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Abwasser

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von Jessica S.

Mischwasserentlastung

Die Mischwasserentlastung ist eine Methode der Abwasserentsorgung, die in vielen älteren Städten und Gemeinden verwendet wird. Bei dieser Methode wird Regenwasser und Abwasser in einem gemeinsamen Kanalsystem gesammelt und dann zur Klärung weitergeleitet. In Zeiten von starkem Regen oder Schneeschmelze kann jedoch das Kanalsystem überlastet werden, was zu einer Mischwasserentlastung führt. Dabei wird unbehandeltes Abwasser in Flüsse oder andere Gewässer abgeleitet, um eine Überlastung des Systems zu vermeiden.

Es gibt jedoch eine Reihe von Problemen im Zusammenhang mit der Mischwasserentlastung:

  1. Umweltverschmutzung: Die unbehandelten Abwässer, die in Gewässer entlassen werden, können eine erhebliche Umweltverschmutzung verursachen. Es kann dazu führen, dass Gewässer mit schädlichen Stoffen belastet werden, die für die Gesundheit von Mensch und Tier schädlich sein können.

  2. Verlust von wertvollem Wasser: Durch die Entlastung von unbehandeltem Abwasser wird auch wertvolles Wasser verschwendet, das für die Bewässerung und andere Zwecke verwendet werden könnte.

  3. Gesundheitsrisiken: Unbehandeltes Abwasser enthält eine Vielzahl von Bakterien und Krankheitserregern, die ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko für diejenigen darstellen können, die mit dem kontaminierten Wasser in Kontakt kommen.

  4. Finanzielle Belastung: Die Mischwasserentlastung erfordert regelmäßige Wartung und Reparatur, was zu erheblichen Kosten führen kann. Die Sanierung und Modernisierung von Abwassersystemen kann ebenfalls sehr teuer sein.

Insgesamt ist die Mischwasserentlastung eine Methode der Abwasserentsorgung, die mit einer Reihe von Problemen verbunden ist. Es ist wichtig, alternative Methoden der Abwasserentsorgung zu entwickeln, um die Umwelt und die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Gefährdungspotential von Regenwassereinleitungen

Regenwassereinleitungen können ein Gefährdungspotential für die Umwelt und die öffentliche Gesundheit darstellen, wenn sie nicht ordnungsgemäß behandelt werden oder unerwünschte Substanzen enthalten. Hier sind einige mögliche Gefahren, die mit Regenwassereinleitungen verbunden sein können:

  1. Verunreinigung von Gewässern: Regenwasser kann verschiedene Schadstoffe enthalten, wie zum Beispiel Sedimente, Öle, Düngemittel, Pestizide oder Tierkot. Wenn das Regenwasser in ein Gewässer eingeleitet wird, können diese Schadstoffe das Wasser verschmutzen und negative Auswirkungen auf die Wasserqualität und die Ökosysteme haben.

  2. Überlastung von Abwassersystemen: Wenn Regenwasser in das Abwassersystem eingeleitet wird, kann es zu einer Überlastung führen, insbesondere bei starkem Regen oder Schneeschmelze. Dies kann zu einer Mischwasserentlastung führen, bei der unbehandeltes Abwasser in Flüsse oder andere Gewässer abgeleitet wird.

  3. Gesundheitsrisiken: Regenwasser kann auch verschiedene Bakterien und Viren enthalten, die ein Gesundheitsrisiko für Menschen darstellen können. Zum Beispiel können Regenwassereinleitungen aus landwirtschaftlichen Betrieben mit Salmonellen, E. coli oder anderen gefährlichen Mikroorganismen kontaminiert sein, die bei Menschen Krankheiten auslösen können.

  4. Schäden an Infrastruktur: Regenwassereinleitungen können auch zu Schäden an Infrastrukturen führen, insbesondere wenn sie nicht ordnungsgemäß entworfen oder gewartet werden. Übermäßige Mengen an Regenwasser können dazu führen, dass sich Straßen überschwemmen oder dass Gebäude und andere Infrastrukturen beschädigt werden.

Es ist daher wichtig, Regenwassereinleitungen ordnungsgemäß zu entwerfen, zu bauen und zu warten, um sicherzustellen, dass sie keine Gefahren für die Umwelt und die öffentliche Gesundheit darstellen. Regenwasser sollte nach Möglichkeit wiederverwendet oder in einer Kläranlage behandelt werden, bevor es in Gewässer eingeleitet wird.

BSB5-Wert

BSB5 steht für "Biochemischer Sauerstoffbedarf in 5 Tagen" und ist ein wichtiger Parameter zur Beurteilung der Qualität von Abwasser oder Oberflächenwasser. Es misst die Menge an Sauerstoff, die von Mikroorganismen benötigt wird, um organische Stoffe in einer Wasserprobe zu zersetzen, und wird als Indikator für die biologische Abbaubarkeit von organischen Verbindungen verwendet.

BSB5 wird typischerweise in Milligramm pro Liter (mg/L) gemessen und kann durch eine Reihe von Tests und Verfahren bestimmt werden. Eine Wasserprobe wird mit einer bestimmten Menge von Mikroorganismen und Sauerstoff versetzt und dann über einen Zeitraum von 5 Tagen in einer konstanten Temperatur gehalten. Am Ende des Tests wird die Menge an Sauerstoff gemessen, die von den Mikroorganismen verbraucht wurde, um die organischen Stoffe in der Probe abzubauen.

Ein hoher BSB5-Wert deutet darauf hin, dass das Wasser viele biologisch abbaubare organische Stoffe enthält, die von Mikroorganismen abgebaut werden können. Dies kann ein Hinweis auf eine erhöhte Belastung des Wassers mit Abwasser oder anderen organischen Verbindungen sein. Ein niedriger BSB5-Wert bedeutet, dass das Wasser weniger biologisch abbaubare organische Verbindungen enthält und daher eine geringere Belastung aufweist.

BSB5 ist ein wichtiger Parameter zur Überwachung der Wasserqualität und zur Bewertung der Effektivität von Abwasserbehandlungsanlagen. Es kann auch zur Bestimmung von Abwasserabgaben und zur Überwachung der Einhaltung von Umweltvorschriften verwendet werden. Ein hoher BSB5-Wert kann auf eine Verschmutzung des Wassers hinweisen und erfordert möglicherweise eine bessere Abwasserbehandlung oder andere Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität.

Schlammbehandlung

Die Schlammbehandlung ist ein wichtiger Bestandteil der Abwasserbehandlung und bezieht sich auf die Behandlung und Entsorgung von Schlamm, der als Nebenprodukt der Abwasserreinigung anfällt.

Schlamm besteht aus festen Bestandteilen wie Mikroorganismen, die bei der biologischen Reinigung des Abwassers verwendet werden, sowie ungelösten Verbindungen, die während der chemischen Reinigung des Abwassers entfernt werden. Der Schlamm wird in der Regel in einem Sedimentationsbecken von dem gereinigten Wasser getrennt und in einen Schlammbehälter gepumpt.

Es gibt verschiedene Methoden zur Behandlung von Schlamm, darunter:

  1. Stabilisierung: Bei diesem Verfahren wird der Schlamm aufbereitet, um ihn zu stabilisieren und zu desinfizieren, um ein Wiederverwendungs- oder Entsorgungspotential zu schaffen. Dazu werden verschiedene Technologien wie Aerobe Stabilisierung, Anaerobe Stabilisierung und Kompostierung eingesetzt.

  2. Entwässerung: Der Schlamm wird bei diesem Verfahren entwässert, um Wasser zu entfernen und den Schlamm in eine stabilere Form zu bringen, die leichter transportiert und entsorgt werden kann. Die Entwässerung kann durch verschiedene Methoden wie Zentrifugation, Filterpressen oder Schlammtrocknung erfolgen.

  3. Entsorgung: Nach der Stabilisierung und Entwässerung wird der Schlamm entsorgt. Die Entsorgung kann auf verschiedene Arten erfolgen, wie zum Beispiel auf Deponien, durch landwirtschaftliche Nutzung, oder thermische Behandlung durch Verbrennung.

Insgesamt ist die Schlammbehandlung ein wichtiger Teil der Abwasserbehandlung, da sie dazu beiträgt, die Umwelt vor den schädlichen Auswirkungen von Abwasser zu schützen und die Wiederverwendung von Ressourcen zu fördern.



Tropfkörper-Verfahren (Biofilm-Verfahren)

Das Tropfkörper-Verfahren ist ein Biofilm-Verfahren, das in der Abwasserbehandlung eingesetzt wird. Es handelt sich um ein biologisches Reinigungsverfahren, bei dem das Abwasser über einen Körper tropft, auf dem sich eine Schicht von Mikroorganismen bildet, die als Biofilm bezeichnet wird.

Das Verfahren besteht aus einem Zulaufbecken, in dem das Abwasser durch Belüftung und Mischen vorbehandelt wird, bevor es in die Tropfkörperkammern geleitet wird. Die Tropfkörper bestehen aus Kunststoff- oder Naturstein-Körpern, die eine große Oberfläche für die Anhaftung des Biofilms bieten. Das Abwasser wird dann auf diese Körper verteilt, wo es durch den Biofilm fließt und von den Mikroorganismen gereinigt wird.

Die Mikroorganismen im Biofilm bauen organische Verbindungen im Abwasser ab und wandeln sie in Nitrate, Kohlendioxid und Wasser um. Die Körper werden durch Belüftung mit Sauerstoff versorgt, um die Aktivität der Mikroorganismen aufrechtzuerhalten.

Nach der Reinigung durch den Biofilm fließt das Abwasser in ein Nachklärbecken, wo die verbleibenden Feststoffe aus dem Wasser entfernt werden, bevor es in den Ablauf geleitet wird.

Das Tropfkörper-Verfahren hat den Vorteil, dass es einfach zu betreiben und zu warten ist, und es erfordert nicht viel Energie. Es ist auch eine robuste Technologie, die in der Lage ist, schwankende Belastungen im Abwasser effektiv zu bewältigen. Allerdings ist die Reinigungsleistung des Verfahrens begrenzt, und es ist nicht in der Lage, alle Arten von Verschmutzungen im Abwasser zu entfernen.


Tropfkörperverfahren gehören zu den ältesten Ansätzen der biologischen Abwasserreinigung (bis ca. 1960 in D vielfach errichtet) Abwasser wird nach der mechanischen Vorklärung mit Hilfe eines Pumpwerkes auf der Oberfläche des Tropfkörpers versprüht, durchsickert das Füllmaterial bei gleichzeitigem biologischen Abbau, in der Nachklärung Abtrennung des mitgeführten Schlamms.

Erhöhung der Organismenmasse durch Vergrößerung der Aufwuchsfläche künstliche Vergrößerung der Grenzfläche Wasser/Luft durch Porenöffnungen das Abwasser rieselt in dünner Schicht über den Biofilm → guter Kontakt zwischen Biomasse, Abwasser und Luft

→ für Leistungszunahme spezifische Oberfläche erhöhen

Belebungsverfahren

Das Belebungsverfahren ist ein biologisches Verfahren zur Abwasserreinigung und wird auch als Belebtschlammverfahren bezeichnet. Dabei wird das Abwasser in einem Becken (Belebungsbecken) mit belebten Mikroorganismen (Belebtschlamm) vermischt. Diese Mikroorganismen bauen die im Abwasser enthaltenen organischen Stoffe ab und verwandeln sie in Kohlendioxid, Wasser und Biomasse.

Das Belebungsbecken ist mit Belüftungsanlagen ausgestattet, um den Mikroorganismen den notwendigen Sauerstoff zu liefern. Durch das Einbringen von Luft wird auch eine Durchmischung des Abwassers erreicht, um eine optimale Kontaktzeit zwischen Mikroorganismen und Abwasser zu gewährleisten. In einem separaten Absetzbecken wird der Belebtschlamm von gereinigtem Abwasser getrennt. Ein Teil des Belebtschlamms wird als sogenannter Überschussschlamm abgezogen, um den Abbau der organischen Substanzen zu gewährleisten. Der überschüssige Schlamm wird dann entweder zur Schlammbehandlung oder als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt.

Das Belebungsverfahren ist ein effektives Verfahren zur Abwasserreinigung, das aufgrund seiner hohen Flexibilität und Robustheit in vielen verschiedenen Situationen eingesetzt werden kann. Es ermöglicht eine hohe Reinigungsleistung und eine effektive Entfernung von Stickstoff und Phosphor aus dem Abwasser. Auch ist das Verfahren energieeffizient, da die von den Mikroorganismen verbrauchte Energie durch den Abbau von organischen Stoffen im Abwasser freigesetzt wird.

Biomasse suspendiert

Schlammflocken 0,1 – 1 mm Durchmesser, durch Turbulenz in Schwebe gehalten

▪ Hydraulische Verdrängung des Schlamm-Abwasser-Gemisches in das Nachklärbecken


→ der Schlamm muss ins Belebungsbecken zurückgeführt werden

▪ der belebte Schlamm wird 20 – 50 mal im Kreis geführt


→ Biomassekonzentration im Belebungsbecken wird erhöht

▪ der Überschussschlamm wird aus dem System abgezogen


→ Gleichgewicht mit Schlammproduktion

▪ bei erhöhter hydraulischer Belastung (bei Regenwetter) wird Schlamm verstärkt ins Nachklärbecken verlagert


→ Leistungszunahme - suspendierte Biomasse aufkonzentrieren



Membranbelebungsverfahren


Das Membranbelebungsverfahren ist ein biologisches Verfahren zur Abwasserbehandlung, das eine spezielle Membrantechnologie einsetzt. Im Wesentlichen ist das Verfahren eine Kombination aus der biologischen Reinigung und der Filtration.

Das Abwasser wird in einen biologischen Reaktor geleitet, in dem Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze das organische Material im Abwasser abbauen. Dabei entstehen Kohlenstoffdioxid, Wasser und Biomasse. Im Membranbelebungsverfahren werden jedoch keine Sedimentationsbecken für die Abtrennung des Klärschlamms verwendet. Stattdessen wird eine Membran aus Kunststoff oder Keramik eingesetzt, die das gereinigte Abwasser von den Mikroorganismen trennt.

Diese Membranen haben sehr kleine Poren, die nur das gereinigte Abwasser durchlassen, während die Biomasse und die restlichen Feststoffe zurückgehalten werden. Das gereinigte Abwasser wird dann aus dem Reaktor gepumpt und als hochwertiges Wasser für die Wiederverwendung oder für die Einleitung in den Vorfluter verwendet.

Das Membranbelebungsverfahren hat den Vorteil, dass es sehr effektiv bei der Entfernung von organischen Stoffen und anderen Schadstoffen ist. Es ist auch sehr flexibel und kann für eine Vielzahl von Anwendungen verwendet werden, einschließlich der Behandlung von kommunalem Abwasser, industriellen Abwässern und Recyclingwasser. Der Nachteil des Verfahrens sind jedoch die hohen Investitions- und Betriebskosten aufgrund der hohen Kosten für die Membrantechnologie.

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Jessica S.

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