Konzept der Rollentheorie
• Rolle: Bündel normativer Erwartungen, die an den Inhaber einer bestimmten sozialen Position gerichtet sind
• Rollenset: Diejenigen (anderen) Positionen, die direkt mit der Rolle verbunden sind
• Rollensender: Die Erwartungen kommunizierende Person
• Rollenempfänger: Die kommunizierte Erwartungen empfangende Person
Formen des Rollenkonflikts
Gruppennormen
Normen: Geteilte Regeln über Verhaltensweisen, die von den Gruppenmitgliedern gezeigt oder unterlassen werden sollen
Funktionen:
• Orientierung
• Selektion
• Stabilisierung
• Koordination
• Prognose
Wir-Gefühl, Identifikation, Kohäsion
Kohäsion: Attraktivität der Gruppe für ihre Mitglieder (emotional und kognitiv)
Quellen der Kohäsion (Festinger et al., 1950):
• statusbasiert: hohes soziales Prestige der Gruppenzugehörigkeit (Gruppenstolz)
• sozio-emotional: Gruppe erfüllt Bedürfnis nach Kontakt/Zugehörigkeit
• aufgabenbasiert: Gruppe trägt zur Erreichung persönlicher Ziele und Aspirationen bei
Einflussgrößen der Kohäsion
Positiven Einfluss auf Kohäsivität hat...
• Dauer der Zusammenarbeit, Häufigkeit der Interaktionen
• Nur wenige Mitglieder
• Schwierigkeit des Beitritts
• Erfolge in der Vergangenheit
• Bedrohung von außen
• Ähnlichkeit der Mitglieder
Gruppendenken
(Konsequenzen der Kohäsion)
Gruppendenken (Janis, 1972, 1982): Streben nach Einmütigkeit in hoch kohäsiven Gruppen bei Verlust der Fähigkeit zu kritischer Reflexion und realistischer Bewertung von Alternativen
Symptome:
• Selbstüberschätzung der Gruppe (Illusion der Unverwundbarkeit, moralische Überlegenheit)
• Engstirnigkeit (Abwertung Anderer, kollektive Rationalisierung des eigenen Verhaltens)
• Uniformitätsdruck (Selbstzensur, Gruppendruck, Illusion der Einstimmigkeit, „Gesinnungswächter“)
Gruppendenken: Lösungsvorschläge (Bsp.)
• Aufklärung über Gefahren des Gruppendenkens
• Führungskraft hält seine/ihre Meinung zunächst zurück
• Aufforderung zu kritischer Bewertung an jedes Mitglied
• Ein Mitglied übernimmt die Rolle des „Teufelsadvokaten“
• Einbeziehung anderer Gruppen/externer Experten
• Rotation / Aufteilung der Gruppenmitglieder
• Heterogene Zusammensetzung der Gruppe
Gruppenformen in Organisationen
• (aufgabenbezogene) Arbeitsgruppen
• Entscheidungsgruppen
• Projektgruppen
• Beratende Gruppen
Aufgabenbezogene Arbeitsgruppen
Mehrere Mitarbeiter, die gemeinsam die Güter (Produktion) oder Dienstleistungen (Service) des Unternehmens erstellen
Unterscheiden sich u.a. im Grad der Autonomie
Entscheidungsgruppen
Mehrere, zumeist hochrangige Manager, die gemeinsam Probleme diskutieren und Entscheidungen fällen.
Projektgruppen („task forces“)
Experten und Führungskräfte, die nach ihrer Sachkompetenz ausgewählt wurden und bis zur Zielerreichung zusammenarbeiten. Ziele sind vom Management vorgegeben, wobei eine abgegrenzte Aufgabe, von der mehrere Organisationseinheiten betroffen sind, zu bearbeiten ist.
Beratende Gruppen
Temporär und außerhalb alltäglicher Arbeitsabläufe treffen sich Beschäftigte und/oder Externe, um das Unternehmen der Lösung bestimmter Probleme oder der Verbesserung der Qualität zu beraten
Bsp. Beratender Gruppen: Qualitätszirkel
Kleine Gruppen von Mitarbeitern unterer Hierarchieebenen, die sich regelmäßig auf freiwilliger Basis treffen, um selbst gewählte Probleme aus dem Arbeitsbereich zu bearbeiten.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren