Ansätze und Verfahren in der Personalauswahl
Trimodaler Ansatz der Eingungsdiagnostik
=> oft: Kombination der verschiedenen Ansätze —> höhere Gesamtvalidität
Ansätze und Verfahren in der Eignungsdiagnostik
Biografieorientierte Verfahren (3)
Analyse der Bewerbungsunterlagen
Interview-Fragen bzgl. Biografie/beruflichen Erfahrungen
Biografischer Fragebogen
Konstruktorientierte Verfahren (3)
Intelligenz- und Leistungstest
Persönlichkeitstest
Motivations- und Interessenstest
Simulationsorientierte Verfahren (3)
Arbeitsproben
Individuelle Simulationsaufgaben
zB Präsentation
Interaktive Simulationsaufgaben
zB Rollenspiel und Gruppendiskussion
Wie brauchbar sind Informationen aus Bewerbungsunterlagen?
Schul- und Ausbildungsnoten
sind eines der prognostisch validesten Elemente der Bewerbungsunterlagen
Ermöglichen bessere Vorhersage als von vielen vermutet
Andere Inhalte mit höchstens geringer Validität
Dauer von Berufserfahrung
Lücken im Lebenslauf
Wie gut sagt Intelligenz wichtige Kriterien vorher?
ziemlich gut —> lange als bester Prädiktor überhaupt angesehen
Metaanalytisch v.a. brauchbarer Prädiktor für
Arbeitsleistung
Trainingsleistung
Ausbildungserfolg
Uni-Noten
Einkommen
Ist Intelligenz immer gleich wichtig?
Intelligenz verliert Bedeutung als Prädiktor je länger jemand eine Tätigkeit machen
Grund: Intelligenz
ist v.a. wichtig zu Beginn oder bei Veränderung einer Tätigkeit (= Transition Stage)
verliert an Bedeutung, wenn Tätigkeit gut erlernt ist und mit geringer kognitiver Anstrengung ausgeführt werden kann (= Maintenance Stage)
Bei komplexen Tätigkeiten und sich stark/oft ändernden Anforderungen bleibt Intelligenz auch längerfristig wichtig (= dauernde Transition Stage)
Wie kriteriumsvalide sind die Big 5 als zentrale Dimensionen der Persönlichkeit?
—> Etabilierung von Persönlichkeit bzw. Big 5 als Prädiktor von Arbeitsleistung
Inbesondere Gewissenhaftigkeit und emotionale Stabilität als Dimensionen, die in allen Tätigkeitsbereichen relevant sind
Tätsächliche Validitäten fallen jedoch eher bescheiden aus
Einflussfaktoren von Persönlichkeitstests auf die Kriteriumsvaldität
Persönlichkeitstests sind kriteriumsvalider…
… wenn das Kriterium von Motivation oder Zufriedenheit abhängt, also z.B. für OCB und kontraproduktives Verhalten
wenn Arbeitnehmer bei ihrer Tätigkeit mehr Handlungsspielraum haben
bei arbeitsbezogenen Persönlichkeitstests
bei zusätzlicher Durchführung einer Anforderungsanalyse zur Auswahl der Persönlichkeits-Dimensionen
Wie brachbar sind Einstellungsinterviews?
Mögliche Probleme
werden häufig von nicht dafür ausgebildeten Personen durchgeführt
sind oft nicht gut vorbereitet
—> Kriterien für gute/richtige Antworten oft nicht klar definiert
—> Verwendung von schlechten oder suboptimalen Fragen
—> Häufig großer Einfluss von irrelevanten Aspekten auf die Beureilung
=> oft nur sehr mäßige Kriteriumsvalidität
Was ist wichtig, damit Interviews brauchbar sind?
Maßnahmen zur Verbesserung bzw. Strukturierung von Interviews
Anforderungsbezug sicherstellen
Einheitliche und brauchbare Fragen für alle Bewerber
Einheitlicher Bewertungsmaßstab durch Verwendung geprüfter und (verhaltens-)verankerter Beurteilungsskalen
—> bessere Reliabilität und Validität des Interviews
Spezielle Arten strukturierter Interviews
Situatives Interview
Behavior Description Interview
Gemeinsamkeiten
Anforderungsbezug durch Ableitung der Fragen auf Basis von erfolgskritischen Situationen (critical incidents), die in einer Anforderungsanalyse identifiziert werden
expliziter Verhaltensbezug
detailliertes Erfragen von früherem VH bzw. von VHabsichten
i.d.R. Bewertung jeder Antwort auf einer Ratingskala mit Verhaltensankern
Prinzip: Erfassung von konkreten Verhaltensabsichten in einer tätigkeitsrelevanten Situation: “Was würden Sie in dieser Situation tun?” = mentale Arbeitsprobe
Beschreibung hypothetischer Arbeitssituationen
Frage an Bewerber, was sie in dieser Situation machen würde
Idee dabei: Antworten lassen Rückschlüsse auf Intentionen und künftiges VH zu
Behavior Description Interview (BDI)
andere Namen: past-oriented interview, patterned behavior description interview, experience-based interview, biografisches Interview
Prinzip: Erfassung vergangenen Verhaltens in einer tätigkeitsrelevanten Situation
Beschreibung arbeitsbezogener Situationen, die Bewerber schon erlebt haben
Frage an Bewerber, was sie in dieser Situation gemacht haben
Idee dabei
Antworten lassen Rückschlüsse auf relevanes früheres VH zu
Früheres VH sagt künftiges VH voraus
Zuletzt geändertvor 2 Jahren