Definition Fügen
Fügen ist das Zusammenbringen von zwei oder mehr Werkstücken geometrisch fester Form oder von ebensolchen Werkstücken mit formlosem Stoff. Dabei wird jeweils der Zusammenhalt örtlich geschaffen und im Ganzen vermehrt.
Definition Schweißen
Schweißen ist das Vereinigen von Werkstoffen unter Anwendung von Wärme und (oder) Kraft ohne oder mit Schweißzusatzwerkstoffen.
Es kann durch Schweiß-Hilfsstoffe, z.B. Pasten, Pulver oder Gase, erleichtert werden.
Das Vereinigen erfolgt im flüssigen oder im plastischen Zustand der Schweißzone.
Vor -und Nachteile Schweißen
Freie Gestaltung und Durchführung
Gewichtseinsparung
Hochfeste und dichte Verbindung
Gefügeänderung in Schweißzone
Verzug und Schrumpfung am Bauteil
Nicht alle Metalle sind schweißgeeignet
Einteilung nach DIN
Press-Verbindungsschweißen und Schmelz-Verbindungsschweißen
Stoßart
Anordnung der durch Schweißen zu verbindenden Werkstücke z.B.
Stumpfstoß,
Parallelstoß,
T-Stoß
Fugenform
Fuge liegt dort, wo die Werkstücke zusammenstoßen
Nahtart
Wie die Naht im Querschnitt ausgeführt ist
Stumpfnähte,
Stirnnähte
Kehlnähte
Arten des Nahtaufbaus
Einlagentechnik: einmal durch die Schweißnaht schweißen
Schnelles Verfahren, jedoch Heißrissbildung möglich
Für saubere Werkstoffe mit Handschweißverfahren geeignet
Pendellagentechnik: Pendeln des Schweißwerkzeugs
Feinkörnigeres Gefüge -> Zähigkeit wesentlich besser
Nicht geeignet für thermisch empfindliche Werkstoffe
Zugraupentechnik: Sehr schnelles Schweißen längs der Naht
Ungünstig bei Stählen wegen Versprödung
Angewendet bei Schweißarbeiten in Zwangslage
Schweißpositionen
Normallagen: Schweißnähte in besserer Qualität -> sind immer besser
Zwangslagen: Ungünstige Haltung des Brenners (quer) -> erheblich längere Schweißzeiten und erfordern spezielle Schweißtechniken und größeres handwerkliches Geschick des Schweißers
Begriff der Schweißbarkeit
Schweißeignung:
Abhängig von metallurgischen und physikalischen Eigenschaften
Schweißbar ohne Halbarkeitsminderung?
Schweißmöglichkeit:
Unter welchen Fertigungsbedingungen ist das Schweißen möglich
z.B. Zwangslagen und Zugänglichkeit
Schweißsicherheit:
Sind die Schweißverbindungen durch einen Sicherheitsnachweis erfüllt?
WEZ - Wärmeeinflusszone
Schweißeignung von Stahl
Bis C von 0,22% —> Gut schweißbar
Danach nur bedingt möglich bzw. mit Vorbereitung
—> Vorwärmen
Schweißeignung unlegierter Stähle durch Kerbschlagarbeit abschätzen
Die Schweißeignung niedriglegierter Stähle wird über die Berechnung des Kohlenstoffäquivalents K eingeschätzt.
K ≤ 0,4 ist der Stahl ohne Wärmevor- und -nachbehandlung gut schweißbar,
K = 0,4 ... 0,6 nur bedingt schweißbar (Vorwärmung 150 ... 350 °C)
K > 0,6 nur mit spezieller thermischer Behandlung schweißbar (Vorwärmung bis 600 °C).
Nach links -und nach Rechtsschweißen
Nach Links
Geringeres Abschmelzen des Schweißzusatzes (dünne Raupe)
Dünne bleche
Nach Rechts
Flammenkern wird direkt auf das Schmelzbad gerichtet
-> besseres Durchschweißen des Nahtquerschnitts
dicke Bleche
Prüfungen zur Qualitätssicherung
Herstellungsbedingungen und Maßnahmen zur Gütesicherung von Schweißnähten
Schweißverfahrensprüfung
Schweißerprüfung
Schweißverfahrenprüfung
Sicherstellen, dass Schweißarbeiten nach einer qualifizierten Schweißanweisung durchgeführt werden
zerstörende und zerstörungsfreie Prüfungen
Technische Fertigkeiten des Schweißers werden geprüft anhand eines genormten Werkstücks
Definition Löten
Thermisches Verfahren zum stoffschlüssigen Fügen von Werkstoffen
Flüssige Phase durch Schmelzen eines Lotes (Schmelzlöten) oder durch Diffusion an den Grenzflächen
(Diffusionslöten) entsteht
Unterschied zum Schweißen: Solidustemperatur der Grundwerkstoffe wird nicht erreicht
3 Untergruppen des Lötens
Verbindungs-Weichlöten
Verbindungs-Hochtemperaturlöten
Verbindungs-Hartlöten
Benetzen
Ausbreitung einer Grenzfläche auf Werkstück
Benutzbarkeit ist gut wenn Oberflächenspannung gering ist
Kapillarwirkung
Zusammenspiel Adhäsion und Kohäsionskraft.
Adhäsionskraft -> Zusammenhalt zwischen Lot und WS
Kohäsionskraft —> Zusammenhalt der Moleküle im Lot
Beim Löten:
Spalt zu eng-> Lot kann nicht eindringen
Spalt zu groß -> Kein kapillareffekt
Lot soll in Spalt laufen
Ideal: 0,05 bis 0,2 mm
Weichlöten
Temperatur unter 450°
Anwendung: Elektronik
Hartlöten
Temperatur über 450°C
Anwendung: Sanitärbereich, Kupferrohrverbindung
Welche Verfahren des Nietens gibt es?
Vollnieten
Halbhohlnieten
Clinchen
Fügeteil zw. Niederhalter und Matrize -> Durchsetzen und Stauchen —> Durch Breiten oder Fließpressen entsteht eine kraft- und formschlüssige Verbindung —> Zurückfahren.
Positionieren -> Fixieren -> Eindringen (schnitt) -> Stanzen -> Formen -> Setzen.
Niete reinstecken -> mit Klotz gegendrücken und mit Niethammer reinklopfen -> Niete wird plattgedrückt
Vor -und Nachteile des Nietens
Vorteile
Anforderungsangepasster Werkstoffeinsatz durch Kombinationsmöglichkeit verschiedener Werkstoffe innerhalb eines Bauteils möglich
Verbindung beschichteter (metallisch, organisch oder anorganisch) Fügepartner realisierbar
Zwischenschichten aus Kunst- und Klebstoffen sind prozessverträglich
Vor- und Nachbearbeitung der Fügestellen nicht erforderlich
Legierte Werkstoffe werden nicht beschädigt (z. B. durch Verbrennung eines Legierungselements)
Keine gesundheitsgefährdenden Rauch- und Gasentwicklungen während des Fertigungsprozesses
Nachteile
Korrosionsgefahr
Zusatzwerkstoff
Teuer
nur überlappend
Definition Kleben
Fügeverfahren unter Verwendung eines Klebstoffes, der es ermöglicht, die zu fügenden Teile durch Oberflächenhaftung (Adhäsion) und innerer Festigkeit (Kohäsion) zu verbinden, ohne das Gefüge der Körper wesentlich zu verändern
Vor -und Nachteile des Klebens
Gestaltungsrichtlinien des Klebens
Großflächige Verbindung
Keine Schälbeanspruchung erlaubt
Die Klebeflächen müssen trocken, sauber, fettfrei und leicht aufgeraut sein.
Die Klebstoffauftrag soll unmittelbar nach der Oberflächenvorbehandlung erfolgen.
Die Dicke der Klebstoffschicht soll 0,1 mm bis 0,3 mm betragen.
Während der Aushärtung müssen die Teile gegen Verrutschen gesichert werden.
Klebstoffe sollen im ungehärteten Zustand nicht mit der Haut in Berührung kommen.
Die Arbeitsräume sind gut zu lüften, da gesundheitsschädliche Dämpfe auftreten können.
Der Auswahl des Klebstoffs kommt eine besondere Bedeutung zu (passende Adhäsionspartner Werkstoff/Klebstoff)
Definition Beschichten
Aufbringen einer fest haftenden Schicht aus formlosem Stoff auf ein Werkstück Beschichtungsstoffe: metallische, anorganisch-nichtmetallische (z.B. Email, Keramik) und organische (Lacke) Werkstoffe
Welche Verfahren zur Schichtdickenmessung gibt es?
Mikroskopisches Verfahren
Trennen des Bauteils oder Oberfläche schleifen
Coulometrisches Verfahren
Elektrochemisches Auflösen der Schicht, benötigter Strom als Maß für Schichtdicke
Wirbelstromverfahren
Impedanzänderung gemessen (abhängig von Schichtdicke)
Magnetinduktives Verfahren
Messspule misst den magnetinduktiven Widerstand zur Substratoberfläche
Kapazitive Messverfahren
Elektrische Kapazität zwischen Sonde und Substratoberfläche ist proportional zu Schichtdicke
Verfahren zur Prüfung von Porosität/Haftfestigung
Porositätsprüfung: Zur Bestimmung des Korrosionsschutzwertes (insbesondere bei galvanischen Schichten)
Tauchen des Stoffs in einer speziellen Chemikalie (z.B. Ferroxylprüfung mit Blaufärbung “Berliner Blau“)
Farbintensität als Maß der Porosität
Haftfestigkeit: Die Haftfestigkeit bezeichnet das Haften von Lacken, Druckfarben, Klebstoffen, Abschirmschichten oder anderen Schichten auf der Kunststoffoberfläche.
Verfahren:
Kratztest
Stirnzugversuch
Thermografische und holografische Untersuchungen
Ultraschalluntersuchungen
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