Beeinflussung des Lebensmittelverderbs
pH-Wert
die meisten LM sind schwach sauer, die meisten MO ebenso (sind angepasst an den Befall von LM, Neutrophile)
Pilze/Hefen eher alkalisch, jedoch säuretolerant
pH-Minimum liegt bei vielen Verderbniserregenden Bakterien beo pH 4,4 - 4,5 (viele Enterobacteriacea- + Bacillus-Arten)
Beispiele:
alklisch, pH >7,0: Eiklar
neutral, pH 7,0 - 6,5: Frischfleisch, Milch, Garnelen, Austern, Geflügel
schwach sauer, pH 6,5 - 5,3: Fisch, Fleisch, Weißbrot, viele Gemüsesorten
sauer, pH 4,5 - 3,7: Sauergemüse, Tomaten, Joghurt, Mayonnaise
stark sauer, pH <3,7: Sauerkraut, Zitronen, Äpfel
Clostridium botulinum Typ E: 5,0 - 5,2
Clostridium perfringens: 5,0 - 8,3
Staphylococcus aureus: 4,0 - 9,8
Salmonellen: 4,0 - 9,6
—> Hemmung der MO’s durch Absenkung des pH-Wertes, aber auch durch undissoziierte Säure, die die Lipidmembran durchdringen kann
—> Ansäuerung des Zellinnneren + Hemmung von Stoffwechselwegen (z.B. dem Transport von Nährstoffen)
Wasseraktivität
Widerstandsfähigkeit gegen die Absenkung des pH-Wertes
+
Bezeichnung für MO’s, die auf Wachstumsbedingungen mit wenig Wasser spezialisiert sind
Haltbarkeit von Lebensmitteln mit verschiedenen Wasseraktivitäten
Redoxpotential
Aerobier: +500 - (+ 300) mV (fakultative Anaerobier: Enterobacteriacea, Milchsäurebakterien)
Anaerobier: +100 - (-250) mV (Clostridien)
Fleisch: + 250 mV
Käse: -20 - (-150) mV
Temperatur
Faktoren, die die Hitzeresistenz von MO’s beeinflussen
Welche Arten von Haltbarmachung gibt es?
Hitzebehandlung I
Garen
Mikrowellenbehandlung
Pasteurisierung
Abtötungsreihenfolge: gramnegative MO > grampositive MO > Hefen > Schimmelpilze
Niedererhitzung (=Dauererhitzung): ca. 65 °C, bis zu 30 Min (energieaufwändig + diskontinuierlich)
Kurzzeiterhitzung: 71 - 75 °C, 15 - 40 s (Milch) bzw. bis 10 Minuten
Hocherhitzung: (=Kurzzeithocherhitzung): 85 - 95 °C, z.B. Obstssaft nur 20 s
UHT-Erhitzung: 135 - 150 °C, 2 - 4 s (schnelle Abtötung, wenige unerwünschte Nebenprozesse durch Dampfinjektion)
Hitzebehandlung II
Sterilisation
Hitzebehandlung III
Autoklav
Mikrobiologische Einteilung von Fleischkonserven
Aseptisches Verpacken von sterilen Lebensmitteln
Erniedrigung der Temperatur
Kühlen
Gefrieren
Gefrierverfahren (3 Stück)
Potentieller Verderb trotz Tiefgefrierens
Erniedrigung der Wasseraktivität
Trocknen
Auftauen
Traditionelle Trocknungsverfahren
Industrielle Trocknungsverfahren (5 Stück)
Salzen
Zuckern
Hemmung, Absenkung Wasseraktivität, aber KEIN Abtöten der MO (keine Plasmolyse)
Räuchern
Ionisierende Strahlung
Welche kommen für LM in Betracht?
Wozu können sie eingesetzt werden?
Für welche Produkte in DE zugelassen?
nach der LM-Bestrahlungsverordnung vom 14.12.2000:
in DE nur für getrocknete aromatische Kräuter und Gewürze zugelassen
es darf keine chemische Behandlung in Kombination mit der ionisierenden Strahlung geben
Arten radioaktiver Strahlung
Photoeffekt, Comptoneffekt
Welche Strahlenbehandlung von LM gibt es?
Radizitation
Radurization
Gefahren bei der Bestrahlung von LM
sensorische Veränderungen (“Strahlengeschmack”)
Texturveränderungen (z.B. Weichwerden von Früchten)
Farbveränderungen
Bildung von toxischen Substanzen
—> Erhöhung von T führt zu beschleunigter Abtötungsgeschwindigkeit, aber auch zur erhöhten Reaktivität der freien Radikale, daher mehr Nebenprodukte (daher Bestrahlung im gefrorenen Zustand manchmal sinnvoll)
notwendige gamma-Bestrahlungsdosen zur Abtötung von Mikoorganismen
gramnegative Bakterien:
1) Enterobacteriaceae: < 0,5 - 1 kGy
2) Shigella sp.: 1,5 - 3 kGy
3) Enteritis erregende Salmonellen: 2 - 5 kGy
grampositive Bakterien:
1) Micrococcus sp.: 3 - 5 kGy
2) Staphylococcus aureus: < 0,5 - 20 kGy
3) Bacillus- und Clostridium-Sporen: 10 - 30 kGy
Hefen:
1) Saccharomyces sp.: 5 - 10 kGy
Viren: < 30 kGy
UV-Strahlung
Was ist das?
Welche ist für die keimtötende Wirkung relevant?
Welches Prinzip steckt dahinter?
= elektromagnetische Strahlung im optischen Frequenzbereich (Licht) mit kürzeren Wellenlängen als das für den menschen sichtbare Licht
—> für die UV-Behandlung ist die am keim wirkede Dosis entscheidend (J/m^2)
Resistenz gegen UV-Strahlung:
grampositive MO > gramnegative MO > bakterielle Sporenbildner > Hefen > Pilze
Grenzwerte radioaktiver Strahlung in DE
erlaubte Quellen radioaktiver Strahlung
Chemische Konservierung
Konservierungsstoffe
= chemische Zusatzstoffe zur Haltbarmachung
Sorbinsäure + Derivate
Benzoesäure + Derivate
pHB-Ester + Verbindungen
Schwefeldioxid
Biphenyl
Thiabendazol
Ameisensäure
Nitrate und Nitrite (K, Na)
Ausgewählte Beispiele der chemischen Konservierung
Wirkung der Konservierungsstoffe in Abhängigkeit vom pH-Wert
Wie müssen sie vorliegen?
Bei welchen pH-Werten sind Sorbinsäure, Benzoesäure, pHB-Ester, Ameisensäure und schweflige Säure am wirksamsten?
—> Senkung des pH-Wertes erhöht die hememnde Wirkung!
Einfluss des Verteilungskoeffizienten
(Definition, was bedeutet das für LM-Konservierung?)
Veränderungen der Gasatmosphäre
Kombination von Maßnahmen zur Haltbarmachung von Lebensmitteln
Hürdenkonzept
Hürdenkonzept von Leister, 1978
Hemmung durch Einzelverfahren nicht ausreichend, in Kombination aber schon
Beispiel: C. botulinum: pH < 4,5 oder aw < 0,95
wenn Kombination: pH = 5,3 und aw-Wert 0,98
Citronensäure
Allgemeines
Citratzyklus
Anwendung
Herstellung
Essigsäure
Essigsäurebakterien
Produktionsverfahren
Großtechnische Herstellung durch Monsanto-Prozess (Carbonylierung von MeOH) oder Oxidation von Acetaldehyd
Klassische Herstellung: Fermentation von Bier, Wein oder Malz durch Acetobacter aceti
—> Oberflächen-/Fesselgärverfahren
Zuletzt geändertvor 2 Jahren