chemischer Sensor
miniaturisiertes Gerät, das chemische Informationen selektiv und reversibel in ein analytisch nutzbares Signal umwandelt
zwei Grundkomponenten
chemisches (modulares) Erkennungselement (Rezeptor)
physikalisch-chemischen Wandler
Biosensor
Untergruppe der chemischen Sensoren, bei denen das Erkennungselement eine biochemischen Mechanismus nutzt
Aufbau Bio-/ chemischer Sensor
Anwendungsgebiete Bio-/ chemischer Sensor
Umweltanalyse
Transportwesen
Lebensmittelanalyse
industrielle Prozesse
Drogendetektion
biomedizinische Analyse
Warum Biosensoren?
Vereinfachung der Analysemethoden durch
miniaturisierte Messgeräte
schnelle on-line Steuerung
Massenproduktion
billige Sensorproduktion
einfache Sensorbedinung
integrierte Signalverarbeitung
Sensor in Messlösung -> Knopf drücken -> Ergebnis
Anforderungen an Biosensoren
Sensitivität
Messbereich, Genauigkeit, Reproduzierbarkeit des Messsignals
Selektivität
geringe Kreuzselektivität gegenüber anderer Substanzen, Kompensation von Störungen
Stabilität
Lebensdauer, Zuverlässigkeit des Sensorsignals
Ansprechzeit
on-line Übermittlung der Daten sollte möglich sein
Anwendung
Sensor sollte geeignet sein für Tests und Kalibrierung; Kosten
Aufbau
miniaturisierbar, robust, Produktsicherheit, Verbraucherakzeptanz
Klassifizierung von Biosensoren nach…
dem zu detektierenden Analyt (Enzyme, Substrate, Drogen, Ionen, Gase)
der Rezeptorschicht (bestehend aus Enzymen, DNA, Antikörpern/ Antigenen, Aptameren, Mikroorganismen, Zellen, synthetischen Polymeren
Wandlerprinzip (und Signalverarbeitung) (optisch, elektrisch, thermisch, magnetisch, elektrochemisch, massensensitiv
Wandlerprinzipien
elektrische Wandler
Hauptreaktion durch elektronische (nicht ionische) Leitfähigkeit
optische Wandler
Veränderung der elektromagnetischen Strahlung durch Wechselwirkung mit dem Analyten
thermische Wandler
Veränderung der Wärmeenergie durch biochemische Reaktion
massensensitive Wandler
Hauptreaktion durch zusätzliche Massenbeladung der Sensoroberfläche
magnetische Wandler
Hauptreaktion durch Veränderung der magnetischen Eigenschaften
Welche Techniken von elektrochemischen Wandlern sind mit bzw. ohne Stromfluss?
ohne Stromfluss:
Potentiometrie
mit Stromfluss:
Voltammetrie (Amperometrie) und Konduktometrie
vernachlässigbare Analytumsetzung
Koulometrie
komplette Analytumsetzung
Potentiometrische Messkette
Potentiometrie: Zusammenhang zwischen Spannung und Ionenaktivität
Nernstgleichung
Wie sieht die elektrochemische Doppelschicht an der Phasengrenzfläche Elektrode / Elektrolyt aus?
innere Helmholtzebene hat den Abstand d_i von der Elektrodenoberfläche
Dipole der Lösungsmittelmoleküle (H2O) sind zur Elektrodenoberfläche ausgerichtet
äußere Helmholtzebene hat den Abstand d_a von der Elektrodenoberfläche
Kationen aus der Lösung in einem Abstand, der durch ihre primäre Solvationsschicht gegeben ist
Ersatzschaltbild elektrochemische Doppelschicht
ε_i -> dielektrische Konstante der inneren Helmholtzschicht
ε_a -> dielektrische Konstante der äußeren Helmholtzschicht
Potentialverteilung an der Phasengrenze Elektrode / Elektrolyt
logarithmischer Zusammenhang Spannung ISE-Messkette
pH-Glaselektrode Aufbau
Glasmembran, die von einer Gelschicht umgeben ist
Gelschicht ist selektiv gegenüber Wasserstoff
Gelschicht ist bei geringen pH-Werten positiv und bei hohen pH-Werten negativ geladen
Anforderungen an pH-sensitive Glasmembran
spezielles Glas mit hoher Selektivität für Wasserstoffionen
gute mechanische Eigenschaften des pH-Glases
Hochtemperaturgläser für industrielle Anwendungen
sensitiver Teil der Glasmembran
Elektrode muss vor Benutzung einen Tag gewässert werden, damit sich die Gelschicht bilden kann
kombinierte pH-Glaselektrode
E1 -> Potential des Referenzableitsystems
E2 -> Diaphragma- oder Diffusionspotential
E3 -> Potential der internen Führung
E4 -> Potential der inneren Oberfläche
E5 -> asymmetrisches Potential (materialabhängig)
E6 -> pH-abhängiges Potential
—> E1 bis E5 ist idealerweise konstant, sodass sich nur E6 mit dem pH-Wert ändert
Was ist das Diaphragmapotential der Referenzelektrode
stehen zwei unterschiedliche Lösungen in Kontakt, tritt ein kleines Potential durch unterschiedlihce Ionenbeweglichkeiten auf
idealerweise ist dieses Potential 0, da dies das Sensorsignal an der ISE überlagern kann
mögliche innere Elektrolyten sind HCl; NaCl und KCl
nur bei KCl sind die Ionenbeweglichkeiten wirklich gleichgroß und das Diaphragmapotential ist 0
Ionenbeweglichkeiten HCl, NaCl und KCl
Säure- und Alkalifehler
geringer pH-Wert:
durch hohe Aktivität werden manche Wasserstoffionen durch Anionen eingefangen, was das Signal verändert
hoher pH-Wert:
andere einwertige Kationen konkurrieren mit den Wasserstoffionen
erreichen die Gelschicht und behindern so die Wasserstoffionen
Severinghaus gassensitive ISE
besteht aus innerem Sensorelement (z.B. pH-ISE und Referenz), umgeben von einer gaspermeablen Membran
innere Lösung ist leicht gepuffert
wenn CO2-Gas durch die Membran diffundiert, ändert sich der pH-Wert der inneren Lösung
-> CO2 + H2O <-> H+ + HCO3-
Diabeteskontrolle
-> Umsetzung Glucose
-> Messung Glucose
Glukoseoxidase kann Glucose selektiv nachweisen
Glucose + O2 <—GOD—> Gluconolacton + H2O2
Glukoseanteil steigt
O2 sinkt
H2O2 steigt
für die Glukosemessung kann die O2- oder H2O2-Konzentration gemessen werden
amperometrische Messkette
Amperometrie: Zusammenhang zwischen Strom (bei konstantem Strom) und der Konzentration elektroaktiver Spezies
Potential wird gegen Gegenelektrode eingestellt
Strom fließt, wenn das Potential ausreichend positiv/ negativ für elektroaktive Spezies ist, um Elektronen von der Phasengrenzfläche zu erhalten/ abzugeben
Elektronenfluss an der Grenzfläche zwischen Elektrode und flüssigem Elektrolyt
Zweielektrodenaufbau
Referenzelektrode und Arbeitselektrode
Problem:
Spannungsabfall zwischen Arbeitselektrode und Referenzelektrode
Dreielektrodenaufbau
zusätzliche Gegenelektrode
Strom fließt zwischen Arbeitselektrode und der Gegenelektrode (meist aus Pt und mit deutlich größeren Fläche als AE)
-> Gleichgewicht der Referenzelektrode wird nicht gestört
zyklische Voltammetrie
-> dient der Charakterisierung einer elektroaktiven Substanz
linear pendelnder Strom wird zwischen Arbeitselektrode und Referenzelektrode angelegt
Potential wird gemessen zwischen Startpotential (E_start) und Schaltpotential (E_end) und dann wieder zurück zum Anfangswert (triangulare Wellenform)
Messungen generell in ruhenden Lösungen mit konstanter Rate des Spannungswechsels über die Zeit
zyklische Voltammetrie Potentialscan
zyklische Voltammetrie für reversibles Redoxpaar:
Annahme: Redoxpaar ist in reduzierter Form vorhanden -> bei E_start fließt kein Strom
Oxidation des Analyts führt zu initialem Stromanstieg -> Strom hängt nur von Diffusion ab -> reduzierter Analyt verarmt stetig in der Nähe der Elektrodenoberfläche
Dicke der Diffusionsschicht wächst kontinuierlich während des Scans -> Massenstrom verlangsamt sich und Strom erreicht maximalen anodischen Peak (I_pa), wenn Analytkonzentration null erreicht
diffusionskontrollierter Prozess ist langsamer als Elektrodenreaktion -> Strom fällt ab mit √t -> Richtung des Potentialscans wird umgekehrt, wenn Schaltpotential (E_end) erreicht wird
angesammelte oxidierte Moleküle werden beim Rückwärtsscan reduziert
Voltammogram: Mikro- vs. Makroelektrode
Makroelektrode:
nur lineare Diffusion
Problem: unzureichende Abgabe des Analyten
nur Peak in der I/V-Kurve (kein deutliches Plateau für U_pol)
Mikroelektrode:
lineare und radiale Diffusion
deutliches Plateau für U_pol
Problem: kleine Elektrodenfläche führt zu kleinen Strömen, die schwer messbar sind
Lösung: Mikroelektroden als Array zusammenschalten, sodass der Strom addiert wird
(Chrono-)Amperometrie
-> Potential bleibt konstant
angelegtes Potential wird auf einen bestimmten Wert angehoben und der resultierende Strom über die Zeit gemessen
i_t = i_f + i_c
i_c ist der kapazitive Strom der nicht faraday’schen Quelle (ungewollt)
i_c wird nach einer bestimmten Zeit t_d vernachlässigbar
Glukosemessung mit O2
-> Verbrauch von O2 als Elektronenakzeptor wird gemessen
Glukosemessung H2O2
-> Produktion von H2O2 wird gemessen
Lab-on-a-chip
Kombination aus
Sensoren (chemische/ Biosensoren)
Aktuatoren (Pumpen, Kanäle, Klappen, Mischkammern, …)
Elektronik (Signalverarbeitung, Verstärkung, Datenerfassung, …)
Sensorparameter Sensitivität
Rate der Veränderung im Sensor Outputsignal zur Veränderung des gemessenen Signalwertes (Input)
-> Steigung der Kalibrierkurve
Sensorparameter Selektivität
Fähigkeit eines Sensors die Messvariable in der Anwesenheit anderer zu unterscheiden
Sensorparameter Stabilität
Fähigkeit eines Sensors seine Leistungseigenschaften für eine gewisse Zeitspanne aufrecht zu erhalten
-> Reproduzierbarkeit des Outputsignals bei konstanten Bedingungen
Sensorparameter Drift
Änderung des Sensorsignals über eine bestimmte (definierte) Zeitspanne bei konstanten Bedingungen
Sensorparameter Linearität
Nähe zwischen der Kalibrierkurve und einer vorgegebenen geraden Linie
Sensorparameter Wiederholbarkeit
Reproduzierbarkeit der Messungen des Sensorsignals, wenn bei derselben Konzentration der Testprobe gemessen wird
Sensorparameter Hysterese
maximale Differenz im Outputsignal innerhalb der Messspanne, wenn der Wert in steigender/ absteigender Reihenfoge oder umgekehrt angenähert wird
Sensorparameter Offset
Output des Sensorsignals bei anliegendem Nullmesswert
Sensorparameter Messspanne
Wert der Messprobe über die der Sensor in der Lage sein sollte das Analyt nachzuweisen
-> spezifiziert durch obere und untere Nachweisgrenze
Sensorparameter untere Nachweisgrenze
geringste Menge einer Substanz, die innerhalb eines bestimmten Konfidenzniveaus von der Abwesenheit dieses Stoffes unterschieden werden kann
Sensorparameter obere Nachweisgrenze
maximale Konzentration, die der Sensor zuverlässig nachweisen kann (Sättigungseffekt)
Sensorparameter Reaktionszeit
Zeit, nach der das Sensorsignal einen festgelegten Prozentanteil seines finalen Wertes als Antwort auf eine stufenweise Antwort der Messgröße erreicht
Sensorparameter Auflösung
minimale Änderung der Messgröße, die nötig ist, um eine nachweisbare Änderung im Sensor Outputsignal zu produzieren -> Messgröße inkrementiert von 0
Sensorparameter Betriebszeit
minimale Dauer des Sensorbetriebs, entweder durchgehend oder über eine Anzahl von an/ aus Zyklen (ohne eine Änderung in der Leistung außerhalb der definierten Toleranzen)
Kalibrierkurve
lineare Messspanne zwischen unterer und oberer Nachweisgrenze mit einer gewissen Steigung, definiert als Sensitivität
Analytkonzentration unterhalb der UNG
Abflachung der Kalibrierkurve
Sensorsignal liegt im Rauschen (Signal sollte mind. dreimal so groß sein wie das Rauschen)
Analytkonzentration oberhalb der ONG
Sättigung des Sensors
materialspezifische Vorteile Silizium
Materialflexibilität von Si
Halbleiter
Isolator -> nach Oxidation
Leiter -> nach Dotierung mit Fremdatomen
mögliche Integration von Sensor und Signalverarbeitung auf einem einzelnen Chip
-> besseres Signal/Rausch-Verhältnis
Si ist nicht toxisch mit hohem Reservoir
Aufbau Feldeffekt Kondensator/ Sensor
-> MIS-Kondensator (Metal-Insulator-Semiconductor)
Halbleiter Substrat (hier: p-dotiertes Si) und Gateisolator mit zwei Metallkontakten
(Gate)Isolator-Kapazität C_i (ideal mit keinem Stromfluss hindurch) ist konstant
Raumladungskapazität C_sc hängt von der Gatespannung V_G ab
V_g wird zwischen beiden Kontakten angelegt
charakteristische C-V-Kurve MIS-Kondensator
V_G < 0: Akkumulation
positiv geladene Löcher (Majoritätsladungsträger) wandern zur Si/SiO2 Grenzfläche, aufgrund des elektrischen Feldes
C_i << C_sc: Gesamtkapazität wird durch die geometrische Kapazität des Gateisolators bestimmt
V_G > 0: Verarmung
Löcher werden von der Grenzfläche abgestoßen und bilden eine Raumladungszone
C_i und C_sc in Serie
Breite der Verarmungszone hängt von V_G ab
V_G >> 0: Inversion
Ferminiveau in Si biegt sich unter das intrinsische Niveau
Konzentration der Elektronen an der Si/SiO2-Grenzfläche übersteigt die Lochkonzentration
dünne Schicht von n-dotiertem Si wird geformt
von MIS zu EIS
-> electrolyte-insulator-semiconductor
Gatemetall wird ersetzt durch eine Rezeptorschicht ((bio-)chemisches Erkennungselement) und Referenzelektrode
Charakteristik bzgl. der C-V-Kurve korrespondiert zu der des MIS-Kondensators, aber jetzt interagiert das (bio-)chemische Erkennungselement mit den Analytmolekülen
-> konzentrationsabhängige Verschiebung der C-V-Kurve
C-V-Modus
ΔV_fb = f(pH, Ionenkonzentration, Molekularladung)
ConCap (konstante Kapazität) Modus
C wird durch eine Rückkopplungsschaltung auf einen festen Wert in der Verarmungszone gehalten
direkte Aufzeichnung von Potentialverschiebungen können ermittelt werden
Site-binding Theorie (Bsp. Ta2O5)
durch Hydratation hat die Oxidoberfläche neutrale amphotere Hydroxylgruppen -> TaOH
abhängig vom pH-Wert der Lösung können diese Oberflächengruppen entweder H+-Ionen binden oder abgeben
-> führt zu protonierten (TaOH2+) oder deprotonierten (TaO-) Gruppen
bei pH > pH_pzc ist die Oberfläche negativ geladen
bei pH < pH_pzc ist die Oberfläche positiv geladen
-> pH-abhängige Oberflächenladung verändert C_sc
pzc
-> point of zero charge
-> pH-Wert, bei dem die Oberfläche neutral geladen ist (nicht zwingend bei pH 7)
Herstellung kapazitiver Feldeffektsensor
Elektronenstrahlbedampfung
beruht auf dem Abdampfen eines erhitzten Metalls auf ein Substrat in einem Vakuum
Schichtwachstum wird beeinflusst durch Substrat, Verdampfungsmaterial, Verdampfungsrate, Substrattemperatur im Verhältnis zum Schmelzpunkt des Metalls, Vakuum, Zeit, …
isotropes Ätzen
Ätzmittel bewegt sich von einer Öffnung in der Maske nach unten und nach außen
unterschneidet die Maske und vertieft die geätzte Vertiefung gleichzeitig
Ätzung erfolgt gleichmäßig in alle Richtungen
anisotropes Ätzen
Ätzen erfolgt je nach Ausrichtung der Si-Kristallebene mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
typische pH-sensitive Gateisolatoren
Vorteil kapazitiver Feldeffekt-pH-Sensoren gegenüber konventioneller pH-Glaselektroden
“unzerstörbares” pH-sensitives Material als pH-Sensor in breitem anwendungsfelt
sehr robust und korrosionsresistente Eigenschaften
Transducer Plattform für Kopplung/ Untersuchung von Biomolekülen wie Enzyme, DNA, Zellen, …
CIP/ SIP
-> cleaning in place
-> sterilization in place
pH-Glaselektroden würden nach nur wenigen Reinigungsschritten kaputt gehen
Ta2O5-Sensor überlebt deutlich mehr Zyklen ohne Sensorfunktion einzubüßen
Ionenmessung mit Feldeffektkondensatoren
für Messung von Ionen wird pH-sensitiver Gateisolator mit einer organischen oder anorganischen ionenselektiven Membran modifiziert
typischerweise wird ionenselektive polymere Membran, die einen entsprechenden Ionophor enthält, durch Spin-, Tauch- oder Tropfenbeschichtung auf den Gateisolator aufgebracht
Ionophor
Molekül, das selektiv an ein gegebenes Ion bindet und dieses über die Membran transportiert, wodurch die Membran nur für die betrachteten Ionen permeabel wird
Komplexierung des Primärions mit Hilfe eines selektiven Hohlraums
Spin-coating
Polymer wird aus einer viskosen Lösung in eine Resistschleuder aufgetragen und vorgebacken
Dicke des Films hängt von der Geschwindigkeit ab
Dip-coating
Sensorchip wird senkrecht in die Beschichtungslösung eingetaucht
Sensor wird mit bestimmter Kraft/ Geschwindigkeit wieder rausgezogen
Drop-coating
Polymer wird aus einer Pipette oder Nanospotter abgegeben
trocknen und backen
Mischung der Lösung definiert die Dicke des Films
enzymbasierte Feldeffektkondensatoren
Enzym dient als Biorezeptor und wird auf der Gateoberfläche immobilisiert
durch enzymatische Reaktion mit dem Substrat werden entweder die Reaktanten konsumiert oder Produkte generiert
-> Konzentrationsänderung wird vom Sensor detektiert
Immobilisierungsstrategien
Polyelektrolyt- (PE-) Schichten
PEs sind lineare makromolekulare Ketten mit einer großen Anzahl geladener Gruppen, die in Wasser gelöst sind
Abscheidung mit der Schicht-für-Schicht-Technik (basierend auf Tauchbeschichtung
PSS ist negativ geladen
PAH ist positiv geladen
konsekutive Adsorption durch Schicht-für-Schicht-Technik
aufeinanderfolgende Adsorption von entgegengesetzt geladenen PE-Schichten führt zu alternierenden Verschiebungen des Sensorsignals
PAH (positiv): “positive” Aufladung der Sensoroberfläche
-> negatives Sensor-Ausgangssignal im ConCap-Modus aufgrund des Rückkopplungskreises (umgekehrt bei PSS)
Sensorsignal sinkt mit Zahl der PE-Schichten und steigender ionischer Stärke
Multianalytdetektion
immobilisierte Glucoseoxidase, Urease und Kreatinindesaminase auf magnetischen Partikeln, die in Alginat-Mikroperlen eingekapselt sind zum Nachweis von Glukose/ Harnstoff/ Kreatinin
Mikroperlen werden auf einem Feldeffektkondensator über einem Magneten in einem Mikrofluidikaufbau positioniert
Möglichkeit zum Nachweis mehrerer Analyten mit demselben Sensorchip, indem die Alginat-Mikroperlen durch neue Perlen ersetzt werden, sobald das eingekapselte Enzym verbraucht ist
Warum Analytdetektion mit Nanopartikeln?
Nanopartikel besitzen hohe Oberfläche und bieten so eine bequeme Möglichkeit die Sensoroberfläche mit Reagenzien zu beladen
Einbindung einzigartiger elektronischer/ katalytischer Eigenschaften von NPs mit hochselektiver Erkennung von Rezeptormolekülen
TMV-Feldeffektsensor
Debyelänge
Maß für die elektrostatische Nettowirkung eines Ladungsträgers in einer Lösung und dafür, wie weit diese elektrostatische Wirkung anhält
definiert als die Strecke, über die das elektrostatische Potential um den Faktor 1/e abnimmt und ist umgekehrt proportional zur Ionenstärke der Elektrolytkugel
markierungsfreie DNA-Sensorik
Feldeffektkondensatoren können geladene Makromoleküle (z.B. DNA) nachweisen
während des Hybridisierungsprozesses zwischen immobilisierter Einzelstrang-DNA und komplementärer cDNA verändert die negativ geladene cDNA die Ladung, die an das Gate des Feldeffektsensors angelegt wird
TMV-modifizierter Penicillin-Biosensor
biomolekulare Logic Gates mit Feldeffektkondensatoren
Selektivität und Spezifität von (bio-)katalytischen Reaktionen ermöglichen komplexe Bioinformatik-Netzwerke mit “gate-to-gate”-Kommunikation
-> paralleles Rechnen durch Beteiligung zahlreicher Moleküle an verschiedenen Reaktionen
co-Immobilisierung von Penicillinase und Urease
beide Enzyme zeigen gegenläufige pH-Verschiebungen auf der Sensoroberfläche
Penicillinase -> pH-Abnahme
Urease -> pH-Zunahme
-> Realisierung eines XOR-Gates
XOR-Gate Penicillinase - Urease
Unterschied MOSFET - ISFET
-> metal-oxide-semiconductor field-effect-transistor
-> ion-sensitive field-effect-transistor
ISFET unterscheidet sich vom MOSFET indem das Metallgate durch eine pH-sensitive Membran ersetzt wird
-> elektrischer Kontakt zur Probe erfolgt durch die Referenzelektrode
MOSFET Prinzip
p-dotiertes (oder n-dotiertes) Si-Substrat mit zwei n-dotierten (oder p-dotierten) Regionen: Source und Drain
Kanal zwischen Source und Drain
positive Gatespannung V_G wird an das Gate angelegt
Majoritätsladungen (Löcher) werden von der SiO2/Si-Grenzfläche abgestoßen
negative Ladungen (Elektronen) sammeln sich im Kanal zwischen Source und Drain, was die Leitfähigkeit des Kanals erhöht
zusätzliche Spannung V_DS zwischen Source und Drain
I_D (Drainstrom) kann fließen
wird kein V_D angelegt, rekombinieren die Elektronen mit den Löchern und können nicht zum Drain fließen
je größer V_D, desto größer der Kanal, desto mehr Elektroden können fließen, desto größer ist der Strom
MOSFET Charakteristika
pH-sensitiver ISFET
Gate vom MOSFET wird durch Ta2O5-Schicht ersetzt
Messung Sensorsignal pH-sensitiver ISFET
unterschiedliche pH-Werte resultieren in einem (Oberflächen-)Potentialshift ΔV entsprechend der Nernstgleichung
Potentialshift beeinflusst Drainstrom, der zwischen Drain und Source des pH_ISFETs fließt
nach Kalibrierung mit Standardlösungen kann die Änderung in I_D genutzt werden, um unbekannte H+-Ionenkonzentrationen zu bestimmen
pH-sensitiver ISFET constant charge mode
Betrieb in einer Feedbackschleife
I_D und V_G sind konstant
Spannung V_M, die dafür benötigt wird repräsentiert das Sensorsignal
-> V_M ist die Spannung, mit der “gegengearbeitet” werden muss
biomedizinische Anwendungen von ISFETs
biologische Flüssigkeiten
gemessene Parameter
Blut
pH, Na+, K+
Plasma
Na+, K+, Ca2+, Cl+
Serum
p_CO2
Magensaft
Glucose, pH
Urin
Urea, pH, Glucose
ChemFET
-> chemisch-sensitiver Feldeffekttransistor
anstelle pH-sensitiver Schicht wird eine anorganische Glas- oder Kristallmembran oder organische PVC-basierte Membran auf dem Gateisolator abgeschieden
BioFET
-> biologisch-sensitiver Feldeffekttransistor
EnFET
-> Enzym-basierter Feldeffekttransistor
Immobilisierungsmethoden
kovalent
cross-linking
Enzymeinschluss
Adsorption
weist Produkte (z.B. Variation in H+-Ionenkonzentration) nach, was in einer enzymatischen Reaktion resultiert
Multianalytdetektion Problem und Lösungen
Problem: BioFETs “sehen” beides:
pH-Änderung durch Katalyse
pH-Änderung durch Änderung des Analyts
Lösung: Differenzanordnung
pH-ISFET (ΔpH-Lösung) parallel zu EnFET (ΔpH-Enzym und ΔpH-Lösung)
werden beide Signale voneinander abgezogen bleibt nur noch ΔpH-Enzym übrig
Strategien, um Sensorsignal DNA-FET zu verbessern
Einfluss von Gegenionennachweis und nichtspezifische Adsorption verringern
kurze Antikörperfragmente, Aptamer/ DNA-Moleküle anstelle von Rezeptormoleküle anbringen
Anpassung der Verteilung der Rezeptormoleküle auf der Gate-Oberfläche sowie “optimierte” Ionenstärke/ Salzkonzentration der Analytlösung für die Bindung
Signalmessung in Lösungen mit geringer Ionenstärke oder in entsalzten Proben
Erreichen des Gleichgewichts der Doppelschicht durch äußere Reize verhindern durch Verwendung von Blockierungsmitteln, vorgefilterten Proben, On-Chip-Trennung und Anreicherung der Zielmoleküle
zellbasierte FET
-> Stoffwechselprodukte der Zelle können nachgewiesen werden durch pH-Wert-Änderungen
-> Zelle säuert durch Stoffwechsel die Umgebung an
Anwendungsfelder:
Pharmakologie
Zellbiologie
Toxikologie
Umweltmessungen
mikrobielle Kontaminationen in Wasser und Essen
BioFET mit einem intakten Organ
komplettes Sensororgan als biologisches Nachweiselement
-> koppeln von Insektenantennen mit dem FET
Prinzip der Dufterkennung
Antenne lädt sich zu einem Dipol auf
je höher die Duftkonzentration, desto größer der Dipol
Dipol kann mit einem FET gemessen werden
High-order Sensormodul
-> einfaches Hybridmodul -> 7 Sensorfunktionen
derselbe (bio-)chemische Sensor dient auch als physikalischer Sensor
Anzahl der gemessenen Parameter ist höher als die Anzahl der Sensoren
Multiparameternachweis durch Verwendung verschiedener Sensorarragements und/ oder verschiedener Operationsmodi
flexibel und leicht austauschbar
ISFET-basierter Temperatursensor
ISFET-basierter Fluss-Geschwindigkeitssensor
Vorteile:
großer Messbereich von μm/s bis m/s (durch schnelle Antwortzeit vom ISFET)
dynamische Methode: nur relative Änderungen im Sensorsignal sind von Interesse
Messung der FLuss-Geschwindigkeitsverteilung durch ein Array von ISFETs
Kompensation der Störfaktoren durch Differenzmessung
ISFET-basierter Flüssigkeitslevelsensor
LAPS
-> light-addressable potentiometric sensor
kapazitiver Feldeffektsensor mit zusätzlicher Lichtquelle
angelegte DC-Spannung definiert die Verarmungszone
für den Nachweis der Änderung der Kapazität wird der LAPS mit einer modulierten Lichtquelle beleuchtet
Bildung von Elektronen-Loch-Paaren, die in die Raumladungszone diffundieren und dort rekombinieren oder im elektrischen Feld getrennt werden
Änderung der Analytkonzentration an der Sensoroberfläche verändert die Raumladungszone -> zusätzliche Änderung des Photostroms
LAPS-Oberfläche kann in Bereiche unterteilt werden
jeder Bereich funktioniert als unabhängiger Sensor durch die Lichtadressierbarkeit
LAPS-Prinzip
Spannung wird an den Sensor angelegt, sodass sich eine Verarmungsschicht an der Isolator/Halbleiter-Grenzschicht bildet
Änderung der Dicke der Verarmungszone wird als AC-Signal erfasst, das durch Beleuchtung erzeugt wird und mit der Konzentration des Zielanalyten korreliert
Licht eingeschaltet
Bildung von Elektronen-Loch-Paaren im Halbleiter
Diffusion in Richtung Verarmungszone und Trennung durch das elektrische Feld
Photostrom fließt
Licht ausgeschaltet
überschüssige Löcher in Verarmungszone werden durch Rekombination entfernt
Strom in umgekehrte Richtung
LAPS-Messmethoden
Änderung von I als Funktion von V_bias -> wird der Sensor stärker in Sperrrichtung betrieben, wird C_d kleiner und I größer
Φ ändert sich als Antwort auf die Aktivität des Analyten (z.B. H+-Ionen) -> I/V-Kurve verschiebt sich entlang der Spannungsachse
Amplitudenmodus:
Verschiebung korreliert mit der Aktivität des Analyten
potentiometrische Methode -> kein Stromfluss durch den Isolator
Scanning photoinduced impedance microscopy mode operation (SPIM):
Messung der Änderung von Z
Phase-mode:
Phase und nicht Amplitude des AC-Signals I wird gemessen
Messung der Winkeländerung der Impedanz im Inneren des Halbleiters
vorteilhaft in Situationen, in denen die Amplitude schwankt
I/V-Kurve pH-sensitive LAPS
LAPS für Zellen und Mikroorganismen
1. Generation Glukosemessung
dünne Schicht von GOD über einer Sauerstoffelektrode eingeschlossen
Messung des Sauerstoffverbrauchs
generierter Strom ist invers proportional zur Glukosekonzentration, da der Sauerstoffverbrauch während der enzymatischen Katalyse gemessen wird
Störstoffe im Blut werden durch die Membran gefiltert
Problem bei 1. Generation Glukosemessung
limitierte Sensitivität durch limitierte O2-Löslichkeit im Blut
-> hohe Glukosekonzentrationen nicht nachweisbar
nicht anwendbar für Analyten mit schwankender Sauerstoffkonzentration
-> variiert, wenn Patient im Stress ist oder auch von Patient zu Patient
2. Generation Glukosemessung
O2 wird durch künstlichen Elektronenakzeptor (Redox-Mediator) ersetzt
Sensor ist “unabhängig” von jedem zusätzlichen Reagenz im Analyten
Mediator reagiert mit dem reduzierten Enzym -> kann Elektronen vom Enzym zur Oberfläche der Elektrode transportieren
typische Elektronenmediatoren: Ferrocyanide (red.)/ Ferricyanide (ox.)
Herstellung Einweg-Biosensorchips
-> schnell, einfach, Massenproduktion
3. Generation Glukosemessung
direkter Elektronentransfer zwischen prosthetischer Gruppe des Enzyms und der Elektrode
-> z.B. leitfähige Salze (Kombination aus Elektronendonator und Elektronenakzeptor)
-> noch nicht komplett erforscht
Unterschied Amperometrie und Coulometrie
Amperometrie
-> Strom ist proportional zur Glukosekonzentration (Messung zu einem bestimmten Zeitpunkt)
Coulometrie
-> Ladung ist proportional zur Glukosekonzentration (Messung einer Fläche/ eines Integrals)
-> keine Kalibrierung nötig, da alles umgesetzt wird
Messung in interstitiellen physiologischen Flüssigkeiten
subkuten implantierbare nadelförmige Elektrode
-> minimal invasiv
Messung der Glukosekontentration in der interstitiellen Flüssigkeit des Unterhautgewebes
gemessen wird die H2O2-Produktion durch die enzymatische Reaktion
Aufbau YSI-Glukosesensor
Enzym wird zwischen zwei Membranschichten immobilisiert
Polycarbonatschicht ermöglicht Begrenzung der Substratdiffusion zur Enzymschicht
-> keine Enzymbeschränkung mehr
Substrat diffundiert zum Enzym -> Konversion -> Generation von H2O2
H2O2-Diffusion durch Zellulose-Acetat-Membran zur Pt-Elektrode und Oxidation
Strom ist proportional zur Glukosekonzentration
Polycarbonatschicht
-> verursacht Diffusionslimitierung -> größerer Messbereich
-> blockiert hochmolekulare Substanzen
Enzymschicht
-> substratspezifische Katalyse
Zelluloseacetatmembran
-> nur für schmale Moleküle, wie H2O2 permeabel
-> eliminiert störende elektroaktive Substanzen
Oberflächenplasmonenresonanz (SPR) für optische Biosensorik
SPR ist eine Schwingung der Ladungsdichte, die an der Grenzfläche zweier Medien, die durch eine dünne Metallschicht getrennt sind, unter den Bedingungen der Totalreflexion auftritt
SPR ist die Folge der Oszillation von beweglichen Elektronen (Oberflächenplasmonen) auf der Metalloberfläche
Interaktion von Licht und Materie mit und ohne Goldfilm
n1 > n2
einfallende Strahlen werden reflektiert und gleichzeitig breitet sich die elektromagnetische Welle entlang der Grenzfläche aus, ohne Energie in das angrenzende Medium zu transportieren
es entsteht eine evaneszierende Welle, die auch ins Wasser eindringt
zusätzliche dünne Metallschicht verstärkt den Effekt der evaneszierenden Welle
Au-Schicht wird als freies Elektronengas betrachtet und wird zur Oszillation angeregt
ist eins der Medien eine dielektrische Schicht und die andere eine metallische Schicht, werden evaneszierende Wellen Oberflächenplasmonwellen genannt
Messung Oberflächenplasmonresonanz
polarisiertes Licht strahlt von einer Lichtquelle auf den Sensorchip
Intensität des reflektierten Lichts wird durch einen Detektor gemessen
bei einem bestimmten Einfallswinkel kommt es zur Anregung von Oberflächenplasmonen, was zu einer Abnahme der Intensität des reflektierten Lichts führt
Änderung des Brechungsindex an der Oberfläche des Goldfilms durch Wechselwirkungen mit Biomolekülen führt zu Winkelverschiebung
Anwendungsgebiet SPR-Technologie
biomolekulare Wechselwirkungen und Bindungseigenschaften
DNA-DNA
Protein-Protein
Antikörper-Antigen
Ligand-Rezeptor
Nachweis von chemischen Analyten
Quantifizierung von Adsorptions-/ Desorptionsprozessen in nicht-biologischen Systemen
chemische Reaktionen in fester Phase auf der Chipoberfläche
Entwicklung medizinischer Diagnostika und Biotherapeutika
Krebsmarker
Herzinfarktmarker
Drogennachweis in der Pharmaindustrie
Lebensmittelsicherheit
bakterielle Krankheitserreger und Toxine
Rückstände von Tierarzneimitteln
Umweltüberwachung
in der Landwirtschaft verwendete Pestizide
Dioxine
Tenside in Reinigungsmitteln
akustische Wellensensoren (massensensitive Sensoren)
akustische Welle kann sich an der Oberfläche (akustische Oberflächenwelle) oder im Volumen (akustische Volumenwelle) einer Vibrationsvorrichtung entstehen
Interaktion des Analyten mit Rezeptorschicht moduliert die Wellenfrequenz
piezoelektrischer Effekt
Kristalle zeigen bei mechanischer Belastung eine Aufladung der Außenfläche
Elementarzellen verformen sich so, dass es zur Trennung der positiven und negativen Ladungen kommt
an der Außenfläche dominiert dann je nach Belastung die positive bzw. negative Ladung
inverser piezoelektrischer Effekt
ein äußeres elektrisches Feld wird an den Kristall angelegt
es kommt zur Verformung des Piezokristalls
legt man eine Wechselspannung an, kann der Kristall mit einer bestimmten Frequenz in Schwingung gebracht werden
(A) keine Spannung angelegt
(B) DC-Spannung angelegt
(C) AC-Spannung angelegt
Frequenz verlangsamt sich, wenn der Analyt an der Oberfläche adsorbiert wird, wodurch sich die Masse des Wandlers erhöht
-> Sauerbrey-Gleichung: Δf ∝ Δm/A
QCM
-> Quarzkristall-Mikrowaage
“Dip-and-Dry”-Methode:
Resonanzfrequenz an Luft messen
Sensor in die Probe getaucht und einpendeln
Sensor aus Probe entfernen und abspülen (unspezifische Bindungen entfernen) und trocknen
erneute Messung an der Luft
Frequenzänderung korrespondiert mit der Massenänderung, welche widerum mit der Analytkonzentration korrespondiert
nur eine Seite des Resonators ist in Kontakt mit dem Analyten
MIP (molekular gedruckte Polymere)
MIPs sind synthetische Rezeptoren, die Analytmoleküle in ihren Poren binden können, was zur Anreicherung der Analytmoleküle führt
Differenzsignal
aktiver Sensor beschichtet mit bedrucktem Polymer und passiver Sensor beschichtet mit einem nichtbedruckten Polymer
SAW (akustischer Oberflächensensor)
-> surface acoustic wave
zwei Interdigitalelektroden (IDEs) befinden sich auf der Oberfläche eines piezoelektrischen Substrats
-> akustische Wellenausbreitung in einer extrem dünnen Schicht auf der Oberfläche
nach Anlegen einer Wechselspannung breitet sich Rayleigh-Oberflächenwelle entlang der Kristalloberfläche aus
-> höhere Frequenz (GHz) kann angelegt werden -> höhere Sensitivität, da Δf/f deutlich größer ist
ein IDE als Transmitter und einer als Empfänger
sehr sensitiv aber auch sehr störempfindlich
Mikro-Kantilever-Sensoren
Auflösung im pg-Bereich
Mikro-Kantilever reagiert mit Erkennungselement auf den Analyten durch mechanische Deformation
Messung der Auslenkung des Kantilevers durch optische oder piezoresistive Methoden
optische Übertragung beruht auf der Ablenkung eines Lichtstrahls an der Oberfläche des Kantilevers
Kantilever - statischer Deformationsmodus
Rezeptorschicht nur an der Oberseite des KAntilevers
Unterseite mit Passivierungsschicht, um kein verworrenes Signal zu erhalten
durch Beladung biegt sich die gesamte Struktur
Kantilever - dynamischer Deformationsmodus
Kantilever kann auf beiden Seiten beschichtet werden
Schwingung in Resonanzfrequenz (kHz)
Massenänderung erzeugt Senkung der Resonanzfrequenz
aseptisches Verpacken
Abfüllen von kommerziell sterilisierten Produkten (Lebensmitteln) in vorsterilisierte Verpackungen ohne Rekontamination
Warum ist Verpackungssterilisation notwendig?
Zerstörung von pathogenen Mikroorganismen
Hemmung von lebensmittelverschmutzenden Organismen
Verbrauchersicherheit
Erhöhung der Haltbarkeit
Sterilisation von Verpackungen mit gasförmigem Wasserstoffperoxid
Gastemperatur: > 300 °C
Sterilisationszeit: < 2 s
hohe mikrobizide Wirksamkeit und umweltfreundlich (2 H2O2 -> 2 H2O + H2)
homogene H2O2-Verteilung in der Verpackung
Validierungsverfahren für die Sterilisation von Verpackungen
mikrobielle Reduktion wird bestimmt (z.B: Endpunkttest, Zählungsreduktionstest)
Beimpfung von Testpackungen mit resistenten Sporen
H2O2-Sterilisation
Inkubation mit Nährmedium
Zählung der koloniebildenden Sporen
logarithmische Tötungsrate als Maß für die Sterilität
Zählungsreduktionstest
Verpackungsmaterialien werden künstlich mit Testmikroorganismen kontaminiert
Verpackungen durchlaufen die Sterilisationsstelle ohne Produktbefüllung
Auftragen der Proben auf Plate Count Agar (PCA) und 2-5 Tage Inkubationszeit
Menge der lebensfähigen Sporen pro Oberflächeneinheit wird vor und nach der Sterilisation bestimmt
Inaktivierungsrate kann aus der Differenz beider Werte errechnet werden
Anfangskonzentration der Sporen: N0
Endkeimzahl: N
Verhältnis zwischen N0 und N: logarithmische Killrate
LKR = log(N0/N)
Endpunkttest
Verpackungsmaterielien werden künstlich mit Testmikroorganismen kontaminiert
Testsporen werden diesmal in drei verschiedenen Mengen aufgebracht, die sich um jeweils einen log-Zyklus unterscheiden, wie 10^2, 10^3 oder 10^4
Verpackungen werden befüllt mit einem sterilen Produkt und die Proben werden auf Plate Count Agar (PCA) aufgebracht mit 2-5 Tagen Inkubationszeit
Anzahl der nicht-sterilen Verpackungen wird bestimmt und nicht die Anzahl der überlebenden Sporen: werden mehr als 3 Kolonien in einer Petrischale gefunden, gilt diese Verpackung als unsteril
mittlere logarithmische Zählratenreduktion im Endpunkttest (MLCRE) entspricht:
Endpunkttest gibt Informationen über
die Effizienz der Verpackungssterilisation
den gesamten aseptischen Prozess
Nachteile der Tests und Lösungsansatz
Nachteile
zeitaufwendig
kostspielige Methode
statistische Schwankungen
hohe Anzahl an Testverpackungen
Lösungsansatz
intelligente Sensoren für die Verfahrensüberwachung
Sensor für online/ inline Verfahrensüberwachung
kalorimetrisches Sensorprinzip mit aktivem/ passivem Sensor
Prinzip eines Katalysators
Katalysator erhöht die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion, wird nicht verbraucht und kann wiederholt wirken
K + A + B -> KAB -> K + AB
ist die Reaktion exotherm wird Wärmeenergie freigesetzt
Zersetzung von H2O2 wird durch MnO2 katalysiert
Sensorherstellung 1. Generation
Sensorherstellung 2. Generation
Sensorherstellung 3. Generation
H2O2-Gassensor Differenzanordnung
Differenzanordnung aus aktivem und passivem Sensor
-> vernachlässigbarer Einfluss durch schwankende Prozesstemperatur, Volumenstrom und Feuchtigkeit
ortsaufgelöste Inline-Messung (Sterilisationsprozess)
Einfluss der Geschwindigkeit auf die Verteilung von H2O2-Konzentration innerhalb der Packung/ Position
gleichmäßigere H2O2-Verteilung mit erhöhter Gasgeschwindigkeit
Einfluss von H2O2 auf die Morphologie von Sporen
nach der Sterilisation gehen die Sporen von “normal” zu “deformed” und anschließend zu “flattened”
Bacillus atrophaeus zeigt linearen Zusammenhang zwischen H2O2-Konzentration und der Sporenhöhe
Entwicklung eines Biosensors, der die Änderung in der Morphologie der Sporen misst
Sporenbasierter Biosensor -> Morphologieänderung = f(Impedanz)
Sporen-basierter Biosensor
Herstellung Sporen-basierter Biosensor
Sporen-basierter Biosensor Funktionsprinzip
nackter Sensor besitzt kapazitives Verhalten
Immobilisierung einer Sporensuspension
nach dem Trocknen verbleibende Sporen führen zur Impedanz- und Phasenverschiebung
weiterer Abfall der Impedanz nach H2O2-Sterilisierung
kombinierter kalorimetrischer H2O2-Gas- und Sporen-basierter Biosensor
es ist möglich die H2O2-Konzentration und die Sterilisationswirkung mit einem kalorimetrischen Gassensor online zu messen
B. atrophaeus zeigt linearen Zusammenhang zwischen der H2O2-Konzentration, Sporenhöhe und den Impedanzänderungen
nicht alle Sporenstämme zeigen dasselbe Verhalten
B. atrophaeus ist optimal für die Entwicklung von Sporen-basierten Biosensoren für die aseptische Verarbeitung
zeitgleicher Nachweis von Widerstandsänderungen für die H2O2-Gasmessung und von Impedanzänderungen für den Sporenabbau
Zuletzt geändertvor 2 Jahren