Was versteht man unter dem Homo Oeconomicus?
Welche Eigenschaften kennzeichnen ihn?
ein Modell des menschlichen Entscheiders
Eigenschaften:
Rationalität
Feste Präferenzen
Pures Eigeninteresse
Vollständige Informationen
Wie untersccheidet sich pures Eigeninteresse von sozialen Präferenzen bzgl. der Nutzenfunktion?
Pures Eigeninteresse:
Nutzen hängt ausschließlich vom eigenen Payoff ab
Ui = Ui(π)
Soziale Präferenzen:
Nutzen hängt von dem eigenen Payoff sowie dem Payoff anderer ab
Ui = Ui(πi ,π_i)
Welche zwei Ansätze gibt es zur Modellierung von sozialen Präferenzen?
Outcome-basierte Modelle
Intentionsbasierte Modelle
Welche Gemeinsamkeiten haben die beiden Ansätze zur Modellierung sozialer Präferenzen?
Welche Unterschiede gibt es?
Gemeinsamkeiten:
Modelle modifizieren die Nutzenfunktion, d.h. es wird angenommen, dass vollständige Präferenzen nicht allein durch die eigene Auszahlung beschrieben werden können
alle Modelle bewahren die Annahme der vollkommenen Rationalität
Unterschiede:
Outcome-basierte Modelle können mit Hilfe von Standard-Nutzen und Spieltheorie analysiert werden
Intentionsbasierte Modelle benötigen meist komplexeren Ansatz
Was sind die drei Outcome-basierten Ansätze? Was muss hier gelten?
Fehr & Schmidt haben ein Outcome-basiertes Modell entwickelt.
Was sind die Kennzeichen des Modells?
Es wir die Differenz des eigenen Payoffs und dem des Mitspielers betrachtet
Vergleich des eigenen Einkommens mit dem Einkommen von jedem anderen
Jemand der ärmer ist, sollte mehr verdienen
Jemand der reicher ist, sollte mehr verdienen
Abgebildet ist die allgemeine Fehr & Schmidt Nutzenfunktion.
Wie können die Parameter alpha und beta benannt werden?
Welcher Spezialfall gilt bei purem Eigeninteresse?
Welcher Part in der Nutzenfunktion beschreibt Neid? Welcher Empathie?
alpha: Parameter für unvorteilhafte Ungleichheit (Neid)
beta: Parameter für vorteilhafte Ungleichheit (Mitgefühl)
Spezialfall: Pures Eigeninteresse
alpha = beta = 0
Was drücken die folgenden Annahmen des Fehr & Schmidt Modells aus?
Was ist die Referenzgruppe in dem Fehr & Schmidt Modell?
Was ist der Referenzpunkt in dem Fehr & Schmidt Modell?
Zu sehen ist eine Graphik zur Ungleichheitsaversion
Welcher Graph beschreibt
starke Ungleichheitsaversion
schwache Ungleichheitsaversion
keine Ungleichheitsaversion
Was ist die Grundannahme des Bolton und Ockenfels Modells?
Ein Individuum empfindet Ungleichheit, wenn das eigene Einkommen vom Durchschnitt abweicht
Intentionsbasierter Ansatz
Was versteht man unter reziproken Präferenzen?
Welche Handlungsmaxime gilt hier?
Was versteht man unter Reziprozität
Reziproke Präferenzen:
Bedingte soziale Präferenzen (mein eigenes Verhalten hängt von dem Verhalten der Personen ab, mit denen ich interagiere)
Handlungsmaxime:
“Wie du mir, so ich dir.”
Reziprozität:
Positive Reziprozität: Die Bereitschaft freundliche Aktionen zu belohnen
Negative Reziprozität: Die Bereitschaft unfreundliche Aktionen zu bestrafen
Wie zeigt sich negative und positive Reziprozität in der Nutzenfunktion beim intentionsbasierten Ansatz?
Was ist das größte Problem von Outcome-basierten Modellen?
Intentionen spielen eine Rolle
Was bewahren alle Intentions-basierten Modelle?
Reicht die Standardspieltheorie als Lösungskonzept aus? Wenn nein, was wird stattdessen gewählt und wovon hängt dieses Konzept ab?
Wie kann die Struktur von Reziprozitätsmodellen beschrieben werden?
Wovon hängt es ab, ob der Spieler eine positive oder negative Response wählt.
Wie wird Kindness/ Nettigkeit definiert?
Welche Kritik gibt es an Modellen zu sozialen Präferenzen?
Welche Anforderungen an Modelle resultieren daraus?
Kritik: Es kann alles erklärt werden, solange man nur die “richtigen” Präferenzen bzw. geeigneten Funktionen annimmt
Daher: ein Modell sollte auf alle ökonomischen Spiele anwendbar sein
ein Modell sollte konstante Parameter haben
Fazit zu sozialen Präferenzen
Spielen soziale Präferenzen eine Rolle?
Wie können soziale Präferenzen erfasst werden?
Hat jeder soziale Präfernzen in jeder Situation?
soziale Präferenzen wie Fairness und Reziprozität spielen eine Rolle
-> Können erfasst werden, indem man diese in die Nutzenfunktion integriert
-> nicht jeder hat soziale Präfernzen in jeder Situation -> Menschen sind heterogen
Wovon hängt die Entscheidung von Outcomes ab?
von ökonomischen Rahmenbedingungen/ strategischer Situation
Verteilung der verschiedenen Typen von Akteuren (z.B. egoistisch, fair etc.)
Wie wird Fairness evaluiert?
Was beeinflusst soziale Präferenzen?
Welchen Vorteil haben Reziprozitätsmodelle im Vergleich zu Outcome basierten Modellen? Welchen Nachteil?
Fairness wird individuell evaluiert
Intentionen und Outcomes spielen eine Rolle
Im Vergleich zu Outcome basierten Modellen liefern Reziprozitätsmodelle eine bessere Beschreibung des menschlichen Verhaltens, allerdings auf Kosten der Handhabbarkeit
Was sind die beiden entscheidenden Faktoren, die zu begrenzter Rationalität führen?
(Simon´s bounded rationality)
Entschiedungsträger haben nicht genügend Informationen
-> Zeit und Kosten beschränken Qualität und Quantität von Informationen
-> meist nur kleine Mengen an Informationen vorhanden
es gibt Grenzen der Intelligenz und Fähigkeit, die optimale Entschiedung zu berechnen
Was versteht man unter Verfügbarkeits Heuristiken/ Availability Heurisitiken?
Die Leichtigkeit, mit der einem bestimmte Vorfälle und Begebenheiten in den Sinn kommen, beeinflusst die Urteilsfindung
Ereignisse, die sehr häufig vorkommen, kommen einem eher leicht in den Sinn als weniger häufige Ereignisse
-> Heuristike führem oft zu akuratem Urteil
ABER: Heuristiken können auch irreführend sein, da die Verfügbarkeit von Informationen auch von anderen Faktoren abhängig sein kann
Was sind zwei Faktoren, die die Verfügbarkeit von Informationen beeinflussen?
Was ist hierunter zu verstehen?
Ease of recall:
Individuen beurteilen Ereignisse, an die sie sich leichter erinnern können als zahlreicher als Ereignisse, an die sie sich nicht so leicht erinnern können.
(Können sich z.B. leichter daran erinnern, weil sie lebhaft in Erinnerung geblieben sind oder weil sie gerade erst geschehen sind)
Retrievability:
Individuen haben verzerrte Einschätzungen von der Häufigkeit von Ereignisse aufgrund der Art und Weise, wie ihr Gedächtnis den Suchprozess strukturiert.
Prospekttheorie
Wovon geht die Prospekttheorie grundsätzlich aus?
Menschen interpretieren Wahrscheinlichkeiten nicht so, wie sie dargestellt werden
-> Die Wahrscheinlichkeit p ist verzerrt, kann durch Funktion π(p) beschrieben werden
Was sind die Implikationen der Prospekttheorie?
Menschen reagieren am sensibelsten in der Nähe der Extreme, d.h. von 1 (Sicherheit) und 0 (unmöglich)
-> sehr kleine Wahrscheinlichkeiten werden übergewichtet
-> sehr große Wahrscheinlichkeiten werden untergewichtet
Prospekttheorie - Die Wertfunktion
Wie bewerten Individuen Zustände?
Wie werden Entscheidungen getroffen?
Was sind Implikationen der Wertfunktion? (mit Graphik)
Individuen bewerten Zustände wie Wechsel in Bezug zu einem Referenzpunkt (meist aktueller Zustand)
Entscheidungen werden so getroffen, als ob wir eine Wertfunktion für Gewinne und Verluste haben
Implikationen:
Verluste wiegen schwerer als äquivalente Gewinne
Wir sind risikoaverser bei Gewinnen
Wir sind risikoliebend bei Verlusten
Abnehmende Sensitivität (abnehmender Grenznutzen)
Was ist unter dem Besitztumseffekt bzw. Endowment Effekt zu verstehen?
Menschen verlangen meist mehr dafür ein Objekt aufzugeben als es zu erlangen
-> Konsequenz aus Verlustaversion
-> Im Gegensatz zu der Annahme von Coase, dass der anfängliche Eigentümer irrelevant ist
-> resultiert im Status Quo Bias
Was versteht man unter Anchoring?
Menschen entwickeln Schätzungen, indem sie bei einem Anfangsanker starten, egal welche Information gegeben wird, und passen dann ausgehend vom Anker aus an, um die Antwort zu finden.
Die Existenz des Ankers veranlasst Menschen Informationen zu suchen, die konsistent sind mit dem Anker.
Was versteht man unter Mental Accounting?
Menschen haben verschiedene Mental Accounts, die sie nutzen, um zu organisieren, bewerten und finanzielle Aktivitäten zu verfolgen. Das beeinflusst ihre Entscheidungen.
Was versteht man unter unrealistischem Optimismus?
Entscheidungsfehler, der Menschen dazu veranlasst zu glauben, dass ihre Zukunft besser und schöner wird als die von anderen Menschen.
Menschen neigen dazu, ihre Tätigkeiten sowohl in sozialer, als auch in intellektueller Hinsicht zu überschätzen.
Was versteht man unter Overconfidence/ einer Unrealistischen positiven Sicht auf sich selbst?
Individuen tendieren dazu sich selbst als besser wahrzunehmen als andere hinsichtlich verschiedener Eigenschaften.
Was versteht man unter “Illusion of Controll”?
Menschen glauben fälschlicherweise, dass sie nicht kontrollierbare Ereignisse unter Kontrolle haben und sie überschätzen das Ausmaß, mit dem ihre Handlung ein bestimmtes Ereignis zu induzieren vermag.
Was versteht man unter Self-Serving Attribution?
Menschen neigen dazu, sich einen unverhältnismäßig großen Anteil an einem kollektiven Erfolg selbst zuzuschreiben und akzeptieren nur wenig Verantwortung für kollektives Versagen
Was ist unter dem “Fluch des Wissens” zu verstehen?
Wenn man das Wissen, das andere haben, einschätzen muss, tendieren die meisten unbewusst dazu, das eigene Wissen, das andere nicht haben, nicht miteinzubeziehen.
Was ist unter der Confirmation Trap zu verstehen?
Was bietet hier Abhilfe?
Menschen neigen dazu bestehende Hypothesen zu bestätigen.
Für das Erreichen der richtigen Lösung wird der Wille zum Versuch, Hypothesen zu falsifizieren, vorausgesetzt.
Was versteht man unter dem Hindsight Bias?
Womit hängt dieser Effekt zusammen?
Was sorgt hier für Abhilfe?
Nachdem Menschen herausgefunden haben, ob ein Ereignis stattgefunden hat oder nicht, tendieren sie dazu, die Wahrscheinlichkeit, mit der sie den Eintritt richtig vorhergesagt hätten, zu überschätzen.
Scheint mit dem Mangel an alternativen Hypothesen Gedächtnis zusammenzuhängen, sobald das Ereignis bekannt ist.
Abhilfe: Ermutigung zum Denken in Alternativen.
Was ist unter versunkenen Kosten zu verstehen und escalation of Commitment?
Wenn eine Serie von Entscheidungen vorliegt, besteht die Tendenz dazu, das Commitment auf das anfängliche Verhalten zurückzuführen
Wir treffen häufig Entscheidungen, mit denen wir ein früheres Engagement rechtfertigen, sogar wenn diese früheren Kosten “versunken” sind
Was ist unter Informationskaskaden zu verstehen?
Entstehen, wenn Individuen die Entscheidungen anderer beobachten können, aber nicht die Informationen, die zu den Entscheidungen geführt haben
Was hilft, um Biases zu reduzieren?
Biases können reduziert werden, indem sie verstanden werden
Was versteht man unter Representativeness heuristic?
Wozu führt diese Heuristik?
Wenn Menschen ein Urteil über ein Individuum (oder einen Gegenstand oder ein Ereignis) fällen, suchen sie nach Eigenschaften, die mit zuvor gebildeten Stereotypen übereinstimmen.
In einigen Fällen kann diese Entscheidungsregel eine gute erste Abschätzung darstellen.
In anderen Fällen zu irrationalen und moralisch verwerflichen Verhalten führen (Diskriminierung).
Was ist unter “Insensitivity to base rates” zu verstehen?
Wenn Menschen die Wahrscheinlichkeit von Ereignisse einschätzem, neigen sie dazu, die Basiswahrscheinlichkeit zu ignorieren, sobald weitere Informationen zur Verfügung stehen - sogar wenn diese irrelevant sind.
Was ist unter Insensitivity to sample size zu verstehen?
Individuen beziehen häufig die Größe der Stichprobe nicht richtig ein und neigen dazu, ein Urteil über die Gesamtpopulation zu fällen, auch wenn die Stichprobe viel zu klein ist, um diese zu schätzen.
Was ist unter Conjunction Fallacy zu verstehen?
Individuen denken fälschlicherweise, dass die Verknüpfung von zwei Ereignissen wahrscheinlicher ist als allgemeinere Ereignisse, von denen die Verknüpfung eine Untermenge darstellt.
(Bsp.: Linda ist Bankangestellte/ Linda ist Bankangestellte, die in der Frauenbewegung aktiv ist)
Für Übungsaufgabe
gegeben sind verschiedene Einkommensniveaus (niedrig, mittel, hoch)
Frage: was würde jemand tun, der Fehr & Schmidt Präferenzen hätte und ein mittleres Einkommensniveau hat?
Differenz bestimmen zu den beiden anderen Niveaus
-> Person, die höheres Einkommen hat als man selbst sollte weniger bekommen
-> Personen, die niedrigeres Einkommen hat als man selbst sollte mehr bekommen
Individuum mit mittlerem Einkommen empfindet Ungleichheit
(nur wenn alle Einkommen gleich sind, empfindet die Person keine Ungleichheit)
Frage: was würde jemand tun, der Bolton & Ockenfels Präferenzen hätte und ein mittleres Einkommensniveau hat?
dass durchschnittliche Einkommen zwischen den drei Personen muss ermittelt werden
verdient die Person das Durchschnittsgehalt, empfindet sie keine Ungleichheit
weicht ihr Gehalt vom Durchschnittsgehalt ab, empfindet sie Ungleichheit
Abgebildet ist eine Fehr & Schmidt Nutzenfunktion für zwei Spieler. Einem Agenten i und einem Prinzipal j.
Was lässt sich über die Präferenzen des Agenten sagen? Inwieweit hängt dies von den Ausprägungen von gamma1, alpha und beta ab?
y1 misst wie stark das eigene absolute Ein kommenin den Nutzen eingeht (positiv)
alpha misst den Grad der nachteiligen Ungleichheitsaversion (neid)
beta misst den Grad der vorteilhaften Ungleichheitsaversion (Mitgefühl)
Ob und wie stark das Motiv der Ungleichheitsaversion die Präferenzen des Agenten bestimmt, hängt von den Ausprägungen der variablen y1, alpha und beta ab.
Wie ist der Satz von Bayes?
p(AIB) = ( p(BIA)*p(A)/ p(B) )
A: Zustand
B: Ereignis
p(AIB): Bedingte Wahrscheinlichkeit von A vorausgesetzt B geschieht
Zuletzt geändertvor 2 Jahren