Unterschiedliche Bedeutungen in Wissenschaftsdisziplinen und Teildisziplinen
Für Bildungswissenschaft/Pädagogische Psychologie → Systematische Aufarbeitung der Kompetenzkonstrukte durch Weinert (1999, 2001)
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➢teilweise sich gegenseitig widersprechende oder gar sich ausschließende Verwendungen von Kompetenz;
➢zum Teil als sehr enge, auf spezifische Kontexte bezogene kognitive Leistungsdispositionen,
➢zum Teil als für die Bewältigung anspruchsvoller Aufgaben notwendige motivationale Orientierungen.
Fachkompetenz
Bereitschaft und Fähigkeit, auf der Grundlage fach-lichen Wissens und Könnens, Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbstständig zu lösen und das Ergebnis zu beurteilen (KMK 1999)
Methodenkompetenz
Fähigkeiten und Bereitschaften Wissenslücken zu erkennen und zu schließen, vorhandenes Wissen auf neue Probleme anzuwenden, Wissen zu beschaffen, zu strukturieren und zu anzuwenden, komplexe Arbeiten nach Prioritäten zu organisieren (vgl. Schaeper und Spangenberg, 2008);
ist angelegt in der Fach-, Personal- und Sozialkompetenz (Breuer, 2005, S. 11),
bezeichnet die Fähigkeit, Arbeitsmittel einzusetzen und anzuwenden (Achtenhagen & Baethge, 2008)
Sozialkompetenz
t die Bereitschaft und Fähigkeit, soziale Beziehungen und Interessen zu erfassen und zu verstehen sowie sich mit anderen verantwortungsbewusst auseinander zu setzen und zu verständigen (KMK 1999)
Personal Kometen
Bereitschaft und Fähigkeit, die eigene Entwicklung zu reflektieren und in Bindung an individuelle und gesellschaftliche Wertvorstellungen weiter zu entfalten (KMK 1999)
Was versteht man unter Bildung?
Bildungsbegriff durch Wilhelm von Humboldt geprägt → Bildung wird zum Programm:
• Mensch als einzigartige Individualität
• Bildung ist Selbstbildung, Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung (innerer Prozess)
• Ziel: Harmonisches Gleichgewicht aller Anlagen des Menschen
• Totalität: Übung „aller Kräfte“ des Menschen: musisch, sportlich, mathematisch,
sprachlich, historisch, philosophisch, ästhetisch-sinnlich
• Universalität: auf alle Kulturbereiche bezogen wie Mitwelt, Umwelt, Kosmos • Ideal der Menschheit als regulative Idee: alle Menschen sollen sich bilden
Was versteht man unter Qualifikation?
Kenntnisse/Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Hinblick auf ihre Verwertbarkeit für bestimmte Tätigkeiten oder Berufe (marktvermittelnder Teil des Wissens und Könnens)
Definition aus Sicht der Nachfrage und nicht aus der Sicht des Subjektes
Funktionale, prozessgebundene und extrafunktionale Arbeits- und Berufsfähigkeiten und –fertigkeiten (Dahrendorf, 1956)
Betrachtung von Arbeitskraft, in der das Arbeitshandeln als Aus- druck fremdorganisierter Anpassungsleistungen, gefasst wird
Schlüsselqualifikationen
... als Antwort auf das „Bleibende im Wandel“ (Mertens 1974):
• Ähnlichkeiten mit bildungstheoretischen Reflexionen,
• jedoch primär im bildungsökonomischen Denken verhaftet (ausgehend von
Anforderungsstrukturen),
• hohe Akzeptanz des Konzepts in der Berufs- und Wirtschaftspädagogik,
gleichwohl auch umfassende Kritik (Zabeck 1989, Geißler 1988, Weniger 1991)
• Subjektorientierte Deutungen des Schlüsselqualifikationsbegriffs durch Reetz
(1989) und Bunk (1990)
KSA bzw. KSAO
– Knowledge (Wissen) = das Ausmaß an Informationen und Kenntnissen, über das eine Person verfügt
– Skills (Fertigkeiten) = erlernbare Eigenschaften, um eine spezifische Aufgabe zu beherrschen (z . B . Auto fahren)
– Abilities (Fähigkeiten) = grundlegende, nicht oder nur schwer erlernbare Eigenschaften (z . B . Intelligenz), um eine ganze Reihe an Aufgaben zu bewältigen
– Other Characteristics (andere Merkmale) = hierzu werden in der Regel Persönlichkeitseigenschaften, Motivation, Interessen usw . gezählt (vgl. Aamodt, 2010, S . 53)
→Oftmals Gleichsetzung mit Kompetenz
Synopse: Probleme, Vor- und Nachteile unterschiedlicher Kompetenzansätze
• basieren stärker auf komplexen handlungstheoretischen Annahmen mit dem Ziel, potentielle Tätigkeitsanforderungen umfassend modellieren zu können.
• Aufgrund der Komplexität entziehen sich die Modelle einer empirischen Prüfung, insbesondere der Konstruktvalidität (Verhältnis der Dimensionen zueinander unklar, z. B. Trennung zwischen Fach- und Methodenkompetenz).
• Beanspruchen hohe ökologische Validität, aber bislang kaum Validierungsstudien (z. B. zur Konstruktvalidität in Bezug auf die operationalisierten Dimensionen)
• Generelle Kritik: Kaum Berücksichtigung kognitionspsychologischer Modellierungsansätze.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren