Prinzipbild einer (Flachfolien-)Extrusionsanlage
Vier Elemente: Materialzuführung und Dosierung -> Extruder -> Werkzeug -> Kalibriervorichtung
Extrusionsverfahren und ihre Hauptprodukte
Flachfolienextrusion (Folien und Platten)
Blasfolienextrusion (Folien)
Profil- und Rohrextrusion (Profile und Rohre)
Faserspinnen (Fasern und Textilien)
Typische Extrusionsprodukte
Chipstüte
Profile
Schläuche
Folien
Fensterrahmenprofil
Extruder
Aufbau eines Einschneckenextruder oder auch 3-Zonen-Schnecke genannt (s.o.) und das Aufschmelzmodell (s.u.)
Aufbau eines Extruders
Einfülltrichter für den Rohstoff
Zylinder und Zylinderheizung
Extruderschnecke
Antrieb und Steuerung
Aufgaben des Extruders
Material aufschmelzen und auf Verarbeitungstemperatur bringen
Druck aufbauen, der zum Passieren von Folgekomponenten benötigt wird
Füll- und Farbstoffe einarbeiten
Erzeugung einer thermisch, zeitlich und stofflich homogenen Schmelze
Aufgaben der drei Zonen:
Prinzipbild einer Blasfolienextrusionsanlage
Bei der Blasfolienextrusion (siehe Bild) wird der Schmelzstrom in einem Wendelverteilerwerkzeug (Blaskopf) in eine Ringspaltströmung überführt und er verläasst das Werkzeug als Schlauch, der senkrecht nach oben abgezogen wird. Zur Kühlung des aus dem Werkzeug austretenden Schmelzschlauchs wird der Schlauch von außen und inenn von einem Luftstrom (Luftkühlung) angeblasen und erstarrt schließlich. Gleichzeitig wird er durch den Aufblasvorgang in Umfangsrichtung und durch den Abzug in Längsrichtung verstrckt, so dass molkulare Orientierung in der Schmelze ausgebildet werden.
Verfahrensschritte des Extrusionsprozess
Materialeinzug
Aufschmelzen
stoffliches und thermisches Homogenisieren
Fördern
Druck aufbauen
Austragen der Schmelze durch ein Werkzeug
Drei Einflussbereiche auf die Produkteigenschaften am Beispiel der Flachextrusion
Einfluss der Verarbeitung im heißen Teil einer Extrusionsanlage auf die Produkteigenschaften
Die Werkstoffeigenschaften können durch den Verarbeitungsprozess beeinflusst werden. Dies betrifft insbesondere:
Abbau des Molekulargewichts durch thermische und mechanische Belastung der Schmelze und Recycling
Verringerung der Viskosität
Verfärbungen oder Vercrackungen (molekularer Abbau)
Verbesserung von Materialeigenschaften durch Steigerung des Molekulargewichts
Nutzung von Orientierungen und Eigenspannungen (Bsp.: Schrumpffolie)
Probleme bei Molekulargewichtsabbau
Ursachen für einen Abbau des Molekulargewichts:
thermische und mechanische Belastung der Schmelze
Feuchtigkeitsaufnahme durch unsachgemäßen Umgang
Verweilzeit in der Machine
Recycling
Probleme:
starke Verringerung der Schmelzviskosität führt zu Instabilität
gelbliche Verfärbungen
Vercrackungen (Abbau kompletter Polymerketten)
(niedrige Festigkeit, niedrige Zähigkeit, niedrige Wärmeleitfähigkeit, schlechtere Barrierewirkung, schlechtere chemische Beständigkeit, …)
Auswirkungen eines gesteigerten Molekulargewichts
Im Allgemeinen ist ein hohes Molekulargewicht und eine schonende Verarbeitung für optimale Produkteigenschaften erstrebenswert.
Hohe Molekulargewichte bewirken in der Regel eine
höhere Festigkeit,
höhere Zähigkeit,
höhere Wärmeleitfähigkeit,
bessere Barrierewirkung
und bessere chemische Beständigkeit
Allerdings führen hohe Molekulargewichte auch zu einem verschlechterten Fließen infolge der höheren Viskosität und damit zu einer verschlechterten Verarbeitbarkeit.
Zu einer Ausbalancierung der Eigenschaften in Verarbeitung und Anwendung werden Molekulargewichtsverteilungen angestrebt.
Molekülorientierung
Abkühlmechanismen
Blasfolienextrusion -> Konvektion
Flachfolienextrusion -> Konduktion (Wärmeleitung)
Dabei ist die Konduktion effizienter und hat eine höhere Durchsatzzeit.
Merkmale des Spritzgießens
Direkter Weg vom Rohstoff zum Fertigteil
Keine oder nur sehr geringe Nachbearbeitung des Formteils notwendig
Verfahren voll automatisierbar
Hohe Reproduzierbarkeit der Fertigung
Kurze Zykluszeiten
Herstellen geometrisch sehr komplexer Teile möglich
Integration zahlreicher Funktionen in einem Bauteil
Fertigung komplexer Produkte in integrierten Prozessen
Funktionsprinzip einer Spritzgießmaschine Schneckenplastifizierung
Das Spritzgießwerkzeug
Technologische Aufgaben:
Aufnahme und Verteilung der Schmelze
Ausformen der Schmelze zur Produktgestalt
Abkühlen der Schmelze (Thermoplaste) bzw. Aufheizen der Formmasse (Elastomere und Duroplaste)
Entformen.
Konstruktive Aufgaben:
Kraftaufnahme
Bewegungsübertragung
Führung der Werkzeugteile
Prinzipieller Aufbau:
Verfahrensablauf des Spritzgießens
Zyklusverlauf des Spritzgießens
Profile verschiedener Prozessgrößen während der Einspritzphase
Gefügeausbildung in einem Spritzgießformteil
Die Schneckenplastifizierung
Rückstromsperre mit beweglichem Sperrring
Funktion: Um in der Einspritzphase ein Zurücklaufen der Schmelze in die Schnecke zu verhindern, ist an der Spitze der Schnecke eine Rückstromsperre angebracht.
Angussnah und angussfern gemessener Druckverlauf
Der Umschaltpunkt unterteilt die Werkzeugkavität in zwei Phasen:
Einspritzphase (geschwindigkeitsgeregelt)
Nachdruckphase (druckgeregelt)
Die Nachdruckphase ist mit dem Siegelzeitpunkt beendet. Ab dann ist der Anguss (Anschnitt) erstarrt und man spricht vom Versiegeln des Formteils. Ein Nachdruck über den Siegelzeitpunkt hinaus hat keine Auswirkungen mehr auf die Schmelze im Formteil und ist somit nicht sinnvoll.
Würstchen
Wird die Formkavität bei hoher Einspritzgeschwindigkeit und ohne Prallhindernis mit Schmelze befüllt, bilden sich “Würstchen”, die erst mit Formmasse umschlossen werden und ein extrem inhomogenes Formteilgefüge ergeben.
Schwindung
Definition: Differenz zwischen Formteilmaß und Kavitätsmaß
Ursache für Schwindung: Ausgeprägte Temperatur- und Druckabhängigkeit der Dichte bei Kunststoffen
Verstärkt wird das Schwindungspotential durch Überschreiten der Phasengrenze fest<->flüssig
äußere Eigenschaft eines Spritzgussteils, weiteres Beispiel ist der Verzug
innere Eigenschaften sind die Kristallinität, die Orientierung und die Eigenspannungen
pvT Verhalten eines amorphen Thermoplasten
Zuletzt geändertvor 2 Jahren