Wie ist die Finanzverfassung gegliedert und wo ist dies gesetzlich geregelt?
Föderalismus erfordert Kompetenzverteilung -> Bundesstaat Art. 20 Abs. 1 GG
Erfüllung staatlicher Aufgaben und Befugnisse ist Sache der Länder Art. 30 GG
Welche Regelungsbereiche hat die Finanzverfassung?
Lastenverteilung / Mischfinanzierung Art. 104a - 115 GG
Steuerbereich Art. 105 - 108 GG
Haushaltsverfassung in Bund & Länder Art. 109 GG
Haushaltsverfassung des Bundes Art. 110 - 115 GG
Wie ist der Steuerbereich der Finanzverfassung geregelt?
Steuerbereich regelt die Finanzverfassung die Kompetenzen bei der Gesetzgebung, der Verwaltung und dem Ertrag
Welche Hoheiten fallen unter die Steuerhoheit?
Gesetgebungshoheit Art. 105
Ertragshoheit Art. 106
Verwaltungshoheit
In welche 2 Teile teilt sich das Steuerertragssystem auf?
Trennsystem
-> Bundessteuern Art. 106 Abs. 1 GG
-> Ländersteuern Art. 106 Abs. 2 GG
-> Gemeindesteuern Art. 106. Abs. 6 GG
Verbundsystem
-> Gemeinschaftssteuern
-> Einkommenssteuer
-> Umsatzsteuer
-> Körperschaftssteuer
Art. 106 Abs. 3 GG Verteilung des Länderanteils an den Gemeinschaftssteuern nach 2 Prinzipien
nach öffentlichen Aufkommen
nach Einwohnerzahl
Wie erfolgt der Finanzausgleich?
Vertikaler oder primärer Finanzausgleich
Bund
Länder
Gemeinden
horizontaler oder sekundärer Finanzausgleich
Land <-> Land <-> Land
Gemeinde <-> Gemeinde <-> Gemeinde
Was sind Mischfinanzierungstatbestände?
Konnexität = Verbindung
-> Ausgabe & Aufgaben verbunden Art. 104a Abs. 1 GG
-> wer die Aufgabe hat, muss dafür zahlen Art. 104a Abs. 1 HS.2 GG regelt Ausnahme
-> Bundesauftragsverwaltung Art. 104 Abs. 2 GG ->
Länder handeln im Auftrag des Bundes -> Bund zahlt
wichtigste Beispiele der Mischfinanzierungstatbestände?
-> Steuerverwaltung Art. 108 Abs. 2
-> Geldleistungsgesetze des Bundes, die von Ländern getragen werden Art. 104a Abs. 3 GG
-> Finanzhilfe des Bundes für Investitionen der Länder Art. 104b Abs. 1 GG
Gründe für Finanzhilfen
Abwehr einer Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts
Ausgleich unterschiedlicher Wirtschaftskraft
Förderung wirtschaftlichen Wachstums
Was besagt die Haushaltsautonomie?
Bund & Länder sind komplett unabhängig voneinander Art. 109 Abs. 1 GG
Gemeinsame Verpflichtung von Bund & Ländern zur Einhaltung der europäischen Haushaltsdisziplin Art. 109 Abs. 2 GG
->nicht mehr als 3% Nettoneuverschuldung
-> nicht mehr als 60% des gesamten BIP verschulden durch Staat
Sanktionen gegen Verstoß werden zu 65% vom Bund und zu 35% von Ländern getragen Art. 109 Abs. 5 GG
Was besagt das STWG (Stabilitäts- und Wachstumsgesetz), auch gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht?
Vollbeschäftigung - (>3-5% Arbeitslosenquote)
Preisniveaustabilität (Inflationsrate = 2%)
angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum (<= 2% VR BIP real)
außenwirtschaftliches Gleichgewicht (Importe = Exporte)
NEU HINZUGEFÜGT
Umwelt
Sozialer Zusammenhalt
Was ist die Schuldenbremse und wo ist Sie geregelt?
Die Schuldenbremse besagt, dass Haushalte ohne Kredite zu begleichen sind
Es dürfen keine neuen Schulden gebildet werden => 0,35 % des BIP Neuverschuldung (Bund)
Art. 109 Abs. 3 GG
Art. 115 GG lässt Raum für Ausnahmeregelungen
Unterschied schwarze Null & Schuldenbremse
schwarze Null bedeutet wirklich überhaupt keine neuen Schulden
Schuldenbremse = 0,35% Neuverschuldung
Gemeinsam geltende rechtliche Vorschriften für den Haushalt Art. 109 Abs. 4 GG
Unterschied Haushaltsplan & Finanzplan
Haushaltsplan: verbindlich & umfasst 1 Jahr (kurzfristig)
Finanzplan: unverbindlich, revolvierend & umfasst 6 Jahre (langfristig)
Was regelt die BHO
Bundeshaushaltsordnung das wichtigste Gesetz der Haushaltsplanung
jährliche Haushaltsgesetz ergänzt BHO
Allg. Verwaltungsvorschriften zur BHO regeln Anwendung von BHO
Wie wird der Haushalt berechnet
Haushalt wird mit Einnahmen und Ausgaben berechnet -> Kameralistik
Was ist die Haushaltssystematik?
Haushaltsplan wird für ein oder mehrere Jahre aufgestellt Art. 110 GG
§1 BHO beschränkt den Haushalt auf ein bis zwei Jahre -> Bund macht trotzdem jährliche Haushaltspläne
Haushaltsplan wird durch Haushaltsgestz vor dem ersten Rechnungsjahr festgestellt
somit Haushaltsplan ein Teil des Haushaltsgesetz §1 Abs. 1 Haushaltsgesetz
Wie wird ein Haushaltsplan erstellt?
Beginn im Frühling
TOP-DOWN PRINZIP
Finanzminister schätzt das gesamte zur Verfügung stehende Kapital (anhand Steuern)
Nach Sommerpause wird Haushaltsplan durch Finanzminister präsentiert
Anschließend Haushaltsverhandlungen im Haushaltsausschuss
Tritt dann zum 01.01 des Jahres in Kraft -> selbst wenn nicht pünktlich fertig (rückwirkend)a
Was ist ein Binnengesetz?
keine Auswirkung auf den einzelnen Bürger
ermächtigt Verwaltung Gelder auszugeben
Haushaltsplan darf keine sachfremden Dinge erfassen Art. 110 Abs. 4 GG
Funktionen des Haushaltsplan
Bedarfsdeckungsfunktion
Umverteilungsfunktion
gesamtwirtschaftliche Funktion: -> magisches Viereck
Rechts- und Kontrollfunktion:
Finanzminister legt Haushalt des vergangenen Jahr dar und rechtfertigt sich vor Parlament
politische Funktion
Politiker möchten Haushaltsplan so erstellen, dass ihre polit. Ziele umgesetzt werden
Wer prüft den Haushaltsplan?
Bundesrechnungshof bzw. Rechnungsprüfungsausschuss Art. 114 Abs. 2 GG
Unstimmigkeiten werden in den “Bemerkungen des BRH” aufgeführt
Woraus besteht der Haushaltsplan?
Gesamtplan
für die Öffentlichkeit
soll einen Überblick verschaffen
Teil 1: Haushaltsübersicht
Teil 2: Berechnung der Kreditaufnahme nach Art. 115
Teil 3: Finanzierungsübersicht -> Berechnung des Saldos des Geschäftsbereich
Teil 4: Kreditfinanzierungsplan
Einzelpläne
Bildung nach Minesterialprinzip
Zusammenfassung der Einnahmen und Ausgaben eines Ministeriums oder Bundesorgan
Realprinzip
Zusammenfassung der Einnahmen und Ausgaben nach sach. Gesichtspunkten
Womit arbeiten die Verwaltungen?
Verwaltungen arbeiten mit Einzelplänen
Aufbau eines Einzelplans
Einzelplan (Geschäftsbereich eines Ministeriums)
Kapitel (i.d.R. Behörden des Geschäftsbereichs)
Titel (ökonomische Arten)
Wo ist ein Gruppierungsplan geregelt?
§ 13 Abs. 2 BHO
Hauptgruppen des Gruppierungsplan: 0 - 3 = Einnahmen; 4 - 9 = Ausgaben
Beispiel:
Titelnummern immer 5-stellig
Im Titel werden immer 3 Rechnungsjahre aufgeführt um Entwicklung darzulegen
Was besagt § 17 Abs. 2 S. 2 BHO?
Erklärungen können verbindlich erklärt werden
Durch Haushaltsvermerk oder Gesetz
nicht verbindliche Erläuterung geben Behörden einen Spielraum bei der Ausgabe ihrer Gelder -> innerhalb des verb. festgelegten Rahmen
Verpflichtungsermächtigung: Legaldefinition in § 6 BHO
Verpflichtungen die in diesem Jahr eingegangen werden, aber erst in den nächsten Jahren als Zahlung anfallen § 16 BHO
Warum benötigt man Einzelpläne?
werden aufgelistet um Haushalte der nächsten Jahre besser rechnen zu können
Um Zahlungen leisten zu können, braucht man Ausgaben -> VE nur Vertrag
Eine VE wird nur einmal in den Haushaltsplan aufgenommen
VE & Fälligkeit in Übersicht aufgelistet
VE vom letzten Jahr muss dieses Jahr als Ausgabe gerechnet werden
Wo findet man Planstellen?
Personal steht in 422
Beamte auf Probe 422 02
Beamte auf Wiederruf 422 03
Grundsatz der Planstellen
ohne eingeplante Stellen kann niemand eingestellt werden (Tarifbeschäftigte) § 17 Abs. 6 BHO
ohne eingeplante Planstellen kann niemand befördert werden (Beamte)
Was sind die Haushaltsmittel?
Einnahmen
Ausgaben
Verpflichtungsermächtigung
Planstellen, Stellen
Haushaltsgrundsätze nach § 17 Abs. 5 BHO
Für Aufstellung und Ausführung des Haushaltsplan verbindlich aufgestellte und in Gesetzen festgeschriebene Regeln -> Abweichungen / Ausnahmen möglich
Vorherigkeit Art. 110 Abs. 2 GG
Plan soll vor Beginn des Rechnungsjahres feststehen
Ausnahme Art. 111 GG - Wenn Haushaltsplan nicht fertig ist
Abs. 1 Ausgabeermächtigung:
gesetzl. bestehende Einrichtungen und gesetz. beschlossene Maßnahmen
rechtliche Verrpflichtungen
Fortsetzungsmaßnahmen (begonnenes darf fortgesetzt werden, jedoch darf nichts neues angefangen werden)
Abs. 2 Kreditermächtigung:
1/4 des Haushaltsvolumens des Vorjahres
Gesamtdeckung § 8 Satz 1 BHO
Alle Einnahmen dienen zur Deckung aller Ausgaben
verhindert negative Auswirkungen von Einnahmeschwankungen
Ausnahme: Zweckbindung von Einnahmen § 8 Satz 2 BHO
Beschränkung von Einnahmen auf bestimmte Ausgaben
nur durch gesetz. Legitimation oder Haushaltsplan zugelassen
Einzelveranschlagung
Einnahmen sind nach Entstehungsgrund, Ausgaben nach Zwecken getrennt zu veranschlagen § 17 Abs. 1 S. 1 BHO
Mittel dürfen nur zu dem im Haushaltsplan definierten Zweck verwendet werden § 45 Abs. 1 BHO
Ausnahme: Deckungsfähigkeit VV zu § 20 BHO
bezieht sich nur auf Ausgaben
höhere Ausgaben bei einem Titel können durch Einsparungen in einem oder mehreren Ausgabetiteln
-> einseitige Deckungsfähigkeiten: Ein Titel gibt, der andere nimmt
-> gegenseitge Deckungsfähigkeiten: Beide Titel sind sowohl deckungspflichtig als auch deckungsberechtigt
geborene Deckungsfähigkeit § 20 Abs. 1 BHO
-> Nr. 1 BHO überflüssig (kein Unterschied zwischen Arbeiter und Angstellten im ö.D.)
-> § 20 Abs. 1 Nr. 2 einseitige Deckungsgleichheit
a.) Beamten Besoldung unterstützt Arbeiterlöhne
b.) Ausgaben unterstützen Beihilfe
geborene Deckungsfähigkeit § 20 Abs. 2 BHO / Haushaltsgesetz §5 HG
-> Prüfung notwendig
jährliche und zeitliche Bindung
begrenzt die Geltungsdauer der Haushaltspläne auf ein Jahr
Ausnahme: Übertragbarkeit VV Nr. 1 zu § 19 BHO
geborene Übertragbarkeit: § 19 Abs. 1 S.1 BHO
Ausgaben für Investitionen (Hauptgruppen 7,8)
Ausgaben aus zweckgebundenen Einnahmen (Einnahme -> Ausgabe)
geborene Übertragbarkeit: $ 19 Abs. 1 S. 2 BHO
Haushaltsgesetz §5 Abs. 4 HG
Haushaltsplan / Haushaltsvermerk
Zuletzt geändertvor 2 Jahren