Faserverbundwerkstoffe
leicht
hochfest und extrem steif
herausragendes Leichtbaupotenzial
ABER: Anforderungsgerechtes Design des Bauteils und des Werkstoffs
Faserwerkstoffe
Glasfaser:
anorganisch
Isotrop
mäßige Festigkeit und Steifigkeit bei hoher Bruchdehnung (3-5%)
Unterscheidung zwischen E-, R- und C-Faser (Standard, hochfest und hochbeständig)
kostengünstig
Kohlenstofffaser:
organisch
Anisotrop
hohe Festigkeit (HT), hohe Steifigkeit (HM) oder hohe Energieaufnahme (HST) oder IM (Mischung aus HM und HST)
geringe Dichte
negativer Wärmeausdehnungskoeffizient
elektrisch leitend
sehr teuer
schlagempfindlich
Aramidfasern:
synthetisch
Synthesefasern aus Thermoplasten mit sehr hoher Schmelztemperatur
Kristallinität und Orientierung
ebenfalls mit negativer Wärmeausdehnung
schlagzäh
Matrixkunststoffe
Aufgaben:
Fixierung der Fasern in der gewünschten geometrischen Anordnung
Übertragung der Kräfte auf die Fasern
Stützung der Fasern bei Druckbeanspruchung (Knicken, Stabilität)
Schutz der Fasern vor Umgebungsmedien (Feuchtigkeit, Chemikalien, Sauerstoff usw.)
Matrixkunststoffe = Matrixwerkstoffe = Matrixmaterial
Materialkennwerte üblicher Matrixwerkstoffe:
Vorteile und Nachteile thermoplastischer Matrizes
+ hohe Schlagzähigkeit und Bruchdehnung
+ gutes Druck-, Stauch- und Knickverhalten
+ gute Medienbeständigkeit, geringe Feuchteaufnahme
+ kurze Verarbeitungszyklen (keine Aushärtung erforderlich)
+ Schweißbarkeit
+ Rezyklierbarkeit der Abfälle
+ unbegrenzte Lagerzeit bei Raumtemperatur
– Kriechneigung bei höheren Temperaturen
– hohe Temperaturen und Drücke, schwierige Prozessführung bei Verarbeitung
– hohe Viskosität, erschwert die Benetzung mit Verstärkungsfasern
Theoretischer maximaler Fasergehalt in einem Verbundbauteil
Herleitung:
Steifigkeitsverhalten (E-Modul)
Elastizitätsmodul senkrecht zur Faser wird auch Reuss Grenze genannt
Elastizitätsmodul parallel zur Faser wird auch Voigt Grenze genannt
Laminat
Einzelschicht: Eine Werkstoffschicht, in der eine einheitliche Ausrichtung der Fasern vorliegt (Unidirektionale Einzelschicht, UD-Schicht)
vs.
Laminat: Mehrere Einzelschichten im Verbund mit jeweils unterschiedlichen Ausrichtungen der Fasern in den Einzelschichten. Schichten sind unterschiedlich dick, haben unterschiedliche Orientierungswinkel und können aus verschiedenen Fasermaterialien in verschiedenen Faseranordnungen bestehen.
Richtungsabhängigkeit der mechanischen Eigenschaften einer UD-ES
Textile und geflochtene Halbzeuge
Prepreg / Autoklav-Verfahren
Vakuumsackaufbau:
Vorteile:
Geringe Fertigungstoleranzen
Geringe Werkzeugkosten
Exzellente mechanische Eigenschaften
Darstellbarkeit komplexer Bauteilgeometrien
Nachteile:
Lange Zykluszeiten
Kostenintensive Werkstoffe (teure Prepregs mit begrenzter Lagerfähigkeit)
Vakuuminfusionsverfahren
Verfahrensablauf:
Infusion des Harzes in die Verstärkungsstruktur durch Vakuum
festes Negativ-Werkzeug auf der einen Seite, Vakuumfolie auf der anderen Seite
Verteilmedium mit geringem Fließwiderstand erforderlich
Tränkung der Faserstruktur in Dickenrichtung
hohe Laminatqualität, hoher Faservolumengehalt möglich
Relativ geringe Werkzeug- und Anlagenkosten
Geeignet für Prototypenfertigung und Kleinserie, insbesondere für großflächige Bauteile
Konstante, hohe Laminatqualität
Lange Zykluszeit (bis zu mehreren Stunden)
Bisher hoher Verbrauchsmittelbedarf (Folien)
RTM-Verfahren (Resin Transfer Moulding)
Hoher Automatisierungsgrad erzielbar
Kurze Zykluszeiten, daher insbesondere für Großserien geeignet
Nachteil:
Zweiteilige Werkzeuge und Schließmechanismus notwendig
Handlaminierverfahren
Relativ geringe Werkzeugkosten
Keine Anlagentechnik notwendig
Komplexe und großflächige Bauteilgeometrien erzielbar
Hoher manueller Aufwand notwendig
Erreichbarer Faservolumengehalt der Verarbeitungsverfahren
Zuletzt geändertvor 2 Jahren