77.) Was ist die Herzfunktion?
Das Herz hat die Aufgabe, das ihm aus den Körper- und Lungenvenen zufließende Blut in das arterielle System des kleinen und großen Blutkreislaufs zu pumpen mittels rhythmischer Kontraktionen (Systole) und Erschlaffung (Diastole).
Dies geschieht durch eine autonome Erregungsbildung am Sinusknoten im rechten Vorhof über spezielle Schrittmacherzellen.
-> Aus der Erregungsbildung durch den Sinusknoten resultiert die Herzfrequenz (Chronotropie).
Die Erregung breitet sich über das Vorhofmyokard aus und gelangt zum AV-Knoten (Atrio-ventri-kular Knoten). Dieser fungiert als „Nadelöhr“ und verringert somit die Geschwindigkeit der Erregungsleitung, sodass die Kammerkontraktion erst nach Beendigung der Vorhofsystole beginnen kann.
-> Der AV-Knoten bestimmt somit die Überleitungsgeschwindigkeit (Dromotropie).
Von dort aus breitet sich die Erregung über die His-Bündel zum linken und rechten Kammerschenkel aus bis zu den Purkinje Fasern (Endaufzweigungen), die in das Arbeitsmyokard übergehen.
-> Es kommt zur Kontraktion der Herzmuskelzellen (Kontraktilität bzw. Inotropie) und zur Austreibung des Blutes aus
dem linken Ventrikel in die Aorta bzw.
aus dem rechten Ventrikel in die Lungenarterien.
es gibt noch:
bathmotrop (=Erregungsschwelle)
lusitrop (=Relaxationsfähigkeit????)
78.) Phasen der Herztätigkeit/ Herzarbeit und welche Klappen wann geöffnet sind?
Es werden 4 Phasen der Herzarbeit unterschieden:
Anspannungs- und Austreibungsphase = Systole (Kontraktionsphase)
Erschlaffungs- und Füllungsphase = Diastole (Relaxationsphase)
Die Diastple dauert länger als die Systole. Mit zunehmender Herzfrequenz nimmt die Diastolendauer ab.
Jeder Anspannungsphase (Beginn Systole) geht eine Füllungsphase (Ende Diastole) voraus, wodurch die Ventrikel mit ca. 140 ml Blutgefüllt sind.
Anspannungsphase (=isovolumetrische Kontraktion): Alle Klappen sind geschlossen. Der Druck in den Ventrikel stiegt durch Kontraktion des Myokards bei gleichbleibendem Volumen. Übersteigt der Druck in den Kammern den Druck in der Aorta (ca. 80 mm Hg) und in der Lungenschlagader öffnen die Taschenklappen (l: Aortenklappe, r: Pulmonalklappe) und die Austreibungsphase beginnt.
Austreibungsphase: Der Herzmuskel kontrahiert maximal (ca. 120 mm Hg) und das Blut (ca. 70 ml Schlagvolumen) gelangt über die Aorta/ Lungenarterie in den großen Körperkreislauf und in den kleinen Lungenkreislauf.
Am Ende der Austreibungsphase führt der Druckabfall im Ventrikel zum Verschluss der Taschenklappen.
Entspannungsphase (= isovolumetrische Relaxation): Alle Klappen sind wieder geschlossen und es kommt zu einer Erschlaffung des Myokards bei gleichbleibendem Volumen. Der intraventrikuläre Druck fällt rasch bis zum Erreichen der Vorhofdrücke ab.
Füllungsphase: Ist der Druck in den Vorhöfen größer als in den Ventrikeln öffnen die Segelklappen (l: Mitralklappe, r: Trikuspidalklappe) und das Blut fließt aus den Vorhöfen in die Kammern, bis der Druck in den Vorhöfen überschritten wird und die Segelklappen wieder schließen. Es beginnt erneut die Anspannungsphase.
79.) Skizzieren Sie den kleinen und großen Blutkreislauf (Herzkreislauf). Nennen Sie dabei alle beteiligten Gefäßsysteme und welche Klappen daran beteiligt sind (inklusive Erklärung der Herzklappen)
Aus dem linken Ventrikel wird sauerstoffreiches Blut in die Aorta gepumpt (verzweigt sich in Arterien, Arteriolen, Kapillaren) und außerdem versorgt das Herz sich selbst über 2 Koronararterien (entspringen der Aorta, werden in der Diastole durchblutet).
In den Kapillaren findet der Gasaustausch statt und diese gehen über in das venöse System (Kapillaren, Venolen, Venen).
Die Vena cava (superior und inferior) bringt das venöse Blut von den Organen und Extremitäten (Kopf, Gehirn, Arme, Leber, Niere, Milz, GI-Trakt, Stamm, Beine) zurück zum Herz (in den rechten Vorhof).
Über den rechten Ventrikel gelang das sauerstoffarme Blut über die Aorta pulmonalis zur Lunge, wo erneut Gasaustausch stattfindet und das sauerstoffreiche Blut gelangt über die Vena pulmonalis in das linke Atrium (Vorhof).
Die Herzklappen öffnen nur in eine Richtung und die Öffnung erfolgt passiv durch die jeweiligen Druckverhältnisse in den angrenzenden Räumen.
Durch die Ventil-funktion der Herzklappen wird die rhythmische Kontraktion des Herzens zu einer Pumpfunktion mit gerichtetem Ausstrom. Außerdem verhindern die Herzklappen den Rückstrom des Blutes aus der Lungenschlagader und der Aorta.
Einlassventile zwischen Vorhof und Kammer = Segelklappen
zwischen rechten Vorhof und rechter Herzkammer = Trikuspidalklappe
zwischen linken Vorhof und linker Herzkammer = Mitralklappe = Bikuspidalklappe
Auslassventile zwischen den Kammern und der Lungenschlagader/bzw. der Aorta = Taschenklappen
zwischen der rechten Kammer und der Lungenschlagader = Pulmonalklappe
zwischen der linken Kammer und der Aorta = Aortenklappe
80.) Was ist das Herzzeitvolumen? Wie hoch ist es in Ruhe und bei Belastung?
Herzzeitvolumen/Cardiac Output/Herzminutenvolumen
= Das Blutvolumen Blutvolumen, welches pro Zeiteinheit vom Herz transportiert wird.
Herzzeitvolumen (l/min) = Schlagvolumen (l) * Herzfrequenz (Schläge pro min)
In Ruhe liegt das HZV bei ca. 5 l/min.
Bei Belastung kann es durch Steigerung des Schlagvolumen und der Herzfrequenz bis auf 15 l/min ansteigen und bei Hochleistungssportlern auf 25 l/min.
Schlagvolumen (=Auswurfvolumen aus Kammern)
81.) Unterschied/ Vergleich von Aktionspotential des Sinusknoten und Arbeitsmyokard (verbal und Skizze)
autonome Erregungsbildung durch spontane diastolische Depolarisation
spontane, langsame Depolarisation durch HCN-Kanäle bei Hyperpolarisation (Öffnung von HCN-Kanälen ->Na+ Einstrom)
HCN-Kanäle sind:
If-Kanal (funny chanal)
f
hyperpolarisation-activated
cyclic nucleotide-gated
cation channels)
Bei einem Potential von -70 mV: kurzzeitige Öffnung von T-Typ (transient) Ca2+ Kanälen -> langsamer Aufstrich durch Einstrom von Ca2+ Kanälen
Bei -40 mV: Öffnung von L-Typ (longlasting) Ca2+ Kanälen -> Ca2+ Einstrom und Depolarisation
Inaktivierung der L-Typ-Ca2+ Kanäle und Öffnung von spannungsabhängigen K+ Kanälen -> K+ Ausstrom und Repolarisation
bei ausreichend tiefer Hyperpolarisation -> Aktivierung von HCN-Kanälen -> neues Schrittmacherpotential
Depolarisation durch Calcium; nicht durch schnelle Natrium-Kanäle; kein Overshoot
stabiles Ruhepotential bei ca. -90 mV, Schwelle von -70 mV muss erreicht werden zur Erregungsbildung
durch eine vom Sinusknoten/AV-Knoten ankommende Erregung: Öffnung von spannungsabhängigen Na+ Kanälen -> steiler Aufstrich mit initialer Spitze (Overshoot) bei ca. 30 mV (rasche Inaktivierung von Na+ Kanälen)
zeitversetzte Öffnung von spannungsabhängigen L-Typ Ca2+ Kanälen -> Ca2+ Einstrom, langes von Ca2+ getragenes Plateau, langsame Inaktivierung der Ca2+ Kanäle
Öffnung von spannungsabhängigen K+ Kanälen -> K+ Ausstrom und Repolarisation
Arbeitsmyokard: AP dauert ca. 180-400 ms abhängig von der Herzfrequenz, mit dem Plateau beginnt die Refraktärzeit, durch die eine Störung der Herzfunktion durch zu frühe Wiedererregung unterbunden wird
Absolute Refraktärphase: keine Erregung möglich
Relative Refraktärphase: Schwelle für die Depolarisation ist erhöht, stärkere Erregung notwendig
Unterschiede:
Sinusknoten
Arbeitsmyokard
Ruhepotential
Kein stabiles RP
Stabiles RP bei -90 mV
Erregungsbildung
Autonom und spontan durch Schrittmacherzellen
Durch ein ankommendes AP vom Sinusknoten oder AV Knoten
Na+ Einstrom
HCN-Kanäle
Spannungsabhängige Na+ Kanäle
Depolarisation
Ca2+ Einstrom (L-Typ Ca2+ Kanäle)
Na+ Einstrom (spannungsabhängige Na+ Kanäle)
Aufstrich
langsam
rasch
Inaktivierung
Na+ Kanäle rasch, L-Typ Ca2+ Kanäle langsam (für ausreichende Füllung der Kammern vor nächster Kontraktion)
82.) Zeichnen Sie ein typisches Aktionspotential vom Myokard mit Erklärung (nur Skizze und einzelne Schritte erklären)
stabiles Ruhepotential
83.) Was bedeutet die Refraktärzeit? Vergleich/ Unterschied Aktionspotential Herzmuskelzelle und Nervenzelle (weshalb nicht wozu), warum im Herz länger?
Während der Refraktärzeit kann es in erregbaren Zellen (Muskel- und Nervenzellen)
nicht (absolute Refraktärzeit)
oder nur bedingt (relative Refraktärzeit, höhere Depolarisationsschwelle)
zur Bildung eines erneuten Aktionspotentials kommen.
Nervenzellen
Die Refraktärzeit dient dazu, dass das AP nicht rückläufig wird, sondern sich nur in eine Richtung ausbreitet.
Dauer 1-2 ms
AP wird durch öffnen spannungsaabhängiger Na+-Kaäle ausgelöst. schließen sich wieder und sind dann inaktiviert, geschlossen und nciht sofort wieder bereit sich zu öffnen. Ist erst wieder möglich wenn sie sich im aktivierbaren, geschlossenen Zustand befinden
die Refraktärzeit verhindert eine Störung der Herzfunktion durch zu frühe Wiedererregung.
Die lange Dauer des AP am Arbeitsmyokard kommt durch ein langes Ca2+-getragenes Plateau zustande und ermöglicht eine ausreichende Füllung der Ventrikel, bevor es durch eine erneute Erregung wieder zur Kontraktion kommt. Es schützt vor einer zu schnellen und unkoordinierten Kontraktion des Herzens.
ca. 180-400 ms (abhängig von der Herzfrequenz).
Schwelle muss erreicht werden für Erregungsbildung. Diese Erregung stammt vom Sinus/AV-Knoten. Dann schneller Aufstrich durch spannungsabhängige Na+-Kanäle.
lange Ca2+ getragene Plateauphase durch geöffnete Ca2+-Kanäle
Repolarisation durch K+Ausstrom durch K+-Kanäle
84.) Ivabrandin: Wirkmechanismus und Indikation
= nicht selektiver If-Blocker
Ivabrandin blockiert die funny currents (If, HCN), welche maßgeblich an der autonomen Erregungsbildung am Sinusknoten beteiligt sind
=> die Herzfrequenz sinkt ohne dass andere Parameter (inotropie, …) beeinflussst werden.
chronisch stabile Angina pectoris
bei Unverträglichkeit oder Kontraindikation von ß-Blockern
85.) Autonome Erregungsbildung am Sinusknoten (AP) und Regulation durch Vegetativum?
Am Sinusknoten (rechter Vorhof) findet die autonome Erregungsbildung des Herzens statt. Spezielle Schrittmacherzellen sind zur spontanen, diastolischen Depolarisation befähigt, wodurch kontinuierlich AP generiert werden, sofort nach Repolarisationsende.
Durch die Hyperpolarisation (ca- -80 mV) werden HCN-Kanäle (Hyperpolarisation-activated cyclic nucleotide gated cation channels, funny currents) aktiviert, wodurch es zu einem Na+ Einstrom und einem langsamen Anstieg des Potentials kommt.
Bei -70 mV öffnen spannungsabhängige T (transient)-Typ Ca2+ Kanäle, welche durch Ca2+ Einstrom zur diastolischen Depolarisation beitragen.
Bei einem Potential von ca. -40 mV übernehmen L (longlasting)-Typ Ca2+ Kanäle und es kommt durch Ca2+ Einstrom zur späten diastolischen Depolarisation (ca. 0 mV).
Mit der Inaktivierung der L-Typ Ca2+ Kanäle öffnen spannungsabhängige K+ Kanäle und es folgt Repolarisation durch K+ Ausstrom.
Aus der Erregungsbildung am Sinusknoten resultiert die Herzfrequenz (Chronotropie) und diese kann durch das Vegetativum rauf- und runterreguliert werden, wobei die Effekte durch eine Zu- bzw. Abnahme von cAMP reguliert werden. cAMP reguliert durch direkte Bindung an HCN-Kanäle die Öffnungswahrscheinlichkeit der HCN-Kanäle und damit den Na+ Einstrom.
Sympathikus (über Nervus sympathikus):
Gs-gekoppelte ß1-Rezeptoren werden aktiviert,
über vermehrte Aktivierung der Adenylatcyclase kommt es zu vermehrter cAMP Bildung, wodurch es zu einem verstärkten Na+ Einstrom an den HCN Kanälen kommt.
Es folgt einer Zunahme der Aufstrichsteilheit und Frequenz nimmt zu.
Parasympathikus (über Nervus vagus):
Gi-gekoppelte M2-Rezeptoren werden aktiviert,
dadurch sinkt die Aktivität der Adenylatcyclase (AC) und damit wird weniger cAMP gebildet.
Es kommt zur Negativierung des Ruhepotentials durch weniger Na+ Einstrom und Öffnung von K+ Kanälen und K+ Ausstrom.
Dadurch kommt es zu einer langsameren diastolischen Depolarisation, einem weniger steilen Aufstrich und die Frequenz sinkt.
86.) Elektromechanische Kopplung im Herzmuskel und Einfluss des Vegetativums
Durch eine Erregung vom Sinusknoten öffnen spannungsabhängige Na+ Kanäle -> Depolarisation
zeitversetzt öffnen spannungsabhängige Dihydropyridin-Kanäle (DHP; =L-Typ Ca2+ Kanäle) und es folgt ein langsamer Ca2+ Einstrom aus dem EZR (Extrazellularraum).
Dadurch erhöht sich die intrazelluläre Ca2+ Konzentration und diese aktiviert eine Ca2+ Freisetzung aus dem Sarkoplasmatischen Retikulum (SR) in den IZR (Intrazellularraum) über den Ryanodin-Rezeptor2.
Ca2+ Ionen binden an Troponin und es kommt zu Konformationsänderung wodurch Myosinköpfe an die Aktinfilamente binden können und sich Querbrücken ausbilden -> Kontraktion
Beendigung der Muskelkontraktion durch Abnahme der intrazellulären Ca2+ Konzentration:
durch Wiederaufnahme von Ca2+ ins SR über SERCA
durch Auswärtstransport von Ca2+ in den EZR über indirekt aktive Na+/Ca2+-Austauscher und Ca2+ ATPasen
Parasympathikus hat nur Einfluss auf das Vorhofmyokard und Sympathikus auf Vorhof- und Ventrikelmyokard.
Sympathikus (N. sympathikus):
Stimulation von Gs-gekoppelten ß1-Rezeptoren -> AC wird verstärkt aktiviert, cAMP vermehrt produziert, PKA wird aktiviert -> durch PKA-vermittelte Phosphorylierung diverser Targets gesteigerte Kontraktilität
Ryanodin-Rezeptoren und L-Typ-Ca2+ Kanäle
-> Erhöhte Öffnungswahrscheinlichkeit und Erhöhung des Ca2+ Einstroms aus dem SR (Ryr) und dem EZR (L-Typ-Ca2+-Kanal),
=> mehr Ca2+ steht für die Muskelkontraktion zur Verfügung
Troponin
Phospholamban (ist assoziiert mit SERCA am SR): mehr Ca2+ wird ins SR aufgenommen und steht für nächste Kontraktion bereit
Parasympathikus (N. vagus): NUR VORHÖFE
Stimulation von Gi-gekoppelten M2-Rezeptoren führt zu Abnahme der Kontraktilität der Vorhofmuskulatur (negativ inotrop)
durch verminderte PKA-vermittelte Phosphorylierung und damit zu einer Abnahme der intrazellulären Ca2+ Konzentration bei der elektromechanischen Kopplung
87.) Calcium-Freisetzung- Regulation im Skelett- und Herzmuskel
Herzmuskulatur:
vom Sinusknoten ankommende Erregung löst Öffnung von spannungsabhängigen Na+ Kanälen & Na+ Einstrom aus.
Durch die Positivierung des Membranpotentials öffnen zeitversetzt L-Typ Ca2+ Kanäle und es kommt zu Ca2+ Einstrom vom EZR in den IZR.
Dieser ist das Triggersignal für den Ca2+ Einstrom aus dem SR in den IZR über Öffnung der Ryanodinrezeptoren (RYR2) am SR.
(DHP hier als spannungsabhängiger Ca2+ Kanal, daher wirken Ca2+ Blocker nur am Herzen)
Skelettmuskulatur:
Durch Bindung von ACh an N-Cholinozeptoren an der motorischen Endplatte kommt es durch Öffnung von spannungsabhängigen Na+ Kanäle -> Na+ Einstrom und somit zu einer Depolarisation der Endplattenmembran.
Die Erregung breitet sich aus und wird von Dihydropyridin (DHP) - Rezeptoren im T-System registriert (hier als Spannungssensoren).
Es kommt zur Konformationsänderung und zum direkten Kontakt von DHP-Rezeptoren mit Ryanodinrezeptoren des SR. Dadurch öffnen die Ryanodinrezeptoren und es kommt zur Ca2+ Freisetzung aus dem SR in den IZR.
weitere elektromechanische Kopplung gleich: Ca2+ bindet an Troponin, Myosin bindet an Aktin, Querbrückenzyklus und Kontraktion
88.) Anpassungsmechanismen des HZV/ Mechanismen zur Beeinflussung des HZV/ Beeinflussung der Herzleistung
HZV (l/min) = Schlagvolumen (l) * Herzfrequenz (Schläge/min)
Die Herzleistung kann über das Herzzeitvolumen durch kurz- und mittelfristige Mechanismen angepasst werden.
intrakardiale Anpassung des Schlagvolumens an eine veränderte Ventrikelfüllung (verursacht u.a. durch Veränderung der Körperposition)
->Vorlast/ Preload = durch Kammerfüllung passiv entstandene enddiastolische Wandspannung (venöses Blutangebot)
Durch ein erhöhtes venöses Blutangebt kommt es zu erhöhtem Venendruck und vermehrter Füllung des Ventrikels -> stark gedehnte Herzmuskelfasern sind zu einer stärkeren Verkürzung und somit höheren Auswurfleistung befähigt -> größeres Schlagvolumen und gleichbleibender Herzfrequenz
->Nachlast/ Afterload = in Ventrikelsystole aktiv entwickelte Wandspannung zur Überwindung des Aorten-/ Pulmonaldrucks (jener Druck der direkt hinter dem Herzen in der Aorta vorliegt)
Durch eine erhöhte Nachlast kommt es zu verringertem Schlagvolumen und es bleibt mehr Restvolumen im Ventrikel, beim nächsten Zyklus kommt es somit zu einer größeren diastolischen Füllung, dadurch zu einer erhöhten Vorlast und das Schlagvolumen des Herzens wird wieder erhöht durch verstärkte Kontraktion der Herzmuskelfasern
(2 Herzzyklen werden zur Kompensation benötigt)
Erhöhung der Herzfrequenz und der Kontraktilität und damit des Herzzeitvolumens durch Sympathikusaktivierung.
Durch Abnahme des HZV wird Noradrenalin freigesetzt, welches an Gs-gekoppelte ß1-Rezeptoren bindet. Es folgt eine erhöhte Aktivität der Adenylatcyclase wodurch mehr cAMP gebildet wird und die Aktivierung der Proteinkinase A.
cAMP bindet an die HCN Kanäle und erhöht deren Öffnungswahrscheinlichkeit, stärkerer Na+ Einstrom (steilerer Aufstrich, frühere Depolarisation) -> positiv chronotrop (erhöhte Herzfrequenz)
PKA phosphoryliert zahlreiche Targetproteine (Troponin, Phospholamban, L-Typ Ca2+ Kanäle, Ryanodinrezeptoren) wodurch mehr Ca2+ für die Kontraktion bereitgestellt wird -> positiv inotrop (erhöhte Kontraktilität)
89.) Wirkungen von Adrenalin und Noradrenalin auf
Herzfrequenz, Herzarbeit und Blutdruck und diese erklären
Noradrenalin und Adrenalin sind natürliche Sympathomimetika und unterscheiden sich durch ihrer Rezeptorselektivität an adrenergen Rezeptoren:
Erhöhung der Herzfrequenz und des Schlagvolumens durch Sympathikusaktivierung!!! (=Herzminutenvolumen)
Noradrenalin:
wirkt v.a. auf alpha 1,2 und beta1-Rezeptoren und führt zu einer
gesteigerten Herzarbeit/Kontraktilität
erhöhter Herzfrequenz
Vasokonstiktion
Renin-Sekretion
=>Blutdruckerhöhung
Die Höhe des Blutdrucks wird bestimmt durch die Weite der Widerstandgefäße, dem intravasalen Volumen und dem HZV. Noradrenalin führt zur Erhöhung des Blutdrucks durch
die Blutdruckerhöhung wird durch Pressorrezeptoren registriert und der N. Vagus steuert refeltorisch dagegen -> refelektorische Bradikardie
HZV↑ und MAW↑, aber Reflexbradykradie
Noradrenalin bindet an Gs-gekoppelte ß1-Rezeptoren im Herzen, die die Aktivität der Adenylatcyclase erhöht, wodurch mehr cAMP gebildet wird.
cAMP steigerte durch direkte Bindung an die HCN Kanäle im Sinusknoten deren Öffnungswahrscheinlichkeit -> mehr Na+ Einstrom, positiv chronotrop
cAMP aktiviert als allosterischer Modulator die Proteinkinase A diese phosphoryliert zahlreiche Targetproteine
PKA-vermittelte Phosphorylierung diverser Targets gesteigerte Kontraktilität
Die Rad-UE wird phosphorylierunt und diffundiert ab -> Aktivierung der L-Typ-Ca2+ Kanäle
-> Erhöhte Öffnungswahrscheinlichkeit und dadurch Erhöhung des Ca2+ Einstroms aus dem SR (Ryr2) und dem EZR (L-Typ-Ca2+-Kanal),
Phospholamban (ist assoziiert mit SERCA am SR):
im desphorphorylierten Zustand hemmt es die in der SR-Membran verankerte SERCA.
Wenn es phosphoryliert ist -> mehr Ca2+ wird ins SR aufgenommen und steht für nächste Kontraktion bereit
=> positiv inotrop
durch Bindung an Gs-Rezeptoren (beta1) und Freisetzung von Renin aus der Niere.
-> RAAS Weg: aus Angiotensinogen wird über Renin Angiotensin I, aus Angiotensin I über ACE Angiotensin II
stimuliert über AT1-Rezeptoren die Freisetzung von ADH und Aldosteron und wirkt selbst vasokonstriktorisch
Aldosteron: verstärkt Na+ und somit Wasser-Rückresorption in der Niere -> Plasmavolumen steigt
ADH (antidiuretisches Hormon/Vasopressin): verstärkt Wasserrückresorption (Plasmavolumen steigt) und wirkt vasokonstriktorisch
Bindung an Gq-gekoppelte α1-Rezeptoren der glatten Gefäßmuskulatur (PI Turnover, Ca2+ Mobilisierung und Sensitivierung -> Vasokonstriktion) und
Adrenalin:
wirkt auf alpha und beta Rezeptoren.
HZV↑ -> aterieller Blutdruck↑
peripherer Widerstand sinkt -> diastolischer Blutdruck sinkt (beta2)
=>der MAB bleibt weitgehend unverändert ->keine reflektorische Bradykardie
über Gs-gekoppelte ß2-Adrenorezeptoren -> AC↑ -> cAMP↑ -> PKA -> eine Relaxation der glatten Muskulatur
Über erhöhte Aktivität der Adenylatcyclase, mehr cAMP, Aktivierung der Proteinkinase A:
cAMP fördert die Ca2+ Aufnahme ins SR
PKA phosphoryliert die Myosinleichtkettenkinase und inaktiviert sie dadurch (keine Bindung von Myosin an Aktin)
PKA inhibiert den GTP-exchange Faktor für Rho bzw. hemmt Rho direkt, Myosinphosphatase kann Myosin dephosphorylieren
90.) Mögliche Mechanismen der positiven Inotropie von cAMP/ wie erhöht cAMP die Kontraktilität im Herzmuskel?
Über Sympathikusaktivierung (N. Sympathikus):
NA bindet an Gs-gekoppelten ß1 Rezeptor -> Adenylatcyclase ↑ -> cAMP ↑->cAMP aktiviert als allosterischer Regulator PKA, diese phosphoryliert zahlreiche Targets (Troponin, Phospholamban, Ryanodin-Rezeptor, L-Typ-Ca2+ Kanäle)
PKA-vermittelte Phosphorylierung diverser Targets =>gesteigerte Kontraktilität/ POSITIV INOTROP
Erhöhte Öffnungswahrscheinlichkeit und dadurch Erhöhung des Ca2+ Einstroms aus dem SR (Ryr2) und dem EZR (L-Typ-Ca2+-Kanal),
91.) Molekularer Mechanismus der Herzfunktion mit Einfluss von Vegetativum (Chronotropie, Inotropie)
Die Herzfunktion wird bestimmt durch
die Herzfrequenz (Chronotropie),
die Überleitungsgeschwindigkeit am AV-Knoten (Dromotropie) und
die Kontraktilität der Herzmuskelfasern (Inotropie).
(bathmotropie und lusitropie)
Diese Funktionen können über das Vegetativum beeinflusst werden, wobei der
Parasympathikus über den Nervus Vagus nur die Vorhöfe innerviert
Sinus, AV, (Vorhofmyokard)
und der Sympathikus über den Nervus Sympathikus das gesamte Herz.
Sinus, AV, Vorhof- und Kammermyokard
Chronotropie: durch autonome Erregungsbildung am Sinusknoten im rechten Vorhof werden kontinuierlich AP generiert, daran beteiligt sind HCN Kanäle, spannungsabhängige Ca2+ Kanäle vom L- und T-Typ und spannungsabhängige K+ Kanäle
Dromotropie: Der AV-Knoten drosselt die Geschwindigkeit der Erregungsleitung, sodass die Kontraktion des Vorhofmyokards abgeschlossen ist, bevor die Kontraktion der Ventrikel beginnt
Inotropie: kommt die Erregung beim Arbeitsmyokard an folgt eine Kontraktion der Herzmuskelzellen
Sympathikus:
Noradrenalin stimuliert Gs-gekoppelte ß1 Rezeptoren -> höhte Aktivität der AC, vermehrte Bildung cAMP, Aktivierung der PKA
positiv chronotrop am AV-Knoten:
cAMP bindet direkt an HCN-Kanäle -> verstärkter Na+ Einstrom
positiv inotrop (Myokard):
PKA phosphoryliert zahlreiche Targetproteine (Troponin, Phospholamban, spannungsabhängige Ca2+ Kanäle, Ryanodinrezeptoren)
Parasympathikus:
ACh stimuliert Gi-gekoppelte M2-Rezeptoren -> Aktivität der AC sinkt, weniger Bildung von cAMP, PKA wird weniger aktiviert
negativ chronotrop:
Hyperpolarisation durch Öffnung von K+ Kanälen (K+ Ausstrom), weniger steiler Aufstrich durch weniger Na+ Einstrom (langsamere diastolische Depolarisation)
negativ inotrop (bezogen auf das Vorhofmyokard):
Abnahme der Phosphorylierung der Targetproteine durch PKA, Abnahme der Ca2+ Konzentration
92.) Mechanismen zur Anpassung der Herzleistung an den Bedarf des Organismus? (3 Beispiele und diese beschreiben)
Mögliche Anpassungen der Herzleistung betreffen das Herzzeitvolumen (HZV) und die Koronardurchblutung.
kurzfristige Anpassung des Schlagvolumens an eine veränderte Ventrikelfüllung über Frank Sterling Mechanismus (intrakardialer Anpassungsmechanismus) -> durch erhöhte Vorlast (erhöhtes venöses Blutangebot) vermehrte Ventrikelfüllung, Muskelfasern können stärker kontrahieren -> höheres Schlagvolumen bei gleichbleibender Frequenz
Steigerung der Chronotropie (auch Inotropie und Dromotropie) und darüber zu einem gesteigerten HZV (Herz-Zeit-Volumen) über Sympathikusaktivierung: NA stimuliert Gs-gekoppelte ß 1 Rezeptoren (Signaltransduktion siehe oben)
cAMP Bindung an HCN Kanäle (positiv chronotrop)
Phosphorylierung von Targetproteinen durch PKA (positiv inotrop, dromotrop)
Gesteigerte Koronardurchblutung: Herzmuskel hat bereits in Ruhe hohen Sauerstoffbedarf und extrahiert 60-75% des Sauerstoffs aus dem arteriellen Blut.
Bei Belastung kann der Bedarf nicht durch eine erhöhte Extraktion, sondern durch eine Erhöhung der Durchblutung (=Koronarreserve) gedeckt werden -> Durchblutung kann um das 5-fache der Ruhedurchblutung gesteigert
Metabolische Autoreg. (A2) + beta2
93.) Was versteht man unter Koronarreserve? Wozu ist sie da? Mechanismen allgemein.
Herzmuskel hat einen hohen Sauerstoffbedarf, extrahiert in Ruhe 60-75% des Sauerstoffs aus dem arteriellen Blut der beiden Koronararterien. Somit kann ein durch Belastung gesteigerter Bedarf nicht durch eine gesteigerte Extraktion gedeckt werden, sondern durch eine Erhöhung der Koronardurchblutung = Koronarreserve
-> Steigerung der Durchblutung bis auf das 5fache der Durchblutung in Ruhe
= die Differenz zwischen Ruhe - und Maximaldurchblutung
Der Koronarfluss wird bestimmt durch
Perfusionsdruck (Druckdifferenz zwischen Arterie und dem des durchbluteten Gewebes),
Diastolendauer,
Koronarwiderstand.
Der Koronarwiderstand ist umgekehrt proportional zum Koronarfluss und wird bestimmt durch eine extravasale und intravasale Komponente
vasale Komponente: Tonus der Koronargefäße bestimmt durch Adenosin, NO, Vegetativum
extravasale Komponente: myokardiale Wandspannung (intramuraler Druck in der Ventrikelwand), während Systole hoch und während Diastole niedrig („diastolisches Fenster“ für die Koronardurchblutung)
94.) Beschreiben Sie die metabolische Autoregulation der Koronardurchblutung/ Koronararterien -> was Adenosin bei Koronarreserve macht
Siehe Koronarreserve: gesteigerte Koronardurchblutung bei Belastung
Koronarfluss bestimmt durch
Perfusionsdruck,
Koronarwiderstand
Adenosin-vermittelte Koronardilatation bei niedrigem O2-Partialdruck:
durch Abnahme des O2-Partialdrucks, Abnahme in der oxidativen Phosphorylierung, verminderte ATP-Synthese
-> Akkumulation von Adenosin
Adenosin wird aus der Herzmuskelzelle sezerniert
Adenosin aktiviert in der koronaren Gefäßmuskelzelle durch Bindung an Gs-gekoppelte A2-Rezeptoren eine cAMP-vermittelte Vasodilatation
=>Durchblutung und damit das O2 Angebot ist erhöht
95.) Dipyridamol: Wirkung auf Koronarkreislauf (Mechanismus), kann der Effekt therapeutisch bei KHK angewendet werden? Erklärung dazu (ja/nein)
Dipyridamol zählt zu den Thrombozytenaggregationshemmern und sollte nicht bei KHK (Koronare Herzkrankheit) verabreicht werden.
Dipyridamol bewirkt keine verbesserte Durchblutung, sondern „Coronary Stealing“ (Durchblutung wird umgeleitet von Teilen wo eine Minderdurchblutung besteht zu gut durchbluteten Bereichen). Somit werden poststenotischen Bereichen (Bereiche nach einer Verengung im Koronargefäß) noch schlechter durchblutet.
=> ist Kontrainduziert
Dipyridamol = ein spezifischer Blockre von Adenosin-Transportern (hemmt Adenosinwierderaufnahme in Kardiomyozyten)
NO Pharmaka bewirken jedoch durch Dilatation der zuführenden Gefäße eine Erhöhung der gesamten Durchblutung.
Aufbau der glatten Muskulatur
keine Querstreifung,
kein tubuläres System
Kontraktion
nur schwach ausgeprägtes SR (geringerer intrazellulärer Ca2+-Speicher)
der glatte Muskel ist auf die extrazelluläre Ca2+ Zufuhr über STIM Orai angewiesen!
beim Herzen ist der extrazelluläre Ca2+ Einstrom hauptsächlich als Trigger für die Ca2+ Freisetzung aus dem SR
Beim Skelettmuskel reicht das intrazelluläre Ca2+ aus dem SR aus
anderer Mechanismus der elektromechanischen Kopplung
Ca2+ bindet an Calmodulin
-> MLKK wird durch Ca2+-Calmodulin-Komplex aktiviert
-> aktivierte MLKK phosphoryliert Myosin-LK => Kontraktion möglich
Skelett und Herz über Tropoin-Calcium und dann kann Myosin an Aktin binden.
Signaltransduktion für aktive Relaxation
(es gibt Signaltransduktion die Relaxation bewirkt; 2 Kräfte die gegeneinander arbeiten; das Gleichgewicht bestimmt Tonus)
beim Herzen ist Relaxation weitgehend passiv (Ausnahme: lusitroper Effekt über Phospholamban und SERCA)
Wirkung endogener Agonisten auf die glatte Muskulatur (v.a. der Gefäße):
Kontraktion (über Phospholipase C): NA (α1), Angiotensin II (AT1), Endothelin (ETA), TXA2 (Thromboxan)/ PGH2 (TP), Serotonin (5-HT2)
Relaxation (über cAMP, ANP über cGMP): NA (ß2), Adenosin (A2), PGE2/ PGI2 (Prostacyclin) (EP/IP), Dopamin (D1/ß2), ANP (GC-A)
Indirekt Rezeptor-vermittelt: ATP (P2y), Bradykinin (B), Histamin (H1), Acetylcholin (M3), Endothelin (ETB)à auf Endothel, PLC, Ca2+, NO, NO-GC
Ganglienblocker obsolet
Antisympathotonika (α2-Agonist): Methyldopa à Schwangerschaft, über Senkung des Sympathikustonus Senkung des Blutdrucks
Alpha Blocker (α1): Vasokonstriktion wird blockiert à Vasodilatation
Calciumkanalblocker: Amlodipin à Gefäßmuskelrelaxierend
ß1 Blocker: Hemmen NA- Wirkungen am Herz und an der Niere (Renin)
Diuretika: senken dadurch das Plasmavolumen
AT1-Antagonisten: Losartan à blockieren Angiotensin II Wirkung (RAAS gehemmt)
ACE Hemmer: blockieren die Bildung von Angiotensin II durch die ACE (RAAS gehemmt
kardiale Funktionsstörung, eingeschränkte körperliche Belastbarkeit, langanhaltende Aktivierung des RAAS.
Kardianlsyptom = Ödem
->linksseitige Herzinsuffizienz:
systolische Herzinsuffizienz: verschlechterte Pumpleistung, Teil des Blutes bleibt in der Kammer,
verursacht durch Bluthochdruck/ Verletzungen,
Behandlung: ACE Hemmer, Angiotensin Rezeptor Blocker, ß-Blocker
diastolische Herzinsuffizienz: Versteifung des Ventrikelmyokard, linksventrikuläre Füllung ist vermindert,
verursacht durch Bluthochdruck, Übergewicht, Entzündung, metabolisches Syndrom,
Behandlung: evtl. NO Pharmaka, Training
->rechtsseitige Herzinsuffizienz:
Folge einer pulmonalen Hypertonie
96.) Wie wird die intrazelluläre Ca2+-Konzentration im glatten Muskel geregelt, wesentliche Unterschiede zum Herzmuskel?
Zur Erhöhung der intrazellulären Ca2+ Konzentration kommt es über Gq-gekoppelte Rezeptoren und den CRAC (Calcium-release activated channel)-Signaltransduktionsweg (STIM/Orai).
Agonisten wie Histamin/ Acetylcholin stimulieren Gq-gekoppelte Rezeptoren
PI Turnover (PIP2 zu IP3 und DAG), IP3 (Inositol-1,4,5-triphosphat) bindet an IP3-Kanäle (Ca2+ Kanäle) und es kommt zu Ca2+ Ausstrom aus dem SR in den Intrazellularraum
Ca2+ Abnahme im SR wird durch STIM Proteine registriert, oligomerisieren, interagieren mit Orai-Kanälen in der Zellmembran, Ca2+ Einstrom aus dem EZR
Abnahme der intrazellulären Ca2+ Konzentration durch:
aktive Wiederaufnahme von Ca2+ ins SR über SERCA
Auswärtstransport von Ca2+ in den EZR über Ca2+ ATPasen
Auswärtstransport über indirekt aktive Na+/Ca2+ Austauscher, wobei der Na+ Gradient über die Na+/K+ ATPase aufrechterhalten wird
SR ist nur schwach ausgeprägt, Ca2+ Konzentration reicht nicht aus für Muskelkontraktion
CRAC Signaltransduktionsweg wird aktiviert und ist letztendlich ausschlaggebend für die ausreichende Erhöhung der intrazellulären Ca2+ Konzentration
keine spannungsabhängigen L-Typ-Ca2+/Na+ Kanäle
der glatte Muskel ist auf die extrazelluläre Ca2+ Zufuhr über STIM Orai (CRAC Signaltransduktionsweg) angewiesen!
97.) Ca2+ Einstrom im Herzmuskel und glatter Muskel vergleichen
Myokard:
durch eine ankommende Erregung vom Sinusknoten Öffnung von spannungsabhängigen Na+ Kanälen und Na+ Einstrom -> zeitversetzt öffnen spannungsabhängige L-Typ Ca2+ Kanäle und Ca2+ Einstrom aus dem EZR
-> Ca2+ Ionen als Triggersignal für Ryanodinrezeptoren in den Wänden des sarkoplasmatischen Retikulum,
-> Öffnung von Ca2+ Kanälen und Ca2+ Ausstrom aus dem SR in den Intrazellularraum
(Troponin, Myosin an Aktin, Kontraktion)
Glatte Muskulatur:
SR nur schwach ausgeprägt und dessen Ca2+ Freisetzung reicht nicht aus für Kontraktion,
über Stimulation von Gq-gekoppelten Rezeptoren (z.B. α1, H1) -> über Phospholipase C PI-Turnover (Spaltung von Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat PIP2 zu Inositol-1,4,5-triphosphat IP3 und Diacylglycerol DAG)
-> gebildetes IP3 bindet an IP3-Kanäle des SR
-> Ca2+ Ausstrom in den IZR, wird von STIM Proteinen registriert, oligomerisieren, interagieren mit Orai-Kanälen (Speicherregulierte Ca2+ Kanäle) in der Zellmembran,
-> Orai öffnen und Ca2+ Einstrom aus dem EZR
(Calmodulin, MLKK, Myosin an Aktin, Kontraktion)
98.) Freisetzung und Regulation von Calcium aus internen Speichern der Skelettmuskulatur und der glatten Muskulatur
Bindung von Acetylcholin an N-Cholinozeptoren an der Motorischen Endplatte (=ein Liganden-gesteuerter Ionenkanal). Wenn ausreichend Ionen eingeströmt sind (lokale Depolarisation) kommt es zur Öffnung spannungsabhängiger Na+ Kanäle
-> Depolarisation des Sarkolemm
-> Erregung breitet sich aus bis ins T-System,
-> aktiviert dort die Dihydropyridinrezeptoren
-> interagieren direkt mit den Ryanodinrezeptoren des SR
-> Öffnung und Ca2+ Freisetzung aus dem SR (reicht aus für Kontraktion)
99.) Elektromechanische Kopplung der glatten Muskulatur, Unterschied zu Herzmuskel
Elektromechanische Kopplung der glatten Muskulatur und der Skelett-/Herzmuskulatur unterscheiden sich grundlegend.
-Signaltransduktion siehe oben:
Agonisten wie Histamin/NA stimulieren Gq-gekoppelte Rezeptoren (H1, α1), Phospholipase C PI Turnover, IP3 bindet IP3 Kanäle des SR, Ca2+ Ausstrom in IZR, STIM interagiert mit Orai, Ca2+ Einstrom aus dem EZR -> Erhöhung der intrazellulären Ca2+ Konzentration
-je 4 Ca2+ binden an Calmodulin, Ca-Calmodulin-Komplex aktiviert die Myosinleichtkettenkinase, diese phosphoryliert Myosin-LK wodurch es mit Aktin eine Querbrücke ausbilden kann -> Kontraktion
Ca-aus EZR ist wesentlich!
Unterschied zu Herzmuskulatur:
Elektromechanische Kopplung:
durch Öffnung von spannungsabhängigen Na+ Kanälen durchAktionspotential von Schrittmacherzellen (Na+ Einstrom) -> öffnen von spannungsabhängigen L-Typ Ca2+ Kanäle (DHPR) -> Ca2+ Einstrom und dadurch Aktivierung von Ryanodinrezeptoren (RyR2) im SR -> Ca2+ Ausstrom aus dem SR in den IZR
Ca2+ bindet an Troponin, Konformationsänderung von Troponin und Tropomyosin, Myosinköpfe können aus Aktin binden, Querbrückenzyklus, Kontraktion
Ca aus SR ist wesentlich für Kontratktion
Ca sus EZR dient als Reiz
100.) Wichtigste Mechanismen der Relaxation glatter Muskulatur
Die aktive Relaxation wirkt der Kontraktion entgegen und der daraus resultierende Status wird als Tonus bezeichnet. (ist ein “Kräftemessen”)
Mechanismen der Relaxation sind alle Vorgänge, die
zu einer Abnahme der Ca2+ Konzentration führen und
die Dephosphorylierung der Myosin-LK durch die Myosinleichtkettenphosphatase fördern.
Abnahme der Ca2+ Konzentration durch:
SERCA (Sarkoplasmatisches Retikulum Ca2+ ATPase): nimmt Ca2+ aktiv wieder ins SR auf
Na+/Ca2+ Austauscher
1 Ca raus (EZR)
3 Na rein (IZR)
= indirekt aktiv (nutzt Na-Gradienten der duch Na/K-ATPase augebaut wird)
Ca-ATPase (aus IZR nach EZR)
Durch die Abnahme der intrazellulären Ca2+ Konzentration löst sich Ca2+ von Calmodulin -> keine Aktivierung der Myosinleichtkettenkinase, Phosphorylierung von Myosin bleibt aus, keine Interaktion mit Aktin möglich
Dephosporylierung der MLK
Das phosphorylierte Myosin wird durch die Myosinphosphatase dephosphoryliert und geht in den inaktiven Zustand über -> Abnahme des Tonus der glatten Muskulatur
101.) Mechanismus und Beeinflussung der Dilatation im glatten Muskel
Mechanismen der Relaxation sind alle Vorgänge, die:
zu einer Abnahme der Ca2+ Konzentration führen
die dephosphorylierte Form der Myosin-LK fördern
Hohes Ausmaß der dephosporylierten Form der MLK
Wenn MLK dephosphoryliet ist kann kein Querbrückenzyklus stattfinden -> Tonus der glatten Muskulatur sinkt.
Myosinphosphatase dephosphoryliert MLK
Wenn sie aktiver ist-> Relaxation
MLKP wird durch PKG gefördert
MLKK phosphoryliert MLK
wenn sie in iherer Aktivität gehemmt wird -> Relaxation
MLKK wird durch PKA gehemmt
->durch Erhöhung der intrazellulären cGMP Konzentration über partikuläre oder lösliche Guanylatcyclasen wird die Aktivität der Myosinleichtkettenphosphatase über die cGMP-abhängige Kinase I gefördert
->direkte Relaxation durch verschiedene Pharmaka:
Ca2+ Kanalblocker (z.B. Amlodipin): hochaffine Bindung an α1 Untereinheit des L-Typ-Ca2+-Kanals, hemmt Ca2+ Einstrom
NO-Pharmaka (z.B. ISDN): ahmen die körpereigene NO-vermittelte Relaxation nach
Phosphodiesterasehemmer: hemmen den Abbau von cAMP bzw. cGMP, vermitteln über PKA (Proteinkinase A, cAMP) und cGKI (cGMP abhängige Proteinkinase G, cGMP) Effekte, die die Relaxation fördern
ß2-Agonisten (z.B. Salbutamol): über Gs-gekoppelte Signaltransduktionskaskade Aktivierung von PKA
Rho-Kinase-Inhibitoren (z.B. Fasudil): Rho Kinase inaktiviert die Myosinphosphatase durch Phosphorylierung, diese Inaktivierung wird gehemmt
102.) Regulation der Phosphorylierung und Dephosphorylierung von Myosin im glatten Muskel
Nur wenn Myosin im glatten Muskel phosphoryliert vorliegt, kann es mit Aktin interagieren und eine Querbrücke ausbilden und es kommt zur Kontraktion (wenn dephosphoryliert = inaktiv)
Phosphorylierung und damit Kontraktion der glatten Muskulatur wird über die Myosinleichtkettenkinase (MLKK) vermittelt, deren Aktivität wird durch Ca2+ gebundenes Calmodulin (aktiviert) oder Proteinkinase A (PKA, inaktiviert) reguliert.
Aktivierung der MLKK durch Bindung von Ca2+ an Calmodulin bei hoher intrazellulärer Ca2+ Konzentration
Erhöhung der intrazellulären Ca2+-Konz. durch Agonismus an Gq-gekoppelte Rezeptoren und spannungsabhängige L-Typ-Ca2+ Kanäle (CRAC Signaltransduktionsweg)
außerdem Ca2+ Sensitivierung: über Stimulierung von Gq-gekoppelten Rezeptoren kommt es über G12/13 zu einer Aktivierung von Rho und somit der Rho-Kinase -> Inaktivierung der Myosinphosphatase (für Relaxation)
Inaktivierung der MLKK durch PKA (phosphoryliert MLKK und inaktiviert sie dadurch)
gesteigerte Aktivität der PKA durch Stimulierung Gs-gekoppelter-Rezeptoren (z.B. NA an ß2), dadurch erhöhte Aktivität der Adenylatcyclase und vermehrte Bildung von cAMP-> cAMP aktiviert PKA:
hemmt Rho,
fördert Ca2+ Aufnahme ins SR,
Öffnung von K+ Kanälen,
phosphoryliert MLKK
Dephosphorylierung und damit Relaxation der glatten Muskulatur wird über die Myosinphosphatase katalysiert. Diese wird durch die cGMP-abhängige Proteinkinase I (cGKI) aktiviert und durch die Rho-Kinase gehemmt.
Aktivierung durch cGKI: cGKI wird über die cGMP-Konzentration reguliert, vermehrte Bildung von cGMP aus GTP durch partikuläre und lösliche Guanylatcyclasen (diese werden über Peptidhormone wie ANP/CNP oder über NO aktiviert)
Inaktivierung durch Rho Kinase: durch Stimulierung von Gq-gekoppelten Rezeptoren (Ca2+ Sensitivierung), Integrinen, Rezeptoren von Zytokinen oder Wachstumsfaktoren kommt es zur Stimulierung des GTP-exchange Faktors von Rho, dadurch wird GDP durch GTP ausgetauscht und Rho geht in den aktiven Zustand über, Rho aktiviert die Rho-Kinase, welche die Myosinphophatase phosphoryliert und damit in ihrer Aktivität hemmt.
Wie kann man die Ca2+ Konzentration in der Zelle beeinflussen?
mit Pharmaka oder über Beeinflussung des Vegetativum (Psy/Sy)
Sym:
-> Gs -> AC aktiviert -> cAMP steigt -> PKA wird aktiver ->
Psy:
-> Gi -> AC inaktiver -> cAMP sinkt -> PKA inaktiver -> keine Phosphorylierung von Ca2+-Kanälen
?????
103.) Myosinphosphatase: Funktion und Regulation, Medikamente, die die Wirkung verstärken? Welche AST beeinflussen sie? AST nennen der sie (indirekt) hemmt.
Die Funktion der Myosinphosphatase in der glatten Muskulatur ist die Dephosphorylierung des Myosins. Dadurch geht Myosin in den inaktiven Zustand über und die Interaktion mit Aktin ist nicht mehr möglich -> Relaxation der glatten Muskulatur und Tonus sinkt
Reguliert wird die Myosinphosphatase durch die cGKI (cGMP abhängige Proteinkinase I, Aktivierung) und durch die Rho-Kinase (Inaktivierung).
Medikamente, die die Wirkung der Myosinphosphatase verstärken (Tonus der glatten Muskulatur sinkt):
Rho-Kinase-Inhibitoren (Fasudil): hemmt dadurch Phosphorylierung/ Inaktivierung der Myosinphophatase
Phosphodiesterasehemmer: erhöhen cAMP und cGMP Konzentration (vermehrte Aktivierung durch cGKI, Inaktivierung von MLKK durch PKA)
NO-Pharmaka: aktivieren lösliche Guanylatcyclasen und somit die cGMP-Bildung (vermehrte Aktivierung von cGKI)
Arzneistoff, der die Wirkung der Myosinphosphatase indirekt hemmt -> Etilefrin (direktes Sympathomimetikum, α1/ß1-Adrenozeptor-Agonist)
über Stimulierung des Gq-gekoppelten α1-Rezeptors Vasokonstriktion und
über G12/13 Ca2+ Sensitivierung (= Inaktivierung der Myosinphosphatase über Aktivierung der Rho-Kinase)
12/13
104.) Rho Kinase erklären, Wirkungsmechanismus, Wirkungen, 5 mögliche Indikationen von Rho Kinase Hemmern. Nenne einen Arzneistoff, der zugelassen ist und seine Indikation.
Die Rho-Kinase ist an der Regulation der Kontraktion der glatten Muskulatur beteiligt, indem sie die Myosinphosphatase phosphoryliert und somit inaktiviert -> mehr MLK ist phosphoryliert -> verstärkte Kontraktion der glatten Muskulatur, weil Myosin nicht mehr dephosphoryliert wird (Ca2+ Sensitivierung).
Aktivierung der Rho Kinase durch Stimulierung von G12/13-gekoppelten Rezeptoren, Rezeptoren der Wachstumsfaktoren oder Zytokine. ???
Signaltransduktionsweg: Stimulierung des GTP-exchange Faktors von RhoA (kleine GTP-bindende Proteine), Austausch von GDP zu GTP und Aktivierung von RhoA, dieses interagiert mit zahlreichen Targetproteinen u.a. der Rho-Kinase und aktiviert diese
Indikationen: Aktivierung des Rho-Signalwegs an der Pathogenese folgender Erkrankungen beteiligt:
->Koronarspasmen
->cerebrale Vasospasmen
->Hypertonie
->Asthma bronchiale
->erektile Dysfunktion
->endotheliale Dysfunktion (therapeutische Wirkung der Statine (keine Rho-Kinase Hemmer):
Rho kann nur aktiv werden, wenn es über den lipophilen Anker Isoprenylrest in der Membran verankert ist -> dies kann durch Statine gehemmt werden -> passive Wirkung, da der Mechanismus der Ca2+-Sensitivierung nicht zum Tragen kommt.
Statine wirken auf Endothelzelle, hemmen die Membranverankerung von Rho, blockiert Cholesterinsynthese bei hohem Cholesterinspiegel/ KHK, ABER: Rhabdomyolyse)
Zugelassener Rho-Kinase-Inhibitor: Fasudil (bei cerebralen Vasospasmen)
105.) 5 Arzneistoffgruppen, die eine direkte Relaxation bewirken und deren Wirkungsmechanismus kurz in Stichworte dazu beschreiben
NO-Pharmaka
bei KHK (koronarer Herzkrankheit), eingeschränkt bei Herzinsuffizienz, Spasmen von Gallen- und Harnwegen:
ahmen die körpereigene NO-vermittelte Vasodilatation nach, aktivieren lösliche Guanylatcyclasen und somit die cGMP-Bildung (vermehrte Aktivierung von Myosinphosphatase durch cGKI/PKG)
Ca2+-Kanal-Blocker
bei Hypertonie und hypertensive Krise, eingeschränkt bei KHK:
binden an die porenbildende α1-Untereinheit der L-Typ-Ca2+-Kanäle und unterbinden dadurch den Ca2+ Einstrom
PDE Inhibitoren
bei erektiler Dysfunktion, eingeschränkt bei Herzinsuffizienz:
hemmen Phosphodiesterasen, dadurch Erhöhung von cAMP und cGMP Konzentration (vermehrte Aktivierung der Myosinphosphatase durch cGKI (cGMP), Inaktivierung von MLKK durch PKA (cAMP))
ß2-Agonisten
bei Asthma bronchiale, Tokolyse (u.a.):
stimulieren Gs-gekoppelte ß2 Rezeptoren (über Adenylatcyclase, mehr cAMP, Aktivierung von PKA) PKA hemmt MLKK, hemmt RhoA, fördert Ca2+ Aufnahem ins SR und öffnet Kalium-Kanäle
Relaxation von Bronchial- und Uterusmuskulatur
Rho-Kinase-Inhibitoren
bei cerebralen Vasospasmen: Fasudil
die Rho Kinase inaktiviert normalerweise die Myosinphosphatase durch Phosphorylierung, durch Hemmung der Rho Kinase wird die Myosinphosphatase nicht inaktiviert
Theophyllin -> bei Asthma bronchiale: PDE Inhibitor (?)
Dihydralazin -> nur in Kombinationstherapie bei Hypertonie, Wirkungsmechanismus unbekannt
K+-Kanal-Öffner -> Mittel der 2. Wahl bei Hypertonie: Hyperpolarisation, hemmt Ca2+ Einstrom
106.) Relaxantien der glatten Muskulatur (5 Pharmakagruppen)
NO-Pharmaka, Ca2+ Kanal Blocker, Rho-Kinase-Inhibitoren, ß2-Agonisten, PDE-Inhibitoren (wichtigsten 5)
107.) Endothelabhängige Relaxation (zugrundeliegender Mechanismus) und Folgen der endothelialen Dysfunktion
Sonderfall Blutgefäße: glatte Muskelzellen sind ausgekleidet mit einer Schicht aus Endothelzellen, reguliert zusätzlich den Gefäßmuskeltonus
über Gs: Relaxation über cAMP,
über Gq direkt an der Gefäßmuskelzelle: Kontraktion über PI Turnover,
über Gq und Scherkräfte: Endothel-vermittelte Relaxation, Relaxation über cGMP
Mediatoren, wie
Prostacyclin (PGI2),
PGE2,
C-Typ-natriuretisches Peptid oder
NO
werden aufgrund verschiedener Stimuli im Endothel gebildet, freigesetzt und lösen eine Relaxation der glatten Muskulatur darunter aus.
Mechanismus am Beispiel von NO:
Scherkräfte oder eine Erhöhung der intrazellulären Ca2+ Konzentration im Endothel aktivieren die eNOS aktiviert wird.
Erhöhung der intrazellulären Ca2+ Konzentration durch Bindung von Agonisten wie Histamin, Bradykinin, Endothelin oder Acetylcholin an Gq-gekoppelte H1/M3-Rezeptoren und Auslösen des PI-Turnover
NO diffundiert in glatte Muskelzelle und aktiviert lösliche Guanylatcyclasen, GTP wird zu cGMP und cGKI wird aktiviert, diese aktiviert die Myosinphosphatase (und hemmt Rho) und es kommt zu Relaxation der glatten Muskulatur
Beendigung der Wirkung: cGMP wird durch Phosphodiesterasen (PDE) zu GMP hydrolysiert.
Endotheliale Dysfunktion:
Wenn das Endothel geschädigt ist bleiben die Effekte des Endothels aus,
-> es kommt zu Entzündungen (u.a. durch Zelladhäsionen, Infiltration), Vasokonstriktion, Proliferation, Adhäsion von Plättchen und Thrombose.
Dies führt zu einer Verstärkung meist bereits vorliegender Erkrankungen wie Arthrosen, Herzinsuffizienz, Sklerose.
108.) Nennen Sie 3 endothelabhängige Vasodilatatoren und deren Wirkungsmechanismus
->diffundiert zur glatten Muskelzelle, aktiviert dort lösliche Guanylatcyclasen, wandeln GTP in cGMP um ->cGMP aktiviert die cGMP abhängige Proteinkinase I (cGKI), welche die Myosinleichtkettenphosphatase aktiviert,
Rho hemmt (Rho aktiviert Rho Kinase, welche die MLKP hemmt), zur Senkung der intrazellulären Ca2+ Konzentration beiträgt
aktiviert partikulären Guanylatcyclasen, wandeln an ihrer extrazellulären Domäne GTP in cGMP um, aktiviert cGKI (siehe NO)
(Prostaglandin, Bildung: durch erhöhte intrazelluläre Ca2+ Konzentration Aktivierung der Phospholipase A2 im Endothel, aktiviert den Arachidonsäuremetabolismus, aus PGH2 PGI2):
bindet an transmembranäre Gs-gekoppelte IP-Rezeptoren, erhöhte Aktivität der Adenylatcyclase, erhöhte cAMP Bildung, cAMP ist allosterischer Modulator der PKA
PKA hemmt Rho (kleines GTP-bindendes Protein, aktiviert die Rho Kinase, Rho Kinase inaktiviert die Myosinphosphatase, Ca2+ Sensitivierung) und GEF (GTP-exchange-factor) in ihrer Funktion (MLKP für Relaxation)
phosphoryliert die Myosinleichtkettenkinase und inaktiviert diese dadurch (MLKK für Kontraktion)
cAMP fördert die Ca2+ Wiederaufnahme ins SR (intrazelluläre Ca2+ Konzentration wird gesenkt)
109.) Aufgaben/ Funktion des Endothels und Folgen endothelialer Dysfunktion
-Vasodilatation (NO)
-Thrombolyse (tPA)
-Antiproliferation (NO, PGI2)
-verhindert Plättchenadhäsion (NO, PGI2)
-Lipolyse (baut Lipoproteine ab) um Sklerose vorzubeugen
-Entzündung durch Zelladhäsion/ Infiltration (ROS, NFκB)
-Proliferation glatter Muskelzellen (Wachstumsfaktoren)
-Thrombose (TXA2)
-Vasokonstriktion (ROS, TXA2)
-Oxidativer Stress
-erhöhte endotheliale Permeabilität
110.) Ursachen endothelialer Dysfunktion
Rauchen
Hypertonie
geringe Scherbelastung (low shear stress; Relaxation über NO fehlt)
Hyperlipidämie
Diabetes mellitus
Entzündungen
DHH ERS
111.) 3 Blutdruckdeterminanten nennen und erklären, wodurch wird er reguliert?
Produkt aus Schlagvolumen und Herzfrequenz
kurzfristig über reflektorische Modulation der Aktivität von Parasympathikus und Sympathikus = Barorezeptorreflex: Kontrolle des Blutdrucks über Mechanorezeptoren in den Gefäßwänden (=Barorezeptoren, v.a. in der Aorta, ständiger Feedbackmechanismus zum ZNS)
bei Blutdruckabfall: Sympathikusaktivierung (exzitatorisch über NA an ß1)
bei Blutdruckanstieg: Parasympathikusaktivierung (inhibitorisch über ACh an M2)
muskuläre Arterien und Arteriolen, = peripherer Widerstand, je enger das Gefäß desto höher der Druck
kurzfristige Regulation über Barorezeptorreflex (Sympathikus/ Parasympathikus (M1 indirekt über NO), senkt und erhöht BD)
mittel-langfristige Regulation über Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Blutdruckerhöhung: über ß1-Adrenozeptoren, verstärkte Freisetzung von Renin aus der Niere, spaltet aus dem Globulin Angiotensinogen (in den Hepatozyten gebildet, sezerniert) Angiotensin I ab, Angiotensin I wird über ACE (Angiotensin-Converting-Enzyme, an den Endothelzellen) zu Angiotensin II (Peptidhormon),
bindet an AT1 Rezeptoren (Gq) in Gefäßen,
ZNS,
bewirkt ADH (antidiuretisches Hormon)-Freisetzung aus Hypophyse
Durst und Salzappetit
Niere
Nebennierenrinde (Aldosteron-Freisetzung)
Nierentubuli -> Na und Wasser retention????
=> ADH und Angiotensin II wirken vasokonstriktorisch und Retention von Wasser -> Blutdruckanstieg
Plasmavolumen, je größer das Volumen desto größer der Druck
kurzfristige Regulation über ANP (atriales natriuretisches Peptid, Diurese/ Natriurese): wird bei verstärkter Dehnung des linken Vorhofs aus den Kardiomyozyten freisetzt,
senkt die Freisetzung von Renin und Aldosteron,
steigert die GFR und
fördert die renale Wasser- und Na+-Ausscheidung,
löst durch Stimulierung partikulärer Guanylatcyclasen Vasodilatation aus (durch cGMP Aktivierung cGKI und dadurch Myosinphosphatase)
=> senkt BD
langfristig über RAAS: Aktivierung erhöht BD
durch Stimulierung von AT1-Rezeptoren durch Angiotensin II wird Aldosteron aus der NNR freigesetzt
vermittelt eine verstärkte Na+ und Wasser-Rückresorption in der Niere (weniger Na+ und Wasserausscheidung)
Freisetzung von ADH (Vasopressin, antidiuretisches Hormon): bewirkt neben Vasokonstriktion, vermehrte Expression von Aquaporinen im Sammelrohr à verstärkte Wasserrückresorption in der Niere (weniger Wasserausscheidung)
112.) 3 Blutdruckdeterminanten und sympathischer Einfluss?
Siehe Frage 111:
Herzzeitvolumen
Barorezeptorreflex (über Barorezeptoren in Aorta und Carotis-Adern ->ständiger Feedbeckmechanismus)
Weite der Widerstandgefäße
muskuläre Arterien und Arteriolen
Barorezeptorreflex, (kurzfristig)
RAAS (ADH (Aldosteron)) (langfristig)
Intravasales Volumen
ANP (Diurese/Natriurese; senkt Renin und Aldosteron-Freisetzung; Vasodill über pGC) (kurzfristig)
RAAS (langfristig)
HZV:
Barorezeptorreflex, durch BD-Abfall exzitatorisch/Sympathikusaktivierung, Ausschüttung von NA, bindet an Gs-gekoppelte ß1 Rezeptoren (positiv chronotrop (cAMP hoch->über HCN verstärkter Na+-Einstom)/ inotrop/ dromotrop) -> Steigerung des HZV und des Blutdrucks
inhibitorisch/Parasypatikusaktivierung, ACh über M2 (Gi) -> neg chronotrop, dromotrop (nur Vorhof)
Barorezeptoren befinden sich in Carotis und Aortenbogen
Weite der Widerstandgefäße:
->kurzfristig über Barorezeptorreflex
über alpha1 (Gq) an Gefäßen ->Ca2+ steigt -> Vasokonstriktion
->mittellangfristig über RAAS durch Sympathikusaktivierung: über ß1 Reninfreisetzung usw., Abnahme der Weite der Widerstandgefäße (Vasokonstriktion), BD-Erhöhung
ZNS: Bildung von ADH-> Vasokonstriktion
Angiotensin II: Vasokonstriktion
Intravasales Volumen:
->langfristig über RAAS: Plasmavolumen steigt an, BD-Erhöhung
Aldosteron: Verstärkte Na+ und damit Wasserrückresorption
ADH: verstärkte Wasserrückresorption
Wechselwirkungen:
Diuretika (Hypokaliämie möglich),
Rifampicin und Johanniskrautextrakte (Senkung Plasmaspiegel durch Metabolismus-Induktion),
Chinidin/ Verapamil/ Ciclosporin (Erhöhung Plasmaspiegel durch Hemmung enteralen Auswärtstransport),
Colestyramin (Anionenaustauscher)/ Antazida (Verminderte Resorption),
Hyperthyreose (verminderte Plasmaspiegel)
113.) Erklärung der Hauptwirkung von Herzglykosiden
Herzglykoside werden vor allem aufgrund ihrer positiv inotropen Wirkung (Steigerung der Kontraktilität) bei Herzinsuffizienz und supraventrikulärer Tachykardie eingesetzt.
Diese Wirkung beruht auf einer K+-kompetitiven reversiblen Bindung der Herzglykoside an die extrazelluläre Domäne der α-Untereinheit der Na+/K+ ATPase (kardial und extrakardial).
Dadurch kommt es zu einer Abnahme des Na+ Gradienten beim Na+/Ca2+ Austauscher (und dadurch zum vermindertem Auswärtstransport von Ca2+)
-> für die nächste Systole steht mehr freies, intrazelluläres Ca2+ bereit
=> gesteigerte Kontraktilität
Dies führt zu:
einer gesteigerten Auswurfleistung,
-> einem erhöhten HZV,
->einer verbesserten Durchblutung der Organe (u.a. der Niere),
-> dadurch zu einer geringeren Sympathikusaktivierung (dadurch alle weiteren Wirkungen) und damit unter anderem zu
einer Senkung des peripheren Widerstands und
der Herzfrequenz (negativ dromotrop, chronotrop),
außerdem schwach vasodilatierend und durch
verminderte Renin/Aldosteron-Freisetzung verstärkte Diurese.
114.) Herzglykoside Wirkungen (4) und Interaktionen
positiv inotrop (über Bindung Na+/K+ ATPase, mehr intrazelluläres Ca2+)
-> Auswurfleistung↑ -> HZV↑ -> Orandurchblutung↑ Sympatikustonus↓ => alle weitern Wirkungen beruhen auf dem verringertem Sympathikustonus
negativ chronotrop, dromotrop (über Erregung zentraler Vaguskerne und erhöhte Empfindlichkeit der Barorezeptoren -> Sympathikus gehemmt und Parasympathikus aktiviert)
diuretisch (durch erhöhte GFR und RBF verminderte Renin und Aldosteron-Freisetzung; kein direkter Effekt auf Niere)
in vivo schwach vasodilatierend (durch verminderte Aktivität vom Sympathikus)
Hyperkaliämie: verminderte Wirkung -> da K+ kompetitive Bindung der Herzglykoside an Na+/K+ ATPase
Hypermagnesiämie: verminderte Wirkung -> Magnesium ist kompetitiv zu Kalzium, verlangsamte Ladung der Ca2+ Speicher
Hypercalicämie: verstärkte Wirkung -> beschleunigt Überladung der Ca2+ Speicher
Wechselwirkungen: (betrifft Medikamente??? )
Rifampicin und Johanniskrautextrakte (Senkung Plasmaspiegel durch Metabolismus-Induktion (Induktion von gp 170 )),
Chinidin/ Verapamil/ Ciclosporin (Erhöhung Plasmaspiegel durch Hemmung enteralen Auswärtstransport über gp 170 ),
115.) Herzglykoside: positive und negative Wirkungen
Positive Wirkungen
positiv inotrop (über Bindung Na+/K+ ATPase, mehr intrazelluläres Ca2+ für Systole vorhanden)
Negative Wirkungen (Nebenwirkungen):
gastrointestinale Störungen: Übelkeit, Erbrechen
zentralnervöse Störungen: Kopfschmerzen, Psychosen, Halluzinationen, Schlaflosigkeit oder Müdigkeit
verändertes Farbsehen
Herzrhythmusstörungen (bereits bei therapeutischen Dosen)
->bei Herzgesunden: supraventrikuläre Rhythmusstörungen
->bei Herzkranken: fast alle Störungen möglich, vor allem Störungen des Kammerrhythmus (Extrasystolen, Kammerflimmern)
Indikationen von Herzglycosiden
1) Herzinsuffizienz (NYHA III und IV)
2) supraventriculäre Tachykardien
116.) Digitalisintoxikationen: Symptome, Therapie
Geringe therapeutische Breite der Digitalisglykoside à permanentes Monitoring, variierende Pharmakokinetik (Ausscheidung, HWZ)
Herzrhythmusstörungen (AV-Block, Bradykardie, Vorhof-/Kammerflimmern)
gastrointestinale (Übelkeit, Erbrechen) und
neurotoxische Störungen (Psychosen, Halluzinationen)
bei ventrikulären Extrasystolen: Lidocain
bei Sinusbradykardie, AV-Block: Atropin
bei schwerem AV-Block, schwerer Bradykardie (senkt Herzfrequenz): passagerer Schrittmacher
bei Hypokaliämie (K-kompetitive Bindung an Na/K+ ATPase): Kaliumsalze
beschleunigte Elimination: durch Cholestyramin (Anionenaustauscher)
bei akuter Intoxikation: Hämodialyse, forcierte Diurese
bei Digoxinintoxikation: Antikörper
117.) Nenne 3 positiv inotrop wirkende Pharmaka + Wirkungsmechanismus + Nachteile bei der Therapie
Herzglykoside:
Mechanismus: K+ kompetitive, reversible Bindung an extrazelluläre Domäne der Na+/K+ ATPase,
verminderter Na+ Gradient für Na+/Ca2+ Austauscher, weniger Ca2+ wird aus der Zelle raustransportiert, während der nächsten Systole mehr freies intrazelluläres Ca2+ zur Verfügung und dadurch gesteigerte Kontraktilität
Nachteile: geringe therapeutische Breite -> hohe Mortalität, erfordert strenges Monitoring
PDE3-Hemmer:
Mechanismus: hemmen den Abbau von cAMP durch Hemmung der Phosphodiesterase 3 -> cAMP vermittelte Erhöhung der intrazellulären Ca2+ Konzentration in den Herzmuskelzellen
Nachteile: sehr unselektiv, zahlreiche weitere Phosphodiesterasen werden auch gehemmt und dadurch zahlreiche Nebenwirkungen
ß1-Agonisten:
Mechanismus: Stimulierung von Gs-gekoppelten ß1 Rezeptoren, dadurch erhöhte Aktivität der Adenylatcyclase, mehr cAMP wird gebildet, cAMP aktiviert die Proteinkinase A (PKA)
cAMP bindet direkt an HCN Kanäle und erhöht deren Öffnungswahrscheinlichkeit, mehr Na+ Einstrom, steilerer Aufstrich am Sinusknoten
=> positiv chronotrop
PKA phosphoryliert zahlreiche Targetproteine (Troponin, Phospholamban (SERCA), Ryanodinrezeptoren, L-Typ-Ca2+ Kanäle)
=>positiv inotrop, dromotrop
Nachteile: durch die Nebenwirkungen nicht zur längerfristig ambulanten Anwendung geeignet
Wirkungsmechanismus:
Ca2+ Einstrom über spannungsabhängige Ca2+ Kanäle und dadurch Kontraktion der Gefäßmuskulatur und der Herzmuskulatur
-> Ca2+ Kanal Blocker reduzieren durch Bindung an porenbildende α1-Untereinheit von L-Typ-Ca2+ Kanälen die Öffnungswahrscheinlichkeit der Kanäle
-> vasodilatierend,
-> negativ inotrop,
-> Blutdruck senkend (keine Ca2+-Antagonisten)
Arten von spannungsabhängigen Ca2 Kanälen:
T-Typ (transient, v.a. in Schrittmacherzellen): Öffnung bei schwacher Depolarisation, schnelle Inaktivierung
L-Typ (longlasting): Öffnung bei starker Depolarisation, inaktiviert langsam, durch Ca2+ Kanal-Blocker gehemmt
N-,P-,Q-,R-Typ (v.a. in Neuronen): Öffnung bei starker Depolarisation, gehemmt durch Schlangen- und Spinnengifte
118.) Ca2+ Kanäle: 2 physiologische Möglichkeiten der Aktivierung (?)
Aktivierung durch Depolarisation
Depolarisation Herzmuskelzelle:
-> durch Öffnung von spannungsabhängigen Na+ Kanälen kommt es zu einem Na+ Einstrom und einem raschen Potentialanstieg -> dadurch zeitversetzte Öffnung von spannungsabhängigen L-Typ-Ca2+-Kanälen -> langes, Ca2+ getragenes Plateau
Aktivierung durch Bindung von Adenosin an ligandengesteuerte Ionenkanal P2X Kanäle, Öffnungswahrscheinlichkeit erhöht sich und Na+/Ca2+ Einstrom (Nozizeptoren)
119.) Ca2+ Antagonisten klassifizieren, Besonderheiten, je 1 Substanzbeispiel
binden unabhängig von der Öffnungswahrscheinlichkeit der Kanäle, vorwiegend an der glatten Muskulatur (keine kardialen Wirkungen) -> Vasodilatation
Amlodipin -> bei Hypertonie, KHK
Nifedipin -> Hypertensive Krise
Nifedipin: wirkt sehr rasch dadurch reflektorische Sympathikusaktivierung (unerwünscht), daher nur mehr Nifedipin retard
Ist dadurch bei KHK auch KI
Binden an offene L-Typ-Ca2+ Kanäle, Wirkung ist Frequenz-abhängig
vorwiegend kardiale Wirkung (Koronardilatation)
geringe orale Bioverfügbarkeit
negativ chronotrop, inotrop, bathmotrop
Wirkung sowohl an den Gefäßen als auch am Herzen (Koronardilatation)
bei Koronarspasmen
Aufgrund der kardialen Wirkung. Wirkung wird aber reflektorisch abgeschwächt.
Ca2+-Kanalblocker wirken ausschließlich auf L-Typ Ca2+Kanäle. Sie erniedrigen die Öffnungswahrscheinlichkeit und binden an die porenbildende alpha1-UE.
120.) Ca2+ Antagonist: Eine Arzneistoffgruppe nennen und eine Formel aussuchen
Dihydropyridine: Nifedipin, Amlodipin
Phenylalkylamine: Verapamil, Gallopamil
Benzothiazepine: Diltiazem
121.) Nifedipin: Formel und Hauptindikation
Hauptindikation: früher bei hypertensiven Krisen (obsolet, gibt mittlerweile bessere Pharmaka)
Nifedipin-Retard-Präparate: vor allem bei Hypertonie und KHK
???????
Hypertensive Krise (……….reflex!?)
sonst noch stabile Angina pectoris, Hypertonie (Retard)
122.) Welche Gruppe von Ca2+-Antagonisten wird bei Hypertonie eingesetzt und einen Arzneistoff mit Formel nennen
Dihydropyridine: wirken bevorzugt an den Gefäßen und senken da den peripheren Widerstand
Arzneistoffe:
Amlodipin und
Nifedipin retard Präparate (sonst zu schnell anflutender WST, reflektorische Erhöhung der Herzfrequenz und Kontraktilität)
Phenylalkylamine
KHK
supraventrikuläre tachykarde Herzrythmusstörungen
Diltiazem
Koronarspasmen
supraventrikuläre tychykarde Herzryhtmusstörungen
123.) 5 Indikationen von Calciumantagonisten/-kanalhemmern und je einen Wirkstoff/ AST nennen
Hypertonie (langsam anflutende Dihydropyridine)
KHK (Koronare Herzkrankheit) (Verapamil, Gallopamil)
Hypertensive Krise (Nifedipin, nicht retardiert)
Koronarspasmen: Diltiazem (vorwiegend kardiale Wirkung)
supraventrikuläre tachykarde Herzrhythmusstörungen: Phenylalkylamine (Verapamil), Diltiazem
K3HK
124.) Ca2+-Antagonisten: 3 Indikationen und 2 wesentliche Nebenwirkungen
Hypertonie (langsam anflutende Dihydropyridine: Amlodipin)
KHK (Koronare Herzkrankheit; kein schnell wirksames Nifedipin!)
Hypertensive Krise
aufgrund von Vasodilatation:
Flush, Kopfschmerz, orthostatische Dysregulation, Bein- und Knöchelödeme, reflektorische Tachykardie, pektanginöse Beschwerden
Hautreaktionen
gastrointestinale Beschwerden: Krämpfe, Übelkeit
Fieber
Atemstörungen
Schlaflosigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit
PAA und Diltiazem: AV Block, Bradykardie
125.) 5 Kontraindikationen von Ca2+-Antagonisten
Schock (extremer Blutdruckabfall)
Hypotonie
Aortenstenose
Schwangerschaft und Stillzeit
Vorsicht bei schwerer Herzinsuffizienz (v.a. bei PAA und Diltiazem)
126.) L-Typ-Ca2+-Kanäle:
Charakteristika,
2 Regulationsmechanismen
1 Antagonist (AST)
Charakteristika:
Aufbau: α1, α2, ß, γ, δ-Untereinheit,
α1 ist die porenbildende Untereinheit, an die Ca2+ Kanal-Blocker hochaffin binden -> erniedrigen die Öffnungswahrscheinlichkeit
Öffnung durch stärkere Depolarisation (-40 mV)
langsame Inaktivierung
Ca2+ Kanal Blocker: z.B.
Dihydropyridine -> Amlodipin, Nifedipin
Phenylalkylamine -> Verapamil, Gallopamil
Benzothiazepin -> Dilthiazem
Regulationsmechanismen von L-Typ-Ca2+-Kanalblockern:
Regulation über das Vegetativum (Beispiel Herzmuskelzelle)
durch Aktivierung des Sympathikus erhöhte Öffnungswahrscheinlichkeit und verstärkter Ca2+ Einstrom:
NA stimuliert Gs-gekoppelte ß1 Rezeptoren, erhöhte Aktivität AC, mehr cAMP gebildet, PKA wird aktiviert, phosphoryliert zahlreiche Targetproteine, u.a. L-Typ Ca2+ Kanäle
durch Aktvierung des Parasympathikus geringerer Ca2+ Einstrom:
ACh stimuliert Gi-gekoppelte M2 Rezeptoren,
Öffnen von K+ Kanälen und Hyperpolarisation -> Ca2+- Einstom ↓
außerdem verminderte Aktivität der AC, weniger cAMP, geringere Aktivität PKA-> geringere Phosphorylierung von L-Typ-Calciumkanälen
2 Arten von Guanylatcyclasen:
membrangebundene GCs (Rezeptoren für Peptidhormone)
lösliche GCs (NO-sensitiv)
Endothel-abhängige Relaxation: NO aktiviert Guanylatcyclase, GTP wird zu cGMP, cGMP aktiviert
die Myosinleichtkettenphosphatase (über die cGMP abhängige Proteinkinase I, für Relaxation) und
hemmt Rho und damit die Rho-Kinase (hemmt die Myosinleichtkettenkinase, für Kontraktion)
NW: Kopfschmerzen, BD-Senkung, Flush-Phänomene, Toleranz, Übelkeit/ Erbrechen
KI: akutes KL Versagen, Hypotonie/Hypovolämie, Stillzeit/ Schwangerschaft, gleichzeitige Gabe von PDE5-Hemmern
127.) Aktivierungsmechanismus der löslichen Guanylatcyclase erklären
Lösliche Guanylatcyclasen sind NO-sensitiv und werden in Anwesenheit von NO aktiviert.
Beim inaktiven Enzym liegt ein Histidin-Protopor-phyrin-ring als Komplex mit einem zentralen Eisen-Atom vor.
Durch die Bindung von NO an das Eisenatom geht die Bindung des Eisens zum Histidin auf und das Eisenatom wird aus dem Komplex „rausgezogen“, wodurch das Enzym aktiviert wird.
Guanylatcyclasen katalysieren die Bildung von cGMP aus GTP.
128.) Bildung von NO durch NO-Synthasen
Man unterscheidet 3 verschiedene NO-Synthasen im Körper (neuronale, endotheliale, induzierbare), die sich durch ihr Vorkommen, ihre Aktivierung und ihre Funktion unterscheiden.
= Oxidoreduktase genauer Oxidasen
Der Mechanismus der NO-Bildung ist bei allen der gleiche.
Die aktivierte NO-Synthase (z.B. durch Scherkräfte, Anstieg der intrazellulären Ca2+ Konzentration) katalysiert die Bildung von L-Citrullin und NO aus L-Arginin.
Dabei handelt es um Hydroxylierungsreaktionen, wobei Tetrahydrobiopterin (BH4) als Co-Faktor benötigt wird. Dieser verhindert die Bildung von Superoxidanionen, welche mit NO zu Peroxynitrit reagieren würde (Peroxinitrit = starkes Oxidationsmittel und dadurch zellschädigend). Bei einer endothelialen Dysfunktion kommt es z.B. zu einem Tetrahydrobiopterin Mangel.
Peroxinitrit OONO- oxidiert Protein/Enzyme und Lipide. es verursacht Strangbrüche
-> Funktionsverlust der Proteine/DNA => Zytotoxisch (Apoptose/Nekrose)
129.) Funktion und Regulation der 3 NO-Synthasen
1) neuronale NO-Synthase (nNOS, NOS I):
(Vorkommen: Nervenzellen (ZNS, PNS), Kardiomyocyten, Macula densa)
Regulation:
präsynaptisch ->Ca2+ Einstrom durch spannungsabhängige N-Typ-Ca2+ Kanäle
postsynaptisch -> Ca2+ Einstrom über NMDA Rezeptoren (Glutamat)
-> Ca2+ kann an Calmodulin binden
Funktion: synaptische Plastizität, Neuromodulation, nitrinerge Relaxation der glatten Muskulatur (Erektion)
Bei Pathogenese von Migräne & Neurodegeneration möglicherweise beteiligt.
3) endotheliale NO-Synthase (eNOS, NOS III):
(Vorkommen: Endothelzellen, Blutplättchen, Kardiomyocyten)
über PI Turnover -> Ca2+ bindet an Calmodulin,
Akt-Kinase aktiviert endotheliale eNOS
Akt-Kinase wird aktiviert durch
Agonisten und
Scherkräfte (wenn Gefäß verengt gehen Scherkräfte rauf, intravasaler Mechanismus der Gefäßweite),
Funktion: endothelvermittelte Vasodilatation, Hemmung der Adhäsion und Aggregation von Blutplättchen
2) induzierbare NO-Synthase (iNOS, NOS II):
(Vorkommen: nicht konstitutiv exprimiert, aber in fast allen Zellen induzierbar)
nur Calmodulin-abhängig hat es immer gebunden,
Ca2+ unabhängig aktiv
nach Induktion dauerhaft aktiviert
(bei entzündlichen Prozessen z.B. durch Zytokine, LPS)
Funktion: nicht-spezifische Immunabwehr von Pathogenen (Bakterien, Viren, Tumorzellen u.a.)
130.) Wirkungsmechanismus von organischen Nitraten
Organische Nitrate (in Ö registriert):
Nitroglycerin (auch Glyceroltrinitrat, GTN),
Isosorbidmononitrat (ISMN)/
(sonstige: Isosorbiddinitrat (ISDN), Pentaerythritoltetranitrat (PETN))
Andere Substanzen: Molsidomin, Nitroprussid-Natrium
NO Pharmaka wirken im Allgemeinen indem sie durch Bildung von NO bzw. NO-ähnlichen Intermediaten das körpereigene Wirkprinzip imitieren (Aktivierung von löslichen Guanylatcyclasen und dadurch Vasodilatation).
Glyceroltrinitrat (die Bioaktivierung anderer Nitrate ist weitgehend ungeklärt):
Nach Abspaltung und Aufnahme von Nitraten in die glatte Muskelzelle werden diese durch mtALDH2 (mitochondriale Aldehyddehydrogenase 2) zu NO verstoffwechselt.
NO aktiviert die löslichen Guanylatcyclasen und vermittelt über die Bildung von cGMP eine Relaxation der Gefäßmuskulatur.
Die weiteren sind eigentlich keine organischen Nitrate:
Molsidomin: Hydrolyse des Säureamids durch unspezifische Esterasen in der Leber führt zur Bildung des aktiven Metaboliten SIN-1 (Linsidomin). OH- - katalysierte Ringöffnung führt zur Bildung von SIN1A, das in Anwesenheit von einem Elektronenakzeptor (O2) zu NO und SIN1C (Superoxid) zerfällt.
Nitroprussid-Natrium: Mechanismus der NO-Freisetzung ist unklar, man vermutet eine Bildung von Ditrosyl-Eisenkomplexen mit Thiolen.
131.) Kardiovaskuläre Wirkungen von NO Pharmaka/ Wirkungen der NO Pharmaka aufs Herzkreislaufsystem
(in Ö registriert: Glyceroltrinitrat, Isosorbitmononitrat):
Dilatation großer Gefäße (Aorta, Koronararterien, Hohlvene) à Dilatation der Aorta nicht hämodynamisch relevant
vorwiegend venöse Dilatation („venous pooling“, Senkung des venösen Rückstroms und damit Senkung der Vorlast)
Koronardilatation (verbesserte Durchblutung des Herzmuskels)
nur geringe Dilatation von Widerstandsgefäßen (leichte Blutdrucksenkung, ausgeprägt nur in höherer Dosierung, sind keine Antihypertensiva)
Spasmolyse (Relaxation glatter Muskulatur)
in therapeutischen Dosen keine Hemmung der Plättchenaggregation (kontrovers, eventuell indirekte Verlängerung der Blutungszeit)
rascher Wirkungsverlust (Nitrattoleranz) bei langandauernder, ununterbrochener Anwendung, v.a. bei GTN (klinisch relevant bei akuter i.v. Therapie des Myokardinfarkts)
arterielle und venöse Dilatation (Senkung der Vorlast und Nachlast)
Koronardilatation
Spasmolyse
Hemmung der Plättchenaggregation und Verlängerung der Blutungszeit
keine oder kaum Toleranz, keine Kreuztoleranz mit organischen Nitraten
arterielle und venöse Dilatation
ausgeprägte Blutdrucksenkung
rascher Wirkeintritt und kurze Wirkdauer (i.v. Therapie von Akutpatienten auf der Kardiologie)
i.v. bei hypertensiven Krisen, kontrollierte BD-Senkung während OPs, keine Dauerbehandlung
132.) 5 Kardiovaskuläre Wirkungen organischer Nitrate und Begründung der Wirkungen
Organische Nitrate (in Ö registriert: Glyceroltrinitrat, Isosorbitmononitrat):
Koronardilatation (verbesserte Durchblutung des Herzmuskels, kein coronary stealin)
Indikationen org Nitrate:
Angina pectoris
Anfall: GTN sublingual (Sprays, Zerbeißkapseln oder Lutschtabletten)
Dauertherapie und Prophylaxe: GTN transdermal oder ISMN; Molsidomin nur zur Therapie der chronisch stabilen Form bei Unverträglichkeit oder mangelnder Wirksamkeit anderer Arzneimittel!
Myokardinfarkt (v.a. bei erhöhtem Füllungsdruck): Kombination von Nitraten mit ACE-Hemmern führt zu ~50 % verminderter Mortalität; individuelle i.v.-Dosierung, Monitoring der Hämodynamik
akute Linksherzinsuffizienz und Lungenödem
Prophylaxe von Venenentzündung und Extravasation peripherer Venen (GTN transdermal)
Off-Label:
Ösophagusvaritzenblutungen (Senkung des Drucks in der Portalvene),
vorzeitige Wehentätigkeit (Uterus-Relaxation),
Vaginismus (Relaxation der Vaginalmuskulatur)
133.) 5 Indikationen von NO-Pharmaka
Akuter Anfall:
GTN sublingual (Spray, Zerbeißkapseln, Lutschtabletten)
Dauertherapie und Prophylaxe:
oral GTN, ISMN und Molsidomin nur zur Dauertherapie der chronisch stabilen Form (bei Unverträglichkeiten/ mangelnder Wirksamkeit anderer AM)
Myokardinfarkt:
Kombi aus NO-Pharmaka und ACE-Hemmern (deutlich verminderte Mortalität, individuelle i.v. Dosierung, Monitoring der Hämodynamik)
akute Linksherzinsuffizienz und Lungenödem:
GTN oder Nitroprussid (bei erhöhtem enddiastolischen Füllungsdruck und normalem/erhöhtem Blutdruck) -> Senkung des Füllungsdrucks, verminderte Stauung im Lungenkreislauf
134.) Unterschiedliche pharmakologische Eigenschaften von Nitroglycerin und Molsidomin
GTN/Nitroglycerin:
schlechte orale Bioverfügbarkeit (<1%) durch hohen First Pass Effekt (>80%)
daher häufig sublingual angewendet
rascher Wirkeintritt (1 min) und kurze Wirkdauer (HWZ 5 min, Wirkdauer 30 min)
Daher angewendet zur Akuttherapie, z.B.
bei Angina pectoris Anfällen,
akuter Linksherzinsuffizienz,
peripheren Gefäßspasmen,
spastischen Erkrankungen des GI-Traktes.
Molsidomin:
gute orale Bioverfügbarkeit (70%), 30% FP,
Wirkeintritt nach 1-2 Stunden und längere Wirkdauer (HWZ 2 h, Wirkdauer 2-3 Stunden)
Daher angewendet zur Dauertherapie einer stabilen chronischen Angina pectoris.
Weitere (in Ö zugelassen):
ISMN (chronische Therapie):
gute orale BV (95%), niedriger FP (5%),
Wirkbeginn nach 10-30 min, lange Wirkdauer (4-6 h)
Nitroprussid Na (akute Therapie):
keine orale Wirksamkeit (BV < 1%),
schneller Wirkeintritt (1 min), kurze Wirkdauer (5-10 min)
135.) Nitrattoleranz und bei welcher AST Gruppe am häufigsten betroffen
Die Nitrattoleranz tritt meist bei den organischen Nitraten, v.a. bei GTN (Glyceroltrinitrat) auf. Bei andauernder, ununterbrochener Therapie kommt es zum Verlust der relaxierenden Wirkung.
Der molekulare Mechanismus der Nitrattoleranz ist noch nicht vollständig geklärt, man vermutet:
verminderter nicht-enzymatische Bioaktivierung (zelluläre Depletierung von Thiolen)
Inaktivierung löslicher Guanylatcyclasen (z.B. durch Oxication der Häm-Gruppe)
verminderte enzymatische Bioaktivierung (Hemmung der ALDH2 durch GTN)
verminderte Bioverfügbarkeit von NO durch Reaktion mit Superoxid (Superoxidquellen: GTN, NADPH Oxidase, Mitochondrien (Hemmung Cyt c Oxidase durch NO))
gesteigerte Gegenregulation durch die Katecholamine (warum nicht bei anderen Vasodilatoren?)
Nebenwirkungen und Kontraindikationen von Organischen Nitraten
Kopfschmerzen (sehr häufig, Dilatation von Cerebralgefäßen, "Monday Disease" in Dynamitwerken)
Tachykardie
Blutdruckabfall und/oder orthostatische Hypotonie mit reflektorischer Erhöhung der Pulsfrequenz
Übelkeit und Erbrechen (v.a. GTN)
Kreuztoleranz gegenüber jeweils anderen Nitratverbindungen
akutes Kreislaufversagen (Schock und Hypotonie; lebensbedrohlicher Abfall des Blutdrucks!)
schwere Hypotonie (<90mm Hg systolisch) und schwere Hypovolämie
obstruktive Kardiomyopathie, insbesonders Aorten- oder Mitralstenose
Engwinkelglaukom (IMSN)
gleichzeitige Anwendung von PDE5-Hemmern und Guanylatcyclase-Stimulatoren (Riociguat)
Stillzeit, zwingende Indikationsstellung im 1. Trimenon der Schwangerschaft
136.) Dancor/ Nicorandil: Wirkungsmechanismus, Indikation, wichtigsten Interaktionen
Hyperpolarisation der Gefäßmuskulatur durch Öffnung von ATP-sensitiven K- Kanäle
NO-vermittelte Aktivierung löslicher Guanylatcyclasen (Mechanismus der NO-Freisetzung unklar)
Indikation: Dauertherapie der KHK (Koronaren Herzkrankheit), v.a. bei Unverträglichkeiten mit ß-Blockern, Ca2+ Kanal Blockern
Wichtigste Interaktion: keine gleichzeitige Gabe von PDE5 (Phosphodiesterase 5) Inhibitoren oder Guanylatcyclase-Stimulatoren (Riociguat)
Wirkungen: Senkung der Vorlast und Nachlast, Senkung enddiastolischen Druck und Wandspannung, Koronardilatation (kein coronary stealing), verbesserte myokardiale Sauerstoffbilanz und verbesserte Durchblutung in post-stenotischen Bereichen
PDE (Phosphodiesterase)-Hemmer
Phosphodiesterasen katalysieren die Hydrolyse von cAMP oder cGMP zu den inaktiven Monophosphaten (5´-AMP, 5´-GMP) = deren Abbau
Nichtselektive PDE-Inhibitoren: Methylxanthine, Dipyridamol, Papaverin
PDE3-selektive Substanzen (chronische Herzinsuffizienz, Kurzzeitbehandlung; )):
Milrinon (positiv inotrop, dromotrop, Vasodil.),
Erhöhung der cAMP-Konzentration in Herz- und Gefäßmuskelzellen durch Hemmung der PDE3 => cAMP-vermittelte Bereitstellung von Ca2+ in Herzmuskelzellen
Steigerung von Kontraktilität (positiv inotrop) und Überleitungsgeschwindigkeit (positiv dromotrop)
Vasodilatation (venös und arteriell -> Senkung von Vor- und Nachlast)
nicht in Ö registriert: Amrinon, Enoximon
PDE5-selektive Substanzen (erektile Dysfunktion; cGMP spezifisch): Sildenafil, Vardenafil, Tadalafil
137.) Erektionsfördernde Wirkung von NO
Aufgrund eines externen Stimulus (taktile, visuelle Reize, Geruch,…) Auslösung eines Reizes -> AP gelangt zu nitrinerger Nervenendigungen (NO als Transmitter) -> Es kommt zum Ca2+ Einstrom, dadurch bindet Ca2+ an Calmodulin und die neuronalen NO-Synthasen werden aktiviert. Diese bilden NO. NO diffundiert zur glatten Muskulatur im Corpus cavernoseum und aktiviert die lösliche Guanylatcyclase.
-> Aus GTP wird cGMP gebildet und fördert die Aktivität der cGKI (cGMP-abhängige Proteinkinase I)
-> bewirkt eine Relaxation im Corpus cavernosum (Schwellkörper) und den Cavernosalen Aterien
Durch die Schwellung des Corpus carvernosum wird
kommt es zu einerm Verstärkten Einstom von Blut in die cavernösen Zwischenräume und
der Abfluss des Blutes durch die Venen abgeklemmt/behindert.
=> Erektion
Die Erektion wird aufrechterhalten durch eine Endothel-vermittelte Relaxation, da es durch „Flow induced shear stress“ zu einer Aktivierung endothelialer NO-Synthasen kommt. Dies erklärt das häufige Auftreten von erektiler Dysfunktion bei Erkrankungen, die mit einer Schädigung des Gefäßendothels einhergehen (Atherosklerose, Hyperlipidämie, Rauchen, Diabetes mellitus u.a.).
138.) Sildenafil: Wirkungsmechanismus und Kontraindikationen
Bei Sildenafil handelt es sich um einen PDE5 (Phosphodiesterase 5) Inhibitor.
Wirkungsmechanismus: Verstärkt die NO-vermittelte Relaxation des Corpus cavernosum durch Hemmung der PDE5 (cGMP spezifische Phosphodiesterase) -> mehr cGMP vorhanden und daher verstärkte Aktivierung der cGKI (Myosinphophatase wird aktiviert) -> verstärkte Relaxation -> verstärkte Erektion
Kontraindikationen:
gleichzeitige Gabe von Nitrovasodilatatoren (NO-Pharmaka): synergistische Verstärkung der Vasodilatation und der damit verbundenen Blutdrucksenkung à potentiell letal
schwere Herz-Kreislauferkrankungen
Nebenwirkungen: Sehstörungen, verstopfte Nase, extracavernöse glattmuskläre Relaxation (Kopfschmerz, Schwindel, Dyspepsie)
Indikation: bei erektiler Dysfunktion
Wirkungen: verlängerte und verstärkte Peniserektion nach sexueller Stimulierung, leichte Blutdrucksenkung, gestörte Lichttransduktion in der Retina (reversibel)
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