Konstruktivistisches Axiom
Menschen konstruieren sich ihre subjektive Wirklichkeit.
Soziale Informationsverarbeitung ist ein aktiver und wissensbasierter Prozess, keine passive Reaktion auf externe Stimuli.
Gestaltpsychologie
Lernen als Resultat der Entstehung, d.h. Konstruktion von Gedächtnisspuren
Erlerntes Material hat die Tendenz, die bestmögliche Gestalt (Prägnanz) zu erreichen, wobei bestimmte Wahrnehmungsgesetze gelten
Das Behaltene (Gelernte) ist nicht mit dem wahrgenommenen Material identisch, sondern hat oft eine “bessere” Gestalt als das Original-Material
=> Dies weist auf eine aktive Rolle kognitiver Prozesse in der Informationsverarbeitung hin
Beispiel: Struktuierungstendenzen
Leveling (Angleichung)
Sharpening (Verschärfung)
Emergenz (Definition + Merkmale)
Das Herausbilden von neuen Eigenschaften oder Strukturen auf der Makroebene eines Systems infolge des Zusammenspiels seiner Elemente
—> Psychologie lässt sich nicht auf Neurowissenschaften reduzieren
Es gibt emergente psychologische Phänomene, die sich nicht durch naturwissenschaftliche Analysen erklären lassen
(z.B. self-fulfilling prophecy, Kollektivgutproblem, Verkehrsstaus)
Emergenz (Beispiel)
Bsp. aus der Biologie
=> Einzelne Ameisen besitzen ein sehr begrenztes Verhaltens- und REaktionsrepertoire. Ein Ameisenstaat weist jedoch Eigenschaften auf, die komplexe Reaktionsmuster darstellen und als “intelligente Lösungen” bezeichnet werden können (Bsp.: es wird der kürzeste Weg zu einer attraktiven Futterquelle gefunden —> kollektive Intelligenz)
Grafik social encounter
Rubikon Modell
Volitionale Phasen
Planen (präaktionale Volition)
Handeln (aktionale Volition)
Was ist Volition und weshalb ist sie wichtig?
Volition = Realisationsmotivation (Handeln + Planen)
=> Übergang vom Wunsch zum Ziel
=> Umsetzen von Zielen
Intentionsinitiierung und Intentionsrealisierung
fair process effect
Wahrgenommene Verfahrensgerechtigkeit beeinflusst positiv die Reaktion der Menschen auf Ergebnisse
Attributionsschema
Erklärung Attributionen / Auswirkungen
Ursachenzuschreibung für Erfolg / Misserfolg
Internale / externale Kontrollüberzeugungen = Locus of control (Rotter)
Internale Kontrollüberzeugung
Ich kann ziemlich viel von dem, was in meinem Leben passiert, selbst bestimmen
Externale Kontrollüberzeugung
Fatalismus: Wenn ich bekomme, was ich will, so geschieht das meistens durch Glück
Externale
Machtlosigkeit: Mein Leben wird hauptsächlich von mächtigeren Leuten kontrolliert
Befunde zu Attributionsmustern
=> a reliable positive relationship between internal LOC and indicators of subjective well-being and happiness, job satisfaction & job performance
=> a reliable negative relationship between internal LOC and indicators of psychopathology such as depression and other personality disorders
Soziale Dilemmata
Welche Bedingungen müssen vorliegen, dass man eine Strategie anwenden kann?
Voraussetzungen, damit strategische Lösungen wirken können
Langfristige/weitergehende Beziehung (= iterated games; Schatten der Zukunft)
Akteure können identifiziert werden
Vergangenes Verhalten der Akteure ist bekannt
Strategie im Kontext spieltheoretischer Annahmen definieren
“A strategy is a complete plan of action, specifying in advance what moves a player will make in every possible situation that might arise in the course of the game” (Colman, 1995)
Generous Tit-For-Tat-Strategy
Anfängliche Wahl = Kooperation (“Freundlich sein”)
Folgende Entscheidungen = bedingte Reziprozität
Auf Kooperation wird immer mit Kooperation reagiert
wenn der Partner defektiert, wird mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit trotzdem kooperiert (z.B. in einem von 3 Fällen)
Logik: Never forget a good turn, but occasionally forgive a bad one
=> Generous tit-for-tat-strategy führt im Gegensatz zur Tit-for-Tat-Strategie nicht zu einer Negativspirale (Nowas & Simon)
Probleme der Generous Tit-for-Tat-Strategie
Bedingungslos kooperierende Personen (= unconditional cooperators) koopierien immer unabhängig vom Verhalten der Partner
Sie können den Erfolg der Strategie gefährden bzw. können von ihren Partnern ausgenutzt werden
Win stay, lose shift - Strategie (Nowak & Simon)
wenn ich erfolgreich bin, behalte ich mein VH bei
wenn ich nicht erfolgreich bin, verändere ich mein VH
wenn wir beide kooperieren —> kooperiere ich wieder
wenn wir beide defektiert haben —> kooperiere ich (mit einer gewissen WS)
wenn der andere kooperiert und ich defektiert habe —> defektiere ich wieder
wenn der andere defektiert und ich kooperiert habe —> defektiere ich
=> All of the strategies that have a claim to evolutionary stability forgive their partner´s defections some of the time
Warum ist laut Nowak & Sigmund die WSLS besser als Generous-Tit-for-Tat?
Nowak und Sigmund zeigen, dass WSLS der Generous TFT überlegen ist,
weil WSLS gegenüber unconditional cooperators “erfolgreicher” ist
Zuletzt geändertvor 2 Jahren