Definition von Alltag
Der Alltag beschreibt Lebenszusammenhänge, die kontinuierlich bzw. regelmäßig das Leben der Menschen bestimmen. Sie sind bestimmt durch strukturierte Räume und Zeiten, wiederkehrende Muster, Abläufe, Prozesse und routinierte Handlungen
Definition Lebensführung
Die Lebensführung beschreibt die Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft, an der alles, was für die Existenz des Individuums von Bedeutung ist zusammenkommt.(Kudera ) Es beschreibt die Alltagsbewältigung im Kontext von Plänen, Perspektiven, Verantwortung und Werten (Steinbicker)
Definition von Alltagskultur
Die Alltagskultur beschreibt alle materillen und immateriellen Güter des Alltags. Damit sind Gebräuche, Gegenstände (Besteck)und Gewohnheiten gemeint.
2 Definitionen für den Begriff Haushalt
hauswirtschaftlich (Schweitzer):
Haushalte sind Zentren der Lebensführung
zum Überleben, also zur Bedürfnisbefriedigung
zur Persönlichkeitsentfaltung
zur Bildung einer Kultur des Zusammenlebens zwischen den Haushalts-/ und Familienangehörigen und anderen des sozialen Umfelds
Ökonomisch nach Piorkovsky
Ein privater Haushalt ist eine aus mind. 1 Person bestehende Wirtschaftseinheit. Sie dienen der Sicherung der unmittelbaren Bedarfsdeckung und der Bedürfnisbefriedigung der Menschen.In einem Haushalt finden wichtige Produktions- und Konsumprozesse entlang der Versorgungskette von der Urzeugung bis hin zur Bedürfnisbefriedigung statt.
2 Definitionen zu Familie
soziokulturelle - BMFSFJ
Eine Familie ist eine Gemeinschaft, die durch starke Bindungen gekennzeichnet ist und in der mehrere Generationen füreinander sorgen. Familie ist eine Institution und eine alltägliche Lebensform. An sie sind Erwartungen an Liebe, Zuwendung, Solidarität, Verlässlichkeit, Bindung aber auch Abhängigkeit verbunden.
amtlichen Statistik - Nöthen
Alle Eltern-Kind-Beziehungen
Ehepaare mit Kindern
Nicht-verheiratete Paare und gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern
Alleinerziehende Mütter oder Väter, die mit ihrem Kind in einem Haushalt zusammenleben.
Funktionen von Haushalt und Familie
Makroperspektive:
Generative Funktion: Erhalt der Gesellschaft
Regenerationsfunktion: Erfüllung der Grundbedürfnisse und Erhaltung einer dauerhaft gesund erhaltende Lebensweise
Ökonomische Funkion: Beteiligung an Konsum und Verbraucherprozessen, Bereitstellung von Arbeitskräften, Umgang mit Ressourcen - Geld, Einkommen, Sparen
Ökologische Funktion: Verbrauch von Ressourcen, Entstehung von Umweltbelastungen, Lebensstile im Sinne der Nachhaltigkeit
Sozialisationsfunktion: Vermittlung von Werte und Normen, Einführung in die Gesellschaft
Planzierungsfunktion: Familie und Haushalt legen den Platz in der Gesellschaft mit fest
Politische Funktion: Engagement in öffentlichen Einrichtungen, Teilhabe und Mitgestaltung an der Gesellschaft
Mikroperspektive
Reproduktion/Regeneration: Erhaltung physischer und psychischer Leistungsfähigkeit, Erhalt der Generationenfolge und damit der Gesellschaft als Ganzes
Überleben in Gegenwart und Zukunft: Existenzsicherung, Unterhaltssicherung, gemeinsame Bedarfsdeckung, Daseinsvorsorge
Gestaltende und Kultur schaffende Dimension: Persönlichkeitsentfaltung, Alltagskultur & soziale Aufgaben
Konstitutive Merkmale von Familie
biologisch-soziale Doppennatur
Die Generationendifferenz
Kooperations- und Solidaritätsprinzip
(Nave-Herz)
Erklären sie die Bedeutung des familialen, sozialen und kulturellen Kontextes für die alltägliche Lebensführung
Familarer Kontext: Versorgung für sich selbst, als auch für die Mitglieder der Familie - generationenübergreifend
Sozialer Kontext: Soziales Miteiander/Lebensraum der Familie
Kultureller Kontext: Familiengröße, Vorstellung von Beziehung und Alltagsleben in Familien variiert. Es gab einen Struktur- und Funktionswandel von Familien
Definition von Care- oder Sorgearbeit
Unbezahlte Care-Arbeit beinhaltet alle unbezahlten Tätigkeiten, die für einen Haushalt und seine Mitglieder zur Verfügung gestellt werden und essentiell für die Gesunheit, das Wohlbefinden, die Pflege und den Schutz für jemanden oder etwas sind. Dazu zählt die Pflege- und Sorgearbeit für Personen, Hausarbeit und Ehrenamt. (Klünder)
Sie wird als Arbeit bezeichnet, weil sie von einer dritten Person gegen Bezahlung geleistet werden kann.
Wie kann unbezahlte Arbeit erfasst und bewertet werden?
Unbezahlte Arbeit wird mittels der Zeitverwendungserhebung gefasst. Es werden alle Tätigkeiten und der Zeitaufwand dieser erfasst, dann in Kategorien ausgewertet, was zur unbezahlten Arbeit zählt. Man beschreibt alles das als unbezahlte Arbeit, wenn sie von einer dritten Person gegen Bezahlung geleistet werden kann(Drittpersonenkriterium).
Zur Berechnung des ökonomischen Werts zieht man dann den Generalistenansatz heran, der die Stunden der geleisteten Care-Arbeit auf das Einkommen von Hauswirtschafter:innen bezieht. (Satalotensystem Haushaltsproduktion)
Dadurch gelangt man zur Bruttowertschöpfung der Haushaltsproduktion, die 39 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ausmacht.
Erläutern sie das Konzept des Gender Care Gaps und benennen sie in Grundzügen die Ursachen und Problematiken
Der Gender Care Gap zeigt den unterschiedlichen Zeitaufwand, den Männern und Frauen für die Care Arbeit aufnehmen.
Man rechnet die durchschnittliche Care Arbeit der Frauen minus die durchschnittliche Care-Arbeit der Männer mal 100 durch die Zeit der durchschnittlichen Care Arbeit der Männer.
Ursachen:
Naturalisierung des Geschlechterunterschieds
Arbeit wird nur als Arbeit angesehen, wenn sie Geld einbringt
Problematik:
weltweit strukturell unterbewertet
Ökonomischer Nachteil, für die die sie leisten
Geschlechterunterschiede zwischen Männer und Frauen - Frauen wenden mehr auf
Erläutern sie wesentliche Elemete der Sozialisationsquadriga im Hinblick auf die Ernährungs- und Konsumsozialisation.
Unser Ernährungs und Konsumverhalten ist durch unser soziales Umfeld geprägt. Darunter zählt man bei der Sozialisationsquadriga die Familie, die Schule/Kita, die Peers und Medien.
Alle nehmen Einfluss auf unser Essverhalten, Gewohnheiten wie zum Beispiel in welchen Laden wir gehen oder welches Gericht wir essen. Dabei nimmt die Familie den größten Teil der Sozialisation ein, da sie immer allgegenwärtig ist und Einfluss nimmt.
Was ist unter neuer Hausarbeit zu verstehen und wie steht dies in Verbindung mit Verbaucherbildung ?
Neue Hausarbeit sind alle Arbeiten, die durch Informationssuche, -Verarbeitung, -bewertung entstehen, z.B. auch durch Digitalisierung. Außerdem beinhaltet sie Koordinations und Abstimmunsleistungen, z.B. für die Durchsetzung von Ansprüchen, Aufgaben der Daseinsversorge
Verbraucherbildung muss sich mit immer mehr und immer komplexer werdenden Problemfeldern befassen. Es kann in der Schule nicht mehr darum gehen abgefragtes Wissen zu den verschiedenen Inhaltsbereichen zu vermittelt und einzuüben.
Lernende müssen befähigt werden in unterschiedlichen Situationen und angesichts wechselnder Problemlagen als Konsument:in angemessen handeln zu können
Ziele der schulischen Ernährungs- und Verbaucherbildung
SuS sollen über die Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten hinaus auf die Mannigfaltigkeit der Lebensaufgaben und auf die Anfoderungen der Berufs- und Arbeitswelt mit ihren unterschiedlichen Aufgaben und Entwicklungen vorbereitet sein.
Kein universelles Kontept sondern Kompetenzvermittlung für eine selbstbestimmte Gestaltung der Lebensführung und ihres (Ernährungs-)Alltags
Bildung für gesellschaftlichen Wandel (Klafki- Schlüsselprobleme)
Vuca-Welt (Volatilität, Ungewissheit, Compexity, Amiguity)
Bani-Welt (Brüchig, Ängstlich, nicht-linear, incomprehensible)
Bedeutung/Legitimation einer Bildung für Lebensführung herleiten und diskutieren
Lebensführung betrifft alle Menschen, unabhängig von ihren Neigungen, Interessen, Lebensweisen und sozialen Welten. Durch die Bildung in diesem Bereich ermöglicht man allen eine gleiche Chance am alltäglichen Leben teilzuhaben. Es ist eine Grundlage für ein gesundheitsförderliches, gut reflektiertes Leben in den unterschiedlichsten Zusammenhängen.
Durch die schnell wandelnde Welt (Vuca, Bani-Welt) kann man nicht mehr nur einen Wissenskanon vermitteln, sondern muss Kompetenzen vermitteln, die dann zu selbstständigen Entscheidungen verhelfen.
+
gleiche Chancen für alle - Grundstein für Lebensführung
wichtig für das ganze Leben
-
weniger Zeit für wirklich schulrelevantes
Aufgabe liegt eigentlich bei den Familien
Definition der Verbraucherbildung und Einordnung in das Zielsystem der Verbraucherbildung
Verbraucherbildung ist theoretisches und angewandtes Alltagswissen. Verbraucherbildung vermittelt dabei die lebenslang notwendigen Kompetenzen, die jeder Mensch, ob jung oder alt, zur Bewältigung seiner Rolle als Konsument und zur Erfüllung seiner Wünsche benötigt. Es geht um das Erlernen einer Kulturtechnik: die Kerninhalte sind für die alltägliche Lebensführung unerlässlich.
In Anlehnung an vzbv 2013: 6
Zielsystem der Verbraucherpolitik
Geben sie die Definition von Nachhaltigkeit wieder und erläutern sie die wesentlichen Aspekte des Konzepts ausführlicher (Stw.: Gerechtigkeit – Leitbild – Prozess)
Definition:
„... eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen“
Hauff 1987 (Brundtlandbericht)
Prozess:
ökologische Folgen der Industrialisierung 18 Jh - 1960er
Wahrnehmung der Folgen von Wirtschaftsweisen (Forstwirtschaft, Soziale Frage/marginalisierte Naturschutzbewegung, Minamata, Rachel Carson - der stumme Frühling)
öffentliche Aufmerksamkeit seit den 1970er
Endlichkeit von Ressourcen; Luft- und Wasserverschmutzung (Zusammenhänge zwischen Produktions- und Lebensstilen, Verbindung mit entwicklungspolitischen Problemen, Lebensweise der Industriestaaten nicht auf restliche 80 % übertragbar)
1987 Bericht der UN-Kommission für Umwelt und Entwicklung
1992 UNCED in Rio - Rio-Deklaration, Agenda 21
1996 Zukunftsfähigkes Deutschland - Umweltraumkonzept
2006 Stern Review of the Economics of Climate Change
2005 Klimagipfel in Paris: Einigung auf 1,5 Grad Ziel und Agenda 2030
Leitbild: anhand dessen über die zukünftige Entwicklung der Menschheit diskutiert wird. Prozess gesellschaftlicher Veränderungen mit dem Ziel der Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit/Sustainability
Zukunftsfähigkeit
Gerechtigkeit:
Intergenerationelle und intragenerationelle Gerechtigkeit - Umweltraumkonzept
Normatives Leitbild: nicht ausschließlich wissenschaftlich bestimmbar, hat ein ethisches Fundament der Verantwortung und Gerechtigkeit
Drei grundlegende Dimensionen der Nachhaltigkeit
Ökologische: Umwelt- und Tierschutz, Ressourvenschonung, Risikovermeidung
Ökonomische: Umsetzung von Nachhaltigkeit in und mit der Wirtschaft: Erhalz der ökonomischen Leistungsfährigkeit, internationale wirtschaftliche Stabilität, Abgrenzunh v.d. Logik kurzfristiger Gewinne
Soziale Aspekte: Umsetzung von Nachhaltigkeit durch Sicherung der Grundbedürfnisse auf globaler Ebene, Chancengleichheit, aktive gesellschaftliche Teilhabe: Zusammenhalt der Gesellschaft
Zusammenhänge zwischen ökonomischer und nachhaltiger Entwicklung auf globaler Ebene
Konsum ist dann nachhaltig, „wenn er zur Bedürfnisbefriedigung der heute lebenden Menschen beiträgt, ohne die Bedürfnisbefriedigungsmöglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden.“
Hansen/ Schrader 2001
Nur wenn global etwas umgesetzt wird kann es zur Minderung von sozialen, ökologischen und ökonomischen Problemen beitragen
Erläutern sie die Strategien der nachhaltigen Entwicklung
Effizienz: besser produzieren: gleicher Nutzen, weniger Energieverbauch
Konsistenz: anders produzieren: mit regenerativen Energien oder durch wiederverwertbaren Materialien
Suffizienz : weniger produzieren und konsumieren: Energie- und Materialverbrauch begrenzen
Welche Verantwortung können Verbraucher:innen in einer Konsumgesellschaft durch nachhaltigen Konsum übernehmen. Wodurch werden Handlungsspielräume eröffnet/ begrenzt?
Handlungsspielräume als…
Marktakteure:innen
Lebensführung
Sozialer Kontext
Bürger:innen
Begrenzung durch…
können keine großen, einflussreicheren Entscheidungen treffen
Ressourcen wie Geld, Vermögen
Kultur- Identitätsbildung
„Verbrauchern wird häufig eine Verantwortung für nachhaltigen Konsum zugeschrieben, die sie gar nicht übernehmen können, weil zu geringe individuelle, kulturelle und strukturelle Handlungsspielräume existieren.
(Schrader et al.2013)
Erklären sie den Unterschied zwischen Sex und Gender
Sex:
Biologische begründbare Aspekte von Gesundheit und Ernährung
physiologische Abläufe
Unterschiedliche Körperzusammensetzung
daraus resultiert ein anderer Nährstoffbedarf, Unterschied. tolerierbar Alkoholmengen
unterschiedliche Symptome
Risiken für best. Krankheiten variierten
Gender:
Sozial und gesellschaftlich begründbare Aspekte von Gesundheit und Ernährung
mit verankerten Rollenerwartungen sind gesundheitliche Risiken verbunden
Gesellschaftlich verankerte Schönheits- und Körpervorstellungen führen zu untersch. Ernährungsweise
Risikoverhalten vom (jungen) Männern - Entwicklung von männlicher Geschlechtsidentität im Jugendalter
Rollenerwartung an Männer: Stärke, Unversehrtheit: weniger Fürsorge, ignorieren von Symptomen
Rollenerwartung an Frauen: Fürsorge für andere- nur bedingt für sich selbst, übergeb von eigenen Bedürfnissen
Nennen sie die Anforderungen an geschlechtergerechten Unterricht und begründen sie diese
Geschlechterrollen nicht selbst unterstützen durch beispielsweise Malen für Mädchen und Toben für Jungs
individuelle Förderung und Persönlichkeitsstärkung der einzelnen Jungen und Mädchen
Für Geschlechterunterschiede sensibilisieren und anregen über andere Geschlechterrollen nachzudenken
Individuellen Qualitäten stärken
geschlechterbewusste Bildung als Chance und Möglichkeit, die Sozialfähigkeit, den Handlungsspielraum zu er- weitern und die Entwicklung von Mädchen und Jungen in allen Bereichen zu fördern
Erläutern sie das Konzept der Salutogense nach Antonovsky
Bei der Salutogenese geht es um die Frage, was den Menschen gesund hält. Antonovsky benutzt die Metapher eines Flusses für unsere Gesundheit. Die Aufgabe der Menschen ist es gute “Schwimmer” zu werden, also sich immer wieder an die Widrigkeiten des Lebens anzupassen und Stressoren zu bewältigen. Dabei geht er von einem geht er vom Gesundheit-Krankheits-Kontinuum aus. Beides sind wiederkehrende Zustände im Leben die sich nicht voneinander trennen lassen.
Generalisierte Widerstandsressourcen (prägen kontinuierlich die Lebenserfahrung, wirken als Potenzial, das aktiviert werden kann, wenn es für die Bewältigung eines Spannungszustandes erforderlich ist) formen das Kohärenzgefühl (Grundorientierung, die ein dauerhaftes und dynamisches Vertrauen darin ausdrückt, das das Leben und seine Anforderungen Sinn ergeben und zu gestalten sind)
Salutogenese vs. Pathogenese und Risikofaktorenmodell
Salutogenese: Ausgangspunkt von einer gesund erhaltenden Lebensweise
Pathogenese: Ausgangspunkt was macht krank
Risikofaktorenmodell: Fokus auf Risiken/ Abschreckung, normgeleitete Vermittlung von Verhaltensregeln
Erläutern sie das Kohärenzgefühl und seine Komponenten und beziehen sie dieses sowohl auf die Bildung im Allgemeinen als auch auf die Ernährungs-und Verbraucherbildung im speziellen
Das Kohärenzgefühl beinhaltet eine Grundorientierung, die ein dauerhaftes und dynamisches Vertrauen darin ausdrückt, dass das Leben und seine Anforderungen Sinn ergeben und zu gestalten sind.
Versthbarkeit: Die innere und äußere Umgebung kann als strukturiert, vorhersehbar und erklärbar wahrgenommen werden
Handhabbarkeit: Zur Bewältigung der Aufgaben stehen ausreichend interne und externe Ressourven zur Verfügung, Vertrauen, die Herausforderungen zu schaffen
Bedeutsamkeit: Es lohnt sich, sich für die Herausforderungen des Lebens zu engagieren
Bedeutung für Bildung
Lebensweltbezug herstellen
Schaffung eines Gestaltungsraumes
Eigenständiges Problem- und Aufgabenlösen
Weder Überfordern noch unterfordern
Wissen und Befähigung für die Bewältigung des Alltagslebens
Kohärenzgefühl stärken
Health Literacy
Ernährungs- und Verbaucherbildung
Befähigung zu einer eigenständigen und eigenverantwortlichen Lebensführung in sozialer und kultureller Eingebundenheit und Verantwortung
Erkennen eigener Widerstandsressourcen - Kohärenz
Ernährungsbildung zielt damit auf die Fähigkeit, die eigene Ernährung • politisch mündig,
• gesundheitsförderlich
• sozial verantwortlich,
• demokratisch teilhabend
unter komplexen gesellschaftlichen Bedingungen zu gestalten.
Geben sie die Gesundheitsdefiniton der WHO wieder
Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.
Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen, ist das Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, Religion, der politischen Überzeugung der wirtschaftlichen und sozialen Stellung
Erklären sie inwiefern Chancen und Handlungsspielräume für gesunde Lebensführung in enger Verbindung mit Lebensbedingungen der Menschen stehen.
Es gibt Hauptdeterminanten der Gesundheit, die nicht frei gewählt sind, wie die Genetik, das soziale Netzwerk mit unserer Familie, Schule, Arbeit und auch weiterübergreifende sozioökonomische, kulturelle und ökologische Faktoren.
Die Reflektion eigener biografischer Privilegien ist unerlässlich
Merkmale moderner Gesellschaften
→ Funktionale Differenzierung von Gesellschaftsgruppen
→ Produktion für einen Markt statt Subsistenzwirtschaft (Konsumgesellschaft)
→ Urbanisierung
→ Säkularisierung
→ Individualisierung
Bildungsexpansion
Soziale Mobilität
Freizeit
Konsum als Aspekt von Identität und gesellschaftlicher Teilhabe
Merkmale sozialen Wandels
von der Agrar- zur Dienstleitungsgesellschaft
Wandel der Lebensformen
→ Wandel der Bedeutung von Ehe und Familie
(Bsp. Familienbegriff im Mikrozensus)
→ Neue Formen des Zusammenlebens (Steinbach
2018)
→ Wandel der Geschlechterrollenvorstellungen
Ausdifferenzierung gesellschaftlicher Milieus
→ Entwicklung von verschiedenen sozialen Milieus
& Lebensstilen (Geißler 2009)
Ordnen sie die Entwicklung der Lebensstilforschung im Kontext von der Sozialstrukturanalyse ein.
Seit den 1960er Jahren trennt man nicht mehr in Klassen oder Schichten, sondern man teilt die Gesellschaft in unterschiedliche soziale Millieus bzw. Lebensstile ein. Dabei kann es mehrere Millieus derselben Schicht geben.
Definition für den Lebensstilbegriff
Lebensstile kann man "als raum-zeitlich strukturierte Muster der Lebensführung fassen, die von Ressourcen (materiell und kulturell), der Familien- und Haushaltsform und den Werthaltungen abhängen. Die Ressourcen umschreiben die Lebenschancen, die jeweiligen Optionen und Wahlmöglichkeiten; die Haushalts- und Familienform bezeichnet die Lebens-, Wohn- und Konsumeinheit; die Werthaltungen schließlich definieren die vorherrschenden Lebensziele, prägen die Mentalitäten und kommen in einem spezifischen Habitus zum Ausdruck“
Zwei Ziele der Lebnsstilforschung und deren Anwendungsbereiche
Ziele:
Erfassung der Sozialstruktur - Realistisches Abbild, Subjukturen mit gem. Sinn und Kommunikationszussmmenhängen
Handlungskonzepte der Menschen im Alltag verstehen - Marktforschung, Politik
Determinanten der Lebensstilforschung nennen, auf deren Grundlage soziale Milieus differenziert werden und können konkret erläutern, nach welchen Dimensionen in der Sinus-Studie die sozialen Milieus platziert werden
Determinanten:
Lebenseinstellung
Konsummuster
Politische Überzeugungen
soziale Strukturkategorien - Alter, Geschlecht, Lebensform
Sinus-Studie:
Soziale Lage: Oberschicht/mittlere Mittelschicht/ untere Mittelschicht
Grundorientierung: Tradition/ Modernisierung/ Neuorientierung
Quantitative Erforschung: beobachtbares Verhalten von Großgruppen
Qualitative Erforschung: erfasst Sinnwelten und Einstellungen in kleineren Gruppierungen,
Bedeutung von Lebensstilen für die Lebensführung
Lebensstile beeinflussen die Lebensführung
Alltagsbewältigung je nach Milieu unterschiedlich
bildungsfokussierter: mehr Hinterfragen
gesundheitsförderlicher Lebensstil: präventive Maßnehmen, höhere Lebenserwartung
Sie kennen verschiedene Armutsbegriffe und Möglichkeiten, Armut zu messen
Armutsbegriffe:
Absolute Armut: Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern (Essen, Kleidung, Wohnen, mediz. Versorgung) ist nicht in ausreichendem Maß oder auf Dauer gesichert
Relative Armut: Absinken der Versorgung eines Menschen unter ein durchschnittliches Maß innerhalb einer bestimmten Gesellschaft: soziokulturelles Existenzminimum. Armut wird in Relation zum durchschnittlichen Lebensstandard eines Landes definiert
EU/ OECD: Haushalte, deren Einkommen weniger als 50% des mittleren Werts (Median) des durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommens beträgt. Armutsgefährdung unter 60%
Möglichkeiten Armut zu messen
Deprivationsansatz/ Lebenslagenansatz
Armut als multidimensionales Problem, Fokus auf Lebensbedingungen, unter denen Menschen leben bzw. Kinder aufwachsen: Wohnsituation, Gesundheit, Bildung, Freizeit, Kultur, soziale Netzwerke
schwierig messbar/ operationalisierbar
Groh-Samberg/ Voges 2014
Bekämpfte Armut Empfänger*innen von Sozialleistungen
Verdeckte Armut (Dunkelfeld, Nichtinanspruchnahme von Leistungen)
Strenge Armut (weniger als 40% des Durchschnittseinkommens)
Prekärer Wohlstand (zwischen 50 und 75% des Durchschnittseinkommens)
Sie können aktuelle Daten zur Kinderarmut nennen und eine Verbindung zwischen Kinderarmut und Bildungsarmut herstellen
...20,5% der unter 18jährigen
...42,7% der Alleinerziehenden
...30,9% der Familien mit drei und mehr Kindern sind von relativer Armut betroffen.
Paritätischer Gesamtverband 2020
Bildung/ Schule
• Reproduktion sozialer Ungleichheit
• Armut prägt emotionale, soziale, kulturelle und kognitive Entwicklung von Kindern
• Benachteiligung geht über monetäre Aspekte der Armut hinaus: Familiäre
Existenzängste, Stigmatisierungen
• Gesundheitliche Einschränkungen (u.a. durch prekäre Lebensbedingungen)
• Milieubedingte Verständigungsschwierigkeiten
Sturm 2016: 65ff.
Was ist Meritokratie und was ist die meritokratische Triade
In einer Meritokratie werden soziale Positionen allein über die Leistung bestimmt. Sie beruht auf Chancengleichheit. Nach diesem Prinzip bekommt jeder die Position, die er sich verdient hat. In der meritkokratischen Triade wird aber sichtbar, dass Bildung, Einkommen und Beruf auch von nicht-legitimierten Faktoren wie der sozialen Herkunft beeinflusst wird.
Das Bildungssystem ist die zentrale Rechtfertigungsfabrik sozialer Ungleichheit
Verbindungen zwischen sozialer Lage und Bildungschancen
in Unterschicht wird weniger kulturelles Kapital (Bordieu) weitergegeben
Armut prägt emotionale, soziale, kulturelle und kognitive Entwicklung
Milieubedingte Verständnisschwierigkeiten - Habitus
Auswirkungen sozialer Ungleichheit 1. auf Gesundheit und 2. auf Bildung
Gesundheit und Lebenserwartung
• Wenig gesundheitsförderliche Lebensbedingungen (Wohnumfeld, Arbeitsbedingungen)
• Geringe Teilnahme an präventiven Maßnahmen
• Höheres Risiko für körperliche und psychische Erkrankungen
• Deutlich niedrigere Lebenserwartung
Lampert/ Koch-Gromus 2016
Zuletzt geändertvor 2 Jahren