Was bedeutet der Begriff ganzheitlich in der Medizin?
Betrachtung des gesamten Menschen (physiologisch, Psychologisch, bzw seelische Zustände)
Fachrichtungen wie:
Allgemeinmedizin
Geburtshilfe
Gynäkologie
Pädiatrie
Geriatrie
Naturheilverfahren
Befassen sich mit dem Gesamtzustands des Körpers
Kardiologie und Neurologie sind spezialisiert auf ihr Fachgebiet
In manchen Fällen braucht es aber ein kooperieren der Gebiete
4.1 Allgemeinmedizin
Weiterbildung zum fachärztlichen Allgemeinmediziner erfolgt nach Abschluss des Studiums
3 Jahre in der stationären Inneren Medizin
2 Jahre in der ambulanten hausärztlichen Versorgung (Landesärztekammer Baden Württemberg 2017)
Allgemeinmediziner (Hausarzt) ist für alle Erkrkankungen zuständig
Fachübergreifender Diagnostiker
Erster Ansprechpartner der Patienten
Untersucht, behandelt den Patienten als ganzes
Ist für Notfall und Akutversorgung zuständig
Außerdem für Langzeitversorgung, Prävention , Rehabiliation
Häufigsten Erkrankungen in der Allgemeinpraxis :
Krankheiten und Schmerzen des Bewegungsapparates 14,1%
Erkältungskrankheiten 11,1
Bluthochdruck 6,5
Psychiatrische Probleme 4,1
Seltene oder schwarze Erkrankungen kann er erkennen und eine Weiterbetreuung durch einen Spezialisten veranlassen
es besteht eine besondere Arzt- Patienten- Beziehung
Compliance der Patienten bei langwierigen oder schwierigen Behandlungen erhalten und verbessern
Multimorbidität und Mehrdimensionalität
je älter die Patienten werden, desto mehr ist die Vielzahl an Erkrankungen die der Hausazt zu Gesicht bekommt (Multimorbidität)
Er muss alle möglichen Risiken und Interaktionen der Erkrankungen und Therapien berücksichtigen
zb Medikamente und deren Wechselwirkungen
Soziale und psychosoziale Veränderungen bei den Patienten durch Erkrankung (Mehrdimensionalität)
4.2 Geburtshilfe und Gynäkologie
Laut Definition der Musterweiterbildungsordung der Bundesärztekammer umfasst das Fachgebiet :
Erkennung
Vorbeugung
Konservative und operative Behandlung
Nachsorge von geschlechtsspezifischen Gesundheitsstörungen bei Frauen
Einschließlich plastisch - Rekonstruktive Eingriffe der :
Onkologie
Endokrinologie
Fortpflanzungsfähigen
Betreuung und Überwachung normaler und gestörter Schwangerschaften
Geburten und Wochenbettverläufe
Prä und Perinatalmedizin
Ausbildung Dauer insgesamt 5 Jahre, in einer entsprechenden Weiterbildungsstätte (Geburtsklinik)
Betreuung während der Schwangerschaft
Geburt
Neben ärztlichen Fachkrläften auch Hebammen und Geburtshälfer tätig
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft durch den Gynäkologen oder Hebamme
Entwicklung und Gesundheit des Kindes und der Mutter werden kontrolliert
Blutdruckmessung
Urinuntersuchung auf erhöhte Protein und Bakterienwerte
Ultraschalluntersuchungen des KIndes im Mutterleib (Größe und Lage des Fötus und der Plazenta in der Gebärmutter)
Gewichtskontrolle
Gynäkologie (Frauenheilkunde):
Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
Gynäkologische Onkologie
Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin (Peri altgr. - nahe bei, während ) natalis lat. - die Geburt betreffend)
Gynäkologische Endokrinologie
Störungen des weiblichen Hormonzyklus
Verlauf:
in den Eierstöcken werden während der Empryonalzeit alle Eizellen angelegt
Währen der Geschlechtsreife der Frau werden vom Hypothalamus und der Hypophyse Hormone in einem zyklischen Prozess moralisch sezerniert
Hierbei reifen zu Beginn des Zyklus wenige Eizellen zu Follikeln (Eibläschen)
In der MItte des Zyklus kommt es dann zu Eisprung (Ovulation) eines Eis
Das reife Ei wandert über den Eileiter in Richtung Gebärmutter
Findet keine Befruchtung statt, wird die Eizelle mit einer Schich der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen
Verschmilzt die Eizelle mit einem Spermium (Konzeption) beginnt sofort eine Zellteilung
Es bildet sich ein Embryo (Keimzelle)
Embryo nistet sich in der Gebärmutter ein- Entwicklung geh voran
Bis zur 14 SSW. Ist die gesamte Orgenentiwicklung abgeschlossen
Es beginnt die Fetalzeit (ab hier wird der Embryo als Fötus bezeichnet )
Ab jetzt Reifung und Wachstum des Kindes
Konservative Therapien
Hormontherapien zb bei Endometriose (Ausbreitung der Gebärmutterschleimhaut außerhalb des Uterus) (Uterus lat. - Gebärmutter)
Auf bei schmerzhaften Blutungsstörungen, Fertiliätsstörungen
Wechseljahrbeschwerden
Operative Therapien
Kaiserschnitt
Ausschabungen (Abrasio lat. - Curettage franz. ) von Schleimhautgewebe aus der Gebärmutter (nach einer Fehlgeburt oder bei krebsdiagnose)
Bei einer Hysterektomie wird die gesamte Gebärmutter entfernt
Mammakarinom (Brustkrebs)
Außerdem systemischer Therapie:
postoperative zytostatische Chemotherapie und Hormontherapie mit systemischer wirkenden Medikamenten
(Systemisch)- heisst Medikamente oder Therapien wirken auf den ganzen Körper und nicht nur lokal
4.3 Pädiatrie
Mit was befasst sich die Pädiatrie?
(Kinderheilkunde) befasst sich mit der :
Vorsorge
Heilung
Nachsorge von Erkraknkungen im Kinds und Jugendalter zb:
Körperliche Erkrankungen
Neurologische
Psychische und psychosomatische Erkrankungen
Verhaltensauffälligkeiten
Entwicklungsstörungen und Behinderung des Säluglings, Kleinkindes , Kindes und JUgendlichen
Von Beginn bis Abschluss seiner somatischen Entwicklung einschließlich pränataler Erkrankungen , neonatologie , Sozialpädiatrie
Neonatologie - beschäftigt sich mit den Krankheiten und der Behandlung von Neugeborenen
Weiterbildung zum Facharzt
5 Jahre (Muster Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer
Mindestens 6 Monate in der intensivmedizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen
Weitere Schwerpunktkompetenzen können sein :
Kinderhämatologie
Kinderkardiologie
Neonatologie
Neuropädiatrie
Kinder und Jugendpsychotherpaie
Was beinhaltet einen wesentlichen Teil der Normalversorgung bei Kindern und Jugendlichen:
Vorsorge und Früherkennunguntersuchungen (U1 direkt nach der Geburt)
Bis zur U9 (im 6. Lebensjahr)
J1 Unterscuchung (zwischen 12. und 14 Lebensjahr)
Körperlichen und geistigen Entwicklungen werden Untersucht
Bei Störungen oder Verzögerungen frühzeitig eingegriffen
Ernährungs und Bewegungsgewohneiten oder soziale Fähigkeiten miteinbezogen
Außerdem notwendige empfohlenen Impfungen
4.4 Geriatrie /Gerontologie
altgr. geron - alt
Bezeichnet den Fachbereich der Medizin mit besonderen Asprekten von Krankheiten bei älteren Menschen (ab 70 Jahen )
Gerontologie ist die Lehre der wissenschaftlichen Forschungsbereich
Im Zuge des demographischen Wandels der Gesellschaft , immer größere Bedeutung
Im Jahr 2017 6000 Menschen in Deutschland die 1918 geboren wurden
2060 werden 87000 Menschen 100 Jahr vollendet haben
Anteil der 20-64 jährigen nimmt ab von 60 auf 51% (statistisches Bundesamt)
Grund für drastisch gestiegene Lebenserwartung
extrem gesunkene Säuglingssterblichkeit durch:
Hygienische Maßnahmen bei der Geburt
Medizinische Fortschritte im allgemeinen
Besonders bei Kinderkrankheiten
Fortschritte der modernen Medizin
Stark verbessertes Nahrunsangebot
Wesentliche Herausforderung des Fachbereichs Geriatrie und Gerontologie
Versorgung von Demenz kranken
Häufigste Einzelursache für Pflegenotwendigkeit eines älteren Patienten (Menche 2012)
Zwei Hauptgruppen :
reversible (heilbare) Demenz
Irreversible (unheilbare) Demenz
Reversible Demenz
häufigsten Ursachen Austrocknung aufgrund einer zu geringen Flüssigkeitszufuhr
Vergiftung durch (zu viele ) Arzneimittel
Durstgefühl nimmt im alter ab dadurch langsam dehydrieren
Extremes dehydrieren kann zu Exsikkose führen (Verlust der Hautspannung, Verwirrung und Bewustseinstrübung)
Arzneimittelvergiftung
durch Vielzahl der unterschiedlichen Medikamente (Polypharmazie)
Älterer Mensch aufgrund der verschiedenen Krankheiten nehmen muss
Nebenwirkungen
Wechselwirkungen
Werden Kontraindikationen nicht genauestens kontrolliert, kommt es besteht Risiko zur Arzneimittelvergiftung
Hausarzt ist dafür sensibilisiert (Siegmund Schultze 2012)
Irreversible Demenz
degenerative Demenzen dh.
Von der degeneration des Nervenzellen des zentralen Nervensystems bestimmt
Viele unterschiedliche Formen dieser neurodegenerativen Erkrankungen
Häufigste Morbus Alzheimer
Kleiner Anteil durch vaskuläre Veränderungen bedingt
Hauptfaktoren : Abbau emotionaler und sozialer Fähigkeiten neben den medizinischen und pflegerischen Betreuungsnotwendigkeiten
Diese Formen nicht heilbar
Vollständige aufhalten bis jetzt nicht möglich
Gedächtnis und Verhaltenslogopädie können den Vorgang verlangsamen
Polypharmazie
ab der Einnahme von mehr als 5 Medikamenten täglich über eine großen Zeitraum spricht man von Polypharmazie
Morbus Alzheimer
benannt nach dem Arzt Alois Alzheimer
Pathologische Veränderungen sind amyloide Ablagerungen im Cortex und im Hippocampus
Klinische Hauptsymptome :
Gedächtnis und Orienteierungsstörungen
Veränderungen der Persöhnlichkeit
4.5 Naturheilverfahren
seit 1991 gehören Naturheilverfahren zum Medizinstudium
Seit 2003 sind sie Teil des Querschnittsbereichs 12 - Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren)
Ist ein Pflicht und Prüfungsfach (approbationsordung für Arzte
Jobst und Musselmann 2003, Melchart 2007
Keine Allgemeingültige Definition welche Naturheilverfahren (NHV) gezählt werden und welche nicht . Traditionell werden jedoch von Kneipp :
Hydro- und Thermotherapie
Atem und Bewegungstherapie
Diätetik
Phytotherapie (Photon altgr. - Pflanze)
Ordnungstherapie (Melchart 2007)
Oft noch Akkupunktur
Homöopatie
Neuraltherapie
Eigenblutterapie
Chiropraktik
Oft nicht kassenärztlich angeboten, von approbierten Ärzte mit naturheilkundlicher Fortbildung und von nichtärztlichen Heilpraktikern
Was ist ein wesentlicher Bestandteil der Naturheilverfahren?
Wirkunsprinzip der Selbstheilung
Auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin oder der Salutogenese angenommen
Naturheilkunde wird auch Komplementär Medizin genannt (im englischsprachigen Raum : Complementary and alternative Mediciine (CAM) genannt
Pathogenetisch orientierte konventionelle Schulmedizin
Krankheit ist ein Teil eines Prozesses, der eine Neuorientierung des eigenen Verhaltens bewirkt
Schmerz ein Signal des Körpers
Fieber als potitive körpereigene Abwehrreaktion (Melchart 2007)
Wie wirkt die Naturheilkundliche Therapie
sekundär - dient der Schonung , Kräftigung, Normalisierung
Diese 3 Wirkprinzipien werden unter dem Begriff Hygiogenese (hygios altgr. - gesund) zusammengefasst
Therapieziele:
Verbesserung der vegetativen Basisfunktionen wie Schlaf
Herz/Kreislauf
Ausscheidungsvorgänge
Steigerung der körperlichen , geistigen , seelischen Lebensfähigkeiten
Selbstbewältigungsstrategien
Gründe für naturheilkundliche Medizin
risikoarme und nebenwirkungsfreie Alternativtherapie (Jobst, Musselmann 2003)
Möglichkeit der Patienten , bei der Wahl und Anwendung freier mitzuentscheiden (Melchart 2002)
Wichtige Indikationsgebiete
Allergien
Migräne
Depressionen
Krebstherapie als Komplementär Therapie parallel zur konventionellen Therapie
Kritisch gesehen :
fehlende Nachweise der Wirksamkeit vieler Methoden
Viele Verfahren beruhen lediglich auf Erfahrung von naturheilkundlichen Ärzten und Heilparktikern
Kontrollierte klinische Studien existieren im Vergleich zu herkömmlichen Arzneimittelstudien wenig
Um diese Medizin (als Komplementärmedizin) anbieten zu können ist eine wissenschaftlich fundierte Forschung erforderlich
Universitäten interessieren sich aber immer mehr dafür und erweitern ihr Forschungsfeld
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