Was ist eine verbreitete Definition von Usability?
ISO-Norm 9241-210: Gebrauchstauglichkeit = „Ausmaß, in dem ein System, ein Produkt oder eine Dienstleistung durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um festgelegte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen [Hervorh. durch d. Verf.]“.
Was ist ein CLI?
Kommandozeile, Command Line User Interface: Über die Kommandozeile kann mittels Tastatureingaben von Befehlen und Phrasen mit dem Computer interagiert werden. Die Nutzer müssen die nötigen Befehle kennen - ist dies der Fall ist eine hohe Usability gegeben.
Was ist eine GUI?
Graphical User Interface: grafische Benutzeroberfläche: kann über eine Maus sowie eine Tastatur gesteuert und mittels Fenstern und Icons bedient werden. Dieses Grundkonzept ist nach wie vor in modernen Rechnern zu finden. Interaktionskonzept wird als WIMP bezeichnet.
Wofür steht WIMP?
Windows (Fenster), Icons, Menüstruktur, Pointer (Maus)
Was sind Vor- und Nachteile von GUIs gegenüber von CLIs?
eine einfache und schnellere Erlernbarkeit für die Nutzer. Es müssen auch keine Befehle auswendig gekannt werden, sondern mittels leicht verständlichen Icons (z. B. in Form eines Papierkorbs) können sich Nutzer, die das User Interface weniger häufig bedienen, dessen Bedeutung und Interaktionsmöglichkeiten erschließen. Nachteile sind ein meist größerer Platzbedarf im Vergleich zu CLIs. Hinsichtlich einer hohen Usability ist die nutzerfreundliche Gestaltung der GUIs entscheidend. Diese betrifft die Informationsarchitektur, die Navigationselemente, die farbliche Kodierung sowie die ästhetische Gestaltung zur Hervorhebung der Funktionalitäten.
Was ist eine Weiterentwicklung der GUIs?
Touch User Interfaces (TUI)
Der Vorteil von Touch User Interfaces ist ihre direkte und unmittelbare Interaktionsmöglichkeit. Auf ihnen verschmelzen Anzeige- und Bediensystem. Anstelle der Menüstrukturen werden die Informationen meist in Apps organisiert, die mittels Icons visualisiert sind und über ein direktes Fingertippen (engl. Tap) auf den Touchscreen geöffnet werden können.
Was sind VUIs?
Voice User Interfaces
Vorteil: kein Blickkontakt oder motorische Eingabe notwendig
Nachteil: hohe Rechenleistung; nicht für jeden Kontext geeignet
Was besagt das Modell von Don Norman bezüglich der Herausforderungen in der Gestaltung von UIs?
Seven Stages of Action
Der Benutzer entscheidet auf Basis seiner jeweiligen Zielvorstellung über die beabsichtigte Handlung. Weiterhin plant er die Folge von Aktionen und führt diese über das UI aus. So kann er auch auf das dahinterliegende System zugreifen und die Reaktionen des Systems über das UI beobachten. Anschließend interpretiert er diese und bewertet das Ergebnis. Das Modell ist als Kreislauf formuliert. Der Kreis schließt sich, indem der Nutzer die Ergebnisse mit seinem ursprünglichen Ziel vergleicht. Daraufhin können weitere Handlungsschritte geplant oder auch die Zieldefinition modifiziert werden. Die Herausforderungen in der Gestaltung der Interaktion werden von Norman mit „Gulf of Execution“ sowie „Gulf of Evaluation“ bezeichnet. So können Probleme aufseiten des Benutzers in der Übersetzung der Ziele in entsprechende Handlungsschritte auftreten, die der Nutzer mithilfe des UIs ausführen kann. Dies wird von Norman als „Gulf of Execution“ bezeichnet. Zudem können Nutzer Probleme in der Wahrnehmung und Interpretation des System-Feedbacks haben, welches über das UI kommuniziert wird. Dies wird als „Gulf of Evaluation“ bezeichnet“.
Was ist Für die Gestaltung von Websites und -Anwendungen eine der wichtigsten Normen?
die DIN EN ISO 9241. Sie trägt den deutschen Titel „Ergonomie der Mensch-System-Interaktion“.
Was beschreibt der Teil 110 der DIN EN ISO 9241 “Grundsätze der Dialoggestaltung”?
Aufgabenangemessenheit: Die Anwendung soll das leisten, was der Nutzer zur Erfüllung seiner Aufgabe erwartet. Weiterhin soll der Nutzer unterstützt werden, schnell und unkompliziert das Ziel zu erreichen.
Selbstbeschreibungsfähigkeit: Das User Interface sollte dem Nutzer deutlich machen, wie er sein Ziel erreichen kann. Eindeutige Begrifflichkeiten sowie eine klare Navigation sind hierfür Voraussetzungen.
Steuerbarkeit: Die Anwendung soll durch den Nutzer gesteuert werden und nicht umgekehrt. Beispielsweise sollten Animationen unterbrechbar sein, in Formularen sollte auch zurücknavigiert werden können oder die Lautstärke von Sound sollte einstellbar sein.
Erwartungskonformität: Die Anwendung sollte den Nutzer nicht negativ überraschen, sondern nach der Vorstellung des mentalen Modells des Nutzers handeln. Hierfür ist die Berücksichtigung verbreiteter Konventionen sowie konsistentes Design hilfreich.
Fehlertoleranz: Das System sollte mit falschen Nutzereingaben umgehen können und diese bestenfalls durch seine Gestaltung vorab vermeiden. Bei Fehleingaben sollte der Nutzer eine eindeutige, hilfreiche Rückmeldung bekommen.
Individualisierbarkeit: Die Anwendung sollte es dem Nutzer ermöglichen, Einstellungen nach persönlichen Vorlieben zu tätigen. So sollte beispielsweise die Schriftgröße veränderbar sein, um für Nutzer mit eingeschränktem Sehvermögen eine ebenso gute Lesbarkeit zu gewährleisten.
Lernförderlichkeit: Anwedungen sollten so gestaltet sein, dass sie Nutzer dabei unterstützen, den Umgang mit ihnen schrittweise zu erlernen.
Was sind die 10 Usability-Heuristiken für das User Interface Design nach Jakob Nielsen?
Sichtbarkeit des Systemstatus: Der Nutzer sollte fortwährend rechtzeitig und angemessen über den Systemstatus informiert werden.
Übereinstimmung zwischen System und realer Welt: Die Anwendung sollte die Sprache des Nutzers sprechen und ihm vertraute Wörter, Begriffe und Konzepte verwenden.
Nutzerkontrolle und Freiheit: Sollte der Nutzer unbeabsichtigte Aktionen durchführen, sollten Auswege wie ein „Rückgängig“ für den Nutzer stets möglich und sichtbar sein.
Konsistenz und Standards: Nutzer sollten nicht lange überlegen müssen, ob unterschiedliche Begrifflichkeiten oder Aktionen die gleiche Bedeutung haben. Verbreitete Konventionen sollten eingehalten werden.
Fehlervermeidung: Ein sorgfältiges Design sollte dazu führen, dass naheliegende Fehler des Nutzers erst gar nicht auftreten können. Das System sollte fehleranfällige Situationen vermeiden und vor unbeabsichtigten Aktionen des Nutzers, wie beispielsweise einem Löschvorgang, warnen.
Wiedererkennung statt Auswendiglernen: Die nötige Gedächtnisleistung ist durch sichtbare Objekte und visuelle Hinweise auf Aktionen und Optionen möglichst gering zu halten.
Flexibilität und Effizienz: Das User Interface soll möglichst für eine breite Zielgruppe gestaltet sein. Häufige Nutzer sollen für einen effizienten Umgang beispielsweise auf Abkürzungen, z. B. über Tastaturbefehle, zurückgreifen können.
Ästhetisches und minimalistisches Design: Es gilt das Prinzip der Einfachheit und des Fokusses. So sollten beispielsweise Dialogfenster keine überflüssigen Informationen enthalten, da diese die Sichtbarkeit von relevanten Informationen mindern.
Hilfestellung beim Erkennen, Bewerten und Beheben von Fehlern: Das Systemfeedback wird in klarer, für den Nutzer verständlicher Sprache ausgegeben, möglichst mit einer exakten Problembeschreibung und Lösungsvorschlägen.
Hilfe und Dokumentation: Sollte ein Nutzer trotz einer intuitiven User-Interface-Gestaltung Hilfe benötigen, sollte diese für ihn einfach und schnell zugänglich sein, beispielsweise mittels Tool Tips oder optionalen Beschreibungen in Formularfeldern.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren