störungen
Die Zeitkriterien sind im ICD-11 zu finden.
Jede psychische Störung hat ein zeitliches Kriterium, nach dem ich erst eine Diagnose stellen kann, sobald dies eintritt.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren