Menschnbilder und Moderne

1. 1Hilflosigkeit: Mensch ist in biologischer Hinsicht ein Mängelwesen u. daher hilflos (bis zu einem gewissen Grad)

   Mensch durch Mängel bestimmt z.B. Unangepaßtheiten, Unspezialisiertheiten

   
   

2. Die organische Unspezialisiertheit: Organe d. Menschen sind primitiv, der Umwelt 

   fehlen Angriffs-, Schutz-, 

   und Fluchtorgane. Mensch ist kein Fluchttier u. Räuber

3. Instinktreduktion: Mensch ist gegenüber Tier arm an Instinkten. Mensch besitzt v. Geburt an so gut wie überhaupt keine angeborenen Bewegungsweisen, Bewegungen sind erlernt 

4. . Kein spezifischer Lebensraum: Mensch bewohnt verschiedenartige Lebensräume u. Klimazonen

5. Keine Koppelung, zw. Antrieb u. Reaktion: zw. Antrieb u. Handlung eine Lücke („Hiatus“). Mensch kann Antrieb nachgeben o. dagegen stellen → Menschen = Nein-sagen-Könner

Resümee: Die Sonderstellung liegt in seiner Weltoffenheit u. Umweltenthobenheit

- Negativ: Mensch ist das "riskierte Wesen" (Gehlen 1986) - unangepasst

- Positiv: Mensch verfügt über Offenheit u. Plastizität: Er ist ein von Natur nicht festgestelltes Wesen, sondern handelndes Wesen 

(Gehlen: Mängelwesen und Prometheus): Als „handelndes Wesen“ schafft sich Mensch „zweite Natur“. Sprache, Religion sind Phänomene d. menschlichen Tätigkeit

• Herangehensweise: Mensch-Tier-Vergleich 

• untersucht Embryonal- u. frühkindliche Entwicklung d. Menschen + vergleicht diese mit derjenigen d. Tieres (höherer Säuger) u. d. erwachsenen, mündigen Menschen

• Mensch ist eine physiologische Frühgeburt: Mensch benötigt ein „extra-uterines Jahr“ (müsste noch Geborgenheit d. Mutterleibes verbringen), da Mensch ein Zwischending v. Nesthockern & Nestflüchtern ist

• Mensch mehreren Einflüssen ausgesetzt von Beginn seines Lebens

• Wäre Kind 1 Jahr später geboren, wäre er in seiner Lebenstüchtigkeit so weit entwickelt, dass der (soziale) Einfluss der Umwelt geringer wäre (er wäre bereits festgelegt)

• Mensch und Menschenaffen ähneln sich, aber Sonderstellung d. Menschen durch Variationsreichtum & einmalige Leistungsmannigfaltigkeit

• Die Sonderstellung d. Menschen im Kosmos (1928) 

• Stufenfolge d. psychischen Kräfte u. Fähigkeiten

1. Gefühlsdrang ( M;P;T)

   • alle Lebewesen miteinander verbunden; ist Grundsubstanz

2. Instinkt (M;T)

   • Instinkt ist immer zweckgerichtet u. auf wiederkehrende Situationen ausgerichtet —> angeboren u. starr

   • Mensch kann sich aufgrund seiner Intelligenz u. seines Gedächtnisses von Instinkten befreien

3. Assoziatives Gedächtnis (M;T)

   • Trainieren eines Tieres in seinen Instinkten (Pawlowsche Hund)

   • Tier löst sich aus Artgebundenheit u. anpassungslosen Starrheit d. Instinktes → Zerfall d. Instinktes 

4.  Praktische Intelligenz (M;T)

   • Physisch betrachtet ist intelligentes Verhalten auf Neues ausgerichtet

   • Tiere auch intelligent, aber haben keine Werte als Orientierungsmaßstäbe 

   • Durch seinen Geist erreicht Mensch dritte Stufe des Lebens !nur er allein!

5. Geist (M)

   • durch Geist erhält Mensch Sonderstellung 

   • „Ein ‚geistiges‘ Wesen ist ‚umweltfrei‘ u. ‚weltoffen‘: Mensch kann Triebe zurückhalten u. enthemmen