Ein zufälliges Ereignis ist der Ausgang eines Experimentes, eines Versuches, einer Beobachtung, der eintreten kann, aber nicht
eintreten muss.
Anzahl der für E günstigen Fälle
P(E) = ————————————————————————
Anzahl der möglichen Fälle
Axiom I
Jedem Ereignis E ist die Zahl P(E) zugeordnet.
P(E) nennen wir die Wahrscheinlichkeit des
Ereignisses E.
Es gilt: 0≤P(E) ≤ 1.
Axiom II
Die Wahrscheinlichkeit des sicheren Ereignisses ist 1:
P(Es )= 1
[Übrigens ist das Gegenteil ein unmögliches Ereignis mit der
Wahrscheinlichkeit 0.]
Axiom III
Die Wahrscheinlichkeit, dass von mehreren Ereignissen, die sich
wechselseitig ausschließen, eines eintritt, ist gleich der Summe
der Wahrscheinlichkeiten dieser Ereignisse:
P(E1 u E2 u E3 ) = P(E 1 ) + P(E 2 ) + P(E 3)
P(E) nennen wir die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses E.
P(Es)= 1
[Übrigens ist das Gegenteil ein unmögliches Ereignis mit der Wahrscheinlichkeit 0.]
Die Wahrscheinlichkeit, dass von mehreren Ereignissen, die sich wechselseitig ausschließen, eines eintritt, ist gleich der Summe der Wahrscheinlichkeiten dieser Ereignisse:
Die Wahrscheinlichkeit des zu E komplementären Ereignisses
(E mit Strich über E) beträgt:
Umformung:
Die Wahrscheinlichkeit, dass E oder sein Gegenteil Nicht-E eintritt, beträgt 1. Das ist also sicher.
Die Wahrscheinlichkeit, dass mehrere Ereignisse, die wechselseitig voneinander unabhängig sind, zusammen auftreten, ist gleich dem Produkt der Wahrscheinlichkeiten dieser Ereignisse:
“A oder B” bei wechselseitig ausschließenden Variablen
Axiom 3
“A und B” bei wechselseitig ausschließenden Variablen
nicht sicheres Ereignis -> Axiom 2
“weder A noch B” bei wechselseitig ausschließenden Variablen
Komplementärereignis zu P(E) -> Rechenregel 1
P(Nicht-E) = 1 - P(E)
P(Nicht-A und Nicht-B) = 1 - P(A oder B)
“A oder B” bei voneinander unabhängigen Variablen
P(A oder B) = P(A) + P(B) - P(A) x P(B)
“A und B” bei voneinander unabhängigen Variablen
Rechenregel 2
“weder A noch B” bei voneinander unabhängigen Variablen
Ein Ereignis B ist von einem Ereignis A abhängig, wenn
die Wahrscheinlichkeit für B sich danach unterscheidet,
ob A eingetreten ist oder nicht eingetreten ist:
Wir nennen P (B|A) die
„bedingte Wahrscheinlichkeit für B gegeben A”
Man kann leicht sehen, wie sich unabhängige und abhängige Ereignisse unterscheiden.
Bei unabhängigen Ereignissen gilt:
Bei abhängigen Ereignissen:
Aus einer Vierfeldertafel wird in der Epidemiologie das Risiko
verhältnis (meist „relatives Risiko“ genannt) zweier Gruppen
hinsichtlich einer Erkrankung (oder eines anderen Ereignisses)
geschätzt.
Wenn z.B. die Vierfeldertafel 4 von einer Kohortenstudie stammte, ergäbe sich (dabei steht E für Exposition in unserem Beispiel: Rauchen und D für Disease in unserem Beispiel COPD).
Aus einer Vierfeldertafel lässt sich das relative Risiko zweier
Gruppen hinsichtlich einer Erkrankung (oder eines anderen
Ereignisses) schätzen.
Der Schätzwert lautet:
Sensitivität = a/(a+c)
Spezifität = d/(b+d)
ppV = a/(a+b)
npV= d/(c+d)
a / (a+c)
Wahrscheinlichkeit, dass die Person die die Krankheit hat, von dem Test erfasst wird
b / (b+d)
Wahrscheinlichkeit, dass die Person die nicht erkrankt ist, korrekt erkannt wird
ppV = a / (a+b)
Prozensatz, der alle Personen die erkrankt sind erfasst, die von dem Test als positiv eingestuft hat
npV = c / (c+d)
Prozentsatz derjenigen, die nicht erkrankt sind, unter denen die als negativ eingestuft wurden
Zuletzt geändertvor 2 Jahren