Was versteht man unter einer Marke ?
Der im Marketing verwendete Begriff Marke steht für alle Eigenschaften und Merkmale, in denen sich Wirtschaftsobjekte, die mit einem Markennamen in Verbindung stehen, von konkurrierenden Objekten anderer Markennamen unterscheiden.
Welche Funktionen von Marken gibt es ? Bzw. welche Sichten gibt es eine Marke zu betrachten ?
Nachfragersicht:
Garantiefunktion / Qualitätssicherungsfunktion
Vertrauensfunktion
Prestigefunktion
Anbietersicht:
Positive Differenzierung vom Wettbewerb / Präferenzbildung
Kundenloyalität
Wertsteigerung des Unternehmens
Welche Elemente der Markenstrategieumsetzung gibt es ?
Markencontrolling
Dynamisches Marketingmanagement
Gestaltung der Markenarchitektur
Kommunikative Realisierung
Markenidentität
Technische Gestaltung
Wie setzt sich die Markenidentität zusammen ?
Setzt sich zusammen aus:
Markennutzen
Beschreibt das Nutzenversprechen, für das die Marke stehen soll
Reason to Believe
Überzeugen des Kunden, der Marke zu vertrauen
Werte und Persönlichkeit
Beschreibt wofür die Marke steht und wie sie ist
Discriminator
Der überzeugendste Grund für die Wahl der Marke aus Kundensicht
Was versteht man unter der technischen Gestaltung ?
Dazu gehören zwei Aspekte:
Markenaufbau
Markenverteidigung
Memorable: Wie einfach können Konsumenten das Markenelement merken und wiedererkennen?
Meaningful: Transportiert das Markenelement die Markenidentität?
Likable: Wie ansprechend bzw. anziehend wirkt das Markenelement auf den Konsumenten?
Transferable: Können unter dem Markenelement weitere Leistungen eingeführt werden? Ist das Markenelement international nutzbar?
Adaptable: Kann das Markenelement adaptiert werden?
Protectable: Inwiefern kann das Markenelement rechtlich geschützt werden?
Was versteht man unter der Markenarchitektur ?
Unter einer Markenarchitektur versteht man die Anordnung aller Marken eines Unternehmens zur Festlegung ihrer spezifischen Rollen und Positionierungen und der zwischen den Marken gewünschten Beziehungen.
Welche Markenstrategien gibt es ?
Einzelmarkenstrategie
Familienmarkenstrategie
Dachmarkenstrategie
Was ist die Einzelmarkenstrategie ?
Zum Beispiel Duplo von Ferrero, Nutella von Ferrero, Rocher von Ferrero und so weiter.
Einzelne Produkte / Leistungen eines Anbieters haben jeweils eigene Marken. Anbieter bleibt stark im Hintergrund und ist den Kunden u.U. gar nicht bekannt.
Einzelne Marktsegmente werden mit unterschiedlichen Marken bearbeitet.
Was sind Vor- und Nachteile einer Einzelmarkenstrategie ?
Vorteile:
Schaffung einer klaren, unverwechselbaren Markenidentität und eindeutigen Positionierung einer Leistung
Einsatz heterogener Produkte (und Marken) zur gezielten Bearbeitung unterschiedlicher Nachfragergruppen
Nacheteile:
Branding-Aufwendungen sind von einzelner Marke alleine zu tragen
Keine Ausnutzung von positivem Imagetransfer etablierter Marken. D.h. im Umkehrschluss ein langsamer Aufbau einer Marke
Was ist die Familienmarkenstrategie ?
Zum Beispiel Nivea —> Nivea Creme, Nivea Hair Styling, Nivea Bathcare
Mehrere verwandte Produkte eines Unternehmen werden unter einer Marke geführt und es wird mindestens eine Einzelmarke angeboten.
(Oftmals) kein Bezug zum Unternehmensnamen.
Was sind Vor- und Nachteile einer Familienmarkenstrategie ?
Erfolgreiche neue Leistungen erhöhen den Markenwert
Mehrere Leistungen tragen den Branding-Aufwand
Nachteile:
Positionierungen einzelner Leistungen müssen Rücksicht auf die Familienmarke nehmen
„Markenkern“ limitiert Wachstumsmöglichkeiten
Was ist die Dachmarkenstrategie ?
So führt die Dachmarke Danone etwa die Getränkemarken Volvic und evian, ebenso wie die Milchprodukte Actimel oder Fruchtzwerge.
Sämtliche Produkte eines Unternehmens werden unter einer einheitlichen Marke angeboten – teilweise kombiniert mit Familien- und Einzelmarken.
Diese Strategie ist bei Industrieunternehmen und Dienstleistern weit verbreitet (ca. 80 % aller Dienstleistungen sind Dachmarken). Die Firma und ihre Kompetenz steht im Vordergrund.
Was sind Vor- und Nachteile einer Dachmarkenstrategie ?
Branding-Aufwand wird von allen Leistungen gemeinsam getragen
Vorhandene Dachmarken erleichtern die Einführung neuer Leistungen
Erschwert klare Positionierung einzelner Leistungen
Risiko von Badwill-Effekten (falls einzelne Leistungen „floppen“ sowie falls Unternehmen an sich negativ wahrgenommen wird (z.B. Entlassungen, Skandale)
Zuletzt geändertvor 2 Jahren