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Nur Abstract (83-85)

FQ
von Fehr Q.

Übersicht Geriatrie : Abstract ?


(Medizin des Alterns)

Geriatrie wurde lange als das „Heilen von somatischen und psychiatrischen Erkrankungen des alten Menschen“ angesehen.


Jedoch greift diese Übersetzung zu kurz, da sich die Erkrankungen von alten Patienten nicht per se von denen der Jüngeren unterscheiden, sondern sich insbesondere durch die physiologischen Funktionseinschränkungen im Alter sowie durch eine Multimorbidität auszeichnen.


Das Fachgebiet der Geriatrie ist eine fächerübergreifende Disziplin, die große Überschneidungen zu Innerer Medizin, Orthopädie, Neurologie und Psychiatrie aufweist, darüber hinaus aber auch besonderen Wert auf die Beachtung psychosozialer und sozialmedizinischer Aspekte legt.


Neben den diagnostischen und therapeutischen Gesichtspunkten stehen insbesondere die Prävention von Erkrankungen und eine geeignete Rehabilitation im Mittelpunkt einer geriatrischen Behandlung, die den Patienten bestmöglich in Erhaltung seiner Autonomie unterstützt.


N:

  • Alter allein ist kein Kriterium für die Definition eines geriatrischen Patienten!

  • Altsein ist per se keine Krankheit, es macht jedoch für Krankheiten empfänglicher!

  • Das gleichzeitige Bestehen von mehreren somatischen und psychischen Erkrankungen sowie eine herabgesetzte physiologische Funktionsfähigkeit im Alter machen eine Priorisierung der medizinischen Maßnahmen notwendig!

  • Entscheidungen über diagnostische und therapeutische Maßnahmen im höheren Lebensalter sollen an ein Funktionsassessment und nicht an das kalendarische Alter gekoppelt werden. (DGIM - Klug entscheiden in der Geriatrie)

  • Stürze und Sturzrisiko im höheren Lebensalter sollen diagnostisch und interventionell Beachtung finden. (DGIM - Klug entscheiden in der Geriatrie)

  • Mangelernährung beim geriatrischen Patienten soll diagnostisch und interventionell Beachtung finden. (DGIM - Klug entscheiden in der Geriatrie)

  • Ältere Patienten sollen während ihres Krankenhausaufenthaltes früh mobilisiert werden. (DGIM - Klug entscheiden in der Inneren Medizin)

  • Für die Population mit dem höchsten Medikamentenverbrauch (80- bis 85-Jährige) gibt es die geringste Evidenz hinsichtlich der pharmakologischen Wirkungen und des Risiko-Nutzen-Verhältnisses!

  • Die Neuverordnung eines Medikamentes soll nicht ohne Überprüfung der bestehenden Medikation erfolgen. (DGIM - Klug entscheiden in der Geriatrie)

  • Start low – go slow (Beginn mit der niedrigsten Dosis und langsame Dosissteigerung je nach Verträglichkeit)!

  • Je älter der Patient, desto größer ist die Zahl der unerwünschten Arzneimittelwirkungen!

  • Je mehr Medikamente gleichzeitig verabreicht werden, desto häufiger treten unerwünschte Arzneimittelwirkungen auf!


Palliativmedizinische Aspekte : Abstract ?


Palliativmedizin umschreibt die Behandlung und Versorgung von Menschen, die aufgrund einer unheilbaren und zum Tode führenden Krankheit in der letzten Phase ihres Lebens begleitet werden.


Bedeutende Aspekte der palliativen Versorgung sind die Symptomlinderung (suffiziente Schmerztherapie, Behandlung von Übelkeit usw.), Hilfe zur Organisation pflegerischer und sozialer Leistungen sowie Beistand und seelische Unterstützung des Patienten und der An- bzw. Zugehörigen.


N:

  • Bei einer nicht heilbaren Krebserkrankung sollen die körperlichen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse sowie die Belastungen und Informationsbedürfnisse der Patienten und Angehörigen wiederholt und bei einer Änderung der klinischen Situation erfasst werden. (DGIM - Klug entscheiden in der Palliativmedizin)

  • Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung sollen das Angebot einer vorausschauenden Versorgungsplanung (Advance Care Planning) erhalten. Die Gesprächsbegleitung zur vorausschauenden Versorgungsplanung soll frühzeitig im Verlauf sowie wiederholt bei wesentlichen Veränderungen von Befinden und Prognose angeboten werden. (DGIM - Klug entscheiden in der Palliativmedizin)

  • Bei Diagnose einer inkurablen Grunderkrankung sollen Patienten Informationen über palliativmedizinische Behandlungskonzepte erhalten und (wenn erforderlich) entsprechende Unterstützung angeboten bekommen (DGIM - Klug entscheiden in der Palliativmedizin). Patienten mit malignen Erkrankungen in palliativer Therapiesituation sollen Zugang zu einer spezifischen palliativmedizinischen Versorgung haben, wenn diese benötigt wird. (DGIM - Klug entscheiden in der Hämatologie und medizinischen Onkologie)

  • Bei Patienten mit malignen Erkrankungen soll der Bedarf für eine psychoonkologische Mitbetreuung evaluiert und gegebenenfalls eine solche Mitbetreuung in die Wege geleitet werden. (DGIM - Klug entscheiden in der Hämatologie und medizinischen Onkologie)

  • Die orale Gabe ist die bevorzugte Applikationsform in der Palliativmedizin!

  • In der Sterbephase auftretende Angst soll regelmäßig evaluiert werden. Hierbei soll neben verbalen Äußerungen auf klinische Hinweise – wie Unruhe, Schwitzen, Mimik oder Abwehrreaktionen – geachtet werden. Bei Unruhe in der Sterbephase sollen die im Vordergrund stehenden auslösenden Ursachen bestimmt werden, z.B. Schmerz, Obstipation, Harnverhalt, Atemnot, Angst und/oder ein Delir. (DGIM - Klug entscheiden in der Palliativmedizin)

  • Alle medizinischen, pflegerischen und physiotherapeutischen Maßnahmen, die nicht dem Therapieziel bestmöglicher Lebensqualität dienen, sollen in der Sterbephase nicht eingeleitet oder, falls sie im Vorfeld eingeleitet wurden, beendet werden. (DGIM - Klug entscheiden in der Palliativmedizin)

  • Ärzte gehören primär nicht zum professionellen Behandlungsteam eines Hospizes. Hierzu zählen vielmehr Pflegefachpersonal, Sozialarbeiter, Physiotherapeuten, Psychologen, Seelsorger und ehrenamtliche Mitarbeiter. Meist behandeln die Hausärzte der Palliativpatienten oder örtlich angesiedelte Palliativmediziner die schwer Erkrankten!

  • Der aktuelle Wille eines einwilligungsfähigen Patienten hat immer Vorrang, auch wenn eine Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht vorliegt!

  • Bei Intensivpatienten sollen frühzeitig das Therapieziel, die medizinische Indikation sowie der Patientenwillen evaluiert werden. (DGIM - Klug entscheiden in der internistischen Intensivmedizin)

  • Die Patientenverfügung legt konkret fest, welche medizinischen Maßnahmen bei einem Patienten durchgeführt werden dürfen und welche nicht!

  • Die Vorsorgevollmacht bevollmächtigt einen nahestehenden Dritten, ohne richterliche Prüfung über die (medizinischen) Belange eines Patienten im Falle einer Nicht-Einwilligungsfähigkeit zu entscheiden!

  • Einen Menschen auf sein Verlangen hin aktiv zu töten, ist in Deutschland verboten (§ 216 StGB)!

  • Im Gegensatz zur passiven Sterbehilfe wird bei der aktiven Sterbehilfe gehandelt und nicht, wie bei der passiven Sterbehilfe, eine Handlung unterlassen!


Angewandte Statistik : Abstract ?


Die medizinische Statistik befasst sich mit der Darstellung und Interpretation von Daten, die im Allgemeinen durch wissenschaftliche Studien erhoben wurden.


Sie lässt sich in zwei große Bereiche einteilen:

die beschreibende und die schließende Statistik.


In der beschreibenden Statistik sollen die erhobenen Daten veranschaulicht und zusammengefasst werden. Dies wird durch Verwendung verschiedener Lage- und Streumaße sowie geeigneter Diagramme erreicht.


Dafür sind Kenntnisse über das Skalenniveau der betrachteten Variablen notwendig.


Die schließende Statistik stellt hingegen das Werkzeug bereit, um einen Schluss von den erhobenen Daten auf die Grundgesamtheit zu ermöglichen, bspw. mit sog. „p-Werten“ und „Konfidenzintervallen“.


Korrelations- und Regressionsanalysen werden eingesetzt, um einen möglichen Zusammenhang zwischen zwei Merkmalen zu untersuchen.


N:

  • Qualitative Merkmale bleiben qualitativ, auch wenn sie als Zahlen kodiert werden. Ein qualitatives Merkmal kann nicht in ein quantitatives umgewandelt werden!

  • Qualitative Merkmale werden am besten durch Angabe des Modalwertes sowie der absoluten und relativen Häufigkeiten beschrieben.

  • Median = 50%-Perzentil = 0,5-Quantil = 2. Quartil! 1. bzw. 3. Quartil = 25%- bzw. 75%-Perzentil = 0,25- bzw. 0,75-Quantil!

  • An Konfidenzintervallen kann man die Unsicherheit des Schätzwertes sehen: Je größer eine Stichprobe ist, desto kleiner wird das Konfidenzintervall und damit die Unsicherheit!

  • Im Allgemeinen gelten α-Fehler, also das ungerechtfertigte Annehmen einer Alternativhypothese, als schwerwiegender. Durch das Festlegen eines niedrigen Signifikanzniveaus versucht man, α-Fehler unwahrscheinlich zu machen.

  • Alpha ist der 1. Buchstabe → α-Fehler = Fehler 1. Art = ungerechtfertigtes Annehmen von H1

  • Nur weil ein Ergebnis statistisch signifikant ist, bedeutet es nicht gleichzeitig, dass es klinisch relevant ist! Die Relevanz lässt sich nicht statistisch testen, sondern muss von einem Sachkundigen eingeschätzt werden!

  • Ein nicht-signifikanter p-Wert bedeutet, dass man die Nullhypothese nicht ablehnen darf. Er beweist aber die Nullhypothese nicht, sondern kann auch durch eine zu kleine Fallzahl entstehen.

  • Korrelation ist ungleich Kausalität! Korrelationen können durch (möglicherweise unbekannte) Störvariablen („Confounder“) verursacht werden.

  • Ein Korrelationskoeffizient r ≈ 0 schließt nur eine lineare Korrelation aus. Es kann trotzdem ein nicht-linearer Zusammenhang bestehen!


Epidemiologie und Wahrscheinlichkeiten : Abstract ?


Wahrscheinlichkeiten helfen bei der Einschätzung, ob ein Ereignis (bspw. Krankheit, Regen, Klausur bestehen) eher auftreten wird oder nicht.


Sie werden in der medizinischen Forschung je nach Anwendung mit eigenen Fachtermini benannt:

„Risiko“, „Inzidenz“ (beide aus der Epidemiologie) und „Sensitivität“ (aus der Testtheorie) sind mathematisch alles Wahrscheinlichkeiten und werden prinzipiell gleich berechnet.


Daher benötigt man Grundkenntnisse über Wahrscheinlichkeitsrechnung.


Veranschaulichen kann man viele Berechnungen mit sog. „4-Felder-Tafeln“, die hier den Einstieg bilden.


N:

  • Die Number needed to treat ist im Allgemeinen die anschaulichste Möglichkeit, die Folgen einer Exposition darzustellen!

  • In Dezimalschreibweise sehen Odds Risiken ähnlich, sind aber nicht mit diesen gleichzusetzen: Eine Odds von 0,25 (= 1 zu 4) entspricht bspw. einem Risiko von 0,2!

  • Die Odds Ratio sollte nur in Fall-Kontroll-Studien genutzt werden. In Kohortenstudien und RCTs können relatives Risiko und NNT berechnet werden, die besser zu interpretieren sind!

  • Die Mortalität erlaubt die Einschätzung, wie relevant eine Erkrankung in einer Population ist, während die Letalität die Tödlichkeit einer Erkrankung zeigt!

  • Für die Entdeckung einer Erkrankung ist die Sensitivität entscheidend, für die Bestätigung des Vorliegens hingegen die Spezifität!

  • Die Güte eines Tests wird mittels Sensitivität („Empfindlichkeit“) und Spezifität („Treffsicherheit“) bewertet. Die Falsch-negativ- und Falsch-positiv-Raten ergeben sich direkt als jeweilige Gegenwahrscheinlichkeiten und werden daher üblicherweise nicht mit angegeben!

  • Eine Erhöhung der Sensitivität geht meistens mit einer Absenkung der Spezifität und umgekehrt einher!

  • Die prädiktiven Werte verändern sich je nach Prätestwahrscheinlichkeit, die im Allgemeinen geschätzt werden muss. Bei Screening-Untersuchungen ist sie identisch mit der Prävalenz (und damit unter Umständen sehr niedrig)!


Studientypen der medizinischen Forschung : Abstract ?


Wissenschaftliche Studien sind die wichtigste Entscheidungsgrundlage in der Medizin.


Man spricht von einer guten Evidenz, wenn es viele hochwertige Studien mit klaren Ergebnissen zu einer klinischen Fragestellung gibt.


Evidenzbasierte Medizin („EbM“) beschreibt ärztliches Handeln, bei dem die beste Therapie für einen einzelnen Patienten anhand der wissenschaftlichen Evidenz gesucht wird.


Um die Evidenzlage bewerten zu können, sind Kenntnisse über die verschiedenen Studientypen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen notwendig.


Daher werden hier Einteilungsmöglichkeiten und Besonderheiten der wichtigsten Studientypen, typische Probleme bei ihrer Durchführung sowie Bewertungskriterien in sog. Leitlinien vorgestellt und erklärt.


N:

  • Randomisierte kontrollierte Studien haben die höchste Aussagekraft, sind jedoch teuer und nur prospektiv möglich!

  • Wenn zu einem Thema eine aktuelle S3-Leitlinie vorliegt, ist sie meistens eine der besten Informationsquellen!

  • Leitlinien sind nicht bindend. In gut begründeten Fällen kann bzw. muss von ihnen abgewichen werden!

  • Von der Art der durchgeführten Studien kann der Evidenzgrad abgeleitet werden. Als grobe Rangfolge gilt dabei: Metaanalyse > RCT > Kohortenstudie > Fall-Kontroll-Studie > Expertenmeinung!

  • Bisher ist die Angabe von Evidenzklasse und Empfehlungsgrad uneinheitlich. „A“ kann sowohl für „Hohe Evidenz“ als auch für „Starke Empfehlung“ stehen, das verwendete System muss der Präambel der jeweiligen Leitlinie entnommen werden


Phytotherapeutika : Abstract ?


(Pflanzenheilkunde)

Phytotherapeutika sind aus Pflanzen zubereitete Arzneimittel, die keine synthetischen Substanzen enthalten.


Sie können als die ursprünglichsten Medikamente angesehen werden, da sie schon im Altertum Verwendung fanden.


Beispiele für erfolgreiche, synthetisch hergestellte Medikamente, die ihren Wirkstoff der Pflanzenwelt verdanken, sind Morphin (aus der Mohnpflanze) und Digoxin (aus dem Fingerhut).


Diese beiden Medikamente haben neben den erwünschten Wirkungen natürlich wie jedes Medikament auch unerwünschte Arzneimittelwirkungen, woraus sich ableiten lässt, dass die Behauptung "pflanzliche Medikamente seien nicht giftig und können nie schaden" nicht korrekt ist und sogar gefährlich sein kann.


So wurde das Anxiolytikum Kava-Kava-Wurzel in Deutschland wegen potenzieller Lebertoxizität vom Markt genommen.


Ein anderes Beispiel ist Johanniskraut, das bei Depressionen eingesetzt wird.


Es kann durch Enzyminduktion (induziert CYP 3A4) zu gefährlichen Konzentrationsänderungen anderer Medikamente wie Phenprocoumon und Kontrazeptiva führen, weswegen die Komedikation immer auf potenzielle Interaktionen geprüft werden muss.


Ein Problem der Phytotherapie ergibt sich aus der Tatsache, dass der Wirkstoffgehalt in Abhängigkeit von Wetter- und anderen Wachstumsbedingungen sehr unterschiedlich sein kann.


Weiterhin muss man, gemessen an dem Qualitätskriterium einer evidenzbasierten Medizin, anmerken, dass bei manchen beliebten Phytotherapeutika wie Ginkgo bisher kein therapeutischer Nutzen nachgewiesen werden konnte.


Einige Phytotherapeutika zeigten in Studien eine Verbesserung der Stimmungslage und eine Linderung der Beschwerden, so dass der zusätzliche Einsatz in der medikamentösen Behandlung empfohlen werden kann.



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Fehr Q.

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