Die Abteilung des Beschwerdemanagementes des Krankenhauses Wiedergesund leitet eine Rechnung mit der Bitte um Korrektur an die stationäre Abrechnung. Der Abrechnung ist eine Beschwerde der Patientin Frau Müller beigelegt, mit der Anmerkung die Wahlleistungen seien nicht seperat ausgewiesen.
a) Beschreiben Sie Ihre Vorgehensweise.
b) Informieren Sie die Buchhaltung über entsprechnende Korrekturen
a) Krankenhausleistungen gliedern sich in Krankenhausleistungen und Wahlleistungen. Allgemeine Krankenhausleistungen sind Leistungeen, die unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit des Krankenhauses im Einzelfall nach Art und Schwere der Krankheit für die medizinisch zweckmäßige und ausreichende Versorgung des Patienten bzw.des patienten notwendig sind.
Wahlleistungen für Privatpatienten sind durch den Vergütungsumfang des DRG-Systems nicht abgedeckt. Dabei handelt es sich um wahlärztliche Leistungen, diagnostische Wahlleistungen und Leistungen für Unterkunft und Verpflegung. Es besteht nur der Anspruch auf Vergütung, wenn das Krankenhaus eine Wahlleistungsvereinbahrung mit dem Patienten geschlossen hat. Die Liquidation der Wahlärztlichen Behandlung erfolgt auf der Grundlage der GOÄ und ist aufgrund dessen gesondert auszuweisen und an den Patienten zu versenden. Kosten für Unterkunft und verpflegung, die über die allgemeinen Krankenhausleistungen hinaus gehen, sind an die PKV zu senden und aufgrund dessen seperat auszuweisen.
b) Das privatärztliche Liquodationsrecht wird durch einen entsprechenden Vertrag durch das Krankenhaus ausgeübt. Der Chefarzt erhält einen ihm zustehenden Anteil aus den Liquidationserlösen. Diese sind auf das Konto Aufwand für Löhne- und Gehälter des ärztlichen Dienstes zu buchen. In der Gewinn und Verlustrechnung sind die Vorgänge nach KHBV als Erlöse aus Wahlleistungen nach Erlösart zu berücksichtigen.
Als Mitarbeiterin im DRG-Controlling geben Sie Auskunft zu medizinisch nicht DGR-relevanten Kosten an die verantwortlichen Fachabteilungen. Geben Sie drei Beispiele für solche Kosten mit entsprechender Begründung
Fachabteilung Dermatologie:
Entfernung von Tätowierungen aus ästhetischen Gründen.
Hier kann nicht von einer medizinischen Indikation ausgegangen werden, es sei denn, es treten medizinische Komplikationen in Folge einer fahrlässigen Körperverletzung durch den Ausführenden auf.
Fachabteilung Chirugie:
Fett absaugung aus ästhetischen Gründen.
Hier kann nicht von einer medizinischen Indikation ausgegangen werden, wenn nicht eine Elephantitis, sekundäre Lymphödeme oder andere krankhafte Fettverteilungsstörungen vorliegen, die schon zu Bewegungseinschränkungen im Alltag aufgrund von Folgeerkrankungen wie z.B. durch einen Bandscheibenvorfall führen
Durchführung von Magenverkleinerung wir als medizinisch nicht notwendige Indikation betrachtet, wenn der BMI kleiner als 40kg/m2 oder BMI größer 35 kg/m2 aber keine adipositasbedingten Begleiterkrankungen vorliegen. Das Übergewicht besteht noch nicht 3 Jahre. Zwei erfolglose Diätversuche unter ärztlicher Anleitung können nicht nachgewiesen werden. Die Kosten müssen vom Selbstzahlenden getragen werden.
Erläutern Sie am Beispiel einer Kostenart, wie DRG-relevante Kosten vergütet werden, die nicht über Fallpauschalen abgegolten werden.
Zusatzentgelte werden zusätslich zur Fallpauschale vergütet. Zusatzentgelte werden in den jährlichen Budgetverhandlungen zwischen Krankenhäusern un den Kostentägern in Bezug auf deren geschätzte Anzahl verhandelt. Handelt es sich um ein sogenanntes unbepreistes Zusatzentgelt, so ist neben der zu erwatenden Menge zusätzlich die Höhe des Entgeltes zu verhandeln. Hier ist der Katalog ergänzender Zusatzentgelte verbindlich.
Die Vergütung der Krankenhausleistungen wird immer wieder in den Medien diskutiert. Die Diagnose Rückenschmerzen führt besonders häufig zu einer stationären Aufnahme, die mit hohen Kosten verbunden ist. Dann wird in den meisten Fällen operiert.
a) nennen Sie einen Faktor, der Einfluss auf diese Entwicklung haben kann.
b) Beschreiben Sie einen Lösungsansatz hindichtlich der bestehednen Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen, welcher zur Reduzierung dieser kostenintensiven Aufenthalte beiträgt.
a)
demographische Entwicklung
mdeizinischer Fortschritt
Erwatungen an die Lebensqualität
b) In Schleswig-Holstein wurden z.B: flächendeckend an vielen Krankenhausstandorten allgemeine-ärztliche Notfallpraxen eingerichtet. Daraus resultierte, dass außerhalb der übllichen Praxisöffnungszeiten kaum noch Patienten aufgrund von Rückenschmerzen stationär aufgenommen werden. Dort liegt die Aufnahmerate unter dem bundesweiten Durchschnitt. Das Beispiel illustriert wie die Potenziale zur Vermeidung von stationären Aufnahmen bei Patienten, die ebenso gut ambulant behandelt werden können, gehoben werden können.
Der Sicherstellungzuschlag ist aus Sicht von Krankenhäusern eine Option, um die Vorhaltung von ungenutzten Ressourcen zu finanzieren.
a) Erläutern sie die Bedeutung des Sicherstllungzuschlags.
b) Geben Sie ein Kriterium an, welches für die Bewilligung ausschlaggebend ist.
c) Erläutern Sie, mit welchen Risiko die Gewährung eines Sicherstellungszuschlages für Kliniken verbunden sein kann.
a) Es geht darum, in dünn besiedelten Regionen ein stationäres Versorgungsangebot aufrechzuerhalte und Kliniken, die dort angesiedelt sind, wirtschaftlich zu unterstützen. Somit hat der Gesetzgeber die sogenannten Sicherstellungszuschläge eingeführt. Der G-BA wurde beauftragt, für die Vereinbarung der Zuschläge zwischen Krankenhäusern und Krankenkassen bundeseinheitliche Vorgaben zu beschließen.
b)
Wenn Krankenhäuser auf einer Insel liegen oder in einer Region mit 100 Einwohnern je Quadratkilometer, dann hat es einen geringen Versorgungsbedarf. Aus den regulären Erlösen können Kosten zur Kapazitätsvorhaltung nicht gedeckt werden.
Wenn durch die Schließung des betreffenden Krankenhauses zusätzlich mindestens 5.000 Einwohner länger als 30 Min zum nächstglegenen Krankenhaus fahren müssen , dann gilt die wohnortnahe Versorgung als gefährdet.
Das Krankenhaus erwirtschaftet aufgrund des geringen Versorgungsbedarfs einen Defizit. Dadurch entsteht eine kritische Finanzielle Situation
c) Aufgabe der Landesregierung ist es, für die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung mit Krankenhausleistungen zu sorgen. Trotzdem wird der Sicherstellungszuschlag von der Krankenkasse finanziert. Diese fordern als Ausgleich eine Absenkung des Landesbasisfallwertes, so dass künftige DRG-Erlöse geringer ausfallen könnten. Es ist möglich , dass die darurch verlorenen Erlöse nicht mehr durch den Sicherstllungsauftrag kompensiert werden können und sich die finanzielle Schieflage verstärkt.
“Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine flächendeckende und gut funktionierende Krankenhausversorgung ist. Die Sicherstellungszuschläge leisten dabei einen Beitrag, die notwendigen Vorhaltungen zu finanzieren und müssen zukünftig noch weiter an Bedeutung gewinnen.”, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum. Andererseits ist der Stukturfonds ein Instument, um Bettenabbau auf dem Gebiet des Krankenhaussektors zu fördern.
Legen Sie dar, warum in der Anwendung von beiden Instrumenten in einem Bundesland kein Widerspruch besteht.
Krankenhausschließungen oder Umwandlungen in nicht akutstationäre Einrichtungen erfordern erhebliche Investitionen. Sie sind für nicht mehr rentable Häuser in Betracht zu ziehen. Mit dem Strukturfond will man stationären Ballungsräumen begegenen. Diese Überkapazitäten sind ein Hauptgrund für die problematische Mengenentwicklunge in den vergangenene Jahren. Die Bundesländer sind im Rahmen der Krankenhausplanung verantwortlich für die Steuerung der stationären Krankenhauskapazitäten. Jedoch tragen sie nur einen marginalen Teil der Kosten. Deshalb ist von den Länder keine leistungsmengenorientierte Planung zu erwarten.
Beim Sicherstellungszuschlag geht es nicht darum, Unwirtschaftlichkeit auszugleichen, sondern keine Versorgungslücke im ländlichen Raum enstehen zu lassen und die Krankenhäuser in diesen Gebieten finanziell zu unterstützen. So ist die Anwendung beider Instumente in einem Bundesland mit Metropolenregion und strukturschwachen Regionen durchaus kein Widerspruch.
Bei der Bedarfsplanung fällt Ihnen auf, dass es zwar zu einem sinkenden Bettenbedarf aufgrund des Bevölkerungsrückganges kommt, dieser aber infolge des steigenden Alterskoeffizienten unterproportional ausfällt. Begründen Sie diesen Effekt.
Die Krankheitshäufigkeit wie auch die Verweildauer nehmen mit dem zunehmenden Lebensalter typischerweise zu. In den Regionen mit Bevölkerungsrückgang verbleiben nachweislich zumeist die Älteren, weil diese örtlich nicht so mobil sind. Aufgrund dessen kommt es zwar zu einem sinkenden Bettenbedarf. Dieser kann teilweise über die Alterung der Bevölkerung und der damit verbundenen verstärkten Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen kompensiert werden.
Weiterhin fällt Ihnen auf, dass die durchschnittliche Verweildauer für einzelne Fachgebiete in Hamburg angestiegen ist, obwohl die Bevölkerung in Hamburg im Durchschnitt jünger ist als in vielen anderen Planungsregionen.
Erläutern Sie eine mögliche Ursache.
Als Ursache ist ein höherer Anteil an Ptienten mit schwerwiegenderen Erkrankungen und entsprechen längeren Verweildauern im Vergleich zu den anderern Planungsregionen zu benennen. Diese sind oft nur über Maximalversorger oder spezielle Zentren gut behandelbar. Die Maximalversorger sind an die Universitäten angebunden und deshalb meistens in Großstädten, wie z.B. Hmaburg zu finden.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) startet am 5. Sptember 2022 eine Bundesweite Kampangen mit der sie auf die massiven wirtschaftlichen Bedrohungen für die Krankenhauslandschafte aufmerksam machen will. Mit einem Ifomobil und anderen Veranstaltungen fordert die DKG mit allen Landeskrankenhausgesellschaften in alle Bundesländern einen umgehenden Inflationsausgleich für die Kliniken, um ungesteuerte Insolvenzen zu verhindern.
Hinzu kommt, dass die steigenden Energiekosten auch für die Krankenhäuser nicht unproblematisch sind.
Diskutieren Sie beide Sachverhalte. Geben Sie dazu sechs Argumente an.
Die extrem hohe Belastung der Notahufnahmen der Krankenhäuser ist eines der zentralen Probleme des Gesundheitswesens in Deutschland. Die Notaufnahmen der Krankenhäuser sind die Aufnahmestellen für Schwerstkranke und schwerstverletzte Patienten.
a) Erläutern Sie, warum die Leistungen der Notaufnahmen weitgehnd unberücksichtigt bleiben.
b) Skizzieren Sie einen Lösungsansatz, in welchem die Leistungen der Notaufnahmen berücksichtigung finden. je 8 P.
A) Die Pateinten der Notaufnahme sind zu 1/3 Patienten mit leichten Erkrankungen, die in ambulanten Angeboten besser behandelt werden könnten. Finanziell sind ambulante Patienten immer Verlustbringer , daher laufen die Notaufnahmen meist defizitär.
Dazu kommt, das im Hinblick der Fallpauschalen eventuell die Kosten der Personaldecke falsch berechnet wurde, da in den meisten Krankenhäusern kein festes Personal in der Notaufnahme verortet ist, sondern das Personal der Normalstationen in der Notaufnahme rotiert. Da kann es sein, dass die Personalkosten nicht vollständig der Notaufnahme zugeordnet wurden im Rahmn der Datenerhebung der Kalkulationshäuser. Vorgesehen war hier zur Verbesserung ein Stufensystem der Notfallversorgung.
B) Um die Notaufnahme finanziell attraktiver zu gestalten, müssten die leichten Fälle in den ambulanten Bereich verschoben werden. Damit würde ein Krankenhaus komplexeres Fallpotential und eine der vorgehaltenen Kapazität ensprechende höhere Vergütung erhalten. Dies hätte eine verbesserte Finanzielle Situation des Krankenhauses zur Folge. Hier kann ein aktives Einweisermanagement helfen mit einem sektorübergreifenden Konzept im Sinne der integrierten Versorgung, welches Kooperationen und Beteiligungen ambulanter Anbieter beinhaltet.
Interpretieren Sie fünf Positionen der unten stehenden Tabelle in Bezug auf die prozentuale Veränderung der Gesundheitsausgaben.
aufgrund der dualen Finanzierung enthält die Krankenhausbilanz Besonderheiten. Bitte erläutern Sie kurz die folgenden drei krankenhausspezifischen Bilanzpositionen. je 4 P.
Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens
Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung
Ausgleichsposten aus Dahrlehensförderung
Sonderposten aus Zuwendungen zur Finazierung des Anlagevermögens:
Wenn gefördertes Anlagevermögen aktiviert wird, wird in Höhe der Förderung geichzeitig auf der Passivseite ein Sonderposten bilanziert. Der Sonderposten bildet eine “Wertberichtigungsposition” zu den geförderten Vermögensgegenständen und gewährleistet eine Ergebnisneutralität.
Wenn Krankenhäuser vor Beginn der Förderung nach dem KHG mit Eigenmitteln Anlagevermögen finanziert haben, kann in Höhe der Abschreibung als Ausgleich für die Abnutzung ein Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung auf der Aktivseite gebildet werden. Dieser Ausgleichsposten stellt keine Forderung dar; vielmehr handelt es sich um eine Bilanzierungshilfe zur Kapitalerhaltung, durch die die Abschreibungen ergebnismäßig neutralisiert werden.
Der Ausgleichposten aus Dahrlehensförderung resultiert aus der finanziellen Förderung von Lasten aus Dahrlehen, die vor Beginn der dualen Krankenhausfinanzierung aufgenommen worden sind. Der Ausgleichsposten ist eine Periodoisierungshilfe, um die Dahrlehensförderung ergebnisneutral darstellen zu können. Dies ist notwendig, da in der Praxis i.d.R. die Abschreibung und Förderung der Tilgung bzw. Nutzungsdauer und Dahrlehenslaufzeit zeitlich auseinanderfallen.
Ermitteln Sie die Bilanzsumme und legen Sie die spezifische Finanzstruktur des Krankenhauses anhand des oben stehenden Jahresabschluss dar.
b) Berechnen Sie die Fördermittelquote I und II 6P.
c) Interpretieren Sie die von ihnen ermittelten Werte aus Aufgabe b. 4P.
b) Fördermittelquote I = SoPo/ Gesamtkapital
36.062.798 / 73.627.474 = 49%
Fördermittelquote II = SoPo / Anlagevermögen
36.062.798 / 49.100.984 = 73,4%
c) insbesondere die Fördermittelquote II verdeutlicht, dass das in der bilanz ausgewiesene Anlagevermögen im Wesentlichen durch Fördermittel und nur zu einem geringen Teil durch Eigenmittel finanziert ist. Auch im Bezug auf das Gesamtkapital weist das Krankenhaus branchentypisch eine relativ hohe Förderquote auf.
Geben Sie an, wofür eine zweckentfremdete Fördermittelverwendung ein Indiz sein kann. 4P.
Die zweckentfremdete Verwendung von Fördermitteln kann ein Hinweis auf bestehende Zahlungsschwierigkeiten des Krankenhauses sein.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren