Überblick Epilepsie - Epidemiologie
in Deutschland 0,5% Erkrankte
bei ca 10% d Bevölkerung erhöhte Krampfbereitschaft
Überblick Epilepsie - Klassifikation
idiopathisch
symptomatisch - perinatale Hirnschädigung, Tumor, Enzephalitis, Gefäßmissbildungen
fokal - einzelne Hirnregionen
generalisiert - das ganze Gehirn erfassend
Überblick Epilepsie - zelluläre Mechanismen
Neurone zeigen langdauernde Depolarisationen (PDS) und abnorme gruppierte Ladungen (bursts)
Schwächung laterale Inhibition Cortex, begünstigt Ausbreitung der pathol. Erregung
abnromen Synchronisation
Erscheinungsbild EEG: fokale (partielle) Anfälle
in der Mehrzahl symptomatisch, in 90% Läsion in CT oder MRT nachweisbar
meist ohne Bewusstseinsverlust und Amnesie
typisch: unilaterale motorische und sensorische Symptome (Zuckungen, Missempfindungen), auf einzelne Körperregionen beschränkt
EEG: herdförmige Veränderungen mit scharfen Wellen
Erscheinungsbild EEG: generalisierte Anfälle
Bewusstseinsverlust und Amnesie
motorische Symptome immer bilateral
Spitze-Welle Komplexe - Spikes and Waves
oft altersgebunden im Kinder und Jugendalter - Absencen
oft an Schlafrhythmus gebunden - Aufwach-Grand-Mal
Grand-Mal-Epilepsie: Tonisch-klonisch generalisierter Anfall
Spikes and Waves
Spitzen (Dauer <70ms) oder
Scharfe Wellen (Dauer < 200ms)
längerdauernde Nachschwankung (slow wave)
typisch Absence: aufeinanderfolgende Spike-Wave-Komplexe mit Frequenz von ca 3/s
Pathophysiologische Faktoren
neuronale Funktionsstörung, die zu abnorm langdauernden paroxysmalen Depolarisationen der Nervenzellen führt (PDS)
durch anfallprovozierende Einflüsse -> Störung intrak. Hemmung + abnormer Synchr -> Erregungssteigerung d
Paroxysmal Depolarization Shift (PDS)
normale neuronale Aktivierung:
AP mit anschl Hyperpolarisation der Membran durch rekurrente Hemmung
Summation von zahlr EPSPs am normalen Neuron
-> längerdauernde Depolarisation führt zu repetativer Erregung und Burst von AP
Abnorme Depolarisation (PDS) stellt stereotype Aktivierung von Neuronen im epileptischen Fokus dar; grundlegend für alle epileptischen Erregungssteigerungen
Begrenzung epileptischer Fokus durch Inhibition
Neurone in epileptischem Fokus zeigen abnorme langdauernde Depolarisationen (PDS), synchr untereinander
durch Wirkung inh. Interneurone entsteht um epileptischen Fokus eine inhibitorische Zone, die die weitere Ausbreitung verhindert
Schwächung der lateralen Inhibition im Kortex begünstigt Ausbreitung epileptogener Aktivität
Erregungsausbreitung Anfall
Ausbreitung über kortiko-kortikale Verbindunge
Sekundäre Generalisierung eines fokalen Anfalls kann durch Einbeziehung des Thalamus erfolgen
Ausbreitung der Aktivität bei primär generalisierten Anfällen (z.B. Absencen) erfolgt vor allem über thalamokortikale Schleifen
Zeitlicher Ablauf Anfall
oft initiale Abflachung EEG
im Anfall langsame Abnahme der SW Frequenz (Dekrement)
am Ende des Anfalls dominieren lange Wellen, entsprechen zunehmender Hemmung
entspricht klinischem Verlauf: zunächst tonisch und nachfolgend klonisches Krampfstadium
Mechanismen des Zeitlichen Ablaufs
Tonische Phase
PDS persistiert länger
GABAerge Hemmung vermindert + Glutamaterge Exzitation verstärkt -> Zusammenbruch der inh. Zone um den epileptischen Fokus und Ausbreitung der Erregung
Klonische Phase
Erholung GABAerger Mechanismen; alternierende Wirkung von Erregung und Hemmung führt zu Oszillation, die ishc motorisch als klonisches Krampfstadium äussert
Entstehung primär generalisierter Anfälle
Beginn der epileptiformen Erregung im Thalamus
Hyperpolarisation -> Aktivierung T-Typ Ca Kanäle
-> Ca Spikes -> durch rekurrente Inh -> osz Muster -> Ausbreitung in Kortex
Diagnostik
Quellenlokalisation
mit EEG oder MEG
Rekonstruktion des ep. Fokus im Dipolmodell; Projektion in MRT
Verwendung von Elektrodenimplantaten für diagn Zwecke:
Tiefenelektrode
subdurales ECog-Grid
3D Rekonstruktion CT Bilder
…
Funktionelle Kartierung durch Stimulation ECog Elektroden; präoperative Lokalisation Sprachstörungen
zeigt DC Shifts und Oszillationen Anfallsbeginn
Therapie
Elektrostimulation
Vagusnerv sowie zahlreiche Zielorte
anteriorer Thalamus + epileptischer Fokus
in Deutschland ca 0,5% Anfallskranke
Zuletzt geändertvor 2 Jahren