Grundlagen der Schematherapie
-> Def. wissen
In der Schematherapie gibt es …
Schemata (Konzepte) über sich selbst, Andere, die Welt (läuft automatisch ab) -> = Autopilot n. Achtsamkeit (-Zin)
Bewältigungsstrategien = Strategien für den Umgang mit durch das Schema ausgelöste Gedanken und Gefühle
Unterwerfung
Vermeidung
Überkompensation
Modi = übergeordnete Steuerungsprogramme, die maßgeblich Verhalten, Denken, Fühlen beeinflussen, unabhängig vom Schema (Im SORK Schema unter Reaktion)
Kindmodi ... hier werden Menschen häufig von Gefühlen überflutet (Emotionalität)
Elternmodi ... hier gehen Pat mit sich sehr hart ins Gericht (innere Regeln)
Bewältigungsmodi ... die Art und Weise wie eine Person mit Emotionen umgeht
Gesunde Modi ... hier können Menschen gut mit intensiven Emotionen umgehen (Ges. Erwachsener = Zielformat)
Ziele der Schematherapie
Ziele
versorgen der kindlichen Modi (-> Falle: ACT-Bezugsrahmen Kind öffnet sich) = Validierung
=> trösten, versorgen, erfüllen der Bedürfnisse im Hier und Jetzt, erlernen von gesünderen Schemata
bekämpfen der elterlichen Modi (-> inner & äußerer Kritiker in ACT)
hinterfragen der Bewältigungsmodi
=>Ersetzen durch angepasste Reaktionen
stärken des Modus des gesunden Erwachsenen
Def. Schema
ein weitgestecktes umfassendes Muster oder Thema
besteht aus Erinnerungen, Emotionen, Kognitionen, Körperempfindungen
ist eine Bezugsbildung des Betroffenen auf sich, Andere oder die Umwelt (Bezugsrahmen IMMER Metagkognitiv!)
ist in der Kindheit oder Adoleszenz entstanden
Konsolidierung im weiteren Verlauf des Lebens
ist dysfunktional
Problematische Kindmodi
-> Aufzählen
Verletzte, traurige Kindmodi
Ärgerliche, wütende Kindmodi
Impulsives, undisziplinierte Kindmodi
Problematische Elternmodi
Strafende Modus
Leistungsfordernde Modus
Emotional fordernder Modus
Problematische Bewältigungsmodi
Gesunde Modi
Gesunder Erwachsener
Fröhliches Kind (= Freiräume werden spielerisch ausgelassen & spontan genutzt)
Grundlagen:
Schemaentstehung
Vom Schema zum Symptom (Störungsmodell)
Frühe Erlebnisse, die zu einer Entwicklung von Schemata beitragen:
Schädigende Nichterfüllung von Bedürfnissen (Emotionale Entbehrung/Verlassenheit)
Traumatisierung/Viktimisierung (Misstrauen, Scham, Anfälligkeit für Krankheit)
Zu viel des Guten (Abhängigkeit/Inkompetenz, überhöhte Standards/Grandiosität)
Selektive Internalisierung oder Identifizierung mit Bezugspersonen
Schemaentstehung:
Störungsmodell:
(z.B. durfte etwas nicht -> Überkompensation)
Def. Modus
ist ein aktueller beobachtbarer Verhaltens- / Aktivierungszustand
ist erlebbar vor dem Hintergrund eingebrannter Schemata
beeinflusst Denken und Handeln in der aktuellen Situation
Def. Dysfunktionale Bewältigungsmodi
sind problematische Verhaltensweisen (maladaptive Bewältigungsreaktionen) als Reaktion auf ein Schema.
Verschiedene Bewältigungsreaktionen verfestigen sich zu einem Bewältigungsstil.
Es werden drei maladaptive Bewältigungsstile postuliert:
Unterwerfung/Sich-Fügen (= Erstarren): Der Betroffene gestaltet
sein Leben so, als wäre das Schema wahr.
Überkompensation (= Kampf): Der Betroffene gestaltet sein Leben so, als träfe das Gegenteil des Schemas zu.
Vermeiden (= Flucht): Der Betroffene versucht sich so zu verhalten, dass sein Schema (möglichst) nicht aktiviert wird
Verhaltensanalyse im Vergleich: Schematherapie vs. SORK / ABC (KVT)
2 Darstellungen der Moduslandkarte
Unterschied: Bei Schematherapie Moduslandkarte -> Zusammenspiel der unterschdl. Modi
Therap. Techniken (Übersicht + Vorgehen)
Schritt 1: Vermittlung des Modusmodells an den Patienten
Schritt 2: Setzen spezifischer Behandlungsziele für jeden Modustyp
Vulnerable Kindmodi:
Ziel: Patient soll diesen Anteilen mehr Empathie und Fürsorge entgegenbringen Auftrag an Therapeuten: Validieren, trösten und fördern
Ärgerliche, wütende Kindmodi:
Ziel: ... sollten die Möglichkeit haben sich zu artikulieren. Pat dürfen den Ärger spüren Auftrag an den Therapeuten: Bedürfnisse anerkennen helfen, ggf. trotzige, impulsive verwöhnte Modi begrenzen und angemessenen Ausdruck finden
Dysfunktionale Elternmodi:
Ziel: lernen extreme Ansprüche oder Selbstabwertungen reduzieren Auftrag an Therapeuten: Einfluss schwächen, in Frage stellen, begrenzen, ggf. bekämpfen
Dysfunktionale Bewältigungsmodi:
empathische Konfrontation, biographische Begründung finden, angemessene Lösungen finden
Therap. Techniken: Kognitiv
Therap. Techniken: Emotional
Imaginationsübung
Stuhldialog
Nachbeelterung
Ziel: Lernen verstärkt Gefühle zu entwickeln die eine Erfüllung der Bedürfnisse unterstützen (zB. Ärger gegenüber Elternmodi, Mitleid mit vulnerablen Kindmodi)
Stufe 1. Aktivieren von Modi durch Vertiefen aktueller Emotionen und verbinden dieser mit biographischen Gedächtnisinhalten
Stufe 2: Anwenden des “Imagery Rescripting“ (Imaginatives Überschreiben) Ziel: Neuschreiben der Erinnerung unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Kindes
Beispiel: Ein gewalttätiger Täter wird gestoppt und das Kind aus der Situation geholt und angemessen versorgt
Stuhldialog:
Durchführen von Dialogen zwischen verschiedenen Modi oder einem Schema mit der gesunden Sichtweise
Beispiel wütender Kindmodus: Pat soll Zugang zu ihren Emotionen bekommen und einen hilfreichen Affekt gegenüber dem Elternmodus zu entwickeln
Nachbeelterung:
= Therapeutische Haltung, die dem Patienten gezielt nachträgliche, elterliche Fürsorge zukommen lässt, ohne den Rahmen einer professionellen therapeutischen Beziehung zu überschreiten
-> Vorgehen:
Aktivieren der entscheidenden Konflikte, die zur Ausprägung dysfunktionalen Verhaltens geführt haben
korrigieren eines schädlichen Elternmodus im Rahmen der Therapiestunde
Reparenting stellt nun jene Beziehungsqualitäten zur Verfügung, die zur Ausbildung einer starken Persönlichkeitsstruktur notwendig gewesen wären. Der Therapeut hat die Aufgabe, das zu verkörpern, was vorher gefehlt hat.
Gesunde Erwachsene integrieren
Therap. Techniken: Verhaltensorientiert
Therapeutische Beziehung: s. Emotional
empathische Konfrontation
Limited Reparenting
Empathische Konfrontation:
Konfrontation des Patienten mit den interpersonellen Mustern
Empathische Formulierung, dh. die Konfrontation berücksichtigt, dass dieser Stil biographisch bedingt entstanden ist und somit gut nachvollziehbar ist
Limited Reparenting:
Der Therapeut spendet einerseits herzliche Zuwendung und setzt dysfunktionalen Anteilen Grenzen wie dies ein Elternteil mit seinem Kind tut
Limited: Erfüllen der Bedürfnisse für eine gewisse Zeit
zB. auftauchen in den Imaginationsübungen für einen begrenzten Zeitraum, dann Übernahme durch den Patienten selbst.
Limited Setting = Begrenzung in einem professionellen Rahmen
Zuletzt geändertvor 2 Jahren