Definition Urformen
Urformen ist das Fertigen eines festen Körpers aus formlosem Stoff durch Schaffen des Zusammenhalts.
Verfahrensablauf Urformen
Ablauf:
1. Modell wird mithilfe von Konstruktionszeichnung erstellt
2. Kerne aus Formsand für Hohlräume
3. Modell wird in Kasten mit Formsand gelegt
4. Formsand wird verfestigt
5. Modell wird entnommen und Kern wird eingelegt
6. Speiser wird eingelegt für Schmelze
7. Steiger wird eingelegt für Luftzuvor
8. Abguss Entformen und Entfernen der Gusstechnik
9. Nachbearbeitung
Einteilung des Urformen nach DIN
Name und Eigenschaften GJL
Gusseisen mit Lamellengrafit
Geringe Schmelztemperatur -> Günstiger und schonender
Gut: Zerspanbarkeit, Dämpfung, Formstabilität & Gießeigenschaften
Schlecht: Zugfestigkeit -> Nur auf Druck belasten
Name und Eigenschaft GJS
Gusseisen mit Kugelgraphit
Sphärische Graphitform vermindert innere Kerbwirkung
Dadurch besser: Zähigkeit und Festigkeit
Dadurch schlechter: Zerspanbarkeit, Dämpfung, Wärmeleitfähigkeit
GJS fließt im Speiser besser nach —> Besseres Speisungsverhältnis
Name und Eigenschaften GJV
Gusseisen mit Vermikulargraphitguss
Graphitlamellen vollst. Abgerundet
Eigenschaften liegen zwischen GJS und GJL
Zugfestigkeit, Zähigkeit, Dämpfung, Temp.-Leitfähigkeit, Bearbeitbarkeit, Vergießbarkeit
Verwendung beim Dieselmotor aufgrund besserer Zerspanbarkeit besser als GJS und höherer Festigkeit GJL
Eigenschaften Temperguss
Tempern: Wärmebehandeln von GJS
Nicht entkohlendes Glühen
Ferritisches bis perlitisches Grundgefüge mit Graphitinseln (Temperkohle) schwarzer Temperguss GJMB
—> Gute Eigenschaften auch im Kern
Entkohlendes Glühen
Ferritisches Gefüge in Randbereichen und ferritisches mit perlitisches Gefüge im Kern – weißer Temperguss GJMW
—> Gute Randeigenschaften
scharzer temperguss
Stahlguss GS
Höhere Schmelztemperatur
Hohe Duktilität
Bruchdehnung
Was bedeutet Eutektisch?
Die Bestandteile sind in einem solchen Verhältnis, dass ein Phasenwechsel gleichzeitig von statten geht.
Erstarrung reiner Metalle und eutektischer Legierungen
Volumen nimmt gleichmäßig ab
Erstarrung nicht eutektischer Legierungen
Mögliche Gussfehler
Lunkerbildung
falsch angeordneter Speiser
unspeisbare Materialanhäufung
Vermeiden durch: heuverssche kreise
Sandgussfehler
Schlackenstellen, loser Sand
Verzug: Veränderung der Maße oder Form (Unterschiedliche Beanspruchung)
Gestaltungsrichtlinien für Gießen
Knotenpunkte beachten -> Mit Versatz, Dünnwandig, keine schroffen Übergänge
Beanspruchungsgerecht -> Druck durch Innenwölbungen kompensieren
Nachbearbeitungsgerecht -> Zugänglichkeit
Handformen (Sandgussformen)
Klassisches verfahren mit verlorener Form
Herdgießen
Im Füllsand wird eine Mulde erzeugt & Modellsand gegeben.
Formkasten rauf machen und beschweren, falls Form oben Konturen haben soll
Abdruck machen
Gießen
Maschinenformen mit Kasten
Unterkasten Formen, abheben, wenden
Oberkasten formen & aufsetzen
Beschweren
Auspacken (Rüttler)
Charakteristisch: Modellplatte beheizt
Maschinenformen ohne kasten
Kein Kasten als stützendes Element notwendig
Formstoff wird verdichtet, Modell rausgeschoben, Formkasten beiseite schieben, Fertig gepresste Form
Formkasten in Maschine integriert
Hochdruckpressen
Maschinelles Pressen der Form! Die Formen sind so nah aneinander dass ich direkt gießen kann
Vakuumformen
Ober -und Unterkasten -durch Vakuum der Folien bilden.
Maskenformverfahren
Maske aus Croningsand wird an verlorenes Modell angebacken und danach wird es gehärtet und gegossen
Feinguss
Genaustes Verfahren
Verlorenes Modell aus wachs mehrmal tauchen und besanden
Schale bildet sich
in diese kann gegossen werden
Vollformgießen
Verlorenes Modell vollständig im Kasten
Druckgießen - Warmkammerverfahren
Einpressen der Schmelze aus Warmhalteofen durch Kolbenhub + Auswerfen durch bewegliche Formhälfte
Druckgießen - Kaltkammerverfahren
Gießkammer mit Schmelze füllen
Einpressen in Form durch Kolben + Auswerfen der Form
Schleudergießen
Starke Verdichtung durch Zentrifugalkraft
Dichtes und feinkörniges Gefüge durch hohes Verdichten
Spritzgießen
Kunstoffgranulat im Extrudor plastifizieren und mit hohem druck in geteilte Dauerform. Anschließend auswerfen.
Extrusionsblasen
Kunststoffschlauch extrahieren und in geteilte Dauerform geben, Ende des Schlauchs schließen und von anderer Seite durch Druckluft in Innenkontur aufblasen. Schlauch wird davor erwärmt.
Galvanenformen
Modell elektrolytisch Beschichten, fertiges WS entfernen.
sehr kleine und präzise Werkstücke
Wozu braucht man Kerne und woraus bestehen sie?
Herstellung von Hohlräume bzw. Innenkonturen
Material: Formsand
Dauerform und seine Vorteile
Modell z.B aus Holz, Kunststoff oder Metall
wiederverwendbar
Taktzeit kann verkürzt werden durch schnelles abkühlen
feineres Gefüge der Gussteile
Genauigkeit
Oberflächengüte
Wieso verlorene Form? -> Dauerformen rentieren sich bei geringen Stückzahlen. Evtl. Schmelztemperatur zu hoch.
Wieso ist eine Dauerform zweiteilig?
Damit das Bauteil leichter entfernt werden kann.
Innenkonturen herstellen.
Entstehung Massivgussteil
Material Dauer -und Verlorene Form
Verloren -> Wachs oder Schaumstoff
Dauerform -> Kunststoff, Holz, Metall
Was ist Sintern?
Körper werden durch das Zusammenpressen von Pulver erzeugt. Anschließend wird dieser mit Temperaturbehandlung fertig gestellt. Deutlich unter T_S
Verfahren zur Pulvererzeugung
Mechanisches Verfahren
Zerkleinern fester Stoffe —> Mahlen
Zerstäuben von Schmelzen —> Verdüsen
Physikalisch-Chemische Verfahren
Reduktion von Metalloxiden
elektrolytische Abscheidung
Was ist der Füllfaktor?
Es ist ein Pressteil mit entsprechendem Volumen und entsprechender Dichte Herzustellen. Das notwendige Füllvolumen lässt sich berechnen mit dem Füllfaktor F.
V_P -> Volumen Pressteil
V_F -> Volumen welches gefüllt werden muss
Welchen Einfluss hat der Porengehalt auf ein Werkstoff.
Auf den ersten 5% des Porengehaltes nehmen…
Kerbschlagzähigkeit
Härte
Brucheinschnürung
Festigkeit
stark ab.
Was ist Schwindung beim Sintern?
Verdichtung —> Abnahme des Volumens
Temperaturen beim Sintern (Formeln)
Wovon hängt die Schwingung beim Sintern ab?
Das Schwinden beim Sintern hängt in der Hauptsache ab von der
• Pulverwerkstoffart
• Dichte des Presslings
• Sintertemperatur
• Sinterzeit
mechanische Eigenschaften von Sinterteilen
Zunehmende Porisität…
Zugfestigkeit sinkt linear
Bruchdehnung sinkt
Kerbschlagzähigkeit sinkt
Der Sinterprozess
Metallpulver kann Kombi aus Partikeln sein.
Wenn elementares Pulver —> Zusatzstoffe
Pulver wird in Pressform vorverdichtet —> Grünling mit geringer Festigkeit
Teile werden Sinterprozess mit T unter T_S unterzogen
Dichte und Festigkeit steigt
Vorteile & Nachteile Sintern
Hohe Materialausnutzung
Herstellung von Teilen aus WS, die sich sonst nicht mischen lassen
einstellbare Porosität
Nachteile
Pulverherstellung teuer
Nur bis 2,3 kg
Grundprinzipien der additiven Fertigung
Reales Modell
CAD Modell generiert Schichten
Zusammenführen der einzelnen Schichten
Herstellung Schicht für Schicht
Stereolithografie (SL)
Bauteil wird nach jeder Schicht ein Stück weiter runter gefahren
Vorteile: Hohe Festigkeit, Gute Oberfläche —> Zahnmedizin
Selektives Laser-Sintern (LS) und Selektives Laser-Schmelzen (SLM)
1. Co2-Laser an Pulverstelle gesetzt und schmilzt erste Schicht auf
2. Neue Pulverschicht wird aufgeschüttet
3.1 SLM: Pulver wird komplett erschmolzen
3.2 LS: Sintern unterhalb der der T_S, sodass sich Körper verbinden.
SLM: Metallteile mit entsprechender Festigkeit sind nach entfernen der Stützstrukturen direkt einsatzfähig
LS: Raue bis mittlere Oberfläche
Allgemein: Hohe Härte und komplexe Geometrie möglich
Nachteil -> Geundheitsschädlich
Fused Layer Modelling (FLM)
Art 3D-Drucker
Festes Material
Düse spritzt auf die Stellen, wo Material hin soll
Schicht für Schicht
Mittlere Festigkeit
Mittlere Oberfläche
Dafür Günstig
Multi-Jet Modelling (MJM)
- Unterschied zu FLM: UV-Strahler zur Belichtung und Verfestigung des Materials —> keine Erwärmung
- Sehr gute Oberfläche
- Geringe Festigkeit
- Gut für Materialkombinationen und Schmuckstücke
Evtl für verlorene
3D-Druck
- Pulver wird über eine Flüssigkeit verfestigt
- Pulverversorgungssystem + Walze sorgen für neue Pulverschicht
- Schicht für Schicht
- Geringe Festigkeit -> Eher für Prototypen
- Einfach und kostengünstig
Layer Laminated Manufacturing (LLM)
Material: Papier oder Holz
Bürotauglich
Material bzw. Laminat wird festgerollt und danach an Stellen, wo es sich mit der Unterseite Verbinden soll über einen Laser erwärmt.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren