Allgemein:
Spezialisierung dauert im allgemeinen 60 Monate (Musterweiterbildungsordnung)
Schwerpunkte sind sehr verschieden
Jede Fachrichtung hat ihre spezielle Vorgehensweise,Prävention , Diagnose und Therapie
5.1 Allgemeine und spezielle Chirurgie
Chirurgie ist eine alte medizinische Tradition
Bereits in der Jungsteinzeit gab es rituelle Schädelöffnungen, die überlebt wurden
Antike und Frühes Mittelalter waren operative Technien standard
Viele Aufzeichnungen beschrieben den Eingriff detailliert
Wann wurde die Chirurgie modernisiert?
mit der Einführung der Anästesie Mitte 19 Jh.
Durch neue Methoden erweitert
Es wurde erkannt wie wichtig Hygienemaßnahmen sind zur Vorbeugung von Wundbrand
Aufteilung der Teildiszipien erfolgte in der ersten Hälfte (Orthopädie, Kieferchirurgie)
In der zweiten Hälfte (Neuro, Herzchirurgie) des 20 Jh.
Wie definiert die Bundesärztekammer die Chirurgie ?
als ein Gebiet das die “Vorbeugung , Erkennung, konservative und operative Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von chirurgischen Erkrankungen, Verletzungen und Verletzungsfolgen sowie angeborene und erworbene Formveränderungen und Fehlbildungen der Gefäße , der inneren Organe einschließlich des Herzens, der Stütz und Bewegungsorgane und der onkologischen Wiederherstellungs und Transplanatioschirurgie umfasst.
In der derzeitigen Musterweiterbildungsordung der Bundesärztekammer werden für das Gebiet Chirurgie acht Teilgebiete erfasst :
Facharzt für Allgemeinchirurgie
F für Gefäßchirurgie
F für Herzchirurgie
F für Kinderchirurgie
F für Orthopädie und Unfallchirurgie
F für plastische und ästhetische Chirurgie
F für Thoraxchirurgie
F für Viszeralchirurgie
Viszeralchirurgie
Chirurgische Behandlung der inneren Organe (zb Organe des Verdauungstraktes, sowie des endokrinen und lymphatischen Systems
Allgemein Chirurgie
befasst sich mit operativen und nicht operativen Grundversorgung im Krankenhaus
Notfallversorgung bei akuten Erkrankungen : Unfall, Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie
Spezielle Chirurgie
dazu gehören :
Herzchirurgie, Neurochirurgie , Orthopädie und Unfallchirurgie , Viszeralchirurgie an unterschiedlichen operativen Eingriffen
Weiterbildung ist noch nicht abgeschlossen
Transplantationschirurgie ist bisher kein eigenständiges Ausbildungsgebiet
Machen meist Fachärzte des jeweiligen Bereiches
Dauer der Ausbildung
24 Monatige Basisweiterbildung in der
Notfallaufnahme
Intensivmedizin
Chirurgie bevor die Spezialisierung erfolgt
Gesamtdauer der Facharztausbildung in einer der chirurgischen Teilgebiete umfasst mindestens
6 Jahre (24 Monate Basisausbildung plus 48 Monate Facharztausbildung)
Abgrenzung der Teilgebiete
Abgrenzung ist schwer
Im Bereich der Inneren Organe viele Überschneidungen der allg. und Viszeralchirurgie (viscera lat. - Eingeweide)
Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist eine Notwedigkeit (Viebahn/Michalski 2010)
5.2 Kardiologie
Mit was beschäftigt sich die Kardiologie
Erkrankungen des Herzens sowie herznaher Gefäße des erwachsenen Patienten
Fließende Übergänge zur angiologie
Herzerkrankungen können viel unterschiedliche Ursachen haben und erst spät erkannt werden
Macht Behandlung schwierig
2015 waren Herz- Kreislauf Erkrankungen für 2/3 aller Todesfälle zuständig
Häufigsten Krankheitsgruppen waren :
Chronisch ischämische Herzkrankheit (KHK)
Herzinfarkt
Herzinsuffiezienz (deutsche Gesellschaft für Kardiologie)
Häufigste Diagnose
3 der häufigsten Diagnosen:
akutes Koronarsyndrom (ACS)/Koronarinfarkt Herzkrankheit (KHK)
Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)
Herzinsuffienz (Herzmuskelschwäche)
Akutes Koronarsyndrom (ACS) / Koronare Herzkrankheit (KHK)
hierzu zählen Angina pectoris
Akute Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
Ursache:
Verengung der Herzkranzgefäße
Symptome:
Engegefühl in der Brust (Angina pectoris )
In Schulter, Arme , Hals, Unterkiefer ausstrahlende Schmerzen (selten Bauchschmerzen)
Beschwerden verschwinden schnell (zb nach Behandlung mit gefäßerweiternden Substanzen)
Bei Herzinfarkt kalter Schweiß , Todesangst , Blutdruckabfall, Schweißausbruch
Behandlung:
Herzmuskelentlastung und Blutdrucksenkung durch Beta Blocker und ACE Hemmer (Angiotensin Converting Enzyme)
Blutverdünnung durch Herparin oder Aspirin
Schmerz oder Beruhigungsmittel
Ursachen:
primäre Hypderonie (keine Ursache bekannt)
Sekundäre Hypertonie Erkrankungen der Niere, des endokrinen Systems oder der Gefäße )
oft keine Symptome, manchmal erhöhter Bluthochdruck
Einteilung in Hypertone Grade:
Grad 1: (ohne Endorganschäden)
Grad 2: (mit Endorganschäden)
Grad 3: (Hypertonie mit manifesten kardiovaskulären Folgeerkrankungen (Angina pectoris)
Änderung der Lebensführung (gesund leben )
Gabe von Blutdrucksenkenden Mitteln (Beter Blocker, ACE Hemmer)
Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche)
Erkrankung der Herzgefäße
Bluthochdruck
toxisch bedingt durch Alkohol, Drogen
chronisch: abnehmende Leistungsfähigkeit, Atemnot, schnelle Ermüdung
Akut: Atemnot, Husten, plötzliche Gesichtsblässe
gute Anamnese und Diagnostik ,
Medikamente wie Beta Blocker, ACE Hemmer, Digitalis
5.3 Gastroenterologie
Fachgebiet Gastroenterologie (gaster altgr. - Magen, enteron altgr. - Darm)
Bereich innere Medizin
Beschäftigt sich mit Erkrankungen von Magen - Darm, Lebe (Teilgebiet Hepatologie), Gallenblase, Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
Krankheitsbilder Gastroenterologie
akute und chronische Entzündungen
Virale und nichtvirale Entzündungen
Funktionelle psychopathische Krankheitsbilder
Organversagen
Primäre und metastatische Tumorerkrankungen
Hauptarbeitsgebiet
Diagnostik
Vorsorge und Früherkennungmaßnahmen
10 häufigste nichtmalignen Diagnosen eines stationären Aufenthaltes gehören:
Gallensteinnleiden, akute Pankreatitis, alkoholische Leberkrankheit und Morbus Crohn (eine chronisch entzündliche Darmerkrankung
5 häufigste : Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs), Magenkrebs Pankreaskarzinom
Untersuchungsmethoden
unterschiedliche Untersuchungsmethoden
Sonographie (Ultraschalluntersuchung)
Endoskopie
Sonographie nebenwirkungsfrei und Echtzeit Infos ber Organbewegung
Endoskopie Risiko durch Eingriff
Aufklärung über den Eingriff des Arztes und Unterschrift des Patienten
Wichtigste Endoskopische Methoden:
Koloskopie (Darmspieglung)
Mini Laparoskopie (Bauchspieglung)
Kapselendoskopie (Dünn und Dickdarm durch eingeschluckte Kapselkameras )
5.4 Radiologie und Nuklearmedizin
Es existieren zwei grundlegende Unterschiede :
Radiologie bedient sich elektromagnetischer Strahlung, Nuklearmedizin radioaktiver Stoffe
Radiologie - bildgebenden diagnostischen Verfahren, Nuklearmedizin - diagnostische als auch therapeutische Verfahen
Diagnostische Verfahren:
Bildgebende diagnostische Verfahren der Radiologie sind: (Bünning 2010)
Röntgen (Projektionsradiografie)
Computertomografie (CT)
Magnetresonanztomografie (MRT, Kernspintomografie)
In der Nuklearmedizin verwendete diagnostische Verfahren sind:
Szintigrafie
Positronen- Emissions- Tomogafie (PET)
Positronen- Emissions- Tomogafie - Computertomografie (PET-C)
Röntgen und CT
absorption von elektromagnetischen Wellen (Röntgenstrahlung)im Gewebe
Röntgenstrahlung liegt auf dem Spektrum der elektromagnetischen Strahlung - Wellenlänge von ca 10 hoch -10
Ist damit zwischen dem UV Licht und der Gammastrahlung
Röntgenstrahlung wird in einer Röntgenröhre erzeugt
Aus was besteht eine Röntgenröhre:
Besteht aus einem im Hochvakuum befindlichen System aus : Kathode, Anode , elektrisches Feld
Aus der Glühkathode austretende Elektronen erfahren durch eine Hochspannung (10-100kV) eine starke Beschleunigung
Beim auftreffen auf die Metallanode wird Röntgenstrahlung in Form von sogenannter Bremmstrahlung frei (ca 1% Gesamtenergie)
Restliche Teil wird in form von Wärme an die Umgebung abgegeben
Durchstrahlt die Röntgenstrahlung dann einen Körper, wird sie von den versch. Körperteilen unterschiedlich stark absorbiert (abgeschwächt)
Knochen absorbieren auf Grund ihrer höheren Dichte Röntgenstrahlen stärker als Organe
Verschattungen
auf dem Röntgenbild erscheinen Bereiche mit erhöhter Dichte heller
Aufhellung:
Bereiche mit geringerer Dichte erscheinen dunkler
Abgeschwächte Strahlung wird mittels Detektor abgefangen (detektiert)
Je nach Art des Detektors analog (Röntgenfilm) oder digital (Bildschirmdarstellung), Digitaldruck auf Film(medizinischer Laser Imager)
Als Bildformation dargestellt. Problem hierbei ist das Überlagerungen der Organe und Knochen entstehen .
Computertomografie
besteht aus einer Röntgenröhre die um den Körper kreist
Absorbation der Strahlung im Körper ist gleich, digitale Detektion erfolgt mittels einer Vielzahl von Detektoren
Den Infoamtionen werden gesammelt und zu überlagerungsfreien Schnittbildern zusammen gesetzt
Problem hierbei ist die relativ hohe Strahlenbelastung, die durch sequenzielle Abrasterung des Körpers entsteht
MRT
Magnetresonanztomografie
Anstelle der Röntgenstrahlung wird ein sehr starkes Magnetfeld eingesetzt
Magnetfeld führt zu einer Ausrichtung aller im Körper befindlichen Wasserstoffkernen (H+- Ionen, Protonen)
Protonen zeigen unter natürlichen Umständen Eigendrehimpuls (Kernspin) um ihre eigene Achse
Dadurch Erzeugung eines minimalen Magnetfeldes
Ausrichtung des Magnetfeldes ist zufällig, verhält sich wie ein Stabmagnet
Wird der Körper im MRT den starken Strahlen ausgesetzt, richten sich die Wasserstoffkerne nach diesem äußeren Magnetfeld parallel zueinander
Hochfrequente Radiowellen verändern die Impulsrichtung
Bei Rückkehr der Wasserstoffkerne entsteht MR-Signal
Für Darstellung verwertbare Schichtaufnahmen (alle drei Raumrichtungen ) müssen zusätzliche Magnetspulen eingesetzt werden
MRT ist die Strahlung nicht gewebsschädigend
Aus Sicherheitsgründen spezifische Absorptionsrate (SAR) pro Zeit und Kilogramm absorbiert , HOchfrequenzleistung überwacht
Szintigrafie, PET und PET-CT
Radioaktive Stoffe werden eingesetzt
Nach Einnahme des radioaktiven Arzneimittels des Patienten lässt sich Radioaktivitätsverteilung im Körper bildlich darstellen
Bei Szintigrafie wird Gamma (y) - Strahlung verwendet
Bei beim PET Teilchenstrahlung (Positronen)
Szintigrafie wird ein radioaktives ISOTOP (u.a. Technetium (Tc) 99-m ) verwendet
Gammastrahlung wird mit dem Detektor (Gamma Kamera) aufgenommen
Daraus aktivitätsverteilungs Bilder
PET
PET (Positronen- Emissions- Tomografie)
Wird ein radioaktiv markiertes Molekühl verwendet
Wird im Körper verstoffwechselt
Bildgebende Strahlung ist hier Beta (ß)- Strahlung (Positronen)
Meist wird Glucose (sog. Tracer) mit radioaktiven Fluor 18 (F-18) markiert
Markierung kann nur in einem Zykotron (Kreisbeschleuniger) durchgeführt werden
Anwendung des PET meist auf Forschungs und Universiätskliniken beschränkt
vitales Tumorgewebe kann von vernarbtem Gewebe unterschieden werden
Kombination mit CT hilf eine exakte Lokalisation des Tumors im Körperbereich darzustellen
Strahlenbelastung ist die einer Röntgenaufnahme oder Computertomografie
Isotope
Atomarten eines chemischen Elements
Besitzen gleiche Anzahl an Protonen (positive Kernladunszahl)
Unterschiedliche Neutronenanzahl
Element Wasser (H) besitzt drei versch. Isotope
Entweder mit null Neutronen, oder einem oder zwei
Therapeutische Verfahren in der Nuklearmedizin
Radionuklidtherapie wichtigste Behandlung bei gut und bösartigen Tumorgen der Schilddrüse oder Lymphomen
Radionuklide sind radioaktive Nuklide
In erkranktes Gewebe wird ionisierende Strahlunng abgegeben und zerstört das aktive Gewebe (Tumor)
Radiojodtherapie (benannt nach dem eingesetzten Iod 131l)
Wird bei benignen (gutartigen) Schilddrüsenerkrankungen und Schilddrüsengewebe
nuklid
Bezeichnung der Atomarten , die aufgrund ihrer spezifischen Anzahl an Protonen und Neuprotronen eine bestimmte Massenzahl und eine bestimmte Ordnungszahl (nach der Anzahl der Protronen) haben
5.5 Neurologie, Psychatrie und Psychotherapie
Neurolgie
befasst sich mit körperlichen Erkrankungen des zentralen, peripheren und vegetativen Nervensystems
Deren Vorbeugung, Erkennung und Behandlung (Faustmann 2010)
Abzugrenzen sind Gebiete der Psychischen Erkrankungen
Störungen im Zusammenhang körperlicher Erkrankungen (Psychotherapeutische Behandlung)
Neurologie
Bandbreite der Erkrankungen sehr hoch,
Aufwendige Untersuchungen
Einbeziehung differenzialdiagnostischen Abklärung
Häufäigste neurologische Krankenhausdiagnosen :
der Insultier (Schlaganfall)J
Epilepsie
Morbus Parkinson
Multiple Sklerose
Kopf und Gesichtsschmerzen
Der Insult (Schlaganfall)
zwei Arten : ischämische und hämorrhagische
Ischämische - Durchblutungsstörung im Gerhirn 85% aller Fälle
Ursache: plötzlich fehlende Durchblutung der Gefäße (Gefäßveränderungen)
Typische Anzeichen: motorische, kognitive und sprachliche Störungen
hämorrhagische: Hirnblutung durch Gefäßbruch (Ruptur) einer Arterie im Hirngewebe (intrazerebrale Blutung)
Oder durch Ruptur eines Gefäßaneurysma (Gefäßwanderweiterung)
Anschließende einblutung in den Raum der Hirnhäute
Diagnostik: EEG (Elektroenzephalogramm), MRT, EKG
Zeitfaktor zum überleben große Rolle
Wichtigste Untersuchungsmethoden in der Neurologie
EEG , elektrische Aktivität des Gehirns kann abgebildet werden
Lumbalpunktion des nervenwassers zwischen 4. und 5. Lendenwirbel bei entzündlichen Erkrankungen
Liquor (Nervenwasser) gibt durch Eiweiß und Zellgehalt Rückschluss auf evtl. vorliegende Entzündung des zentralen Nervensystmes ( MS, erregerbedinte Meningitis oder Encephalitis)
Psychatrie und Psychotherapie
häufigsten psychiatrischen Krankenhausdiagnosen:
Störungen durch Alkohol und andere Substanzen
Schizophrene Psychosen
Depressionen
Demenz
DRG Klassifikation
10 Grundprinzipien werden unterschieden
In Realitiät oft komorbide oder überlappende Störungen
Z.B. eine Persönlichkeitsstörung kann Suchtverhalten hervorrufen
Forensische Psychatrie
Berurteilung einer Person - fachpsychatrisches Gutachten bei vor allem straflichen Belangen
Wesentliche Rolle spielt Gerichtsbarkeit (Schuldunfähigkeit §20 StGB)
Oder verminderte Schuldunfähigkeit §21l
Und ob Unterbringung in psychiatrischen Krankenhaus §63 oder Enziehungsanstalt §64 angebracht ist
Auch Behandlung von Straffällig gewordenen psychisch Kranken
Forensische Psychatrie Ann als Zusatzsqualifikation oder als Schwerpunkt in der Weiterbilung zum Facharzt für Psychatrie und Psychotherapie belegt werden (Ärztekammer Niedersachsen)
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