Was ist der Unterschied zwischen wissenschaftlicher Erfahrung und Alltagserfahrung?
Welche zwei Bedingungen gelten für die Hypothesenbildung in der empirischen Sozialforschung?
Aussagen der Hypothesen sollen über die Realität eines Gegenstandsbereichs informieren, für den sie aufgestellt wurden
Empirische Aussagen müssen falsifizierbar sein bzw. scheitern können an der Realität, in der sie gelten (z.B. nicht: "Es kann dienstags regnen" - man kann ja nicht alle Dienstage aller Zeiten beobachten)
Klar formulierte Hypothesen Auswahl des richtigen Werkzeugs für die Überprüfung der aufgestellten Hypothesen
Der Fall, über den die Hypothese aufgestellt wurde, muss in der Realität beobachtbar sein
Was sind Theorien und Hypothesen in der empirischen Sozialforschung (nomologisch- analytischer Ansatz)? (Kromrey, S. 47–48)
Hypothese:
Steht ganz am Anfang der nomologischen/analytischen Sozialwissenschaft
Vermutung über einen Zusammenhang von mindestens zwei Sachverhalten
Zwischenschritt, wenn im Prozess der Verifikation eine Umformulierung notwendig ist/eine Verschärfung getätigt wird
Muss an Realität überprüfbar sein/ scheitern können
Theorien:
Setzt sich aus mehreren Hypothesen zusammen
System von Hypothesen steht in einem logisch widerspruchsfreien System (Kriterium der internen Konsistenz)
Alle Hypothese nmüssen in einem erkennbaren Zusammenhang zum Gegenstandsbereich stehen (Systematisierung)
Alle Hypothesen einer Theorie und somit die Theorie müssen an der Realität überprüfbar sein/scheitern können
Was ist in der nomologisch-analytischen Wissenschaft im Hinblick auf das Basissatz- Dilemma mit dem Begriff „Lösung durch Konvention“ gemeint? (S. 45-46)
1. Die Forscherin bzw. der Forscher hat den gegenwärtig höchstmöglichen methodischen Standard einzuhalten
2. die Forschungsprozesse, die zu den Protokollsätzen geführt haben, müssen intersubjektiv überprüfbar und nachvollziehbar sein; d. h.: Das ganze Vorgehen muss gut dokumentiert, jede Entscheidung muss explizit gemacht und begründet werden.
Worin besteht der Unterschied zwischen einer ungerichteten und einer gerichteten Hypothese? (Braunecker S. 18)
ungerichtet: vermutet einen Zusammenhang, gibt aber nicht an welchen
gerichtet: präziser, gibt eine konkrete Richtung im Sinne eines vermuteten Zusammenhangs an (Beispiel: „In unabhängigen Buchhandlungen gibt es mehr Beratungssituationen als bei Filialisten.“)
Wozu dienen die sogenannten W-Fragen im Operationalisierungsprozess? (Braunecker S. 15–17)
W-Fragen stecken den Rahmen der Erhebung ab
Ja/Nein-Antworten werden vermieden und es wird genug Platz für die Beantwortung der Forschungsfrage gelassen
Welche Erhebungsmethoden gibt es in der empirischen Sozialwissenschaft? Erläutern sie diese jeweils in kurzen Stichpunkten. (Braunecker, S. 22)
Inhaltsanalyse: Analyse, keine Interpretation, Zählen oder Bewerten von Aussagen oder anderen klar definierten Inhalten in Print-, elektronischen und Online-Medien anhand eines Codierschemas
Beobachtung: Gegenstand sind Personen und keine Daten/Inhalte im Vergleich zur Inhaltsanalyse, Beobachtungsbogen ist zielgebend für die zu beobachtenden Dinge, Eyetracking = Beobachtung des Auges zum Beispiel bei Online-Medien „Wo bleibt das Auge primär hängen?“, Mystery-Tests = ‚Undercover‘-Kund*in spielen um Verfälschung durch Bewusstsein der Beobachtungssituation vorzubeugen
Fokusgruppe: moderierte und von einem Leitfaden geführte ein- bis zweistündige Diskussionsrunde von homogenen oder heterogenen Gruppen mit 6–12 Personen
Qualitative Befragung: Einzelgespräche aus Befragtenperspektive mit überwiegend freiem Gesprächsverlauf und ausschließlich oder überwiegend offenen Fragen
Quantitative Befragung: standardisierte Interviews mit fast ausschließlich geschlossenen Fragen, die keinen Spielraum für die Berfrager*innen lassen
Experiment: Analyse von Ursache-Wirkung-Beziehung anhand einer Versuchs- und Kontrollgruppe
Frage A: Was versteht man unter einer reinen Zufallsstichprobe? (S.63)
Auch Zufallsstichproben orientieren sich an der Grundgesamtheit. Diese muss dem Forscher vollkommen zugänglich sein
Auf die Auswahl der Teilnehmer wirken die Betreiber der Umfrage nicht mit ein, Sie erfolgt vollkommen objektiv ohne subjektiven Einfluss.
Die Auswahl erfolgt aus einer zufällig geordneten Anzahl an Elementen. Damit wird vollkommene Repräsentativität erreicht.
Frage B: Eine Person antwortet nicht auf den Fragebogen. Wo liegt das Problem?
Falls eine Person ausfällt, muss die zufällige Auswahl der Stichprobe erneut durchgeführt werden. Lücken müssen vermieden werden.
Was heißt Pretest und wann ist er nötig?
Durchgeführt, bevor die richtige Befragung losgeht
Gruppe von Leuten, die sich mit dem Thema nicht auskennen
Probeweise in einer kleineren Gruppe ausgeführt (nicht Forschergruppe)
Forschergruppe kontrolliert diesen
Unabdingbar in quantitativer Erhebung
Es können auch 2-3 Pretests durchgeführt werden.
Mit welchen Methoden kann man quantitative Daten auswerten? (S. 137 ff.)
Häufigkeitszählung: Ermittlung der absoluten und prozentuellen Häufigkeit jeder Merkmalsausprägung
Mittelwertsberechnung: Berechnung des arithmetischen Mittels -> alles wird addiert und Anzahl dividiert (nur gültige Antworten werden genutzt)
Kreuztabelle: Häufigkeitsauswertung zweier Merkmale, die in Kombination auftreten zur Überprüfung von Variablenzusammenhängen
Mittelwertsvergleich: V ergleich/Gegenüberstellung mehrerer arithmetischer Mittelwerte zum Zwecke des Vergleichs
Korrelation: Merkmalszusammenhang, Überprüfung wie oft zwei Merkmale gemeinsam auftreten und wie sich das auf die Streuung auswirkt
Warum ist es bei der Auswertung einer kleinen qualitativen Datenbasis methodisch inkorrekt Prozentwerte zu bilden?
Prozentwerte sind bei kleinen Datenbasen nicht repräsentativ, können schnell verfälscht werden.
Welche Teile/Informationen sollte eine Summary enthalten?
Übergreifende Thematik
Zweck
Wer/Wie durchgeführt?
Zeitraum
Befragte Personengruppe (wer? Wie viele?)
Ergebnis/zentrales Ergebnis (bei mehreren Ergebnissen)
Zuletzt geändertvor 2 Jahren