Francis Bacon
Francis Bacon (1561-1626), war ein englischer Philosoph, Jurist und Staatsmann, der als Wegbereite des Empirismus gilt.
Nova Atlantis
Nova Atlantis, ist der Titel eines fragmentarischen utopischen Werkes von Francis Bacon. Es erschien 1627 – ein Jahr nach dem Tod des Verfassers – in neulateinischer Sprache. Bacon legte darin unter anderem seine Vorstellung eines modernen Forschungsinstituts nieder. Unter der Passage Sound-Houses beschreibt er außerdem musikalische Konzepte und Technologien, welche bis heute relevant sind. Diese reichen von Akustik über Mikrotonalität bis hin zu Musikpädagogik. Einige dieser Ideen gehen auf Experimente zurück, welche er in seinem Werk Sylva sylvarum festgehalten hat.
Sound Houses
Von Francis Bacon stammt das Konzept der Sound Houses, Häuser welche gänzlich dem Experimentieren und Erforschen von Klängen und Musik dienen. Bacons Vision ist es ungewöhnliche Instrumente zu erschaffen, Klänge abseits üblicher Tonalität zu erzeugen und, ähnlich heutiger Manier mit Filtern und/oder Effekten zu verarbeiten, aber auch Klänge über größere Distanz zu transportieren.
Athanasius Kircher
Athanasius Kircher (1602-1680), war ein deutscher Jesuit und Universalgelehrter. Er veröffentlichte eine große Zahl ausführlicher Monografien über ein weites Spektrum von Themen unter anderem der Ägyptologie, Geologie, Medizin, Mathematik und Musiktheorie.
In dem Werk Musurgia universalis (1650) mit zahlreichen Notenbeispielen aus der zeitgenössischen Musik legt Kircher seine Ansichten zur Musik und zur Affektenlehre dar. Er glaubte, dass die Harmonie der Musik die Proportionen des Universums widerspiegelt. Weiters stellt er einen Algorithmus zur automatischen Komposition vor.
Automaten
Im Barock erfreuen sich Automaten großer Beliebtheit. In 1769 stellt Wolfgang von Kempelen seinen Schachtürken vor und er baut auch eine Sprechmaschine (Stimmenautomat), die erste Konstruktion zur Sprachsynthese, welche bereits menschliche Sprechlaute sowie kurze Wörter immitieren kann und begründet auch die experimentelle Phonetik.
Ein weiterer wichtiger Vertreter der Automatenbauer aus dem späten achtzehnten Jahrhundert ist der Uhrmacher Pierre Jaquet-Droz mit seinen Androiden: der Schreiber, der Zeichner und die Organistin. Letze wird von einer Stiftwalze und entsprechend damit verbundenen Nockenschiebern gesteuert und bewegt somit ihre Finger und bedient die Tastatur einer Orgel, welche eine Flötenklang erzeugt.
Bis heute sind die Nachfolger dieser Ideen allgegenwärtig, vom rein ästhetischen Sinne (wie bei der Band Kraftwerk) bis hin zur Erschaffung realer Cyborgs (wie der Künstler Stelarc, welcher seinen Körper für Performances regelmäßig technisch erweitert).
Algorithmische Komposition
Als Algorithmische Komposition bezeichnet man jene Kompositionsverfahren, bei denen die Partitur durch einen automatischen, mathematisch beschreibbaren Prozess oder Algorithmus erzeugt wird. Bereits Guido d`Arezzo hatte die Idee Silben eines religiösen Textes Tonhöhen zuzuweisen. Weiters entwickelt Athanasius Kircher eine Komponiermaschine.
Das erste musikalische Würfelspiel (bestehend aus 2 Würfeln und einer Tabelle), bei dem Würfel als Zufallsgenerator genutzt werden, stammt von Johann Philipp Kirnberger, gegen Ende des 18ten Jahrhunderts. Auf Basis einer Grundkomposition werden mehrere Variationen eines Themas geschrieben und die Würfelzahl gibt an, welcher Takt welcher Variation gespielt werden soll.
Ein aktuelles Beispiel ist der griechische Komponist Iannis Xenakis. Er schreibt um 1960 Programme (in der Sprache FORTRAN), die Partituren erzeugen, welche mit traditionellen Instrumenten gespielt werden.
erste elektronische Instrumente
Der französische Theologe und Erfinder Jean-Baptiste Delaborde erfindet 1759 das Clavecin électrique. Dieses "elektrische Cembalo" funktioniert mit durch Reibung erzeugtem elektrischen Strom, der, ausgelöst durch eine Klaviatur, kleine Hammerglocken zum Erklingen bringt und ist das erste bekannte elektrisch funktionierende "Keyboard".
Elisha Gray, ist der Erfinder eines der ersten elektronischen Musikinstrumente, dem "Musical Telegraph". Dieses Instrument ist als Synthesizer zu verstehen, welcher auf Basis von im Magnetfeld schwingenden Stahlzungen Töne erzeugt.
Die ineffiziente Kohlebogenlampe erzeugt einen brummenden Lichtbogen zwischen zwei Elektroden. 1900 schaltet William Duddel einen LC-Schwingkreis hinzu, macht so daraus einen Oszillator und das Brummen stimmbar. Mit einem Keyboard spielbar gemacht nennt er das Instrument Singing Arc.
Im selben Jahr stellt Thaddeus Cahill das Telharmonium vor, ein Instrument welches mittels Zahnrädern Töne und, durch additive Synthese dieser, Klänge erzeugt und diese über das Telefonnetz hörbar macht. Diese „ersten“ additiven Synthesizer wiegen einige Tonnen.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren