Thiopental
Barbiturat
Anästhetika, Hypnotika, Muskelrelaxantien
Kurs: Anästhetika, Hypnotika, Muskelrelaxantien
Med. Gruppe: Barbiturat
Wirkmechanismus:
Agonist an ß-Untereinheit des GABA-Rezeptor = Hyperpolarisation durch Chloridionen
Barbiturate = kompetitiv = erhöhen Wirkstärke = Gefahr des Atemstillstands
Sedierung
Atemdepression
Nicht analgetisch - zusätzliche Opioidgabe = obligat!!!
Nicht muskelrelaxierend
Indikation:
Einleitung von Narkosen bei unkompilzierten Patienten,
Ultima ratio zur Senkung von Hirndrücken,
Durchbruch eines Status epilepticus
Nebenwirkungen: Atemdepression bis zum Atemstillstand, Verkrampfung der Atemwege, Blutdruckabfall, Histaminfreisetztung, Reflextachykardie
stark alkalisch pH 10,5 =►Gewebenekrosen =► nur
sichere i.v.-Gabe
KI
Leber und Nieren und Herzinsuffizienz
Bestehende Sedierung/Alkoholintoxikation
Midazolam
Med. Gruppe: Benzodiazepin
Allosterischer (n.komp.) Agonist GABA-A alpha3 UE
Erhöht die Potenz (ZNS Wirksamkeit von GABA)
Muskelrelaxanz
Anxiolytisch
Antagonisierbar mit Flumazenil
Achtung:
Toleranzentwicklung
Opiate verstärke Atemdepression
Prämedikation Narkoseeinleitung (Notfall, Endoskopie)
Nebenwirkungen:
Müdigkeit, kongitive Störungen, Verstärkt Atemdepression durch Opiate
Sevofluran
Med. Gruppe: Inhalationsanästhetikum
halogeniertes Kohlenwasserstoff
Beinflussung zahlreicher Zielstukturen durch lipohilie an Zellmembranen und Ionenkanälen/Rezeptoren
schwach muskelrelaxierend
nicht analgetisch - zusätzl. Opiatgabe ist obligat
geringe therapeutische Breite
rel. lange Einleitungszeit
Flurane
Hauptsächliche Wirkung über GABAA-Rezeptoren↑
Weitere Verstärkung: Glycin-, Kainat- und 5-HT-3-Rezeptoren, Kalium-2P-Kanäle
Hemmung: Nicotinerge Cholinozeptoren, NMDA-Rezeptoren, AMPA-Rezeptoren, T-Typ-Calciumkanäle, HCN-Kanäle
Zur Inhalationsnarkose, vorallem in der Kinderchirurgie
Maligne Hyperthermie 1:50.000
Gefäßerweiterung,
Abfall des arteriellen Blutdrucks,
Steigerung der Herzfrequenz,
Koronoare Durchblutungsstörung
Ketamin
Kurs: Injektionsnarkotikum
Med. Gruppe: Anästhetika, Hypnotika, Muskelrelaxantien
Porenblocke und allosterische Hemmung des NMDA-Rezeptor (Ionenkanal)
Leichter Agonist an GABA und Opiodrezeptoren und Wiederaufnahme Hemmung von Noradrenalin und Dopamin
Esketamin = (S)-Ketamin = Enantiomer mit doppelter Wirksamkeit durch doppelt so hohe Affinität
stark analgetisch (nach30-60sec)
bronchodilatativ
kreislaufaktivierend - KHK=KI
nur geringe Atembeeinflussung
dissoziative Anästhesie (4-8h)
Notfallschmerztherapie (da i.M. Gabe möglich), Bronchospasmus
Psychotrope Effekte (Halluzinationen, unangenehme Träume)
“bad trips” deshalb Gabe im Notfall nur mit zusätzlichem Medikament zur Beruhigung (Midazolam),
Übelkeit, Erbrechen, Speichelfluss, Kopfschmerz
Propofol
Med. Gruppe: Injektionsnarkotikum
Allosterischer Agonist an GABA-A Rezeptoren und nikotinergen Acetylcholinrezeptoren
nicht analgetisch - zusätzl. Opioid erforderlich
dosisabhängiger RR-Abfall
kaum Übelkeit, Erbrechen, Halluzination
First Line Medikament zur Einleitung und Erhaltung der Narkose (TIVA)
Vorallem bei Patienten mit Risiko auf maligne Hyperthermie da Propofol keine verursacht
lokaler Schmerz an Injektionsstelle, Atemdepression und Blutdruckabfall
Selten Propofol-Infusionssyndrom (PRIS)
= Schwere Stoffwechselentgleisung mit Laktatazidose, Herz-Kreislauf-Versagen, Rhabdomyolyse und akutem Nierenversagen
(bei Kindern >5mg/kgKG/h und nach langer Infusion >24h)
Rocuronium
Med. Gruppe: Muskelrelaxans (nicht-depolarisierend)
kompetitiver Antagonist an nACh-Rezeptor
keine Depolarisation nach Bindung
keine intrinsische Aktivität
Muskelrelaxation
Muskelrelaxans im Rahmen einer Narkose,
Antidot nach Narkoseeinleitung mit erschwertem Airway-Management sicherer
Einteilung:
Aminosteroide: Vecuronium, Rocuronium, Pancuronium
Benzylisoline: Mivcurium, Atracurium, Cisatracurium
Antidot:
Decurarisierung mit indirekten Parasympathomimetika
Neostigmin & Pyridostigmin
Hemmung der ACh-Esterase — AcH-Konzentration steigt— kompetitive Verdrängung
Enkapsulierung zur Formänderung
Sugammadex
Succinylcholin
Med. Gruppe: Muskelrelaxans (depolarisierend)
nicht-kompetitiver Agonismus am nACh-Rezeptor
nicht durch ACh-Esterase abbaubar
Depolarisationsblock
nicht antagonisierbar
intrinsische Aktivität
ultra kurz wirksam
Muskelrelaxans für Narkose
Muskelschmerzen, Faszikulationen,
Hyperkaliämie, Herzrhytmusstörungen,
Erhöhung des Augeninnendrucks
Piperacillin
Kurs: Antibiotika
Med.Gruppe: Acylaminopenicillin
ß Lactamring bindet D-Alanin-Transpeptidase;
Quervernetzung Peptidoglykane in Gram positiven Bakterien ist gestört: Zellwandschädigung;
-> zeitabhängig bakterizid (regelmäßig über den Tag verteilte Einnahme)
Kombipräparat: Pip-Tazobac
Indikationen:
weitestes Wirkspektrum der Penicilline;
chronische und akute Infektionen
ß-Lactamase bildende Bakterien
Pseudomonas aeruginosa (gram neg.)
MSSA (Stapylokokken)
allergische
Gentamicin
Handelsname: Gencin
Med.Gruppe: Aminoglykosid
bindet an 30S Untereinheit und verhindert ablesen der mRNA am Ribosom
-> Konzentrationsabhängig bakterizid (1xtgl hohe Dosis)
wirkt vorallem bei Gram negativen
Haem. influenzae, E coli, Pseudomonas etc
geringe therapeutische Breite;
nephrotoxisch,
Ototoxisch
Interaktionen: CYP3A4
Amoxicillin
Med.Gruppe: Aminopenicillin
hemmt D-Alanin-Peptidyltransferase;
Zellwandschädigung vorallem in Gram positiven Bakterien
Gegen grampositive und einige gramnegative;
Orale Anwendung und i.v.
häufig allergische Reaktionen
Interaktionen:
Isoniazid
Med.Gruppe: Antituberculotikum
Schädigt Mykobakterien
wird durch bakterielle Katalase aktiviert
Hemmung der Mykolsäuresynthese
Tuberkulose
Störungen des ZNS (begleitpräparat Vit B6),
Allergien
Hepatotoxisch
Interaktion:
NAT2-Polymorphismus
= 60% der Kaukasier sind langsame Inaktivatoren von Isoniazid
KatG-Mutation
= INH-Resistenz bei 5-10% der Stämme
Rifampicin
Med.Gruppe: Antituberkulotika
Hemmt die bakterielle, DNA-abhängige RNA-Polymerase (hemmt spezifisch die bakterielle Trankskription: Bakterizid)
Tuberkulose, Lepra;
auch gegen Methicillin-resistenten Staphylokokken (MRSA)
Induktion von P-GP;
CYP3A4, CYP2C8 Induktion
Hepatotoxisch = Leberschäden (regelmäßige Kontrolle Leberwerte!!); Induziert CYP Enzyme und P-GP
Meropenem
Med. Gruppe: Carbapenem
ß-Lactam Antibiotikum;
Irreversibler Hemmer der Transpeptidase (Quervernetzung der Peptidoglykane in der bakteriellen Zellwand)
Indikation: Infektionen (breiteres Wirkspekturm im Gramnegativen Bereich als Imipenem)
z.B. Pseudomonas
Entsprechen weitestgehend den Penicillinen (manchmal können auch Epileptische Anfälle auftreten)
Cefuroxim
Med. Gruppe: Cephalosporine 2. Gruppe
ß-Lactam; hemmt Transpeptidase irreversibel und damit die Quervernetzung der Peptidoglykane in den bakteriellen Zellwänden
bakterielle Infektionen; Behandlung bei Sepsis,
einziges Cephalosporin der 2. Generation, dass Liquorgängig ist (erste Wahl bei Meningitis);
Prophylaxe postoperativer Wundinfektionen
GI Beschwerden;
bei Vorhandensein von Penicillinallergien auch Kreuzreaktionen möglich
Ceftriaxon
Handelsnamen: Cefotrix
Med. Gruppe: Cephalosporine Gr. 3a
ß-Lactam;
Hemmung der Bakteriellen Zellwandsynthese
durch irreversible Hemmung der Transpeptidase (Quervernetzung der Peptidoglykane)
akute Initialtherapie schwerer Infektionen (Eitrige Meningitis etc); erweitertes Wirkspektrum für Gramnegative
(dafär aber Spektrumslücken im Grampositiven Bereich: Kombination mit weiteren Antibiotika)
Bildet bei Gabe mit Calciumhaltigen Pharmaka gefährliche Calcium-Ceftriaxon Präzipitate (Gabe immer über unterschiedliche Kanülen!);
Kreuzallerigen mit Penicillinen
Ceftazidim
Handelsnamen: Fortum
Med. Gruppe: Cephalosporine Gr. 3b
Hemmen den Aufbau der Bakteriellen Zellwand
-> zeitabhängig
Vorallem bei Infektionen mit Pseudomonas aeroginosa;
sonst für besonders schwere Infektionen mit Ceftazidim empfindlichen Keimen
Allergische Reaktionen (seltener als bei Penicillinen)
Ceftobiprol
Med. Gruppe: Cephalosporine Gr. 5
irreversible Hemmung der Transpeptidase
(hemmt Quervernetzung der Peptidoglykane in Bakterieller Zellwand)
Im Gram negativen Spektrum zeigt Ceftobiprol eine gute in-vitro Aktivität gegen
Haemophilus influenzae (inkl. Ampicillin-resister Stämme),
Pseudomonas aeruginosa
Enterobacterales wie Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae und Proteus mirabilis.
Fosfomycin
Handelsnamen: Infectofos, Fosfuro
Med.Gruppe: Epoxid-Antibiotika
Es ist ein irreversibler Hemmstoff des Enzyms MurA (UDP-N-Acetylglucosamin-enolpyruvyl-transferase).
MurA katalysiert den ersten Schritt der Mureinbiosynthese.
Fosfomycin kann nur in Anwesenheit von Glucose-6-phosphat in die Bakterienzelle aufgenommen werden, setzt also Zelluntergänge im Zielgewebe voraus.
In vitro muss G6P zugesetzt werden.
Das Medikament wird bei bakteriellen Infektionen angewendet, die durch fosfomycinempfindliche Keime hervorgerufen wurden. Fosfomycin ist insbesondere dann indiziert, wenn Penicilline und Cephalosporine nicht gegeben werden können.
Nebenwirkungsrate ist gering
Ciprofloxacin
Handelsnamen: Ciloxan, Ciprobay
Med.Gruppe: Fluorchinolon
Wirkmechanismus: Antibiotika dieser Gruppe hemmen die Gyrase von Bakterien und damit deren DNA-Replikation und Zellteilung.
Sie verhindern dadurch die Zellteilung, und zwar vor allem von Gram negativen Keimen.
gegen alle bakteriellen Erreger einer infektiösen Darmerkrankung.
Außerdem ist es wirksam gegen den Problemkeim
Übelkeit, Durchfall und Hautausschläge,
Sehnenschäden, Muskel/Gelenkbeschwerden
Nephrotoxizität
Phototoxisch
hämolytische Anäme
QT-Zeit Verlängerung
Tachykardie und RR-Anstieg
Vancomycin
Med.Gruppe: Glykopeptid AB
Vancomycin hemmt den Aufbau der Bakterien-Zellwand, indem es mit den endständigen L-Lysin-D-Alanyl-D-Alanin-Gruppen des bakteriellen Zellwandbestandteils Murein einen Komplex bildet.
hemmt formal die Transglycosylase
blockiert die Bausteine der Quervernetzung der Zellwand Gram positiver Bakterien
Behandlung schwerer Infektionen durch grampositive Erreger, die gegen andere Antibiotika resistent sind
zB VRE, MRSA
Nebenwirkungen: Knochenmarkssuppression und somit Thrombocytopenie, Anämie, Neutropenie, Ototoxizität, Red-Man-Syndroom
Clarithromycin
Med.Gruppe: Makrolid
Hemmt die Translokation an der 50S Untereinheit des bakteriellen Ribosoms (Translationshemmer: hemmt Proteinsynthese und wirkt Bakteriostatisch)
bakterieller Infektionen der Atemwege (z. B. Bronchitis oder Lungenentzündung/Pneumonie), des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs (z. B. Mandelentzündung/Tonsillitis oder Nebenhöhlenentzündung/Sinusitis) oder der Haut.
Übelkeit, Erbrechen, Druckgefühl im Oberbauch, gelegentlich krampfartiger Natur
QT-Zeit Verlängerung, Herzrhythmusstörungen
reversibler Gehörverlust bei Überdosierung
Penicillin G/V
Med.Gruppe: Penicillin
hemmen D-Alanin-Peptidyltransferase und hemmen vorallem Gram positive
vorallem Streptokokken,
Penicillin G -> gespritzt,
Penicillin V -> verschluckt = Säurestabil
Allergie
Sulfamethoxazol
Handelsnamen: Cotrimoxazol (Kombi mit Trimethoprim)
Med. Gruppe: Sulfonamid - Inhibitor der Folsäuresynthese
ähnelt der para-Aminobenzoesäure (PABA);
PABA ist natürliches Substrat der Dihydropteroat-Synthase (esentiell für die bakterielle Folsäuresynthese);
Menschen nehmen Folsäure ausschließlich über Nahrung auf, Bakterien Synthetisieren selber
Harnwegsinfekte und Lungenentzündungen
Hautreaktionen am häufigsten, selten blutbildbetreffenden Nebenwirkungen, QT-Verlängerung
Kombi:
Co-trim-oxazol = 1 Fraktion Trimethoprim + 5 Fraktionen Sulfamethoxazol
Trimethoprim = 100.000fach potenterer Inhibitor der bakt. Dihydrofolatreduktase, als der menschl.
Doxycyclin
Handelsnamen: Antodox
< - > Doxorubicin ist im Gegensatz ein Tumortherapeutikum!!!!
Med. Gruppe: Tetrazykline
hemmt die Elongation der Peptidkette durch Bindung an das bakterielle 30S Ribosom
wirkt gegen gramnegative, -positive und Zellwandlose (aber nur gering tuberkulostatisch)
Infektionen der Atemwege,
Urogenitaltrakt, MDT,
Borelliose, Chlamydien, Legionellen etc.;
erhöhte Photosensibilisierung,
Allergie etc
Clavulansäure
Handelsnamen: Clavamox, Amoxiclav
Med. Gruppe: ß-Lactamase-inhibitor
besitzt zwar keine relevante antibakterielle Wirkung,
hemmt aber ß-Lactamasen und erweitert damit das Spektrum einiger Lactam Antibiotika auf ß-Lactamase bildende Stämme; oft in Kombi mit zB Amoxicillin
Infektion oberer Atemwege, Urogenitaltrakt, Haut etc
Übelkeit, Erbrechen etc
Metformin
Kurs: Antidiabetikum
Med. Gruppe: Biguanid
nicht vollständig geklärt; hemmt Gluconeogense;
hemmt Glycerin-3-Phosphat-DH (weniger Metabolite für Gluconeogenese);
vermindert Insulinresistenz und
hemmt die Aufnahme von Glucose im Darm
Hemmung der Gluconeogenese / Glycolyse
Hemmung der intest. Glucoseresorption
günstige Lipidwirkung (senkt TAG,LDL,VLDL; steigert HDL)
Gewichtsabnahme
nicht insuliotrop
antithrombotisch (Hemmung PAI-1)
Nicht Insulinabhängiger Diabetes (Typ II)
besonders bei starkem Übergewicht!
Polyzystisches Ovar Syndrom (Off Label)
Monotherapie oder Kombination mit anderen OAD oder Insulin
Lactazidose
GI-Beschwerden
KI:
Niereninsuffizient und Lebererkr.
Normalinsulin
Med. Gruppe: Biological
Ersetzt das sonst vom Organismus gebildete Insulin; Normalinsuline sind kurz Wirksam, da sie keine Wirkungsverlängernden Stoffe (zB Zink) enthalten und können daher auch i.v. gegeben werden
Coma diabeticum,
Ersteinstellung Diabetes mellitus Typ I,
Insulinpumpentherapie
Nebenwirkung:
Hypoglycämie
Hypokaliämie
allerg. Reaktion
Lipodystrophie
Gewichtszunahme
Insulinresistenz
Sitagliptin
Med. Gruppe: Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitor
DPP-4 ist für den Abbau von Glucagon like Peptide I (GLP-I) verantwortlich;
GLP-I regt die Freisetzung von Insulin an und reduziert die Sekretion des Gegenspielers Glucagon;
Senkung des Blutzuckerspiegels bei Typ II Diabetikern
senkt HbA-1c
Typ II Diabetes
Kopfschmerzen,
Hypoglykämie - bei Kombi mit Sulfonylharnstoff
Obstipation
Anstieg der Plasmaspiegel für Herzglykoside
Pankreatitis
KI: SS + Stillzeit
Liraglutid
Med. Gruppe: GLP-I-Analogon
wie Glucagon-like-Peptide-I (GLP1) stimuliert die Sekretion von Insulin und hemmt die Sekretion von Glucagon (Gegenspieler der Insulinwikrung);
senkt bei TypII Diabetikern den BZ (HbA-1c)
erhöht die Insulinsensitivität
Glucoseabhängige Insulinfreisetzung
senkt TAG und RR
Mittel nachrangiger Wahl bei Diabetes Typ II wenn Metformin nicht vertragen wird;
Gewichtsreduktion bei Adipositas
Hypoglykämie,
Kopfschmerzen
GI-Beschwerden (Diarrhoe)
SD-Tumore
Dapagliflozin
Med. Gruppe: SGLT2-Inhibitor
hemmt den Sodium dependent glucose Transporter (SGLT2), der den Natriumgradienten im Proximalen Tubulus ausnutzt um Glucose in die Tubuluszellen zu transportieren;
steigert Glucosurie
Glucosewiederaufnahme ist gehemmt
Gewichtssenkend
kaum Hypoglykämiegefahr
Diabetes mellitus Typ II
Polyurie
erhöhte Rate von Harnwegsinfektionen
Dyslipidämie
Ketoazidose
Schwindel, Rückenschmerzen
Glibenclamid
Med. Gruppe: Sulfonylharnstoff
hemmt Kaliumkanäle in den ß-Zellen des Pankreas und hemmt damit den Ausstrom:
durch die Depolarisation kommt es zu einer Öffnung der Spannungsgesteuerten Calciumkanäle:
erhöhte Ca-Konz. aktiviert die Enzyme zur Freisetzung von Insulin
insulinotrop
depolarisierend
keine Induktion der Insulinbildung!!
Diabetes-Typ-II (oft in Kombi mit Metformin)
Hypoglykämie, Appetitanregende Wirkung, Gewichtzunahme
Terbinafin
Kurs: Virostatika/Antimykotika
Med. Gruppe: Allylamin-Antymykotikum
Allylamine hemmen die Ergosterol-Synthese für die Pilzzellmembran, durch Inhibition der Squalenepoxidase (Wandelt Squalenexpoid in Lanosterol um, was ein Vorläufermolekül von Ergosterol ist)
Ergosterol ist essentiel für Plizmembran (Äquivalent zu Cholesterol)
topisch oder systemisch (im Gegensatz zu Naftafin)
Nagelpliz, Hautpilz und Fußpilz
Appetitverlust,
Kopfschmerz,
Magen-Darm-Beschwerden,
Hautirritationen
Fluconazol
Med. Gruppe: Azol / (Tri-)azolantimykotikum
Azole hemmen die 14-alpha-Demethylase der Pilzzellen, und dadurch die Umwandlung von Lanosterol zu Ergosterol
Ergosterolmangel führt zu Membrandefekten
= niedrige Dosien wirken fungistatisch hohe Dosen wirken fungizid
breites Spektrum gegen pathogenen Pilzbefall
topisch oder systemisch
Schleimhautcandidosen
schweren Hautpilzen
systemischen Pilzinfektionen
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
in seltenen Fällen Leberschäden
Starker CYP2C9 und schwacher CYP3A4 Inhbitor!
Amphotericin B
Med. Gruppe: Polyen
Interagiert mit Ergosterol und bildet dadurch Pore
= Schädigung der Pilzzelle durch erhöhte Permabilität für Ionen (K+ Ausstrom)
Gegen fast alle humanopathogenen Pilze und gegen einige Protozoen
Eher als Reservemittel für hartnäckige oder invasive Mykosen
Bildet auch Poren mit anderen Sterolen -> Cholesterin
dadurch Nebenwirkung beim Menschen
Fieber
Schüttelfost
Nephrotoxisch
Anämie (durch Nephrotoxische Wirkung weniger EPO)
Clopidogrel
Handelsnamen: Plavix, Iscover
Kurs: Blut und Gerinnung
Med. Gruppe: ADP-Rezeptorantagonist
Prodrug (CYP2C19 + CYP3A4)
hemmt irreversibel ADP vermittelte Thrombozytenaggregation
IIb/IIIa-Rezeptorkomplex Hemmung)
selektive Blockade am P2Y12-ADP-Rezeptor
Vorbeugung atherothrombotische Ereignisse
paVK
Blutungen
Ticagrelor
Handelsnamen: Possia, Brilique
Med. Gruppe: ADP Rezeptorantagonist
hemmt reversibel ADP-Rezeptor
(eigene Bindungsstelle am P2Y12 Rezeptor
keine kompetitive Hemmung )
akutes Koronarsyndrom (instabile Angina, STEMI, NSTEMI)
in Kombi mit ASS (besser wirksam als Clopidogrel/ASS);
höhere Rate behandlungspflichtiger Blutungen im Vergleich zu Clopidogrel (aber gleiche Rate tödlicher Blutungen)
Enoxaparin
Handelsnamen: Clexane
Med. Gruppe: FXa-Inhibitor
Niedermolekulares Heparin;
hemmt nur Xa über erhöhung der Affinität von Antithrombin zu Faktor Xa, da zur Hemmung von Thrombin die Bindung an Antithrombin und Thrombin gleichzeitig benötigt wird hemmen nierdermolekulare nur Xa
längere HWZ/Wirkdauer als bei unfraktioniertem Heparin
Thromboseprophylaxe
Monitoring entfällt bei niedermolekularen Heparinen
(weniger) Blutungen
geringeres HIT I oder II Risiko
verringertes Osteoporoserisiko bei Langzeitanwendung
Rivaroxaban
Med.-Gruppe: FXa-Inhibitor
kompetitive reversible Hemmung von freiem und gebundenem Faktor Xa
Unterbrechung der Gerinnungskaskade von Prothrombin (Faktor II) zu Thrombin (Faktor IIa)
direktes orales Antikoagulans (DOAK)
Prophalaxe atherothrombotischer Ereignisse nach akutem Koronarsyndrom, KHK, pAVK
Kombi mit ASS o. ASS+ Clopidogrel/Ticlopidin
Wechselwirkung:
Metabolit von CYP3A4
signifikante Wirkungssteigerung bei Kombination mit CYP3A4 Inhibitoren
CYP3A4 Induktoren vermindern die Wirkung
Erhöhte Blutungsneigung
Vorsicht bei Kombi mit NSAID / Thrombozytenaggregationshemmern und SSRI/SNRI und Antikoagulantien
Umstellung von Warfarin (Vit.K-Antagonist) auf Rivaroxaban und andersherum
supraadditive Erhöung der Prothrombin-Zeit / INR
additive Hemmung der Xa-Aktivität
additive Erhöhung des endogenen Thrombinpotentials
Heparin
Med.Gruppe:
bindet an Antithrombin III und erhöht so die Affinität von ATIII zu Thrombin und Faktor Xa (ATIII hemmt die Faktoren);
kann nicht im MDT aufgenommen werden, muss parenteral gegeben werden
Elimination langkettiger Heparine ist scneller als kurzkettiger
Therapie und Prophylaxe von Thrombosen;
Gerinnungshemmung in Blutproben
Monitoring erforderlich (PTT;Thrombozytenzählung)
Blutungen,
Heparin induzierte Thrombozytopenie = HIT I & HIT II
HIT I = reversibel, direkt nach Therapiebeginn
20-30% Thrombozytenabfall
HIT II= selten, verzögert (5-10d), IgG-vermittelt
>50% der Thrombos
bei langer Behandlung verringerung der Knochendichte
Protaminsulfat
Dabigatran-etexilat
Handelsnamen: Pradaxa
Wirkstoffgruppe: Thrombininhibitor
Prodrug,
nach Umwandlung zu Dabigatran in der Leber,
direkte reversible Hemmung von Thrombin (Faktor II)
Dosisreduktion bei Kombi mit P-Gp-Hemmern
(Amiodaron, Chinidin, Verapamil)
Phenprocoumon
Wirkstoffgruppe: Vitamin K Antagonist
indirekter Vit K Antagonist,
hemmt die Carboxylierung von Faktoren IX, X, VII, II (und Protein C und S);
kompetitiver Inhibitor der Vit-K-Epoxidreduktase (geringere Mengen Vit K stehen als Cofaktor für Glutamylcarboxylase)
hohe PlasmaEWbindung
CYP3A4, CYP2C9
Langzeitthromboseprophylaxe (auch nach Rezidiven)
6h Latenz - zusätzliche parenterale Koagulanz bis Wirkeintritt
INR-Überwachung!
Hämatome, innere Blutungen
SS+Stillzeit, hämorrhagische Diathese, kavernöse TBC
Vitamin K (6-12h Latenz)
Gerinnungsfaktoren (sofort)
Acetylsalicylsäure
Handelsnamen: Aspirin, Acetylin, ASS
Kurs: Blut und Gerinnung, Schmerz
Med.Gruppe: NSAID
Irreversible Hemmung der COX1 durch Acetylierung (100 mal stärker als COX2);
hemmt Bildung von Prostaglandinen (Schmerz) und Thromboxan A2 (Gerinnung);
da Thrombos keine ZKs haben ist die kompetitive Hemmung der TXA2 Synthese irreversibel (Wirkdauer 8-12 Tage)
Geringe Dosierung für Gerinnungshemmung (100mg), höher zur Schmerzstillung
analgetisch antiphlogistisch antipyretisch
Verteilung:
80-90% Plasmaproteinbindung (170ml/kg)
HWZ = 2-30h
5-35% renale Ausscheidung, Rest über Leber/Stuhl
leichte bis mittelstarke Schmerzen Fieber entzündliche und degenerative Gelenkerkrankungen (bedingt) Kawasaki-Syndrom Akuttherapie des frischen Myokardinfarktes Reinfarktprophylaxe Prophylaxe eines primären Myokardinfarktes bei instabiler Angina pectoris
Magengeschwüre, Blutungen (vorallem MDT);
Überangebot von Arachidonsäuren kann zur Bildung von Leukotrienen führen (Bronchiokonstriktion - Analgetika-Asthma)
Kreuzreaktionen mit anderen NSAID; Nicht bei Kindern und Jugendlichen <12J mit fieberhaften Erkrankungen (Reye-Syndrom)
Interaktion mit Ibuprofen (min. 2h nach ASS), da reversible COX1-Hemmung
Ondansetron
Kurs: Gastrointestinal
Med.Gruppe: Antimimetikum (5HT3-Antagonist)
Blockiert die 5HT3-Rezeptoren für Serotonin.
Serotonin wird von Enterochromaffinen Zellen ausgeschüttet (besonders bei Zytostatika oder Strahlentherapie);
über die 5HT-Rezeptoren aktiviert Serotonin zentral und im afferenten N Vagus den Brechreflex.
Antimimetikum bei Strahlen- oder Chemotherapie von Tumorerkrankungen (nicht Wirksam bei zB Reisekrankheit)
Sehstörungen,
Schwindel,
QT-Zeitverlängerung
Metoclopramid (MCP)
Med.Gruppe: Antiemetikum (D2-Antagonist)
Dopamin vermittelt seinen emetischen Effekt über D2-Rezeptoren.
MCP kann teilweise die Blut-Hirn-Schranke überwinden (Neuroleptische Nebenwirkungen).
Zusätzlich beeinflusst es 5HT3-Rez (antagonistisch) und 5-HT4-Rez (agonistisch);
haben Einfluss auf die Peristaltik des MDT
fördern eine intestinale Sekretion von Wasser und Elektrolyten.
nach Chemo und Strahlentherapie
nach Operationen
Depressionen,
Bewegungsstörungen (häufigster Auslöser medikamentöser Bewegungsstörungen),
Krämpfe,
extrapyramidale NW
Ranitidin
Handelsname: Sostril, Zantac
Med.Gruppe: H2-Antagonisten
Kompetitiver Antagonist des Histamin H2-Rezeptors (stimuliert die Prod von HCl);
Verringert die Produktion von HCl in den Belegzellen;
obwohl fast jedes Organ H2 Rezeptoren hat wirkt es nur auf den Magen.
Mittel 2. Wahl (basal 90%Reduktion, postprandial 50%)
Ulcera u.a. GI Probleme,
Refluxerkrankungen (PPI´s sind aber die erste Wahl, da weniger Schwankungen)
Rebound Effekt bei plötzlichem Absetzen
Agranulozytose
Loperamid
Handelsnamen: Imodium akut, Lopedium
Med.Gruppe: peripher wirkendes Opioid
Wirkt als Agonist an den µ-Opioid-Rezeptoren im Plexus myentericus (Auerbach);
da Loperamid wirkt hauptsächlich lokal im Darm (andere Opioide wirken vorallem zentral);
hemmt die Peristaltik vorallem in Dünndarmwand (durch längere Passagezeit kann mehr Flüssigkeit aufgenommen werden)
nicht rezeptflichtiges Antidiarrhoikum (nicht bei Infektiösen Druchfallerkrankungen!)
bei Gabe für Behandlung von Diarrhoe bei infektiösen Erkrankungen bleiben die Bakterien länger im MDT:
häufiger Folgeerkrankungen
Omeprazol
Med.Gruppe: Protonenpumpen Inhibitoren (PPI)
ProDrug
hemmt irreversibel die Protonen-Kalium-ATPase in den Canaliculi der Belegzellen.
Blockade der HCl-Freisetzung (Stimulusunahängig)
Säureempfindliches Medikament (muss in Säurefesten Kapseln gegeben werden)
Mittel 1. Wahl
Ulcera, Eradikationstherapie H. pylori
Prophylaxe zu NSAID
Reflux Oesophagitis, Zollinger Ellison Syndrom
Keine Gabe mit Clopidogrel !! (hemmt CYP2C19 über das Clopi abgebaut wird)
Pantoprazol
Handelsnamen: Pantozol
Med.Gruppe: Protonenpumpen Inhibitoren
hemmt die Protonen-Kalium-ATPase in den Belegzellen (irreversibel).
Ulcera, Refluxösophagitis,
Eradiaktion von Helicobakter pylori, Zollinger Ellison Syndrom (Gastrinbildung durch Gastrinome)
weitesgehend gut verträglich, sehr selten Thrombozytopenien
Naloxon
Handelsnamen: Narcanti, Nyxoid
Med.Gruppe: Opioid Rezeptorantagonist
Wirkt als kompetitiver Antagonist an allen Opioidrezeptoren
Monotherapie in der Notfallmedizin als Antidot bei Überdosen; Verkürzen der Aufwachphase in der Anästhesie
oral = darmprotektiv - starker First-Pass-Effekt
i.v. = für zentrale Wirkung
Kombinationstherapie:
mit zentral wirksamen Analgetika gegeben um Missbrauch vorzubeugen (zB mit Oxicodon, Tilidin);
gegen Obstipationen (Targin: Kombi mit Oxicodon)
Übelkeit Erbrechen,
beendet auch die schmerzstillende Wirkung von Opioiden
Finasterid
Handelsnamen: Finapil
Kurs: Hormone
Med. Gruppe: 5-Alpha-Reduktase-Inhibitor
ähnelt dem natürlichen Testosteron
hemmt irreversibel die 5-Alpha-Reduktase und damit die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT); Haarfollikel zB reagieren auf DHT mit Reduzierung der Wachstumsphase
Benigne Prostatahyperplasie,
Androgen bedingte Alopezie
Verminderte Libido und Potenzstörung;
erschwert den Nachweis von Anabolika bei Dopingtests
Flutamid
Med. Gruppe: Androgenrezeptorantagonist
kompetitive Blockade der Androgenrezeptoren
Palliative Behandlung des Prostata CAs;
Adjuvante Therapie lokal begrenzter Prostata-CAs
(Prostatahyperplasie)
Hypersexualität
weiblich: Androgenisierungserscheinungen
weiblich: schwere Akne (Kontrazeptiva, Diane 35)
Cyproteronacetat
Med. Gruppe: Androgenrezeptorantagonist/Gestagen
hemmt Androgenrezeptoren und hat gleichzeitig auch eine Gestagene Wirkkomponente
meist zusm. mit Estrogenen
Hypersexualität,
schwere Akne,
Hirsutismus,
weibliche Alopezie
verringerte Potenz und Libido,
Gynäkomastie;
sehr selten Lebertumoren
Ethinylestradiol
Med. Gruppe: Estrogen
selbe Wirkung wie die vom Körper produzierten
Uterus Zellprolieferation, mehr flüssiges Cervixsekret
Anabole Wirkung auf Knochen
Wasserretention etc
hoher First-pass-Effekt = orale Konzentration muss 10x höher sein
Vorallem zur Kontrazeption zusammen mit Gestagenen,
Hormonersatztherapie,
Menstruationsstörungen
Osteoporoseprophylaxe (2.Wahl)
Laktationshemmer (2.Wahl)
Brustschmerzen,
Gewichtsveränderungen (TAG-Anstieg, geringere Glucosetoleranz)
Akne,
Thrombembolien
Levonorgestrel
Med. Gruppe: Gestagen
hemmt Ausschüttung gonadotroper Hormone (LH),
hemmt Ovulation,
Sekret der Cervix wird zähflüssiger und bildet einen Schleimpfropf,
Verzögert Menstruation
Kontrazeption,
Pille danach (3d nach Sex - wirkungslos nach Befruchtung)
Hormonersatztherapie
Verringerte Libido
Übelkeit, Zyklusstörungen
Thiamazol
Kombipräparat: Carbimazol
Med. Gruppe: Peroxidase-Inhibitoren
-> entsteht aus dem Prodrug Carbimazol
hemmt kompetitiv die Bindung von Iod an Thyreoperoxidase und verhindert so die Bildung aktiver Schilddrüsenhormone
wirkt erst nach Hormonspeicherleerung (8d Latenz)
verminderte Hormonproduktion (T3/T4)
Steigerung von TSH
Hyperthyreose, Mb Basedow
begünstigt Stumabildung,
Hypothyreose
Raloxifen
Handelsnamen: Evista
Med. Gruppe: SERM (selektiver Estrogen Rezeptor Modulator)
abhängig vom Gewebe wirken SERMs agonistisch oder antagonistisch zum Estrogen
antagonistisch in Mamma und Endometrium
= alpha-Wirkung
agonistisch in Knochen und Lipiden
= beta-Wirkung
Ca2+ Einbau in den Knochen und Hemmung der Osteoklasten im Knochen
Präventionen der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen
Hitzewallungen, Sinusitis, Wadenkrämpfe, Ödeme
Ulipristalacetat
Med. Gruppe: SPRM
Hemmt Bindung des Progesterons an den Progesteronrezeptor
verhindert LH-Peak und dadurch die Ovulation
verzögert auch tumorfördernde Wirkung auf Uterusmyome
Notfallkontrazeption
Pille danach (5d nach Sex)
benigne Tumoren des Uterus
Kopfschmerzen, Übelkeit, Unterleibsschmerzen
Allopurinol
Kurs: Hyperurikämie
Med.Gruppe: Urikostatikum, Xanthinoxidasehemmer
Metabolisierung zu Oxipurinol
Hemmung der Xanthinoxidase
Senkung des Harnsäure- und Uratspiegels
Hemmung der Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase
Hemmung der De-novo-Purinsynthese
Hyperurikämie > 500µmol/l
Probenecid
Med.Gruppe: Urikosurikum
Hemmung der tubulären Rückresorption über apikalen Urat-Austauscher-1
Steigerung der renalen Harnsäureausscheidung
Mittel 2. Wahl zur Behandlung von Hyperurikämie
Penicilline, Cidofovir, Omseltamivir
-> hemmt die Nephrotoxizität von Cidofovir = Kombipräparat
Ciclosporin A
Kurs: Immunsuppressiva
Med. Gruppe: Calcineurininhibitor
bildet Körpereigenes Enzym Cyclophillin A im Zytoplasma;
Komplex bindet an Calcineurin (CaN) und hemmt es;
CaN ist eine Phosphatase und für die Dephosphorylierung von NFAT (Nukleärer faktor aktivierter T-Zellen);
die Translokation von NFAT in den ZK und die aktivation der Transkription von IL-2 werden gehemmt:
Hemmung der immunstimmulierenden Zytokin Produktion
Hemmung der Aktivierung und Vermehrung von Lymphozyten
Herkunft:
Schlauchpilz (Tolypocladum inflatum u. Cylindrocarpon lucidum)
11 n.ribosomale Peptide
Vermeidung einer Transplantatabstoßung
Kombi mit MTX bei schwerer RA
Colitis ulcerosa, M. Crohn,
Glomerulonephritis,
Neurodermitis
schwere Formen der Psoriasis etc
wird über CYP3A4 metabolisiert
Transport durch P-Gp
Zahnfleischwucherungen,
Transplantationen
Hyperglycämie, Hypercholesterinämie
Prednisolon
Handelsnamen: Decortin
Med. Gruppe: Glukokortikoid
Immunsuppressive Wirkung der Glukokortikoide basiert auf der Aktivierung der Transkription verschiedener Immunssuppressiver Gene;
zB für Lipocortin (hemmt PLA2: weniger Arachidonsäure wird für die Produktion von Prostaglandinen zur Verfügung gestellt)
Immunsuppression (weniger NFkappaB, IL1, IL2, Leukozyteninaktivierung, kaum T-Zellproliferation)
Na Retention, K Ausscheidung (Hypokaliämie), Ca Ausscheidung (Osteoporose), Phosphatclearance
RR steigt, pos inotrop
Adrenalineansprechbarkeit verbessert / bessere Mikroirkulation
verringerte Reizschwelle
kataboler StWe (mehr Gluconeogenese, mehr Lipolyse)
BZ steigt, Insulinempfindlichkeit sinkt
muss ausschleichend gegeben werden, sonst NNR-Insuffizienz
gegen akute Entzündungsreaktionen,
anaphylaktischer Schock,
Hirnödem, Meningitis, Neurochirurgische Eingriffe etc,
Transplantationen,
Exazerbation COPD, schwerem Astma etc
Infektanfälligkeit erhöht,
katabole Wirkung führt zu Osteoporose,
iatrogenes Cushing-Syndrom,
Diabetes mellitus
retardiertes Wachstum bei Kindern
Beclometason
Immunsuppressive Wirkung der Glokokortikoide basiert auf der Aktivierung der Transkription verschiedener immunssuppressiver Gene;
Inhalationsmedikation
Asthma,
allergische Rhinitis,
Sinusitis (Wirkung tritt erst nach Stunden oder Tagen auf)
Mundsoor
Glaukom
Lipocortinanstieg
Dimetinden
Handelsnamen: Fenistil
Med. Gruppe: H1-Antihistaminikum (1. Generation)
hemmt H1 Rezeptoren und ist ein Anticholinergikum;
H1 Rezeptor ist verantworlich für die allergische Wirkung von Histamin:
Kontraktion der Muskeln in Bronchien,
Dilatation in glatter Musk,
Freisetzung von Interleukinen etc
CYP3A4 Metabolit
ZNS gängig
Symptomatische Behandlung allergischer Reaktionen
Wirksamkeit von Alkohol und zentral wirksamen Medikamenten kann verstärkt werden;
Offlabel use als Anticholinergikum in der Neurologie
da die erste Generation gut Blut-Hirn-Schranken druchgängig ist: Sedierung Müdigkeit, Benommenheit
QT-Zeit-Verlängerung
Appetitsteigerung
Stillzeit
in SS strenge Indikationsstellung
Cetirizin
Handelsnamen: Ceterifug, Ceteriderm
Med. Gruppe: H1-Antihistaminikum (2. Generation)
hemmt H1 Rezeptoren;
Freisetzung von Interleukinen etc;
Vorteil der zweiten Generation ist, dass Wirkstoff unter physiologischen Bedingungen als Zwitterion vorliegt und nicht durch die Blut-Hirn-Schranke kommt: weniger Zentrale Nebenwirkungen
Wirksamkeit von Alkohol und zentral wirksamen Medikamenten kann verstärkt werden; Offlabel use als Anticholinergikum in der Neurologie
Müdigkeit etc (aber seltener als bei der ersten Generation)
Mycophenolat-Mofetil
Handelsnamen: CellCept
Med. Gruppe: IMP-Dehydrogenase-Inhibitor
wird im Körper zu Mycophenolat (MPA) umgesetzt;
hemmt selektiv, reversibel, nicht-kompetitiv die IMP-Dehydrogenase;
IMP-DH ist essentiell für die Synthese von Guanin enthaltenden Nukleotiden;
Inhibition der de-novo-Purinsynthese die für B- und T-Lymphozyten besonders essentiell ist
ist besonders das Immunsystem von der Wirkung betroffen
in Kombi mit Ciclosporin als Prophylaxe gegen Transplantatabstoßungsreaktionen
Anämie,
Thrombozytopenie, Leukopenie
vermehrte Infektionen
Sepsis
Diarrhoe, Erbrechen
Adalimumab
Handelsnamen: Amgevita, Cyltezo
Med. Gruppe: MAB (TNF-Antikörper)
bindet spezifisch an Tumornekrosefaktor-alpha (TNFalpha) und inaktiviert damit seine Wirkung
hemmt Bildung von Entzündungsmediatoren
wie CRP und IL-6
Monotherapie oder Kombi mit sDMARDs
s.c. alle s Wochen (da lange HWZ)
Wirkeintritt nach 2-4W
Behandlung rheumatoider Arthritis,
Psoriasis-Arthritis,
M Crohn,
Colitis ulcerosa
Sirolimus (Rapamycin)
Med. Gruppe: mTOR Inhibitoren
bindet an FKBP-12 nicht an Calcineurin/Calmodulin
mTOR (mammalian target of Rapamycin) ist an der Wirkung des IL2 Rezeptors beteiligt (hemmen aber nicht die Synthese von IL2);
durch Hemmung von mTOR wird eine Kinase aktiviert und damit die Komplexbildung mit Cyclin E verhindert;
T-Zellen können nicht von der G1 in die S-Phase übertreten
T/B-Zell-Hemmung
in Kombination mit Ciclosporin zur Prophylaxe von Transplantatabstoßungen,
wird auch in der Tumortherapie eingesetzt,
in der Kardiologie wird antiproliferativer Effekt zur Verhinderung von Restenosen nach Stent Implantation genutzt
Wundheilungsstörungen
sehr geringe Nephro- und Neurotoxizität
(im Vergleich zu Tacrolimus u Ciclosporin)
Wechselwirkungen:
CYP3A4 Metabolisierung
P-Gp-Transportation
hohe Plasmaalbuminbindung = Konkurrenz mit NSAID, Antidiabetika…
Etanercept
Med. Gruppe: TNF-Antagonist
selbes Wirkprinzip wie MAB (ist aber ein rekombinant hergestelltes Fusions-Protein);
bindet kompetitiv freies u gebundenes TNF und verhindert damit seine Wirksamkeit am TNF Rezeptor;
führt in der Leber zur Bildung von akute Phase Proteine;
im Hypothalamus wirkt es u.a. Fieber stimulierend;
in allen Geweben stimuliert TNF die COX2 Aktivität
Behandlung rheumatischer Erkrankungen
Psoriasis
Kombi mit Methotrexat (MTX) möglich
Unter Behandlung können latente Toxoplasmose und Tuberkulose wieder aufflammen
Methotrexat (MTX)
Med. Gruppe: Folsäureanalogon
hemmt als Folsäureanalogon die Dihydrofolatreduktase;
DHF ist essentiell für die Nukleotidbiosynthese benötigt (indirektes Zytostatikum)
Latenz bis Wirkungseintritt
einschleichen
Krebserkrankungen (ALL, Mamma Ca etc), Autimmunerkrankungen (niedrigere Dosis als gegen Tumorerkrankungen)
Infektanfälligkeit,
Hepatopathie,
Lungenfibrose (viel stärker bei hochdosierter Gabe gegen Tumoren)
Enalapril
Kurs: KHK I
Med. Gruppe: ACE-Hemmer
Prodrug (aktive Form Enalaprilat)
hemmt Angiotensin converting Enzyme (ACE) (weniger Bildung von Angiotensin II aus Angiotensin I)
ATII stimuliert den AT1-Rezeptor die Gefäßkontraktion
ATII stimuliert in der NNR die Aldosteronfreisetzung
ATII stimuliert in der Hypophyse die Vasopressinausschüttung
Abnahme des Gefäßtonus ()
Na/H2O Ausscheidung
verringertes Durstgefühl
Herzinsuffizienz
Hypertonie
Hypotonie bei Erstdosis
Hyperkaliämie - !! K-sparende Diuretika
hemmt Abbau von Bradykinin = NO + Prostaglandine
Exantheme
Angioödem
Reizhusten
senken das Herzremodeling
senkt Nierenperfusion
Ramipril
Kurs: KHK I (RAS-I)
Wirkstoffgruppe: ACE-Hemmer (wie Enalapril [Ausweichmedikament])
Prodrug (aktive Form Ramiprilat)
Ramiprilat hemmt das Angiotensin converting Enzyme (weniger Bildung von Angiotensin II aus Angiotensin I)
Abnahme des Gefäßtonus (AT II stimuliert den AT1-Rezeptor: Gefäßkontraktion)
in NNR Stimuliert AT II die Freisetzung von Aldosteron, in Hypophyse Vasopressinausschüttung
Abnahme der Noradrenalinfreisetzung
oft als Kombinationspreparat mit Hydrochlorothiazid (Harngegenläufiger K+ - Effekt )
Herzinsuffizienz (HFrEF)
nach Herzinfarkt als Prophylaxe
Kopfschmerzen, Schwindel
orthostatische Hypotonie
Hyperkaliämie (Folge der verringerten Aldosteronsekretion → die Wasser- und Na+-Retention ist verringert, die K+- und H+-Retention ist erhöht; besonders gefährdet sind Patienten mit Niereninsuffizienz)
Angioödem (Lippenödem mit Erstickungsgefahr)
Reizhusten (unproduktiver Reizhusten: in 4–20 % der Fälle; Ursache ist vermutlich ein hoher Bradykininspiegel in der Bronchialschleimhaut durch eine Hemmung des Kininabbaus (tritt bei AT1-Rezeptor-Antagonisten daher nur selten auf); führt häufig zum Therapieabbruch → Präparatwechsel zu AT1-Rezeptor-Antagonisten)
Kontraindikationen:
Aortenklappenstenose (starker Blutdruckabfall in den Koronargefäßen)
beidseitige Nierenarterienstenosen
Schwangerschaft
Niemals in Kombination mit Diuretikum und COX-I = akutes Nierenversagen
alpha-Methyldopa
Handelsnamen: Dopegyt, Presinol
Med.Gruppe: Antihypertonikum, zentral Wirksam
α2-Adrenozeptor-Agonisten
Antisympathotonikum
wird aktiv über Blut-Hirn-Schranke aufgenommen
Decarboxylierung zu alpha-Methyldopamin, Hydroxylierung zu alpha-Methylnoradrenalin
Decarboxylierung von Methyldopa bindet Kapazitäten des Enzyms: bindet Kapazitäten des decarboxylierenden Enzyms
hemmt so Bildung von Levodopa zu Dopamin
weniger Noradrenalin kann aus Dopamin Synthetisiert werden
Hypertoniebehandlung während Schwangerschaft
bei Absetzen Rebound Effekt
Valsartan
Handelsname: Entresto
Med.Gruppe: AT1-Rezeptorantagonisten
(ESEL: s a [angiotensin] rt [rezeptor] an [antagonist] )
hemmt selektiv AT1-Rezeptor (Vasodilatation als Folge)
RR senkend
Gefäßerweiternd
hemmt durch Hemmung von AT II auch die Aldosteronfreisetzung
chronische Nierenerkrankung
Ersatz des ACE-I bei Husten oder Angioödemen
erhöhtes Kreatinin / erhöhter Harnstoff im Blut
Hyperkaliämie
Reizhusten (durch verminderten Bradykininabbau enstehen vermehrt Entzündungsreize)
in besonderen Situationen: nephrotoxisch
Kombinationspräparat "Entresto" mit Sacubitril (Neprilysin Hemmer)
Handelsname: Entresto (Valsartan + Sacubitril)
Sacubitril
= Ester-Prodrug (wird zu LBQ657 hydrolysiert)
Hemmt Neprilysin -> Enzym zur Inaktivierung von natriuretischen Peptiden (ANP,BNP,CNP) Indikation:
systolische Herzinsuffizienz
kardiovaskuläre Mortalität senkend
2x tgl.
Kontraindikation:
Kombination mit ACE-Hemmern
Nierenfkt.-Störungen
Candesartan
Med.Gruppe: AT1-Antagonist
Angiotensin-II-Rezeptor Blocker
blockiert den AT-1-Rezeptor und hebt so die Angiotensin-II Wirkung auf
Gefäßdilatation
RR sinkt
keine Wirkung auf ACE
hohe Plasmaproteinbindung
Ausscheidung über die Niere und Galle
(kaum hepatische Metabolisierung über CYP2C9 und Cyp3A4)
HWZ 9h
essentielle Hypertonie, Herzinsuffizient, li-ventrikuläre Herzinsuffizienz
wenn ACE-Hemmer nicht möglich sind
Nifedipin
Med.Gruppe: Calciumantagonisten (Dihydropyridin-Typ)
Ca2+Blocker
blockiert L-Typ-Calciumkanäle an Außenseite (1,4 Dihydropyridintyp) in der glatten Muskulatur
Gefäßdilatation (senkt periph. Widerstandsgefäße und gr. Arteien)
bei therapeutischen Dosen keine Wirkung auf die Herzmuskulatur
Abbau in der Leber durch CYP3A4
stabile Angina Pectoris
hypertensiver Notfall
Reynaud-Syndrom
Prinzmetall-Angina
Bauchschmerzen/Verstopfungen (Opsipationen)
Hypotonie, Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen
Gingiva-Hyperplasie
Knöchelödeme
Reflextachykardie: Die vasodilatierende Wirkung kann eine reflektorische Sympathikusaktivierung mit Tachykardie, leichter Abnahme der AV-Überleitungszeit und leichter positiver Inotropie bewirken. Vor allem nicht retardiertes Nifedipin flutet sehr schnell an und wird rasch eliminiert. Es senkt den Blutdruck innerhalb kürzester Zeit deutlich, worauf der Körper mit einer sympathikusgesteuerten Tachykardie reagiert.
Abgebaut über CYP3A4 hemmt dadurch CYP3A4 und P-Glykoprotein
keine Monotherapie bei instabiler Angina pectoris
Amlodipin
Med.Gruppe: Ca-Kanal Antagonist
blockiert L-Typ Calciumkanal von Dihydropyridin Typ an Außenseite
Vasodilatation peripherer Arteriolen = senkt peripheren Widerstand (Nachlastsenkung)
kein Einfluss auf HF
Dilatation koronarer Arterien
im Körper an Plasmaeiweiß gebunden
gute Bioverfügbarkeit (65-80%)
Spitzenkonzentration nach 6-12h
HWZ 30-50h
Wechselwirkungen: durch CYP3A4 metabolisiert
Angina pectoris
Verapamil
Med.Gruppe: Calciumantagonist (nDHP-CCB [non-Dihydropyridine] )
Phenylalkylamine wirken an der Innenseite des Ca-Kanals
Blockade der L-Typ Calziumkanäle
wirkt in den glatten Muskelzellen, Sinusknoten, AV-Knoten, Kardiomyozyten
Gefäßdilatation (bei Therapeutischen Dosen keine Wirkung auf die Herzmuskulatur)
negativ chronotrop, dromotrop & inotrop
CYP3A4 metabolisiert
supraventrikuläre tachykarde Rythmusstörungen
Bradykardie bis zum kompletten AV-Block
Hypotonie, Schwindel, Kopfschmerzen,Benommenheit
Obstipationen
Hautreaktionen & Gingiva-Hyperplasie
Spironolacton
Handelsnamen: Aldactone, Jenaspiron
Med. Gruppe: Mineralkortikoidrezeptorantagonist
Aldosteronantagonisten binden in den Zellen des spätdistalen Tubulus und des Sammelrohrs an den intrazellulären Aldosteronrezeptor (kompetitiver Antagonist) und unterdrücken damit die Wirkungen von Aldosteron
die Synthese der Proteine für ENaC und die Na+/K+-ATPase und ihren Einbau in die Membran sinkt
vermehrte Sekretion von Na+ Ionen und Wasser
verstärkter K+ und H+Rückresorption
ladungskompensatorischer Ausstrom von K+ durch ROMK bleibt aus (Kaliumsparendes Diurethikum)
Kardiomyozyten, glatte MZ (EGF-R / MMPs sinken): Reduktion der kardiovaskulären Fibrose & Entzündung
Hyperaldosteronismus
arterielle Hypertonie (Reserve)
nichtkardiale Ödeme
Hypotonie, Schwindel, Benommenheit
Frauen: Hirsutismus, Dysmenorrhoe
Männer: Gynäkomastie, Potenzstörungen
Arzneimittelexanthem
Schwangerschaft & Stillzeit
Hyperkalämie
Furosemid
Med. Gruppe: Schleifendiurethikum
hemmt Na/K/2Cl Cotransporter
vermehrte Wasserausscheidung
high-celling
postdiurese Rebound
Niereninsuffiziens
Ödeme, Aszites
Elektrolytentgleisungen (Hypokaliämie; Hyponatriämie)
verschlechterte diabetische StWe-Lage
RR-Abfall
Ototoxizität
gesteigertes Thromboserisiko
Hydrochlorothiazid (HCT)
Handelsname: Desalunil, Esidrix
Med. Gruppe: Thiaziddiuretikum
hemmt Na-Cl-Cotransporter im distalen Tubulus
NaCl und Wasser vermehrt ausgeschieden
low-celling
Herzinsuff
Ödeme
Elektrolyt und Flüssigkeitsverlust aktivieren RAAS: sekundärer Hyperaldosteronismus (Hypokaliämie / Hyperkalzämie)
Durch die Hemmung des Na+-Rückresorption ist die Na+-Konzentration im spätdistalen Tubulus und in den Sammelrohren erhöht (s.o.). Dadurch steigt die Resorption von Na+ im Austausch gegen K+ und H+ an. Neben der Abschwächung des diuretischen Effekts ist die Hauptfolge ein Anstieg der renalen Ausscheidung von K+ und H+ in den Urin.
Muskelschwäche
Opstipation
Herzrythmusstörungen
Delir
Bisoprolol
Med. Gruppe: Betablocker
blockiert selektiv und kompetitivß1-adrenozeptoren (stimulation steigert Herzleistung und Blutdruck)
hemmt auch die Reninfreistzung in der Niere (langfristig blutdrucksenkende Wirkung)
Herzinfarkt
KHK
Tachykarde Herzrythmusstörungen
Bradykardie
Bronchokonstriktion bis Asthmaanfall
Überleitungsstörungen
verzögern Symptome einer Hypoglykämie “maskiert”
Dynamik:
keine relevante Metabolisierung, kaum Interaktion mit CYP
Metoprolol
blockiert ß1-adrenozeptoren selektiv und kompetitiv (stimulation steigert Herzleistung und Blutdruck)
kontrolliert auch die Reninfreistzung in der Niere (langfristig blutdrucksenkende Wirkung)
Tachyarythmie
Bronchiospasmen
Potenzstörung
kann Wirkung von Insulin verstärken oder verlängern
maskiert Hypoglykämiezeichen (Tremor, Tachykardie)
verstärkt Wirkung von Ca-Antagonisten
Substrat von CYP2D2
mittelstarker Inhibitor von CYP2D6
Amiodaron
(Amiodares (D), Amiogamma (D), Cordarex (D) Cordarone (CH))
Kurs: KHKII
Med. Gruppe: Antiarrhythmikum (Klasse III)
Hemmung der Kaliumkanäle,
Hemmung der adrenergenen und muskarinergen Rezeptoren, Hemmung von Na und Ca Kanälen
behandlungsbedürftige supraventrikuläre Herzrythmusstörungen (WPW, Reentrytachykardie)
schwerwiegende tachykarde ventrikuläre Herzrhythmusstörungen
Kreislaufstillstand mit elektrischer Aktivität (pulslose ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflimmern)
Lungenfibrosen (5%)
Amiodaron ist jodhaltig -> Cave bei Hyperthyreose
Bei Euthyreose --> Amiodaron-induzierte Hypothyreose
Hemmt CYP2D6
Digitoxin
Med. Gruppe: Herzglykosid
Hemmt Natrium-Kalium-ATPase in Myokard,
Depolarisation
Calciumeinstrom
positive Inotropie
chronische Herzinsuffizienz,
nicht beherrschbare tachyarrythmetisches Vorhofflimmern
kardial: Arrhythmien, v.a. Sinusbradykardien, AV-Überleitungsstörungen
• GIT: Anorexie, Übelkeit, Erbrechen,
• ZNS: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Depressionen,
Verwirrtheitszustände, Störungen der Farbwahrnehmung
Vergleich zu Digoxin:
bessere Bioverfügbarkeit
längerer HWZ
stärkere PlasmaEWbindung
Digoxin
Kurs: KHK II
Med.Gruppe: Herzglykoside
wie Digitoxin
Hemmung der membrangebundenen alpha UE der Na-K-ATPase
Beeinflussung des Na-Ca-Antiporter = mehr Ca2+ in Herzmuskulatur
chronische Herzinsuffizienz
Vergleich zu Digitoxin
kürzere Bioverfügbarkeit
schlechtere Plasmaproteinbindung
Glyceroltrinitrat
Nitroglycerin
Med. Gruppe: Vasodilatator
Glycerotrinitrat enzymatische Stickstoffmonoxid Freisetzung,
NO stimuliert Guanylatcyclase (mehr cGMP)
Relaxation der glatten Muskelzellen = Vasodilatation
= Vorlast am Herz wird verringert
Senkung von Nachlast und O2 Bedarf in hohen Dosen
Angina pectoris,
Herzinsuffizienz,
hypertensive Krise
Reflextachykardie,
Erhöhung des intrakraniellen Drucks,Nitro-Kopfschmerzen,
Erröten, Hitzegefühl,
Toleranzentwicklung:
intermittierende Gabe
Nitratpause mit Molsidomin überbrücken
bestehen z.B. mit Phosphodiesterase-5-Hemmern, Antihypertensiva und Heparin
Isosorbiddinitrat
Organisches Nitrat enzymatisch zu NO
stimuliert Guanylatzyklase = mehr cGMP
Relaxation glatter Muskulatur --> Vasodilatation --> Vorlastverringerung
hypertensive Krise,
Langzeitbehandlung der koronaren Herzkrankheit
Nitrat-Kopfschmerzen,
orthostatische Hypotension
Erröten, Hitzegefühl, Erhöhung des intrakraniellen Drucks
Nitrat-Pause mit Molsidomin überbrücken
Isosorbidmononitrat
Wirkmechanismus: langwirkendes Nitrat!
Organisches Nitrat wird enzymatisch zu NO
stimuliert Guanylatzyklase = cGMP steigt
glatte Muskulatur relaxiert --> Vasodilatation --> Vorlastverringerung
Erhöhung des intrakraniellen Drucks
Molsidomin
Med. Gruppe: Vasodilatator, kein organisches Nitrat; nichtenzymatischer NO-Donor
nicht enzymatische Freisetztung von NO
--> Stimulation von Guanylatcylcase =cGMP steigt
Relaxation glatte Muskulatur --> Vasodilatation --> Vorlastsenkung
Prophylaxe von Angina-pectoris-Anfällen
akute Therapie nicht möglich, da die maximale Wirkung erst nach 30 bis 60 Minuten erreicht wird
durch die starke Gefäßerweiterung
Schwindel und Blutdruckabfall
Keine Toleranzentwicklung!
Sotalol
Med. Gruppe: ß-Blocker und Antiarrhytmikum (Klasse III)
nicht selektiver ß1-Blocker und Kaliumkanalhemmer
Verlängerung der Refraktärzeit
Herzrhythmusstörungen
Bradykardie,
Dyspnoe,
Müdigkeit, Schwindel, Schwäche,
Verlängerung QT-Intervall
CAVE: Hohes Interaktionpotential mit anderen Medikamenten
Lidocain
(Dynexan (D, A, CH), Kenergon (CH), Licain (D), Acoin (D),Versatis (D), Xylocain (D, A, CH))
Kurs: KHKII, (Lokalanästhetika)
Med. Gruppe: Antiarryhthmikum (Klasse Ib)
Amid-Typ
blockiert spannungsabhängige Natriumkanäle -> von intrazellulär an alpha UE, da dort in protonierter Form vorliegend
-> reversibel
-> liegt in basischem pKs vor
Vasodilatation
Sympathikolyse
Sensi-Ausschaltung
Motorik-Ausschaltung
Zur Lokalanästhesie,
Kontrolle von vorzeitiger Ejakulation in Cremes,
bei allen ventrikulären Herzrythmusstörungen,
Vergiftungen mit Antidepressiva oder Glykosiden
Unruhe,
Krampfanfälle,
Rhytmusstörungen,
Blutdruckabfall,
allergische Reaktion beim Estertyp
Colestyramin
Kurs: Lipidsenker
Med. Gruppe: Anionenaustauschharz
Cholestyramin wirkt ausschließlich im Darm.
An Wirkstoff gebundene Chlorid-Anionen werden mit Gallensäuren ausgetauscht.
Aussheidung von Verbindung mit Gallensäuren über Fäzes
Gallensäurenentzug ausenterohepatischen Kreislauf
LDL-Cholesterin für de-novo Gallensäuresynthese
LDL-Senkung (30%)
adjuvante Therapie bei erhöhten LDL-Werten
Sehr häufig Verstopfungen, häufig Übelkeit, Völlegefühl, Sodbrennen, Verdauungsstörungen, Brechreiz
CAVE: Durch Anionenaustauschende Eigenschaft und Eingriff in Enterohepatischen Kreislauf hat Medikament
viel Wechselwirkungpotential gerade bei oral eingenommenen Medikamenten
Cumarinderivate, Herzglycoside, Tetrazykline
anionische Med sollte mit 2-4h Abstand gegeben werden
Ezetimib
Med. Gruppe: Cholesterolresorptionshemmer
Hemmt Aufnahme von Cholesterin im Dünndarm über Transportprotein NPC1L1 (Niemann-Pick C1-Like1)
Primäre Hypercholesterinämie,
Homozygote familiäre Hypercholesterinämie,
Homozygote Sitosterinämie (Phytosterinämie)
Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen, Müdigkeit
Kombinationspräparate:
mit Simvastatin
mit Atorvastatin
Gemfibrozil
Med. Gruppe: Fibrat
Bindung an PPAR als Agnoist (Peroxisom-Proliferator-aktivierte Rezeptoren)
Erhöhter Abbau von LDL-Cholesterin,
verminderte Synthese von VLDL
senkt TAG
Downregulation der Cholesterol-7a-Hydroxlase = Vermehrte Sekretion von Cholesterol in Galle
Lipidsenker zweiter Wahl bei KHK
->wenn Statine nicht vertragen werden oder wenn Hypertrigylceridämie überwiegt
Es gibt keinen Nachweis zur Lebensverlängerung bei Fibraten im Gegensatz zu Statinen
Bildung von Gallensteinen (letzt. Wirkmech.),
Beschwerden im Gastrointestinaltrakt
starke WW mit CYP2C9, CYP2C8
besonders mit Statinen - enge Kontrolle
auch Cumarinderivate und Sulfonylharnstoffe
Evolocumab
Med. Gruppe: PSCK9 Inhibitor
Antikörper gegen PCSK9
PSCK9 ist ein Protein welches an LDL Rezeptoren der Leber
bindet und dadurch induziert, dass bei LDL Bindung der
Rezeptor nicht wie normalerweise per Endosomen sondern über Lysosomen endoziert wird und dabei zerstört wird
Evolocumab (Anitkörper) bindet an PSCK9, so dass Rezeptoren
bei LDL Bindung per Endosomen endozytiert werden und
danach wieder in Zellmembran eingebaut werden.
über Zeit mehr LDL-Rezeptoren in Leber
mehr LDL-Aufnahme in Leber
Hypercholesterinämie
subcutan
Monotherapie oder Kombi mit anderen Lipidsenkern
Nasopharyngitis, Infekte d. oberen Atemwege, Grippe
Arthralgie, Rückenschmerz
Atorvastatin
Med. Gruppe: Statine (3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzym-A-Reduktase Inhibitor)
hemmt reversibel, kompetitiv HMG-CoA-Reduktase (reduziert HMG-CoA zu Mevalonat)
hemmt Cholesterinsynthese
First Line Medikament bei Hypercholisterinämie und kombinierter Hyperlipidämie
Myopathien bis Rhabdomyolyse!
Risikofaktoren sind:
Hohe Statindosis (dosisabhängig)
Arzneimittelwechselwirkungen
Stark fortgeschrittenes Alter
Störungen des Gastrointestinalstraktes
Müdigkeit, Kopf- und Gelenkschmerzen.
Simvastatin
hemmt reversibel, kompetitiv HMG-CoA-Reduktase (reduziert HMG-CoA zu Mevalonat) und damit die Cholesterinsynthese
Prodrug:
Wird von CYP3A4 zu Wirkstoff verstoffwechselt CAVE bei Interaktion
Biperiden
(Akineton)
Kurs: Parkinson und Epilepsie
Med. Gruppe: Anticholinergikum
Durch Mangel an Dopamin kommt es zum Übergewicht von Acetylcholin welche die Tremordominaten Symptomatik hervorruft.
Hemmung cholinerge Rezeptoren
Parkinson-Syndrom
Carbamazepin
(Oxcarbazepin)
Med. Gruppe: Antikonvulsivum
Blockade von spannungsabhängigen Natriumkanälen
Hemmung der Erregungsausbreitung
Epilepsien: fokale Anfälle, Grand Mal
nicht bei Absence!!
neuroleptische Schmerzen
affektive Störungen (Manie),
Schizophrenie
Schläfrigkeit, Gleichgewichtsstörungen, Ataxie
Verminderung der Leukozyten
gesteigerte ADH-Sekretion (Hyponatriämie, Wasserertention)
Bradykardie, Arrhythmie
Lyell-Syndrom
CYP3A4 Induktor!
-> stimuliert eigenen Abbau
-> Monitoring!
Ethosuximid
Med. Gruppe: Antikovulsivum
Blockade von spannungsabhängigen Calciumkanäle (T-Typ)
Bei Absence-Epilepsie im Kindesalter
Übelkeit, Erbrechen,
Schluckauf,
Müdigkeit,
Depression, Psychosen
superadditive Wirkung mit Valporat (Antikonvulsivum)
Lamotrigin
blockiert spannungsabhängige Natriumkanäle und spannungsabhängige Calciumkanäle
vermindert dadurch Ausbreitung von Aktionspotentialen
senkt Glutamatfreisetzung
Epilepsie und Myoklonien
fokale Anfälle
ggf. Absence, Petit mal
selten Nebenwirkungen mit
allergischen Reaktionen,
Doppelbilder, Schwindel, Kopfschmerz,
Agranuozytose?
Levetiracetam
Bindet an Synaptisches Vesikelprotein 2A (SV2A)
Hemmung der Vesikelausschüttung von Glutamat
Hemmung von Ca-Kanälen
Epilepsie - fokale Anfälle mit und ohne Generalisierung
Mittel 1. Wahl , da besser verträglich als Cabamazepin
Müdigkeit, Kopfschmerz, Tremor
Diarrhoe
Aggression, Depression, Angst
Valproat/Valproinsäure
(Convulex, Convulsofin)
Hemmung des Abbau von GABA
dadurch Verstärkung der inhibitorischen Transmission
Blockade spannungsabhängiger Na Kanäle
Inhibitor von CYP3A4
Epilepsie
generalisierte Anfälle
Absencen
Prophylaxe bei Kopfschmerz und Psychosen
Hepatotoxisch bei Kindern
vorrübergehender Haarausfall,
Schläfrigkeit,
Tremor, Parästhesien,
Thrombozytopenie, Leukopenie (reversibel)
Diazepam
allosterische Verstärkung des GABA(A)-Rezeptor,
verstärkte Inhibition durch GABA
GABA-A = ligandengesteuerter Cl-Ionenkanal
Benzos = n.kompetitiv = erhöhen die Potenz
akute Angst-, Spannungs- Erregungszustände,
Prämed für OPs,
Notfalltherapeutikum bei epileptischen Grand-mal-Anfällen
Status epilepticus
Abhängigkeit mit Entzungserscheinungen,
Reaktionsverminderung
Entacapon
Med. Gruppe: Catecholamin-O-Methyltransferase (COMT) Hemmer
Hemmung der peripheren COMT
Abbau der Dopaminvorstufe L-DOPA verhindert
nur als Kombinationspräparat mit L-DOPA gegeben
oder mit L-DOPA + Decarboxylasehemmer
Parkinsonpatienten
bei denen bei reiner L-DOPA Gabe motorische “Fluktuation” (Symptome treten immer wieder kurzzeitg und gehäuft gegen Dosisende auf “end-of-dose”) auftritt
Dyskinesien,
Verfärbung des Urin,
Übelkeit
Schwere Nebenwirkung: Rhabdomyolyse, Leberentzündung, Myokardinfarkt
Carbidopa
Med. Gruppe: Decarboxylase-Inhibitor
verhindert die Umwandlung von L-DOPA zu Dopamin in der Peripherie,
nicht Blut-Hirn-Schrankengängig
Somit kann weniger L-DOPA verabreicht werden weil normalerweise 95% von L-DOPA außerhalb des ZNS decarboxyliert wird
mehr L-DOPA im ZNS
weniger UAW
Parkinson
Ropinirol
Med. Gruppe: Dopamin-Rezeptor Agonist
Besitzt gleiche Bindungsstellen wie Dopamin und kann damit mit vergleichbarer Wirkung Dopaminrezeptoren auslösen,
kann aufgrund seiner restlichen Struktur ohne Probleme Blut-Hirn-Schranke überwinden
1.Wahl “nicht-ergoline”
Restless-Legs-Syndrom
"Schlaf-Attacken",
orthostatische Hypotonie, Ödeme
Übelkeit, Erbrechen
Impulskontrollstörung, Halluzination,
Dyskinesie
L-Dopa
Levodopa
Med. Gruppe: Dopamin-Vorstufe
L-Dopa ist die Vorstufe der Biosynthese von Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin.
Transmitter können nicht direkt gegeben werden, da sie hydrophil sind und die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren können
L-DOPA ist ZNS gängig
Bei Miesmuscheln bildet L-DOPA die Hauptkomponente des Klebstoffes, mit dem sich Miesmuscheln auf festen Oberflächen anheften.
Parkinson, (Akinese,Rigor)
Restless-Leg-Syndrom
End-of-dose Akinesie
on-off-Phänomen (off = schmerzhafte Dysonie am Morgen/Intervallende, on = gute schmerzfreie Beweglichkeit beim Peak/Plateau)
Freezing
Übelkeit, Schwindel, Kreislaufprobleme, Dyskinesien,
Bei Überdosierung Schlaflosigkeit Halluzinationen, Psychosen
intestinale & ZNS Absorption über AS-Transporter
1-2h Nahrungskarrenz
proteinarme Ernährung/Snacks
Rasagilin
(Azilect)
Med. Gruppe: MAO-B-Hemmer
gute Resorption,
Metabolisierung zu Desmethyldeprenyl, Amphetamin, Methylamphetamin
Wirkung als Tyramin
Hemmt Monoaminooxidase Typ B,
weniger Dopamin Metabolisierung
(und weniger Noradrenalin??? eigentlich nur bei A???)
hemmt VMAT Transporter
1.Wahl Parkinson
Kopfschmerzen, Schwindel,
Depression, Halluzinationen,
Cheeseeffekt?
Mirtazapin
Kurs: Psychopharmaka
Med. Gruppe: alpha2-Blocker
tetrazyklisches AD
blockiert vorallem alpha2-Rezeptoren in der Präsynapse (Autorezeptor) der adrenergen Fasern
Zusätzlich wirkt es am 5-HT2A Rezeptor
depressive Erkrankungen
starke Müdigkeit, Sedierung (H1),
Gewichtszunahme, Restless-Legs-Syndrom,
orthostatische Hypotonie (alpha1)
Aripiprazol
Med. Gruppe: atypische Neuroleptika (2. Gen)
funktionell selektiver Ligand am D2-Rezeptor.
Über den Gi alpha Signalweg wirkt er als Partialagonist und über den Gi betagamma Signalweg als robuster Antagonist.
bei niedrigen bis normalen Dopaminspiegeln = Partialagonismus überwiegt und in den nigrostriatalen Bahnen = Verhinderung extrapyramidal motorisches Syndrom
bei hohen Dopaminspiegeln in der mesolimbischen Bahn (Schizophrenie) = robuster Antagonismus und Verhinderung der Symptome
Unterschied zu anderen Atypika:
keine stärkere 5-HT2A Affinität!
positiv + negativ Symptomatik
erhöhte Sterblichkeit bei älteren Patienten mit Demenz (Sollte nicht verschrieben werden)
Selten EPMS und Psychose
Gewichtszunahme, Obstipation
Clozapin
Med. Gruppe: atypische Neuroleptika
Interagiert mit unterschiedlichen Transmittersystemen:
D2
5HT2A
Schitzophrenie
nicht 1. Wahl!!
30-60% der sonst Therapieresistenten
postitiv und negativ Syptome
keine Prolaktinerhöhung
Vorteil zu anderen Psychopharmaka ist die geringe Wahrscheinlichkeit für EPMS (extrapyramidalmotorische Symptome)
Adipositas, Diabetes, Vermehrter Speichelfluss, anticholinergene Nebenwirkungen,
Agranulozytose!
Olanzapin
Med. Gruppe: atypisches Neuroleptika
Gleich wie Clozapin
Geringeres Agranulozytose Risiko als bei Clozapin.
im Gegensatz zu Clozapin EPMS
seltener als bei Haloperidol.
Tranylcypromin
(Jatrosom)
Med. Gruppe: unselektiver MAO Inhibitor (irreversibel)
Hemmt irreversibel die Monoaminooxidase A und B wodurch der Abbau von Monoaminen gehemmt wird und sich dadurch die Transmitterkonzentration ansteigt
A metabolisiert Noradrenalin und Serotonine
B metabolisiert Dopamin und biogene Amine (Tyramin)
Baut aber auch Tryptamin, Adrenalin, Melatonin, Histamin ab
Therapieresistente Depression
andere schwerwiegende psychische Störungen bei denen sich andere Antidepressiva also unwirksam erwiesen haben
Cheese Effekt: Tyramin ist Monoamin in Gärprodukten, im Körper akumulieren und gefährliche Hypertonie auslösen (MAO nur mit Diät)
Wechselwirkugen mit anderen Psychopharmaka können Serotoninsyndrom oder Anticholinerges Syndrom auslösen
2 Wochen zwischen SSRI und MAO-Inhibitoren
(bzw TCA + MAO)
keine Kombinationsgabe
Serotoninsyndrom:
starke Serotoninkonzentration
Kognition: Verwirrteit, Angst, Delirium
VNS Hyperaktivität: Hyperthermie, Tachykardie, labiler RR, Schwitzen Diarrhoe
neuromuskuläre Hyperaktivität: Tremor, Rigor, Hyperreflexie
Moclobemid
Med. Gruppe: reversibler weitegehend selektiver MAO Inhibitor (70% MAO-A / 30% MAO-B)
Hemmt reversibel die Monoaminooxidase A und B wodurch der Abbau von Monoaminen gehemmt wird und sich dadurch die Transmitterkonzentration ansteigt
In DE nur zur Behandlung gegen soziale Phobie zugelassen. Andere Möglichkeiten bei gehemmter Depression ohne Suizidalität
Schlafstörungen, Schwindel, Übelkeit, Unrhuhe
Kann Suizidneigung fördern!
Cheese Effekt (Tyramin in Nahrung)
Serotonin Syndrom (MAO + SSRI; MAO + TCA)
2 Wochen Pause zwischen Umstellung
Venlafaxin
Med. Gruppe: selektiver Serotonin Noradrenalin Reuptake Inhibitor (sSNRI)
Hemmt vorallem den Serotonin Wiederaufnahme Transporter (5-HT2A)
hemmt auch Noradrenalin Wiederaufnahme Transporter (NET)
keine Affinität zu H1, M, alpha1
schneller Wirkungseintritt
First Line Medikament bei Depression
Antriebsteigerung
Förderung der Suizidalität vorallem bei unter 25 Jährigen)
Frauen > Männer
jung > alt
Serotonin-Syndrom bei Kombi mit MAO
Schlafstörungen, Unruhe
leichter RR Anstieg, Tachykardie
ausgeprägte Entzugssymptome
Citalopram
Escitalopram
Med. Gruppe: selektiver Serotonin Reuptake Inhibitor (sSRI)
Hemmt stark Serotonin Wiederaufnahme Transporter 5HTT
First Line bei Depression
vorallem bei Emotionaler Instabilität
Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Akathisie
Übelkeit, Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden,
Nervosität, Kopfschmerzen,
sexuelle Dysfunktion,
Serotonin-Syndrom
Niemals MAO Hemmer mit sSRI oder sSNRI!
Entzugserscheinungen besonders bei S-Citalopram
Fluoxetin
Hemmt hauptsächliche Serotonin Wiederaufnahme Transporter 5HT aber auch NET in hohen Dosen
First Line Depression,
Zwangsstörungen
Bulimie
Schlafstörungen, Schlaflosigkeit,
Amitriptylin
Med. Gruppe: Trizyklisches Antidepressivum
Hemmt unterschiedliche Rezeptoren = "Dirty Drug"
nicht selektiver (MAO) Monoamin-Reuptake Inhiitor
H1 RezeptorBlocker im ZNS
Muskarinerger Razeptorblocker (M)
alpha 1 Rezeptor Blocker
Na Kanal Blocker
Depression, Angststörungen, Migräneprophylaxe
Mit MAO-Hemmern kann Serotoninsyndrom auftreten,
bei Hohen Dosen Herzrhytmusstörungen (Na-Kanal),
Sedierung (H1)
orthostahtische Hypotonie (alpha1)
Antocholinerge Symptome (M)
Kopfschmerzen, Tremor,
Haloperidol
Med. Gruppe: typisches Neuroleptikum (Butyrophenon)
Blockade von mehreren Rezeptoren (muskarine und adrenerge) aber vorallem hochpotent Dopamin D2 Rezeptor
Akut: positiv Symptomatik
Mittel 2. Wahl nach Atypikum
Rezidivprophylaxe
Nach Erstmanifestation = 1 Jahr
2 Schübe = 2-5Jahre
3 Schübe = lebenslang
Spätdyskinesien, Müdigkeit,
Bewegungsunruhe, Sitzunruhe,
Extrapyramidales Syndrom,
Hyptotonie, Orthostatische Dysregulation
CYP3A4 und CYP2D6 verstoffwechselung und
CYP2D6 Inhibitor = Interaktionpotential!!
Paracetamol
Kurs: Schmerz
Med. Gruppe: basisches nichtopioid Analgetikum (WHO-1)
Nicht komplett geklärt
Inhibition der COX2 im ZNS reversibel
KEINE COX1 und COX3 Inhibition
KEINE Anreicherung im entzündeten Gewebe
analgetisch
antipyretisch
NICHT antiphlogistisch
Prodrug
Metabolisierung über CYP2E1 zu NAPQI
toxische RA mit Proteinen und Nukleinsäuren
sonstiger Abbau über Glucoronidierung, GSH-Konjugation und Sulfatierung
Fieber, leichte bis mittelstarke Schmerzen
Behandlung bei Kindern
Leber-toxisch bei Überdosierung
KI = Alkohol - verbaucht GSH
Keine Effekte bei Blutgerinnung und Magen Darm Trakt
Celecoxib
Med. Gruppe: selektiver COX2-Hemmer (WHO-1=
Hemmt Cyclooxidase 2 und Lipooxygenase
COX-2 = Synthese von Entzündungsmediatoren in Peripherie und ZNS
COX-1 = Prostaglandine und Throbmoxan (Thrombozyten)
antiphlogistisch
nicht antipyretisch
nicht Thrombozytenaggregationshemmend
degenerative Gelenkerkrankungen,
Morbus Bechterew
chronische Polyarthritis
Infektion obere Atemwege,
Schlaflosigkeit, Schwindel
Wundheilungsblockade, verzögerte Ulcusheilung
Durch Archidonsäureanstieg wird vermehrt Thromboxan A2 (COX1) gebildet = Thrombozytenaggregation = Inzidenz von kardiovaskulären Ereignissen erhöht (Studienlage noch nicht geklärt bei Celecoxib, jedoch bei anderen COX2 Hemmern klar)
gleichzeitige Gabe von ASS und Coxiben verlangsamt Wundheilung
Herzinsuffizienz, KHK
Zusatz: VIOXX Marktrücknahme in Phase 4, da kardiovaskuläre Risiken zu hoch waren, (GIT Beschwerden wurden allerdinng weniger)
Metamizol (Dipyrol)
(Novalgin, Novaminsulfon)
Med. Gruppe: nicht opioid Analgetikum (WHO-1)
unklarer Mechanismus,
basisch
teilweise reversible COX Hemmer, Blockade von TRPA-Ionenkanälen in Nozizeptoren
spasmolytisch
nicht antiphlogistisch
akute Schmerzen nach Trauma oder OP,
schmerzhafte Koliken,
Tumorschmerzen,
akute oder chronische Schmerzen,
hohes Fieber wenn andere Maßnahmen nicht ansprechen
Hautveränderungen (teilweise Lebensbedrohlich),
Psychische Symptome,
Agranulozytose, Anaphylaktische Reaktionen, Thrombozytenaggregationshemmung
Diclofenac
Med. Gruppe: non-steroidal anti-inflammatory drug (NSAID) nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR)
(WHO stufe 1)
Saures Analgetika
= Anreicherung in Entzündungsgewebe (Ionenfalle)
unselektiver COX Hemmer
= Hemmung der Prostaglandinsynthese
kaum Thrombozytenaggregationshemmung
hoher first pass Effekt
Antiphlogistikum
Schmerzen oder Entzündungen in Verbindung mit Verletzung oder Erkrankungen des Bewegunsapparates,
Gichtanfälle, chronische Entzündungen der Gelenke
Analgetikaniere, RR-Steigerung, Ulcera,
Schwindel, Müdigkeit,
i.v. allergische Reaktionen/anaphylaktischer Schock
allerg. Leberstörung und Knochenmarksdepression
von den Antiphlogistika = günstiges Nutzen/Risiko-Verhältnis
Ibuprofen
Med. Gruppe: non-steriodal anti-inflammatory drug (NSAID) / nicht steriodales Antirheumatikum (NSAR)
(WHO -1)
nicht selektiver Cyclooxygenasenhemmer (reversibel) - kompetitive Inhibition von COX1 und COX2
Thrombozytenaggregationshemmung
HWZ= 2h
profene =Arylpropionsäurederivate
Anreicherung der sauren Analgetika im infizierten Gewebe
Schmerz, Entzündung, Gicht, Fiebersenkung, Offener Ductus ateriosus botalli, Entzündung (höhere Dosis)
Magen-Darm-Blutungen/gastrointestinale Beschwerden, Übelkeit, Durchfall.
Blutgerinnungsstörungen (nur bei höherer Dosis)
In Kombination mit Alkohol unvorhersehbare Nebenwirkungen
Vorsicht bei Kombination mit ASS
Ibu reversibel hemmt und die Thromozytenaggregationshemmende Wirkung von ASS abmindern kann
2h Pause zwischen den Einnahmen
Codein
Med. Gruppe: Opioid (WHO-2)
Codein = Methylmorphin
Prodrug wird nach Demethylierung durch CYP2D6 zu wirksamen Morphin
Morphin wirkt agonistisch an Opiodrezeptoren (vorallem μ-Rezeptoren) in somatosensiblen Neuronen und glatter Muskulatur
präsynaptisch
µ: Gi hemmt Adenylatcyklase - weniger cAMP - weniger PKA-Aktivität - weniger Ca-Einstrom - Ca-Vesikel nicht zu Postsynapse = Inaktivität von NMDA = Hyperpolarisation
postsynaptisch
µ: gi aktiviert K-Kanal = Hyperpolarisation
0,1fache Potenz von Morphin
Codein selbst hat auch geringe Affinität an Rezeptoren
genetischer Polymorphismus
Poormetabolizer 5-10%
keine Analgesie/Antitussive Wirkung
Ultra rapid metabolizer
erhöhte Morphinbildung
Nebenwirkungen
Antitussivum,
Analgetikum (cave: genetischer Polymorphismus!)
Müdigkeit, Erbrechen,
Verstopfung
Fentanyl
Med. Gruppe: Opioide (WHO 3)
Bindet mit hoher Affinität an µ - Opioidrezeptoren
100fach potenter als Morphin
starker Schmerz (Überwiegend als Pflaser wegen Lipophilie),
Durchbruchschmerz bei Tumorerkrankungen
Einleitung Narkose (vorallem Notfallmedizin)
Somnolenz,
Atemdepression bis hin zu Atemstillstand,
Miosis
Hat hohe Wechselwirkung mit Alkohol und MAO Hemmern
Morphin
Med. Gruppe: Opioid (WHO 3)
wirkt am µ-Opioidrezeptoren als Agonist
Potenz von 1
erregende Effekte:
analgetisch (Vaguszentrum, Area Postrema, Okulomotoriuszentrum)
antidiarrhoisch
Miktionsbeschwerden
dämpfend
antitussiv
Brechzentrum
Indikation: Schmerzmittel, Einleitung von Narkosen
Atemdepression,
Verstopfung,
Miosis,
Blutdrucksenkung,
Sucht
Sufentanil
Stärkstes in DE zugelassenes Opioid!
Hat aber höhere Affinität zu my1 Rezeptor weshalb analgetische Wirkung stärker ist als Atemdepression somit auch eine höhere therapeutische Breite als Fentanyl hat
700-1000fach potenter als Morphin
Schmerzmedikament bei Intensivpatienten,
OP Anästhesie
wegen hoher Potenz sollte Medikation in Überwachung stattfinden
Verstopfung, Atemdepression, Miosis, usw.
Ethanol
Kurs: Toxikologie
Med. Gruppe:Alkohole
unterschiedliche Mechanismen im Körper unter anderem Bindung an GABA Rezeptoren
(Entspannende und psychotrope Wirkung)
Hemmung der ADH-Bildung (Diuretische Wirkung)
Denaturiert Proteine
Antidot bei Methanolintoxikation, Perkuntane Ethanol-Injektionstherapie bei heißen Schilddrüsenknoten, soziale Phobie (Off Label), Desinfektionsmittel
Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Atemdepression bis Atemstillstand
Hohe Wechselwirkung mit anderen Medikamenten
Wird bei regelmäßigem Konsum zusätzlich von mikrosomale Ethanol oxidierende System (MEOS) abgebaut wobei reaktive Sauerstoffspezies entstehen die Körper und vorallem die Leber schädigen
Methanolintoxikatoin wird mit Ethanol antagonisiert
Methanol
Med. Gruppe: Akohole
unterschiedliche Mechanismen im Körper
Methanol wenig toxisch aber die Umwandlung durch die Alkoholdehydrogenase (geringere Affninität als zu Ethanol) in Formaldehyd und dann in Ameisensäure ist toxisch (Ameisensäure verbleibt auch lange im Körper)
Indikation: X
Die Vergiftungssymptome einer Methanolintoxikation verlaufen in drei Phasen.
Direkt nach Aufnahme von Methanol zeigt sich wie beim Ethanol ein narkotisches Stadium, die berauschende Wirkung ist jedoch geringer als bei Ethanol.
Nach der Latenzphase treten Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und eine beschleunigte Atmung auf in Zusammenhang mit der sich ausbildenden metabolischen Azidose.
Charakteristisch für die dritte Phase, die Azidose, ist die Schädigung von Nerven, insbesondere des Sehnervs (Nervus opticus). Sehstörungen, die wieder zurückgehen können, entstehen zunächst durch Ödeme an der Netzhaut. Die Degeneration des Sehnervs - in diesem Fall eine toxischen Optikusneuropathie - führt anschließend zur Erblindung.
Dieser Schaden ist irreversibel. Der Tod kann als Folge einer Atemlähmung eintreten.
Cyclophosphamid
Kurs: Tumortherapeutika
Med. Gruppe: Alkylanz (Stickstoff-Senfgas-Verbindung)
Alkyliert Basen eines DNA-Strang miteinander
(Bevorzugt N7 des Guanin) so, dass es bei schnell teilenden Zellen es vermehrt zu unphysiologischen Doppelstrang und Einzelstrangbrüchen kommt.
Durch Brüche wird zusätzlich die CD8 Zellzahl erhöht
Ist ein Pro-Drug:
CYP2B6
wird spontan zu Acrolein + Phosphoramid Mustartd
aktiv und toxisch
Kombinationsmedikation nur mit MESNA
wird durch ALDH u Carboxyphosphamid
inaktiv
Zytostatikum bei Krebserkrankungen
Dosislimitierende Knochenmarkdepression,
Übelkeit, Haarausfall, Infertilität
Acrolein ist Urotoxisch
5-Fluorouracil (5-FU)
Med. Gruppe: Antimetabolit
Hemmt die Thymidylatsynthase
Wird häufig als Prodrug in Form von 5-Fluorcytosin (Capecitabin) verabreicht und dann durch die Thymidinphosphorylase (hohes Vorkommen in Tumoren) zu 5-Fluoruracil aktiviert
Nur ein Teil wirkt auf die Thymidylatsynthetase:
hemmt DNA und RNA
Zytostatikum bei Chemotherapie, vorallem bei kolorektalem Karzinom
Übelkeit, Erbrechen, Schleimhautentzündungen
CAVE: Bei Dihydropyrimidin-Dehydrogenase-Mangel (angeboren) wird 5-Fluoruracil nicht abbgebaut und es folgt schwere Intoxikation
Hand-Fuß-Syndrom (schmerzhafte Rötung & Schwellung - evtl mit Parästhesien)
Anastrozol
Med. Gruppe: Aromatasehemmer (nicht steroidal)
[steroidal=…stan; nicht-steroidal=…zol]
Aromatase wandelt Testeosteron oder Androsteron in Oestrogene um.
Anastrozol hemmt Enzym (senkt Östrogen+Androsteron)
außerdem CYP2C19 beachten
postmenopausle Frauen mit Brustkrebs
prämenopausale Gabe nur in Kombination mit GnRH-Superagonist oder Ovariektomie
Hitzewallung, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Osteoporose
Buserelin
Med. Gruppe: Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) Superagonist
[Agonist=...relin; Antagonist=…relix]
Buserelin ist GnRH Analogon.
unterschiedliche Wirkungen durch dauerhafte Gabe und pulsatile Gabe
Dauerstimulation
desensibilisiert Adenohypophyse was zu einer verminderten Freisetzung von FSH und LH führt.
Pulsatile Gabe
erhöht die Freisetztung von FSH und LH
Endometriose
Metastasierte Prostatakarzinome, (Testosteronsenkung)
Cave: Flare-Phänomen
Östrogenrezeptor-positiver Brustkrebs
bei prämenopausalen Frauen!, chemische Kastration
= Dauerhafte Gabe
Ovarzysten
künstliche Befruchtung
hypothalamische Fertilisationsstörung
= pulsative Gabe
Trastuzumab
(Herceptin)
Med. Gruppe: Monokonaler Antikörper
Monoklonaler IgG-Antikörper gegen HER2/neu (Humaner Epidermaler Wachstumsfaktor Rezeptor)
an Zelloberfläche von Krebszellen
(extrazellulläre Domäne, bindet an Juxtamembranteil)
(häufig überexpremiert) = Wachstumshemmung
verhindert Aktivierung der Tyrosinkinase
maligne Tumoren mit HER2/neu Überexpression
häufig Brust und Magenkrebs
dilatierte Kardiomyopathie,
Knochenmarkssupression,
Haarausfall,
Cisplatin
Med. Gruppe: Platin-Derivat
Querverknüpfung der DNA-Stränge (Akylant) über N7 des Guanin und Adenin
Intrastrang-Quervernetzung und Interstrangquerverntzung
inhibiert Replikation/Transkription
keine DNA-Reparatur möglich
bei schnellteilenden Zellen = Apoptose
Indikation: Hoden-, Ovarial-, Bronchial-, Harnblasen-, Zervixkarzinome
Nebenwirkungen: Erbrechen und Durchfall (gut mit Setronen beherrschbar), Nephrotoxisch (Dosislimitierend), Hörschäden, Myelosupression
Tamoxifen
Med. Gruppe: selektiver Estrogenrezeptormodulator (SERM)
Hemmt allosterisch-kompetitiv Estrogenrezeptoren
Tamoxifen ist ein Pro-Drug und wird von der CYP2D6 in aktives Endoxifen umgewandelt
(CAVE: Drug-Drug Interaktion und Polymorphismus)
Bei ER+ Tumoren,
vorallem bei Mammakarzinomen (60%)
Fertilitätsstörungen, Osteoporose
Hitzewallungen,
Zyklusstörungen,
Endometriumveränderungen,
Ausfluss,
Ophtalmologische Nebenwirkungen (Kontrollen empfohlen)
Docetaxel
Med. Gruppe: Taxane
Taxane binden an Mikrotubuli-Apparat
stimulieren die GTP-Bindung
Stabilisierung des GDP-gebundenen ß-Tubulin
Verhinderung der Loslösung wodurch die Mitose der Zellen eingefroren wird
kein Abbau mehr möglich
Mammakarzinom
Ovarialkarzinom
nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom,
Prostatakarzinom,
Magenkarzinom,
Kopfhalstumoren
Neuropathien,
Blutbildungsstörung
Doxorubicin
Med. Gruppe: Topoisomerase-Inhibitor, Anthrazyklin
Bindet an Topoisomerase II was zu unkontrollierten Doppelstrangbrüchen führt
Behandlung von Tumoren
Knochemarksdepression,
Nephrotoxizität,
Kardiotoxizität (dilatative Kardiomyopathie), Ulcerationen
Vinblastin
Kurs: Tumortherapie
Med.Gruppe: Vinca-Alkaloide
bindetß-Untereinheit des Tubulin-Dimers (+Ende)
verhindert Polymerisation der Mikrotubuli
Mitosestopp
Non-Hodgkin-Lymphom
Mb. Hodgkin
Mamma-CA
Hoden-CA
6-Mercaptopurin
(6-MP; Azathioprin als Prodrug)
Kurs: Tumrotherapeutika und Immunsupressiva
Hemmt die Synthese von Purinen.
Wird anstelle von Guanin oder Adenin in DNA eingebaut.
Abbau kann durch Allopurinol (Xantinoxidasehemmer) verlangsamt werden und dadurch niedrigere Dosen verwendet werden
Immunsupressiva
Mb. Crohn
Bei 10% der Menschheit gibt es Thiopurinmethyltransferase Polymorphismus der Abbau von 6-MP verlangsamt und zu Intoxikationen führt
Klassiche Zytostatikanebenwirkung:
Knochenmarkssupression, Haarausfall, Übelkeit
Rituximab
Kurs: Tumortherapeutika und Immunsupressiva
Med. Gruppe: Monoklonaler Anitkörper
[ximab…chimär aus Maus/human]
chimärer monoklonaler Antikörper gegen CD20
wird bei B-Zellprliferation exprimiert
nichtglykosyliertes Phosphoprotein mit 4 transmembranären Segmenten
evtl. wichtig für Ca-Transport, B-Zell-Aktivierung/Proliferation
nicht auf B-Zellvorläufern und Plasmazellen
Lymphome
Diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom (DLBCL) first-line-Behandlung
Follikuläres Lymphom
chronische lymphatische Leukämie (CLL)
Rheumatoide Arthritis
HAMA Risiko höher als bei rein humanen AK
dafür säurestabiler und besser AG-bindend
Fieber, Schüttelfrost, Atembeschwerden,
Hautausschläge = (Cytokine release Syndrom) vorallem bei Patienten mit viel Tumormasse
Adrenalin
(Epinephrin)
Kurs: vegetatives NS
Med.Gruppe: Katecholamin
Adrenorezeptor-Agonist
stimuliert alpha und beta Rezeptoren
a1,2 - Vasokonstriktion (glatte MZ)
a2 - Sedierung, Hypotonie (Hemmung der Noradrenalinfreisetzung)
ß1 - Stimulation des Herzens (positv inotrop, bathmotrop, chronotrop)
ß2 - Erschlaffung der gl. MZ (Bronchien, Uterus)
ß3 - Blasenerschlaffung
Epinephrin Metabolisierung in Leber durch COMT und MAO
(Catechol-O-Methyl-Transferase, Monoaminoxidase)
Großteil: Ausscheidung in Urin
HWZ 2-3min
Notfallemdizin (Schock-Therapie)
Noradrenalin
Med. Gruppe: Katecholamine
Adrenorezeptor-Agonist (weniger als Adrenalin)
besonders an alpha-Rezeptoren
weniger an beta-Rezeptoren
Kontraktion der Widerstandsgefäße und Kapazitätsgefäße
Dilatation der Koronararterien
RR steigernd
pos. chronotrop, dromotrop, inotrop, bathmotrop, lusitrop
Formoterol
Kurs: Vegetatives Nervensytem
Med. Gruppe:
LABA (Long-acting-Beta2-Agonist)
ß2 Sympathomimetika
Inhalation als Aerosol und bindet an ß2 Rezeptoren in der Bronchialmuskulatur
Muskelrelaxation = Bronchuserweiterung
(Nur 10% wird über Schleimhaut aufgenommen 90% landet im Magen-Darm-Trakt)
schneller Wirkeintritt, lange Wirkdauer
Dauer und Bedarf = Controller und Reliver
COPD, Asthma bronchiale
Tremor, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Tachykardie
Atropin
Bellafit (CH), Dysurgal (D), Generika (D, A, CH)
Kurs: vegetatives Nervensystem
Muskarinrezeptorantagonist
Parasympatholytikum
Bindet an muskarine Rezeptoren (M1,M2,M3) und hemmt die Wirkung von Acetylcholin an Rezeptor,
dies führt je nach Organ zur:
Beschleunigung der Herzfrequenz
Beschleunigung der Erregungsweiterleitung am Herz
Weitstellung der Bronchien (Bronchodilatation)
Weitstellung der Pupillen
stark verminderte Schweißbildung
verminderte Speichelbildung
Hemmung der Magen-Darm-Tätigkeit
Erschlaffung der glatten Muskulatur (Spasmolyse)
verminderte Sehfähigkeit, insbesondere in der Nähe (Hemmung der Akkommodation)
starke Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
Bradykardie, Augenheilkunde, Prämedikation
Siehe Wirkungsspektrum
Butylscopolamin
(Buscopan (D, A, CH), Buscapina (A), Buscofen (I), Spasman (D))
Hemmt Motilität in glatter Muskulatur durch Hemmung der muskarinen Rezeptoren
Krampflösung oder
beendet störende Peristaltik bei Magenspiegelung
Magenkrämpfe, Magenspiegelung,
Linderung der Rasselatmung in der Paliativmedizin,
Kinetose-Prophylaxe
Obstipation, Sehstörungen, verminderte Schweiß- und Speichelbildung, Herzrasen, Akkomodationstörung
Tiotropium
Srivasso (D), Braltus (D), Spiriva (D)
Muskarinrezeptorantagonisten
Wird als Aerosol inhaliert und blockiert muskarine Rezeptoren
Hemmung Bronchialmuskel-Kontraktion
Geringere Blut-Hirn-Schrankengängikeit
lange HWZ
= sind Vorteil gegenüber anderen Präparaten
COPD, Asthma bronchiale wenn bei bisheriger Therapie trotzdem Exazerbationen auftreten
Salbutamol
SABA (short acting beta agonist)
Wird als Aerosol gegeben
stimuliert die ß2-Rezeptoren der glatten Muskulatur
Relaxation -> Bronchuserweiterung
schneller Wirkeintritt
kurze Wirkdauer
Bedarfsmedikation, Akut “Reliver”
Asthma bronchiale, chronische Bronchitis
Tremor, Schwindel, Palpitationen, Übelkeit, Schwitzen, Kopfschmerzen
Ritonavir
(Monopräperat Norvir / Kombipräperat mit Lopinavir = Kaletra)
Kurs: Virostatika / Antimykotika
Booster (CYP3A4 Hemmer)
schwacher Proteasinhibitor (Gen 2)
Hemmt die CYP3A4 welche die in Kombination gegebenen viralen Proteaseinhibitoren umwandeln würde um damit die Wirkung der Proteaseinhibitoren zu erhöhen
hochaktiven antiretroviralen Therapie (HAART = highly active antiretroviral therapy) wird es mit anderen Wirkstoffen (nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI) und nichtnukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI)) kombiniert, um deren Wirkstärke zu erhöhen
Infolge der Hemmung des Leberstoffwechsels kommt es zu zahlreichen Interaktionen
Übelkeit und Diarrhöe sind häufig
Oseltamivir
(Tamiflu®)
Med. Gruppe: Neuraminidase Inhibitor
Prodrug (Ester)
Bei Virusvermehrung in der Wirtszelle ist Influenzavirus am Ende über Hämagglutinin an Zelloberfläche gebunden
Die Neuraminidase (NANA) spaltet normalerweise diese Bindung so dass Virus andere Zellen befallen kann.
Hemmung verhindert also die Ausbreitung des Virus
NUR zur Prophylaxe und Therapie und Influenza A und B innerhalb 48h
muss über 5 Tage genommen werden 2x75mg/d
Neuropsychatrische Störung, Suizidgefahr durch Oseltamivir
Ledipasvir
Kurs: Virostatikum
Med. Gruppe: NS5A-Inhibitor
blockiert das virale Nichtstrukturprotein NS5A
Hemmund der viralen RNA-Replikation
DAA: direct acting antivirals therapy gegen Hepatitis C
CYP3A4 und P-Gp Substrat
Indikaiton:
Hepatitis C
Kombinationspräparat mit Sofosbuvir
Abacavir
Med. Gruppe: Nukleosidanalogon
Nukleosidanalogon (Purin) und damit ein nukleosidischer reverse-Transkriptase-Inhibitor (NRTI)
Zur Behandlung von HIV-1
HLA-B 5701 Typisierung notwendig
Überempfindlichkeitsreaktion mit Fieber und Exanthem, Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden
Sofosbuvir
Kurs: Virostatika
Med.Gruppe: Polymeraseinhibitor
Nukleotidanalogon (Uridin-Analogon Triphosphat UAT)
pangenotypische virale NS5B-Polymerase Hemmung
Replikationshemmer
Darunavir
(Prezista, Rezolsta (Kombinationspräparat mit Cobicistat))
Med. Gruppe: Proteaseinhibitor (3.Gen)
reversible Inhibition an HIV-Aspartyl-Protease
verhindert dadurch die Spaltung des Polyprotein Gag-Pol (Gag: Gene eines Retrovirus; Pol: Protein für reverse Transkriptase)
unterbricht den Replikationszyklus
Wird durch CYP3A4 abgebaut
Kombinationstherapie mit Cobicistat (CYP3A Inhibitor)
verbessserte Bioverfügbarkeit, geringere Resistenzen
(nur Gen 4 noch besser, da dort keine Peptidstruktur, dafür hepatotoxisch)
HIV-Therapie
Störung des Verdauungstraktes und Lipidstoffwechsel, Hautausschläge, Durchfall, Kopfschmerzen
Aciclovir
Med. Gruppe: Antimetabolit (chemische Verbindungen, die natürlichen Metaboliten in ihrer Strucktur ähneln)
Aufnahme im Darm über PEPT1 = proton coupled oligopeptide Transporter 1
Guanosinanalogon wird aber von Thymidinkinase des Virus (3000fach höhere Affinität als Humane Kinase) in aktive Form gebracht weshalb es nur in viral infizierten Zellen wirkt.
In der aktiven Form wird es dann von DNA-Polymerase eingebaut was dann zu Strangbrüchen führt
schlechte Bioverfügbarkeit
häufig als Prodrug Valacyclovir
hierbei ist es an Valin gebunden um in Darm besser aufgenommen zu werden und wird beim First-Pass in der Leber schnell von Valin abgespalten
Herpes-simplex-Viren
Varizella-Zoster-Virus
kaum Nebenwirkungen
nur in extrem hohen (toxischen) Dosen.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren