Was sind Lipide?
Lipide sind in nicht polaren, organischenLösungsmitteln wie Hexan, Chloroform, Ether(und/oder Alkoholen) löslich
teilweise außer ausgeprägte Hydrophobität keine strukturellen Gemeinsamkeiten
Warum sind Lipide in LM wichtig?
Textur
bestimmte Konsistenz und Mundgefühl
Aroma/Geschmack
Lösungsmittel für Aromastoffe
Geschmackssensoren für Lipide auf der Zunge
Ernährungsphysiologie
hoher Brennwert von 9 kcal
essentielle FS
fettlösliche Vitamine
Zubereitung bei hohen Temperaturen möglich
Einteilung von Lipiden
Acyllipide
einfache Acyllipide
- Monoglyceride
- Diglyceride
- Triglyceride
zusammengesetzte Acyllipide (“compound lipids”)
- Phospholipide
- Glykolipide
Nicht Verseifbares
- freie Fettsäuren
- Sterole
- fettlösliche Vitamine
- Kohlenwasserstoffe
Definiftionen nach LMIV
Anhang 1: Spezielle Begriffsbestimmungen
2. Fett: alle Lipide, einschließlich Phospholipide
3. Gesättigte Fettsäuren: Fettsäuren ohne Doppelbindung
4. Trans-Fettsäuren: Fettsäuren mit mindestens einer nicht konjugierten C-C-Doppelbindung in der trans-Konfiguration
5. Einfach ungesättigte Fettsäuren: Fettsäuren mit einer cis-Doppelbindung
6. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren: Fettsäuren mit zwei oder mehr durch cis-Methylengruppen unterbrochenen Doppelbindungen in der cis-Konfiguration
Wie kann man in Triglyceriden die sn1 von der sn3 FS unterscheiden?
sn1 und 2 werden durch Diacylglycerid-Kinase phosphoryliert
Buttersäure
C4:0
Laurinsäure
C12:0
Myristinsäure
C14:0
Palmitinsäure
C16:0
Stearinsäure
C18:0
Ölsäure
C18:1 d9
Linolsäure
C18:2 d9
Linolensäure
C18:3 d9
Arachidonsäure
C20:4 d5
Warum sind Linol- und Linolensäure essentiell?
Körper kann keine Doppelbindungen in Positionen einführen, die weiter als 9 C-Atome von der COOH-Gruppe entfernt sind
Warum sind Öl- und Palmitoleinsäure nicht essentiell?
Mensch kann z.B. Ölsäure und Palmitoleinsäure aus entsprechenden gesättigten Fettsäuren herstellen (Desaturierung)
Wovon ist Membranfluidität abhängig?
Membranfluidität abhängig von der Zahl der Doppelbindungen und der Länge der Fettsäuren in den Membranlipiden
Warum ist die Membranfluidität entscheidend?
Membranfluidität entscheidend für alle biochemischen Prozesse, die an oder über die Membranen stattfinden
Ist Arachidonsäure essentiell?
Arachidonsäure ist eine semi-essentielle Fettsäure (abhängig von Versorgung mit Linolsäure)
Desaturierung von Arachidonsäure
Was sind Eikosanoide?
Prostaglandine, Prostacycline, Thromboxane, Leukotriene
Abkömmlinge von Arachidonsäure und anderen mehrfach ungesättigten C20-Fettsäuren (z.B. Eicosapentaensäure 20:5 Δ5), die in Phospholipideder Plasmamembran eingebaut sind
Was sind Funktionen von Eikosanoiden?
Mediatoren, die hormonelle und andere Signale modulieren
Funktionen z.B. bei
Schmerzempfindung
Vasokonstriktion/Vasodilation
Konstriktion der Bronchialmuskulatur
entzündliche Reaktionen
Thrombozytenaggregation (z.B. bei Blutstillung bei einer Verletzung)
Hochungesättigte, langkettige w3-FS
v.a. in Fisch finden sich größere Mengen an ω3-Polyensäuren mit 5 und 6 Doppelbindungen, z.B. EPA (20:5 Δ5) und DHA (22:6 Δ4)
Eicosapentaensäure
Docosahexaensäure
Wie entstehen trans-FS
in partiell hydrierten Fetten: s. Fetthärtung
im Pansen von Wiederkäuern (mikrobielle Biohydrierung)
Was sind Desaturasen?
Desaturasen sind Enzyme, die Elektronen von einem Molekül auf ein anderes übertragen können und dabei das Substrat entsättigen (lat. saturare = sättigen), also eine Mehrfachbindung „einbauen“. Weil sie ein Molekül oxidieren und ein anderes dabei reduzieren, gehören sie zu der Proteinfamilie der Oxidoreduktasen.
Wie entstehen konjugierte FS
Fetthärtung
Bildung im Pansen; s. trans-Fettsäuren
Bildung (z.B. in der Milchdrüse) durch das körpereigene Enzym Δ9-Desaturase aus Vaccensäure (18:1 trΔ11)
Konjugierte Linolsäure (CLA)
mehrere Isomere wurden identifiziert
Hauptisomer: Octadeca-9c,11t-diensäure (cis-9, trans-11 konjugierte Linolsäure; z.B. 90% in Milch und Butter)
Wo findet man CLAs?
in Milch
in Fleisch
Gehalte von Fütterung abhängig
Wie setzen sich die Fettsäuren im Milchfett zusammen?
2/3 des Milchfettes besteht aus Fettsäurenaus der Eigensynthese des Tieres; max.1/3 der Fettsäuren entstammt den Fettsäuren des Futterfettes nach teilweiser Hydrierung und Resorption
positive Wirkungen von CLAs
verschiedenste positive Wirkungen der CLAs wurden/werden diskutiert, z.B. krebspräventive Wirkungen,Vorbeugung von Arteriosklerose, Auswirkungen auf die fettfreie Körpermasse, antioxidative Wirkungen etc.
ABER: EFSA
There is no convincing evidence that any of theconjugated linoleic acid isomers in the diet play a role inprevention or promotion of diet-related diseases
Wie sehen Furanfettsäuren aus?
Wo kommen Furanfettsäuren vor?
höhere Gehalte in Fischölen (Fischleberöle: 1-6%)
v.a. mit Cholesterin verestert
auch in geringeren Gehalten in einigen Pflanzenölen und Butter
sowie in Obst, Gemüse und Pilzen
in biologischen Systemen sind Furanfettsäuren häufig in Phospholipiden angereichert, wo auch vermehrt mehrfach ungesättigte Fettsäuren vorkommen
Eigenschaften Furanfettsäuren
hervorragende Antioxidantien (Radikalfänger); Schutz mehrfach ungesättigter Fettsäuren
Triglyceride - Kristallmodifikationen
- die meisten Fette haben eine feste und eine flüssige Phase
- die orale Bewertung der Fettebenheit (”smoothness”) (Mundgefühl) ist eine Funktion der Kristallgröße
- Fette sind polymorph: sie existieren in mehr als einer Kristallmodifikation
- Kristalltypen, die in Fetten dominieren: α, β’, β
α-Modifikation Triglyceride
* klein, transparent; feinkörnige Textur
* zufällige Anordnung und Packung der Triglyceride
* instabil; werden i.A. in die β’-Modifikation überführt
β’-Modifikation Triglyceride
* gleichförmigere Orientierung der Triglyceride
* Kristallwachstum, Textur wird körniger
β-Modifikation Triglyceride
* kristalline Matrices mit paralleler Anordnung der Kohlenstoffketten;
* Bildung größerer, kompakter Kristalle
* körnige Textur
Wie entscheidet sich in welcher Modifikation ein Fett auskristallisiert?
- größere Heterogenität der Fettsäurezusammensetzung: mehr Fett kristallisiert in der β’-Modifikation
- größere Homogenität der Fettsäurezusammensetzung: β-Modifikation ist wahrscheinlicher
Wovon ist der Schmelzpunkt von Triglyceriden abhängig?
- weitgehend abhängig von der Fettsäurezusammensetzung:
* Kettenlänge der Fettsäuren (Kristallgitter wird durch van-der-Waals-Kräfte zwischen den Acylresten stabilisiert)
* Sättigungsgrad der Fettsäuren
(Ungesättigte Fettsäuren sind gekrümmt; Krümmungen erschweren gleichmäßige Anordnung der Moleküle im Kristallgitter)
* Konfiguration der Doppelbindungen (cis vs. trans)
-α-, β’- und β- Modifikationen desselben Triglycerids unterscheiden sich in ihren Schmelzpunkten
alpha niedrigster Schmelzpunkt
- Beeinflussung durch Kompaktheit und Interaktionen der Moleküle
Beeinflussung von Schmelzpunkten
- durch (partielle) Hydrierung wird der Schmelzpunkt von Fetten und Ölen erhöht
Für was werden vollständig hydrierte Fette verwendet?
Frittierfette
Für was werden partiell hydrierte Fette verwendet?
liefert z.B. Öle, reich an einfach ungesättigten Fettsäuren (erhöhte Stabilität gegen oxidativen Verderb) oder Fette, die um 30 °C (86 °F) schmelzen und streichbar sind
Wie läuft die Hydrierung ab?
- heterogene katalytische Hydrierung
- eingesetzte Katalysatoren: trägergebundenes Ni (am häufigsten verwendet), Sn, Pd, Cu
Wie kommt es bei der Fetthydrierung zu großen Konz an Konfigurations- und Positionsisomeren
* niedrige Wasserstoffdrücke
* wenig Bewegung
* hohe Temperaturen
* hohe Konzentrationen an Katalysator
Umesterung
Einphasenumesterung: statistische Verteilung der Acylreste über alle Glyceride
gelenkte Umesterung: Senkung der Reaktionstemperatur, so dass höherschmelzende Triglyceride auskristallisieren
Umesterung insbesondere bei der Margarineherstellung von Bedeutung
Katalysator: z.B. Natriummethylat
Was sind Zusammengesetzte Acyllipide (“compound lipids”)?
- z.B. Phospholipide, Glykolipide
- Bestandteile von biologischen Membranen
- haben in Lebensmitteln emulgierende (phasenvermittelnde) Eigenschaften
Welche Arten von Phospholipiden gibt es?
Phospholipide sind entweder auf der Basis von Glycerin (Phosphoglyceride) (quantitativ dominierend) oder auf der Basis von Sphingosin (Sphingolipide) aufgebaut
Welche Phosphoglyceride gibt es?
Was sind Sphingolipide?
- Lipide, welche Sphingosin als zentrales Molekül enthalten
- Bindung einer Fettsäure an das Sphingosin über eine Amidbindung
- Sphingomyelin: primäre Hydroxylgruppe des Sphingosins ist mit Phosphorylcholin verestert
Wie sieht Sphingomyelin aus?
Wie können Glykolipide eingeteilt werden?
Glyceroglykolipide u Sphingoglykolipide
Wo und wie kommen Glyceroglykolipide vor?
* in pflanzlichen Geweben
* v.a. in der Chloroplastenmembran
* sn-1 und sn-2 mitFettsäuren verestert
* sn-3: glykosidische Bindung zu Mono-, aber auch Oligosacchariden
Wo und wie kommen Sphingoglykolipide vor?
* in tierischen und pflanzlichen Geweben
* z.B. Cerebroside (ein Zuckerrest (Galaktoseoder Glucose) oder Ganglioside (komplexe Oligosaccharide)
Wie sieht ein Phospholipid aus?
Wie wirkt Aspirin schmerzstillend
Welche Arten von Emulsionen gibt es?
O/W, W/O, W/O/W, O/W/O
Was sind Multiple Emulsionen?
- die innere Phase liegt selbst wiederum als Emulsion vor (z.B. W/O/W)
- die Fett- oder Ölphase (d.h. ein bestimmter Fettanteil) kann partiell durch eine Wasseremulsion ersetzt werden
- zur besser kontrollierten Stofffreisetzung in Pharmaka
-verbesserter Geschmack in kalorienreduzierten LM
Unterscheidung von Emulsionen nach Tröpfchengröße
- Makroemulsionen ca. 0,1 – 50 μm(milchig/trüb)
- Mikroemulsionen ca. 10 – 100 nm(transparent)
Wie ist der durchschnittliche Volumenanteil der dispergierten Phase?
- normalerweise 0,01 – 0,4
- Mayonnaise bis zu 0,8
Unterscheidung von Emulsionen Zusammensetzung der kontinuierlichen Phase
- pH, Ionenstärke
- Viskosität
Warum sind Emulsionen nachteilhaft?
Thermodynamisch
(Gibb ́s) Freie Enthalpie („Freie Energie“) ist in einer Emulsion höher als in einem System, indem Wasser und Öl getrennt voneinander vorliegen.
In Emulsionen wird die Kontaktfläche zwischenden nicht mischbaren Flüssigkeiten erhöht.
Wie werden Emulsionen hergestellt?
Vergrößert man eine Grenzfläche um den Betrag dA,so ist damit die Arbeit dW verbunden. γ stellt den Proportionalitätsfaktor, die Grenzflächenspannung dar
dW = γ ∗ dA
- Herstellung von Emulsionen durch z.B. Hochgeschwindigkeits-Rührer oder Hochdruckhomogenisatoren
Wofür werden Emulgatoren verwendet?
Anwendung von Emulgatoren erleichtert als grenzflächenaktive Substanz die Herstellung von Emulsionen und hilft, das System für eine längere Zeit im Zustand der höheren Energie zuhalten.
Was ist bei einem Emulgator wichtig?
- Emulgator muss möglichst schnell zu den neu geschaffenen Grenzflächen transportiert werden, um Koaleszenz zu verhindern
Wie beeinflusst die Art eines Emulgators den Emulsionstyp?
Bancroft ́s Regel:
Bei der Herstellung einer Emulsion aus Öl, Wasser und Emulgatoren wird die kontinuierliche Phase diejenige sein, in welcher der Emulgator besser löslich ist.
- aber: Phasenlage wird durch die Zusammensetzung des Lebensmittels (der Phasen), das Phasenvolumenverhältnis, die Temperatur, die Reihenfolge der Zugabe der Stoffe und die Art des Dispergierens beeinflusst
- HLB Konzept hilft bei Auswahl von Emulgatoren; häufig jedoch empirische Auswahl
Veränderung von Emulsionen:
Ostwald Reifung
Aufrahmung
Bildung von Aggregaten
Koaleszenz
Teilweise Koaleszenz
größere Tropfen wachsen auf Kosten kleinerer Tröpfchen, die schließlich verschwinden. Spielt keine Rolle in Triglycerid/Wasser Emulsionen, aber in O/W Emulsionen, in welchen ätherische Öle dispergiert werden
aufgrund Dichteunterschied zwischen dispergierter und kontinuierlicher Phase. Abhängig von Tröpfchengröße und Viskosität der kontinuierlichen Phase.
aufgrund der Brown ́schen Bewegung nähern sich die Tröpfchen. Aufgrund von van-der-Waal ́schen/hydrophoben Interaktionen lagern sich die Tröpfchen zusammen.
Zusammenfließen der Tröpchen einergehend mit einer Verkleinerung der Oberfläche
Passiert, wenn das Öl in den Tröpfchen teilweise kristallisiert. Bildung eines uneinheitlichen Klumpens der durch „Hälse“ flüssigen Öls zusammengehalten wird
Stokesches Sedimentationsgesetz:
Stabilisierung von Emulsionen
Systeme streben Zustand der niedrigsten „freien Energie“ an
Herabsetzung der Grenzflächenspannung mit Hilfe von Emulgatoren
Koaleszenz und schließlich Phasentrennung (Verminderung der Grenzfläche)
Erhöhung der sterischen und (elektrostatischen) Abstoßungskräfte zwischen den dispergierten Tröpfchen
Was sind kleine Emulgatoren?
vergleichbar niedrige Molekulargewichte, eindeutige Zuordnung lipophil, hydrophil
- Mono- und Diglyceride
- Stearyl-2-lactylat
- Sorbitanfettsäureester
Was sind große Emulgatoren?
hohe Molekulargewichte, lipophile und hydrophile Regionen häufig weniger eindeutig
- Proteine
- Gummi arabicum
Proteine als Emulgatoren
- als Emulgator geeignete Proteine:
* „erkennen“ Grenzflächenund diffundieren schnell zu diesen
-> abhängig von Exposition hydrophiler/hydrophober Gruppen und Molekulargewicht
* sind zugänglich für eine Konformationsänderung unter Einwirkung der Grenzflächenspannung
- sobald an der Grenzfläche angelagert, können sich sehr flexible Proteine entfalten
Gummi arabicum als Emulgator
Baumexudat von Akazien
als Emulgator zur Einarbeitung von ätherischen Ölen in Limonaden etc.
Bausteine: L-Arabinose, L-Rhamnose, D-Galactose, D-Glucuronsäure
Hauptkette: D-Galp (1->3)
Verknüpfung in Pos 6
Liegt als neutrales, leicht saures Salz vor
Geringe Beimenge eines Proteins (Serin- und Threoninresten)
Wie unterscheiden sich Proteine und Gummi arabicum als Emulgator?
Grenzflächenaktivität von Gummi arabicum niedrig im Vergleich zu Proteinen
Gummi arabicum ist extrem gut wasserlöslich, Viskosität der Lösung steigt erst bei sehr hohen Konzentrationen stark an
Polysaccharid bildet einen Film um Öltropfen und verhindert so oxidative veränderung
Als Emulgator geeignete Proteine:
Casein
z.B. β-Casein, nur ca. 9% α-Helix und 15% β-Strukturen, kein Cystein
Molkenprotein
Nicht als Emulgator geeignete Proteine
Sojaprotein
HLB-Konzept:
- HLB: hydrophilic-lipophilic balance
- HLB Werte können z.B. aus dem chromatographischen Verhalten oder rechnerisch ermittelt werden
- HLB-Werte 3-6: W/O-Emulgatoren, z.B. Monoglyceride, Lecithin
- HLB-Werte 8-18: O/W-Emulgatoren, z.B. Lysolecithin
Bestandteile des “Nicht-Verseibaren”
freie FS
Fettalkohole
Kohlenwasserstoffe
Steroide
Steroide in tierischen LM
Cholesterin
Sexualhorme
Steroide in pflanzlichen LM
- β-Sitosterin
- Stigmasterin
- Campesterin
- Sitostano
Gesundheitsbezogene Eigenschaften Cholesterin
- Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
* erhöhter Blutdruck
* erhöhtes Blutcholesterin
- Arteriosklerose: Ablagerung von Cholesterin und anderen lipidartigen Verbindungen in den Arterien
- es ist häufig zu lesen, dass
* hohe Gehalte an LDL im Blut als Risikofaktor anzusehen sind
* erhöhte Gehalte an HDL als „protektiv“ betrachtet werden
Wieso sind HDLs Arteriosklerose protektiv und LDLs nicht?
LDL enthalten von allen Lipoproteinen das meiste Cholesterol, transportieren Cholesterol von der Leber in extrahepatische Gewebe
HDL enthalten viel Protein und wenig Cholesterol, nehmen Cholesterol aus Gewebe und Gefäßwänden auf, sammelt Cholesterolester anderer Lipoproteine, Transport zur Leber
Was ist Arteriosklerose?
Veränderung der inneren Gefäßhaut der Arterien
herdförmige Ansammlungen von Lipiden (und Cholesterin), Thrombozyten, komplexen KH, etc
Bildung von Thromben
Könne Phytosterine vom Körper hergestellt werden?
nein
Wie verhält sich die Aufnahme von Phytosterinen mit dem Plasmacholesteringehalt?
1950er: Abnahme der Plasmacholesteringehalte konnte in gesunden Probanden festgestellt werden, deren Nahrung mit 5 – 10 g Phytosterinen pro Tag angereichert war
Resorption von Phytosterinen
vergleichbar mit der von Cholesterin
Freisetzung durch Pankreaslipasen (wenn verestert)
Aufnahme in gemischte Mizellen (Transportvehikel durch wässrige Phase zur Membran der Epithelzellen)
Aufnahme in die Enterozyten (Zellen der Dünndarmschleimhaut) durch ein Transportprotein (NPC1L1 trans-membrane protein)
innerhalb der Mucosa erfolgt (erneute) Veresterung → viel weniger effektiv für Phytosterine als für Cholesterin
anders als Cholesterin wird der größte Teil der Phytosterine mit Hilfe von ABC Transportern aus den Enterozyten in das intestinale Lumen zurücktransportiert
⇒ niedrige Plasmakonzentrationen an Phytosterinen
Mögliche Mechanismen für die cholesterinsenkenden Wirkungen von Phytosterinen
- Phytosterine konkurrieren mit Cholesterin um die Aufnahme in die gemischten Mizellen
- Co-Kristallisation der Phytosterine mit Cholesterin ⇒ gesteigerte Ausscheidung von Cholesterin (wahrscheinlich weniger wichtig)
Vergleichbare Effekte bei Aufnahme der gleichen Menge an Phytosterinen in einer Dosis oder drei Dosen über den Tag verteilt
⇒ zusätzliche, unbekannte Mechanismen
* Verhindern Phytosterine die Veresterung von freiem Cholesterin und somit dessen Einbau in Chylomikronen?
* Können Phytosterine den Transport von Cholesterin aus den Enterocyten in das intestinale Lumen durch die ABC-Transporter steigern?
Wie viele Phytosterine muss man für einen positiven gesundheitsbezogenen Effekt zu sich nehmen?
- für Aufnahmen von 500 bis 2500 mg Phytosterine pro Tag positive Korrelation zwischen Dosis und cholesterinsenkendem Effekt
- Aufnahmen >2500 mg/Tag erzeugen keine weiteren Effekte
- LDL Cholesterinkonzentrationen können bis zu 10% gesenkt werden
Sicherheit von Phytosterinen
- keine Hinweise auf Toxizität in Tierexperimenten (höchste gefütterte Dosen 150 x höher als die empfohlene Aufnahmemenge von 2 g/Tag)
- Plasmakonzentrationen an den Vitaminen A, D und E werden nicht durch Phytosterinverzehr beeinflusst
- Plasmagehalte an β-Carotin signifikant reduziert
möglicherweise kardiovaskuläre Risiken (unerwünschte Effekte auf die Mikrogefäße der Netzhaut)
werden meist von Menschen verzehrt, die keine erhöhten Cholesteringehalte haben
Cholesterinsenkende Wirkung von Ballaststoffen
- Cholesterin- und Gallensäuren können an bestimmte Ballaststoffkomponenten „gebunden“ werden
- Verminderung der Rückresorption (Reabsorption) der Gallensäuren
⇒ gesteigerte Gallensäuresynthese und Absenkung des Cholesterinspiegels im Blut
v.a. Pektine, Guarkernmehl, Psylliumsowie Ballaststoffe aus Haferkleie, Haferflocken, Bohnen und Leguminosensind wirksam
Was sind Gallensäuren?
polare Abkömmlinge des Cholesterins
Taurin und Glycinderivate der Chenodesoxycholsäure und Cholsäure
im Dünndarm und v.a. im Dickdarm: teilweise Dekonjugation und Dehydroxylierung in 7-Stellung
⇒ Bildung Lithocholsäure undDesoxycholsäure
Wo werden Gallensäuren gebildet?
werden klassischerweise in den Hepatozyten der menschlichen Leber gebildet
Wozu werden Gallensäuren benötigt?
sind stark amphiphil
Emulgieren Fette im Verdauungstrakt
Ermöglicht Zersetzung der Fette im Verdauungstrakt
Was ist das Ziel von brennwertreduzierten “Fettersatzstoffen”
Brennwertverminderung von Fetten; Erhalt der sensorischenEigenschaften von Fett wie z.B. Mundgefühl
Was ist SALATRIM und wie wird es hergestellt?
SALATRIM: short and long acyltriglyceride molecule
- hergestellt durch Umesterung von vollständig, hydrierten pflanzlichen Ölen (Canola, Sojabohne, Baumwollsamen, Sonnenblumen) mit Triglyceriden, bestehend aus Essigsäure, Propionsäure und/oder Buttersäure
- (resultierende) Triglyceride enthalten mind. eine langkettige Fettsäure, typischerweise 18:0, Rest kurzkettige FS
Warum ist SALATRIM brennwertreduziert?
* der Brennwert von kurzkettigen Fettsäuren niedriger ist
* Stearinsäure nur unvollständig absorbiert wird
Esterbindungen zwischen Glycerin und Fettsäuren in den Positionen sn-1 und sn-3werden gespalten
freie Stearinsäure in Ggw. von Ca 2+ oder Mg2+ wird nur schlecht absorbiert; wahrscheinlich Bildung von Niederschlägen/ Stearatseifen
Brennwert von SALATRIM
experimentell wurden Brennwerte zwischen 4,7 und 5,1 kcal/g bestimmt
Nach LMIV muss aber 6 kcal angegeben werden
Herstellung Saccharose Polyester
- werden durch die Veresterung der Hydroxylgruppen von Saccharose mit Fettsäuren erhalten
- Bindung von zwei bis acht Fettsäuren
- teilweise Veresterung: polare Hydroxylgruppen, unpolare Kohlenwasserstoffketten
→ Anwendung als Emulgator möglich
Eigenschaften von vollständig veresterten Saccharose Polyester
* lipophil
* nicht verdaubar
* nicht absorbierbar
Saccharoseoctaester “Olestra”
* physikalische Eigenschaften wie Schmelzpunkt abhängig von der Auswahl veresterter Fettsäuren
* Handelsnamen: Olestra, Olean
* in den USA für spezielle Anwendungen zugelassen, z.B. zum Frittieren von Kartoffelchips
* beschriebene Nebeneffekte: Durchfall, öliger Stuhl, erhöhte Ausscheidung fettlöslicher Vitamine
Welche Art von Sauerstoff wird in der Fotoox benötigt und wie wird er gebildet?
Singulettsauerstoff
Bildung mit Hilfe von Fotosensibilisatoren z.B. Riboflavin, Chlorophyll,
Wie läuft die Bildung von Monohydroperoxiden in der Fotooxidation ab?
in einer Art Cyccloaddition
Welche Produkte werden in der Fotooxidation von Linolsäure gebildet?
Warum ist das Verhältnis der bei der Fotoox gebildeten Monohydroperoxide nicht 1:1:1:1?
Intermediär werden ähnlich viele Produkte gebildet
Bildung in Position 10 und 12 Konkurrenz zur Bildung Hydroperoxy-epidioxiden
Welche Produkte werden bei der Autoxidation von Linolsäure gebildet?
8 (1,5%), 9 (46,5%), 10 (0,5%), 12 (0,5%), 13 (49,5%), 14 (1,5%)
Wie können noch Monohydroperoxide gebildet werden (außer mit der Fotooxidation?)
Lipoxygenase-katalysierte Oxidation
An welcher Stelle werden Hydroperoxide bei der Linolsäure gebildet?
9 und 13, teilweise selektiv, teilweise nicht
aus 13 wird Tomaten- und aus 9 Gurkenaroma
Wie werden aus den Monohydroperoxiden Radikale gebildet?
durch Schwermetalle (Fe2+, Fe3+, Cu 2+, Co 3+)
durch Häm (Fe2+) und Hämin (Fe3+)-Proteine (Myoglobin, Hämoglobin, Katalase, Peroxidase)
Bildung von Hydroperoxy-epidioxiden
relevant für bei der Fotooxidation oder (in geringen Anteilen) bei der Autoxidation intermediär entstehender Peroxyradikale mit isolierter β,γ-Doppelbindung, z.B.
Wie läuft die Bildung von Sekundärprodukten ab?
Zersetzung der Hydroperoxide in Alkoxyradikale gefolgt von einer β-Spaltung (durch Schwermetalle katalysiert)
grün wird bevorzugt gespalten
Spaltung der Linolsäurehydroperoxide
Wie entsteht Hexanal?
durch Autoxidation von 2,4-Decadienal
Bildung von Malondialdehyd
entsteht bei der Oxidation von dreifach und höher ungesättigten Fettsäuren
Direkte Extraktion nach Soxhlet
- homogenisieren/verreiben des LM mit Seesand, einfüllen in Extraktionshülse
- feuchtes Gut im Trockenschrank vortrocknen oder mit Na2 SO 4 in die Extraktionshülse geben
- 3 - 6 h mit z.B. Diethylether oder Petroleumbenzin extrahieren
- nach letztem Durchlauf Hauptmenge des Lösungsmittels in Mittelstück destillieren
- Kolben im Trockenschrank bei max. 105 °C trocknen (1 - 2 h)
- Fett auswiegen
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