Gegenstand Gesundheitspsychologie?
Förderung & Aufrechterhaltung der Gesundheit
Vorbeugung & Behandlung von Krankheit
Identifikation von Krankheitsursachen & diagnostischen Korrelaten von Gesundheit, Krankheit & damit verbundenen Dysfunktionen
->dazu werden untersucht:
Risikoverhaltensweisen (zb. 1 pck Zigaretten am Tag rauchen)
Gesundheitsförderndes Verhalten (zb. Sport)
Kognitionen über Gesundheit & Krankheit (wissen, was gesundheitsfördernd & was schädlich ist)
Kommunikation von Maßnahmen zur Gesundheit
! Neben Betrachtung des Individuums werden auch situative Barrieren & Ressourcen (sozio-ökonomische Faktoren zb. Bildung) + Umwelt des Individuums mit berücksichtigt
Definition Gesundheit (WHO)?
->Zustand vollkommen
körperlichen,
Psychischen &
Soz. Wohlbefindens
(nicht nur Abwesenheit von Krankheit & Behinderung!)
2 Probleme der Definition?
Gesundheit ist dynamischer Prozess -> Gesundheit muss immer wieder neu erreicht, wiederhergestellt & aufrechterhalten werden!
Vollkommenes Wohlbefinden ist relativer Zustand -> ist subjektiv nicht immer erreichbar! (wie misst man vollkommenes Wohlbefinden? Ab wann fühlt man sich vollkommen wohl?)
->Konsequenz: bei Gesundheitsbereich ist folgendes zu berücksichtigen:
sinnfindung
Leistungsfähigkeit
Selbstverwirklichung
Überarbeitete Definition Gesundheit?
= Ausmaß, in dem einzelne/Gruppen in der Lage sind, einerseits ihre Wünsche & Hoffnungen zu verwirklichen & Bedürfnisse zu befriedigen, andererseits ihre Umwelt zu meistern & verändern zu können
-> Gesundheit ist wesentlicher Bestandteil des alltägl. Lebens & nicht vorrangiges lebensziel
-> Gesundheit ist pos. Konzept, dass Bedeutung soz. & individueller Ressourcen der Menschen genauso betont wie Körperl. Leistungsfähigkeit
Dimensionen Gesundheitsbegriff (Schumacher&Brähler)
->was gehört alles zur Gesundheit?
Störungsfreiheit
Grad der Rollenerfüllung (was will ich aus meinem Leben machen? Welche Rolle will ich übernehmen? Was suche ich mir aus für mein Leben?)
Gleichgewichtszustand
Flexibilität
Anpassung an Umwelt
Wohlbefinden
Dichotomes Modell?
eine Person bekommt objektive Befunde (vorhanden)
Hat die Person Symptome, die die normwerte überschreiten, zählt er als krank
Überschreiten die Symptome nicht die normwerte, zählt er als gesund
Was ist Krankheit?
GKV (Versicherungsrecht): objektiv fassbarer, regelwidriger (normabweichung), anomaler (nicht normal) Körperl/geistiger Zustand, der heilbrhandlung erfordert & zur Arbeitsunfähigkeit führen kann
Krankheit liegt nur dann vor, wenn behandlungsbedürftigkeit besteht (Behandlung erforderlich), um zb. Schmerzen zu beheben/lindern & Arbeitsfähigkeit zu erhalten/wiederherzustellen!
Ist schwer objektiv zu bestimmen, wo gesund sein aufhört & krank sein anfängt
-> Krankheit = Normabweichung
soz. Norm: Gesellschaftsabhängig, was zu krank sein gehört
Stat. Norm: über-/unterwerte bzgl. Normwerte
Individuelle Norm: subjektiv empfundene schmerzen (Person fühlt sich Kranker als normalerweise)
->Konsequenz: Krankheit ist selbst unklar definiert:
kranke unterscheiden sich bei vorliegen der gleichen Erkrankung erheblich in ihrem Wohlbefinden
Gesundheit & Krankheit Modell (franke)?
Befund vorhanden (durch Tests, etc.) + krankes befinden= krank
Befund vorhanden + Wohlbefinden= scheingesund/funktionell gesund
Befund nicht vorhanden + krankes befinden= sonstigerem Störungen
Befund nicht vorhanden + Wohlbefinden= gesund
Grundannahmen Biomedizinisches Modell?
Krankheit = Abweichung von nat. Zustand
Jede Krankheit hat spezifische Ätiologie (Ursache) & nimmt bestimmten Verlauf
Klassifizierung von Krankheiten ohne Einbeziehung des soz. Kontexts
Behandlung ist medizinische Aufgabe
Heilung nur möglich bei kausaler Behandlung (Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen)
Normales, gesundes Verhalten hängt von anderen Gesetzen als abnormales, krankes Verhalten ab
Kranke sind nicht verantwortlich für Krankheit
Kranke sind in soz. Rolle von Patienten
Biomedizinisches Modell?
Ursache-> grundschädigung-> Symptome-> Verlauf-> Therapie
bei Erklärung von krankheitsentstehung wird immer nach Ursache-Wirkungs-Zsmhänge gesucht
Geeignet für Infektionskrankheiten, ungeeignet für chronische Erkrankungen
Grundannahmen Risikofaktorenmodell?
->Erweiterung Biomedizinisches Modell
Annahme: Krankheiten haben nicht unbedingt nur 1 Ursache, sondern können von mehreren Risiken beeinflusst werden
->Es wird Gesundheitsverhalten (Risiko- & schutzverhalten) berücksichtigt
Gesundheitsbezogenes verhalten kann kurzfristig/langfristig, pos/neg. & direkt/indirekt wirken (zb. Kurzfristig beugt Sonnencreme Sonnenbrand vor & langfristig Hautkrebs)
->Ursache-Wirkungsbeziehung muss zwischen Risikofaktor & Krankheiz nach stat. Kriterien festgelegt werden (->das wird dann die epidemiologie)
Was sind Risikofaktoren?
biologische
Verhaltensbezogene
Psychosoz. + Umweltbezogene Faktoren (zb. Ständiger Lärm)
! Enger Zsmhang zwischen Risikofaktoren & lebensführung
Framingham Studie?
medizinische Befragung zu Lebensgewohnheiten, Erziehung & Umgang mit Beschwerden bei Framingham Einwohnern
Ergebnis: es gibt Zsmhang zwischen Risikofaktoren & auftreten von Koronaren Herzerkrankungen (v.a. Herzinfarkte)
->je mehr Risikofaktoren (v.a. bei Männern), desto höher Wahrscheinlichkeit, Herzinfarkt zu bekommen
Pro/con risikofaktorenmodell?
Pro:
nicht nur physische, sondern auch psychische, soz, ökologische Faktoren + Faktoren des Verhaltens für Erklärung von Erkrankungen sind miteinbezogen
Identifikation von Risikofaktoren als Basis für präventive Maßnahmen mit Schwerpunkt auf: Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs, Diabetes & Rheuma
Con:
man kennt stat. zsmhänge zwischen medizinischer & sozialwissenschaftl. Sichtweisen, aber es ist trzd eine Theorie ohne Erklärung
Keine kausalen Interpretationen/Vorhersagen über Morbidität/Mortalität einzelner Personen
->zur erfolgreichen Prävention fehlt Erforschung darüber, wie gesundheitsgefährdende Verhaltensweisen zustandekommen
Risikofaktorenmodell vs. Biomedizinisches Modell?
Biomedizinisches Modell: geht von vorübergehenden krankheitszuständen aus + Erreger ist alleinige Ursache für Erkrankung
Risikofaktorenmodell: bei vorhandenen Risikofaktoren ist Wahrscheinlichkeit für auftreten einer bestimmten Erkrankung deutlich erhöht
Bio-psycho-soziales modell?
->kombiniert biologische, psychische & soziale Faktoren auf Krankheitsenstehung & -aufrechterhaltung
biol. Faktoren:
Viren
Bakterien
Gen. Dispositionen
Psychische Faktoren:
verhalten
Kognitionen (Einstellungen/Erwartungen)
Emotionen (+ Wahrnehmung von stressoren, Schmerz)
Bewältigung
Soz. Faktoren:
sozioökonomischer Status
Ethnische Zugehörigkeit
Soz. Netzwerke (+ arbeits-, wohn- & lebensverhältnisse)
! Alle 3 Faktoren beeinflussen sich gegenseitig
Studie Salutogenesemodell (KZ)?
29% der ehemaligen KZ Frauen hatten trotz extremen stressoren relativ guten mentalen Zustand
->diese Frage entwickelte sich: was hält Menschen trotz vieler Widrigkeiten, neg. Umstände & ungünstiger Bedingungen gesund? =>Salutogenese (Unterstützung)
Frauen unterstützen sich untereinander zb. Essen teilen
Grundannahmen Salutogenesemodell?
=Konzept zur Entstehung von Gesundheit & individueller widerstandsressourcen
Gesundheit (antonovsky): dynamische Interaktion zwischen zahlreichen belastenden & entlastenden, schützenden & unterstützenden Faktoren
->Resultat der jeweils aktuellen Balance zwischen Risiko- & schutzfaktoren innerhalb + außerhalb der Person
Wie weit in Richtung gesund bzw. krank jmd ist, hängt von Ausmaß der widerstandsressourcen & schutzfaktoren ab
Prävention: Vermeidung des Auftretens von Krankheiten & ihrer Verbreitung + Verminderung ihrer Folgeschäden
Gesundheitsförderung: Verbesserung von Lebensbedingungen & gleichzeitig Stärkung der Gesundheit
grundannahmen:
wer nix tut, kann nicht gesund werden & seine Gesundheit nicht erhalten, weil man andauernd einem Fluss von psychischen, soz, physischen & biochemischen stressoren ausgesetzt ist
stressoren: Reize, die Spannungszustände auslösen (Machen nicht direkt krank)
ob jmd diesen spannungszuständen widerstehen kann, hängt davon ab:
gen. Voraussetzungen
konstitutionellen (körperl.) & Psychosoz. Bedingungen
Allgemeine Ressourcen
Zu Modell werden 2 Komponenten zentral:
generelle widerstandsressourcen
Kohärenzgefühl
Salutogenesemodell: widerstandsressourcen?
individuelle widerstandsressourcen:
kognitive Ressourcen
Psychische Ressourcen
Physiologische Ressourcen
Ökonomische & materielle Ressourcen
Externale widerstandsressourcen:
politische & ökonomische Stabilität, Frieden, intakte Sozialstrukturen
Funktionierende gesellschaftliche Netze
Salutogenesemodell: Kohärenz?
->Kohärenz (Sinn): umfassendes & dauerhaftes Gefühl des Vertrauens auf folgendes:
comprehensibility (Verstehbarkeit, Überschaubarkeit): Welt als eine relativ geordnete, konsistente & strukturierte Welt erleben
können unerwartete Ereignisse als geordnete Infos verarbeitet werden?
manageability (Handhabbarkeit, Bewältigbarkeit): Fähigkeit, verfügbare Ressourcen realistisch einzustufen, um Schwierigkeiten des Lebens zu meistern
besteht Überzeugung, dass Schwierigkeiten lösbar sind?
Meaningfulness (Bedeutsamkeit, sinnhaftigkeit): leben als sinnvoll & Schwierigkeiten als Herausforderung erleben
sind Anforderungen & Probleme es wert, dass man Energie in ihre Lösung investiert?
Kohärenz: Lebensspanne?
Entwicklung in Kindheit & Jugend
Beeinflusst durch Erfahrungen, erleben & gesellschaftl. Rahmenbedingungen
Abschluss der Entwicklung mit 30 Jahren
Später: kaum mehr Entwicklung, nur bei radikalen Veränderungen
Männer weisen höheres Kohärenzgefühl
Kohärenz hoch vs. Niedrig?
hohes Kohärenzgefühl:
Man hat grundsätzliches Vertrauen in Verfügbarkeit eines Ereignisses
Man Glaubt, die gestellten Anforderungen mit eigenen Ressourcen bewältigen zu können
Man sieht einen Sinn darin, zu handeln & Anforderungen zu bewältigen
Niedriges Kohärenzgefühl:
man hat Erfahrungen gemacht, die überwiegend durch Unvorhersehbarkeit, Unkontrollierbarkeit & Unsicherheit geprägt sind
Salutogenesemodell zsmgefasst?
psychosoz, physische & biochemische stressoren führen zu spannungszustand
Man hat entweder erfolgreiche spannungsbewältigung oder erfolglosen Versuch einer spannungsbewältigung
erfolgloser Versuch-> stresszustand
->führt entweder zu krankheitserzeugern & “schwache Glieder der Kette”
->oder gesundheits-krankheits-kontinuum (HEDE-Kontinuum)
Bei erfolgreicher spannungsbewältigung
->entweder bekommt man Kohärenzgefühl
->oder HEDE-Kontinuum
Kritik Salutogenesemodell?
-> 1. & am weitesten entwickelte Theorie zur Erklärung von Gesundheit ABER…
Wechselwirkung zwischen Körperl. & psychischer Gesundheit + Bezug zwischen Kohärenzgefühl & Gesundheit/Krankheit bleibt unklar
Empirische Prüfung schwierig wegen Komplexität
Nicht auf jeden übertragbar
Anforderungsressourcenmodell?
Grundannahmen:
entwickelte sich wegen Kritik an Salutogenesemodell
Es geht um seelische Gesundheit (diese wird erweitert durch Körperl. Gesundheit)
Gesundheit: wenn sich Anforderungen durch Ressourcen bewältigen lassen
es gibt 3 Komponenten, die Gesundheit der Person beeinflussen:
Umwelt der Person: externe Anforderungen & externe Ressourcen beeinflussen sich gegenseitig
Verhalten & erleben der Person: Bewältigungsverhalten, emotionales Verhalten, gesundheitsverhalten, bedürfnisbefriedigung, lebenszufriedenheit
->dies beeinflusst Umwelt (1) + psychologische Merkmale (3)!
Psychologische Merkmale der Person: interne Anforderungen & interne Ressourcen beeinflussen sich gegenseitig
Interne & externe Anforderungen?
interne Anforderungen (psychophysiologisch):
psychische Anforderungen: zb. Von person ausgehende sollwerte, die aus psychischen Bedürfnissen, verinnerlichten
Physische Anforderungen: zb. Konstitutionelle vulnerabilitäten wie gen. oder erworbene krankheitsdispositionen (höhere Anfälligkeit für Krankheiten)
Externe Anforderungen (Umwelt):
psychosoz. Anforderungen: zb. Berufliche & familiäre Bedingungen
Physische Anforderungen: zb. Körperl. Belastungen am Arbeitsplatz oder durch Umwelteinflüsse
Interne & externe Ressourcen?
interne Ressourcen (psychophysiologisch):
psychische Ressourcen: zb. habituelles gesundheitsverhalten (Bewegung, Entspannung, Erholung)
Physische Ressourcen: zb. Gute physische Kondition, niedrige Gen. oder erworbene krankheitsdisposition
Externe Ressourcen (umwelt):
psychosoz. Ressourcen: zb. Günstige familiäre Bedingungen, günstige Arbeitsbedingungen
physische Ressourcen: zb. Angebot bei gesunder Nahrung & Medikamente
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