Lakoff/Leech/Goffman+B/L
Lakoff - 3 Optionen: Don’t impose, give options, be friendly —> anknüpfend an Grice Kooperationsprinzip;
Leechs Erweiterung um ein politeness Prinzip mit sechs Maximen: tact, generosity, approbation, modesty, agreement sympathy
B/L+Goffman: enge Verbindung mit den von Goffman(1955) übernommenen Begriffen von face und face-work: postulieren beide Grundbedürfnisse von Zugehörigkeit und Distanz als positive und negative face-wants —> gegenseitige face-Wahrung als Richtlinie kooperativer sozialer Interaktion, v.a. zur Vermeidung von kommunikativen Konflikten
Lüger
Höflich sind nicht kontextfreie sprachliche Phänomene an sich, vielmehr wird sprachlichen Ausdrucksweisen in der fortlaufenden Interaktion Höflichkeit beigemessen/abgesprochen —> diskursiv gedeutet, interaktional ausgehandelt
Face-work - relational work
viele Gemeinsamkeiten: alle Anstrengungen, die Individuen in die Konstruktion, Aufrechterhaltung, Reproduktion, Transformation der wechselseitigen Beziehungen als Agierende in der sozialen Praxis investieren
Gesichtsarbeit kann als Teil von umfassender Beziehungsarbeit mit Konzepten diskursiver Identitätskonstruktion verbunden werden
Unhöflichkeitsforschung
von der anfänglichen Fixierung auf die ftas (face threatening acts) im Brown/Levinson-Paradigma gelöst hat und in ihrer interaktiven Ausrichtung nicht nur allgemeine gesellschaftliche, sondern auch gruppenbezogene Normen und Wertvorstellungen (communities of practice) berücksichtigt.
sprecherseitige Realisierung der Variable Direktheit/Indirektheit
sprecherseitige Realisierung der Variable Direktheit/Indirektheit ohne Berücksichtigung vom Sprechhandlungs- und Interaktionskontext und speziell in kulturvergleichenden Studien von kulturtypischen Bedeutungen und Sprachpraxen schnell zu Fehlschlüssen, Nationalstereotypen führen
Bitte, Entschuldigung
face-threatening geltenden Sprechakte Bitte und Entschuldigung und ihre unterschiedliche sprachliche Realisierung in denselben sozialen Situationen, beurteilt in sieben Sprachen und Kulturen anhand einer neunstufigen Direktheitsskala
diskursiver, situativer Rahmen/Kontext
diskursiver Kontext nicht nur konstruierender Rahmen eines Gesprächsschritts, allenfalls Sequenz im Medium der Schrift voraus - situativer Rahmen wird für verschiedene Kulturen als gleichermaßen relevant angenommen
pragmatische Basisstruktur von Sprechakten in unterschiedlichen Sprachen dieselbe,
sprachliche Realisierung unterschiedlich
Einfluss soziokultureller Faktoren: Alter, Geschlecht, Status innerhalb von Kulturen - individuelles face/face wants in verschiedenen Gesellschaften
Zuletzt geändertvor 2 Jahren