Wascis die Definition von der Produktion.?
Produktion: Prozess der betrieblichen Leistungserstellung ( Sach- und
Dienstleistungen)
In der Regel verbindet man den Begriff ‚Produktion‘ mit „Was“ (nach Art
und Menge) ist zu produzieren (z.B. T- Shirts, 1 Mio Stück im Jahr).
Das wäre das Sachziel der Produktion.
Das reicht aber nicht. Wenn z.B. der Absatzmarkt den Preis „diktiert“ oder
das Unternehmen einen bestimmten Gewinn erzielen will darf die Produktion
eines T-Shirts einen bestimmten Kostenbetrag („Produktions- oder
Fertigungskosten“) nicht überschreiten.
Aspekt ist also jetzt nicht mehr das „Was“, sondern das „Wie“ produziert
werden soll. Das „Wie“ legen die Formalziele der Produktion fest.
Die (Formal-)Ziele der Produktion werden aus den Unternehmenszielen
abgeleitet
Produktionsmanagement: (Unternehmens-) Zielgerichtete
Gestaltung und Ausführung des betrieblichen
Leistungserstellungsprozesses
B1 „Was soll produziert werden mit welchen Zielen ?“
B1.1 Wie entsteht eine Produktion?
Nur in Ausnahmen sollten man den Weg gehen erst einmal zu produzieren
und dann zu sehen ob sich dafür Käufer finden (Ansatz: Was kann ich
produzieren?) Dafür ist das Risiko einer Produktentwicklung mit hohen
Kosten einfach zu hoch.
Der Regelansatz sollte sein zu prüfen was der Absatzmarkt verlangt und dann
darauf gezielt Produkte zu entwickeln und anzubieten.
Die Produktion soll das produzieren was auch am Markt absetzbar ist
B1.2 Unternehmensziele und Ziele der Produktion
Die (Formal-)Ziele der Produktion werden aus den
Unternehmenszielen abgeleitet.
Nachfolgend werden mit „Ziele“ stets die Formalziele der Produktion
gemeint.
Ziele der Produktion können sein:
a) Kostenziele; auch oft Produktivitätsziele
b) Kurze Lieferzeit
c) Hohe Liefertreue/Termintreue
d) Hohe Lieferfähigkeit (Synonym: Lieferbereitschaft)
e) Umweltgerechte Produktion
f) Menschengerechte Produktion
Kostenziele; auch oft Produktivitätsziele
Kurze Lieferzeit
Kurze Lieferzeiten (durch kurze Durchlaufzeiten in der Produktion)
ergeben sich z.B. durch:
- kurze Durchlaufzeiten (z.B. durch Vorproduktion)
- ‘schnellere‘ Betriebsmittel
- Durchführung einer Geschäftsprozessoptimierung / GPO
Hohe Liefertreue/Termintreue
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Liefertermin eingehalten wird,
ist nun umso höher, je mehr alle Termine auch so eingehalten
werden wie geplant bzw. wenn SOLL = IST !
Dazu gibt es den Planbarkeitsgrad
Planbarkeitsgrad = wie geplant abgelaufene Prozesse
Gesamtheit aller geplanten Prozesse
Transparenz:
Klarheit der organisatorischen Abläufe bzw. Regelungen
inkl. Zuständig- bzw. Verantwortlichkeiten
Eine Lösung: Zertifizierung nach ISO 9001
Hohe Lieferfähigkeit (Synonym: Lieferbereitschaft)
Lieferfähigkeit: => Hohe Lieferfähigkeit als
Ergebnis kurzer Lieferzeit und hoher Termintreue.
=> ISO 14001
=> z.B. ISO 6385 (Ergonomie)
B1.3 Das Produktionsprogramm als Ableitung aus dem
Verkaufsprogramm
Es werden 2 verschiedene Arten eines Produktionsprogramms
vorgestellt.
a) Auflistung welche Produkte in welcher Menge im
Betrachtungszeitraum/nächsten Geschäftsjahr produziert werden
sollen
b)Je Produkt ein Überblick über verschiedene Zeiträume mit
geplanten Mengen
B2 Was tun, damit das Produktionsprogramm realisiert werden kann ?“
B2.1 Vorgehensweise beim Aufbau einer Produktion
Im Produktionsprogramm steht (nur), was für Produkte aus der Produktion „raus kommen“
sollen. Um eine Produktion aufzubauen, muss man auch Informationen haben, Wie das
Produkt herzustellen ist.
Wie ist die Umsetzung der einzelnen Prozesse?
Umsetzung der einzelnen Prozesse in Kombinationen von
Maschinen
Werkzeuge
Fläche
Mensch
Energie
Raum …..
B2 Entscheidungsaspekte bei der Make-or-buy-Überlegung
Fertigungstiefe/ bzw. Produktionstiefe beschreibt im allgemeinen die Menge an
Eigenleistung welche ein Unternehmen an einem seiner Produkte erbringt.
Bei einem produzierenden Unternehmen sind es alle Fertigungsschritte für welche
Ressourcen, wie Personal, Maschinen oder Technik benötigen.
Wie lauten die Entscheidungskriterien?
Kostenaspekte und Know-how
Kostenaspekte
• Kostensenkung (z.B. durch Outsourcing beim ‚Spezialisten‘)
• Variabilisierung von Fixkosten ( Umwandlung von Fixkosten in Variable
Kosten ) => Verringerung der Fertigungstiefe
Know how
Wenn nicht mehr als Kernkompetenz wichtig => Outsourcing
Wenn als Kernkompetenz sehr wichtig => kein Outsourcing, ggf.
Insourcing
B2.4. Stücklisten (Achtung! Selbststudium!)
Dieses Kapitel wird nicht im Rahmen einer
besprochen.
Vorlesungsstunde
Zur Prüfung ist es aber notwendig.
Insbesondere wird verlangt, dass folgende Frage beantwortet
werden kann:
Nennen Sie 3 Varianten/Arten von Stücklisten
und erläutern Sie kurz deren Anwendung.
B2.5 Der Arbeitsplan
Der Arbeitsplan ist i.d.R. eine produktabhängige Aufstellung mit
Informationen über die Inhalte der zur Produktion gehörenden Prozesse mit
insbesondere den Teilprozessen nach Art und Reihenfolge, dem jeweiligen
Zeitbedarf gemessen in Zeiteinheiten und die Art der benötigten Kapazitäten
( Maschinen, Werkzeuge, Arbeitskräfte).
In Arbeitsplänen können auch weitere Zusatzangaben über Materialqualität,
Ausschuss-Vorgaben, Richtzeiten, Transporthinweise etc. gegeben werden.
Kurz: detaillierte Tätigkeitsbeschreibung eines Produktionsprozess-Schritts
=> ähnlich einem Rezept.
Achtung:
Der Arbeitsplan KANN sich auf ein fertiges Produkt beziehen (z.B. Zabaione),
und zwar wenn es KEINE Zwischenprodukte dazu gibt.
Sobald es Zwischenprodukte gibt (z.B. Curry-Wurst) gibt es einen Arbeitsplan
für jeden Teilprozess, d.h.:
- Einen Arbeitsplan, um vom Ausgangsmaterial ‚Rohwurst‘ das
Zwischenprodukt ‚Bratwurst‘ zu produzieren und
- Einen Arbeitsplan, um aus dem Zwischenprodukt/der Bratwurst die CurryWurst zu produzieren
Folgende Informationen enthält i.d.R. ein Arbeitsplan (Teil 1)
• Produkt, was in diesem Produktionsschritt hergestellt wird
• Dazu notwendiges Ausgangsmaterial
•AG Nr /Alle durchzuführenden Arbeitsgänge in ihrer sinnvollen
Reihenfolge
• mit anteiligen Produktionszeiten
•MNr./ Maschinengruppennummer (nähere Informationen in der Anlagenbuchhaltung)
• Spezielle Werkzeug wenn notwendig
Folgende Informationen enthält i.d.R. ein Arbeitsplan (Teil 2):
• LG = Lohngruppe (höhere Lohngruppe = höherer Qualifikation = höherer
Stundensatz)
•tH / min: Hauptzeit, d.h. die Zeit für die eigentliche Bearbeitung, z.B. das
wirkliche „sägen“. Die Daten gewinnt man aus Erfahrungswerten,
Beobachtung mittels REFA). Bei Zeichem „%“ gilt die Angabe „pro hundert
Stück“, ohne Zeichen gilt die Angabe „pro Stück“. D.h. die Hauptzeit ist
mengenabhängig!
• tR / min: Rüstzeit (Vorbereitungszeit für die Bearbeitung) ACHTUNG: Die
Rüstzeit ist mengenunabhängig!
Min./Max. Losgröße (Menge/ Anzahl, die wirtschaftlich sinnvoll mit diesem
Prozess hergestellt werden kann)
Wer nutzt den Arbeitsplan?
• Mitarbeiter der in der Produktion den Auftrag bekommt, diesen Prozess
mit festgelegter Losgröße durchzuführen
• Kalkulator. Kalkuliert Kosten für den Prozess, da der Arbeitsplan indirekt
die Kosten für Sägezeit, Personalkosten ( falls diese nicht im
Maschinenstundensatz enthalten sind *), Materialkosten usw.
• PPS
• Produktionscontrolling (zuständig für Soll/Ist- Vergleiche)
Zuletzt geändertvor 2 Jahren