Wie ging die aufgelockerte Stadt mit Dichte um?
- Die Bevölkerungsdichte ist ausgeglichener über die Stadt verteilt
- Vorher flächig dicht bebaut (Blockrandbebauung, Mietskasernen)
- Später Dichte durch Höhe (Freibereiche wieder im Kommen) (Unité d'habitation), durch große
Wohnstrukturen auf zerstörter Fläche oder außerhalb der Stadt: Neu-Altona, Hamburg
Welche Nutzung steht bei dem Leitbild der gegliederten, aufgelockerten und autogerechten im Vordergrund?
- Nutzungstrennung (Wohnen/ Arbeiten/ Verkehr/ Freizeit)
- Wohnnutzung (Grundrissoptimierung, planen von innen nach außen)
Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Bebauung, Erschließungen, Nutzungen und Freiräumen bei dem Leitbild der gegliederten, aufgelockerten und autogerechten Stadt?
- Die Beziehungen sind nicht mehr stark voneinander abhängig (Gegensatz zum Barock) -
Individualisierung
- Separierte Nutzungen entscheiden über die Bebauung
- Erschliessung richtet sich nach Bebauung (Zeile, Hof, Block)
- Freiräume als Rest, der von der Bebauung übrig bleibt
- Neuentdeckung/ Verstärkung der Zeilen-/ Reihenbebauung
Wie wurde Berlin in den 50er Jahren umgestaltet?
- Vorher flächig dicht bebaut (Blockrandbebauung, Mietskasernen), später
Dichte durch Höhe (Freibereiche wieder im Kommen)
- DDR: Karl-Marx-Allee, monumentale sozialistisch – klassizistische Architektur
(Stärke des Sozialismus), später uniforme industrialisierte Plattenbauweise.
- Systembauweise als kostengünstige, massenhafte Bauweise.
- Bis Ende der siebziger Jahre werden in West-Berlin große
Stadtrandsiedlungen errichtet (Gropiusstadt 1962, Märkisches Viertel und
Falkenhagener Feld 1963)
- Hauptstadtwettbewerb 1957
1. Preis Fritz Eggeling, Gerd Pempelford, Fritz Spengelin
2. Preis Hans Scharoun
Le Corbusier
Welches Bild von städtischer Gesellschaft wird im Leitbild der gegliederten, aufgelockerten und
autogerechten Stadt deutlich?
- Individualisierungsdrang der Gesellschaft (jeder baut von innen nach außen) 20 / 26
- Massenverkehrs-/ Automobilorientierte Gesellschaft
- Die Wohnung als Ort der freien Entfaltung
- Trennung von Wohnen und Arbeiten
- Automobilorientierter Individualverkehr (Brückenneubau, Stadtautobahn, Banken-Autoschalter,
Parkhäuser in Essen
Erläutern Sie die Stadtstruktur von Brasilia!
- Das bekannteste Beispiel für eine Stadt, die die Prinzipien der Charta von Athen konsequent
umsetzt und entsprechend autoorientiert ist
- Lage der neuen Hauptstadt Brasilia in Brasilien,1956 Oscar
Niemeyer, Lucio Costas: weiter in Mitte des Landes versetzten,
gute Erreichbarkeit aus allen Städten
- Gegen ungesunde Lebensverhältnisse und „Sünden“ der
Vergangenheit
- Form eines Flugzeugs, Cockpit = Stadtverwaltung, Tragflächen
= Wohnen, Rumpf = Monumentalachse: 250m breiteste Straße der Welt.
Beschreiben Sie den Zustand von Hamburg, Dortmund, Köln und Dresden am Ende des zweiten Weltkriegs!
- Fast die Hälfte der Wohnungen und ganze Stadtviertel waren durch den Krieg zerstört worden,
Ein Hohes Aufkommen von Flüchtlingen, Kriegsgefangenen und Evakuierten, Hunderttausende
lebten in provisorischen Notunterkünften
- Hamburg: Die Siedlungsstruktur der Stadt veränderte sich und wurde nach den Vorgaben des
Generalbebauungsplans von 1947 „aufgelockert“: Mehr Menschen wohnten nun in den
Außenbezirken oder sogar jenseits der Stadtgrenzen im Umland
- Dresden: 90% des Stadtzentrums wurden durch den größten Luftangriff des Zweiten Weltkriege
verschüttet. Während Dresden im Jahr 1939 etwa 630.000 Einwohner zählte, waren es nach
dem Krieg nur noch 375.000.
- Berlin: großer Teil der Bevölkerung war geflohen, die Stadt wurde in vier Sektoren unterteilt,
entwickelt sich später zum Brennpunkt des „Kalten Krieges“
Beschreiben Sie das "Leitbild der gegliederten und aufgelockerten Stadt“!
- Gegliedert = Ordnung und Funktionalität
- Aufgelockert = Individualität und Freiheit
- Greift auf Ideen der 20/30er Jahre zurück: die Stadt soll gegliedert werden
- Individualität und Freiheit, Trennung von Wohn- und anderen Funktionen (Gartenstadt/Charta von Athen)
- Die Durchdringung von Stadt und Natur, Auflösung der Großstädte in ,Stadtlandschaften mit breit ausschwingenden Freiräumen zwischen den Bauten.
- Die Gliederung der Städte in überschaubare Einheiten, die in der Siedlungsdichte, aufgelockert und in weiträumig angelegte Grünzüge eingebettet sein sollten, war ein übergreifendes Ziel, Freiheit für bauliche Modeerscheinungen
- Die drei grundlegenden Funktionen sind: Wohnen , Arbeiten, Sich erholen
- Die Aufgaben des Städtebaus sind: Aufteilung des Bodens, Organisation des Verkehrs, Gesetzgebung
Welche Mängel und Potentiale haben gegliederte und aufgelockerte Stadtquartiere heute?
- Mängel: keinerlei gefasste Räume, hoher Flächenverbrauch und Zersiedelung, Entwürfe an
jedem Ort beliebig einsetzbar, räumliche Trennung von Nutzungen führt zu starkem
Verkehrsaufkommen, Stadtgeschichte und urbane Lebendigkeit gehen verloren
- Potentiale: viele Freiräume, Planung nach inneren Anforderungen (freiere Grundrisse),
unabhängigere Architektur, Verbesserung von Arbeits-/ Wohn- und Erholungsflächen,
Vermeidung von Wohn- neben Industriegebieten, Größe der Grün-/ Freizeitflächen
- Demonstrationsobjekt für moderne Entwicklung: Weissenhofsiedlung Stuttgart, 1927
Welchen Einfluss hat die Idee der gegliederten, aufgelockerten und autogerechten Stadt in China?
- Nach westlichen Vorbildern zu Handels- und Dienstleistungsmetropolen entwickelt:
- "Amerikanisierung"
- Eine explosiv fortschreitende Massenmotorisierung und die Schaffung neuer Stadtzentren und
Satellitenstädte, um die extreme Überpopulation zu kontrollieren.
- Verkehr als Leitbild / Das Auto als Statussymbol
Zuletzt geändertvor 2 Jahren