Welche Formen von Metawissen gibt es?
Deklaratives Metawissen (Wissen über Gedächtnisinhalte)
Prozedurales Metawissen (Wissen über Funktionsweise des eigenen Gedächtnisses)
Welche metakognitiven Prozesse gibt es?
Monitoring (Überprüfen, ob man es tatsächlich verstanden/behalten hat, um Strategie zu bewerten)
Regulation (Vorschlag für sinnvolle Strategien, um etwas zu lernen, ggf. Anpassung)
Welche Rolle spielt Metakognition beim selbstregulierten Lernen?
Es hilft, durch Monitoring und Regulation meinen Lernstatus dem Lernziel anzunähern
Welche Probleme können beim selbstregulierten Lernen auftreten?
Ich schätze den Ist- und Soll-Zustand meines Wissens falsch ein
Ich reguliere ineffizient, weil ich z. B. keine guten Strategien kenne
Was ist der Kernbefund bei der Metakognition?
Genaues metakognitives Monitoring erhöht den Lernerfolg
Genaues metakognitives Monitoring kann man lernen
Inwiefern hat Kelemen (2000) den Effekt des metakognitiven Monitorings gezeigt?
Experiment: Studierende sollten thematisch sortierte Wortlisten (z. B. Treibstoffe, Blumen) lernen
UV: Judgement of Learning nach jeder Liste (immediate) oder nach Lernen aller Listen (delayed)
Ablauf: Präsenation der Listen, Judgement of Learning, Ablenkaufgabe, cued recall (cue = Kategorienname)
AV: Anzahl korrekter Abrufe, Judgement of Learning, Genauigkeit des Monitorings (Vergleich Leistung und JOL)
Ergebnis: Beide Gruppen erbrachten die gleiche Leistung, aber die Gruppe mit delayed JOL schätzt sich realistischer ein. Beim immediate JOL überschätzen sie ihre Leistung
Inwiefern haben Thiele et al (2003) den Effekt des metakognitiven Monitorings gezeigt?
Experiment: Studierende sollten naturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Themen aus Texten lernen
UV: Probanden produzieren nach jedem Text/nach dem Lesen aller Texte/gar keine keywords (keywords als Hinweis auf Lernleistung - wenn man leicht keywords produzien kann, denkt man, man hat es verstanden)
Ablauf: Texte lesen, ggf. keywords, judgement of comprehension, Test, Text auswählen und nochmal lesen, Test
AV: Genauigkeit des Monitorings (Vergleich JOC und Testleistung), Güte der Regulation (Korrelation zwischen JOC und Lernverhalten in zweiter Phase), Testleistung
Ergebnis: die delayed keyword-Gruppe schätzt sich am genauesten ein, wählt die passendsten Texte aus und erbringt die beste Leistung
Welche Rolle spielen metakognitive cues?
Man braucht Anhaltspunkte für die Verstehensleistung. Die Fähigkeit zur Produktion von keywords kann so ein Anhaltspunkt sein. Sie stellt einen Abrufcue da. Ein schlechter, aber verbreiteter cue ist die Lernzeit
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Verteiltem Lernen, Testeffekt, Desirable Difficulties und Metakognition?
Verteiltes Lernen führt zur Unterschätzung des eigenen Wissens, aber erhöht den Lernerfolg
Massed learning hingegen führt zu Überschätzung
Testing wird als effiziente Lernstrategie unterschätzt. Es wird trotzdem häufig gewählt, aber eher zur Identifikation von Wissenslücken
Desirable Difficulties: leichte Lernbedingung wird für erfolgreicher gehalten
Wie können metakognitive Prozesse gefördert werden?
Schüler sollen Prüfungsnote vorhersagen und Feedback bekommen
Feedback auch bei richtigen Antworten geben -> erhöht trotzdem das Behalten, wenn der Schüler sich bei der Antwort unsicher war
Aufwand und Reflexion in Lernprozesse bringen (z. B. Stellungnahmen zu VL-Themen schreiben) -> Wissen wird elaborierter, dadurch steigt auch die Konfidenz bei den Antworten als Zeichen für besseres Monitoring
Auch Testen führt zu erhöhter Konfidenz bei den Antworten
Zuletzt geändertvor 2 Jahren