Motivation: einzelne Fakten
• PISA-Ergebnisse von 2000 geben Anlass, dass Lehrkräfte Defizite in der Urteilsfindung aufweisen (Hesse & Latzko, 2011, S. 14f.)
• Hattie-Studie: Treatmentbegleitende Diagnostik und Feedback stellen bedeutsame Prädiktoren des Lernfortschritts dar.
• Vertragslösungen in der Ausbildung sind seltener, wenn Unternehmen Auswahlverfahren einsetzen und sind von der Qualität der diagnostischen Methoden abhängig (Forsblom et al., 2016).
Notwendigkeit einer professionellen und sachgemäßen Diagnostik für Wirtschaftspädagogen
Definition und Aufgaben der Diagnostik (allgemein)
Diagnostik ist ein theoretisch begründetes System von Regeln und Methoden zur Gewinnung und Analyse von Kennwerten für inter- und intraindividuelle Merkmalsunterschiede an Personen (Tent & Stelzl, 1992, S. 36)
• Formulierung diagnostischer Probleme und Fragestellungen
• Erhebung diagnostischer Daten und deren Integration zu Diagnosen
• Folgeerwartungen (Prognosen) in Hinblick auf verfügbare oder wünschbare Behandlungsalternativen
Alltagsdiagnostik
i.d.R. ohne spezifischen Anlass
nicht objektiv
nicht über Personen oder Zeiträume vergleichbar
nicht oder kaum wiederholbar
Vergleichsmaßstäbe mehr oder
weniger zufällig
nicht oder kaum falsifizierbar
Wissenschaftl. D
auf konkrete Fragestellung hin, Präzisierung zu erfassender Merkmale
möglichst objektiv
über Personen oder Zeiträume
vergleichbar
einigermaßen wiederholbar
Bereitstellung von überprüfbaren Vergleichsmaßstäben
i.d.R. falsifizierbar
Pädagogische D.
Pädagogische Diagnostik als Teil der Erziehungswissenschaften eng an psychologische Diagnostik angelehnt.
Arbeitsdefinition
„Insgesamt von Erkenntnisbemühungen im Dienste aktueller pädagogischer Entscheidungen. Das geschieht systematisch und methodisch kontrolliert, wobei die Methoden häufig der psychologischen Diagnostik entlehnt sind.
Voraussetzungen und Bedingungen planmäßiger Lehr- und Lernprozesse werden ermittelt,
Lernprozesse analysiert und
Lernergebnisse festgestellt.“
Aufgaben/Funktionen pädagogischer Diagnostik
Diagnose:
• bewertende Schlussfolgerung über eine Person, Sache oder Institution im Rahmen eines vorgegebenen Klassifikationssystems.
• Ergebnis einer systematischen Sammlung und Aufbereitung von Informationen mit dem Ziel, eine diagnostische Schlussfolgerung zu begründen und zu optimieren (Heuer et al., 2006)
Prognose:
• bezieht sich auf eine Vorhersage
• hierbei wird von einer IST-Situation ausgegangen und eine Aussage über ein Verhalten in
der Zukunft gemacht
• JETZT-Situationen und Zukunft unterscheiden sich als Zeiteinheiten
• die Struktur der Prognose entspricht der Diagnose, der Unterschied besteht hier lediglich in der zeitlichen Fixierung
Funktionen pädagogischer Diagnostik beziehen sich auf…
• ...einzelne und/oder Lernende in einer Gruppe,
• ... die Ermittlung von Voraussetzungen und Bedingungen planmäßiger Lehr- und
Lernprozesse,
• ... die Analyse von Lernprozessen und Feststellung von Lernergebnissen,
• ... Zuweisung zu Förderungsprogrammen oder zu Lerngruppen,
• ... die gesellschaftlich verankerte Aufgabe der Steuerung des Bildungsnachwuchses zu ermöglichen.
Ebenen der päd D und Evalutaion
Linsenmodell
bei der D haben wir immer die Möglichkeit gewisse Signale der Jugendlichen zu nutzen von denen wir auf ein Kriterium schließen —> dieser ganze Prozess, von der Wahrnhemung der Siganle über die Einschätzung des Merkmals auf das interessierende Kriterum — das kann man mit diesem Modell beschreiben
im Mittelpunkt: proximate Merkmale = Siganle (z.B Leseflüssigkeit)
Wir als Diagnostiker schauen durch eine Brille , denn es hängt an uns wie gut wir diese Signale wahrnehmen unsverarbeiten —> Einschätzung steht im Mittelpunkt
Frage der Akkuratheit: Wie gut kann der Urteiler das Merkmal einschätzen u wie gut schließt unsre Einschätzung auf das Kriterium —> Frag der diagnostischen Proffesionalität
Signalvalidität auch ökologische V (Wie stark hängt ein Signal mit dem Merkmal zusammen)
Zuletzt geändertvor 2 Jahren