Research Paper: “Formal and Real Authority in Organizations”, Aghion & Tirole (1997)
Forschungsfrage/ Motivation
Datensatz/ Erhebungsmethode
Statistische Analyse und Ergebnisse
Interpretation
Kritik/ Ausblick
der Boss hat die formale Autorität, aber sie winkt die Empfehlungen des Mitarbeiters durch, ohne sie näher zu prüfen
Das heißt, im Grunde hat der (untergeordnete) Mitarbeiter die informelle Autorität
-> Warum sollte jemand, der formal Autorität hat, diese abgeben?
Model zur Delegation von Entscheidungen:
3 Projekte k; liefern Ertrag Bk für Boss, bk für Mitarbeiter; (B steht für benefit)
ein Projekt ist schlecht für beide: Bk = bk = -oo
anderen beiden Projekte liefern Ertrag von 0 und B > 0 für Boss, sowie 0 und b > 0 für den Mitarbeiter
Wichtige Annahmen:
-> mit Wahrscheinlichkeit p betragen die Auszahlungen (B, b) oder (0,0)
-> mit Wahrscheinlichkeit (1-p) betragen sie (B, 0) oder (0, b)
(d.h. je höher p umso eher sind die Interessen beider einander angepasst -> p gibt das Maß für die Gleichheit der Interessen an)
Problem:
Boss und Mitarbeiter kennen Projekt nicht
Wegen der verheerenden Konsequenzen des schrecklichen Projekts wird der Boss nicht zulassen, dass irgendein Projekt gewählt wird, wenn es keine weiteren Informationen gibt
Beide können versuchen gegen Kosten Informationen einzuholen.
Boss: für Kosten cB(E) Erhalt von Infos über eigene Auszahlung von jedem Projekt mit Wahrscheinlichkeit E; nichts erfahren mit Wahrscheinlichkeit (1-E)
Mitarbeiter: für Kosten von cS(e) Erhalt von Infos über eigene Auszahlung von jedem Projekt mit Wahrscheinlichkeit e, nichts erfahren mit Wahrscheinlichkeit (1-e)
3 Situationen
Boss wird über ihre Auszahlungen informiert, wählt das Projekt, bei dem sie B erhält
Boss erhält keine Informationen, Mitarbeiter erhält Informationen, Mitarbeiter empfiehlt das Projekt, bei dem er b erhält
Der Boss wird das Projekt akzeptieren, da ihre erwartete Auszahlung dann größer 0 ist
pB + (1-p)*0 = pB > 0
Boss und Mitarbeiter erhalten keine Informationen, Boss führt keines der Projekte durch
Im GG übernimmt Boss eher die Entscheidung, wenn:
Auszahlungen größer sind
Ausrichtung der Interessen geringer ist
Mitarbeiter zeigt mehr Initiative, wenn:
sein eigener Nutzen höher ist
die Einmischung vom Boss geringer ausfällt
In diesem Gleichgewicht gibt es rubber stamping
Mit Wahrscheinlichkeit E* wird der Boss informiert und wählt das Projekt
Mit Wahrscheinlichkeit (1-E)e erhält nur Mitarbeiter Informationen und wählt Projekt, das der Boss durchwinkt
Wenn der (untergeordnete) Mitarbeiter bessere Informationen hat und die Präferenzen ausreichend ähnlich sind d.h. sowohl der Boss als auch der Mitarbeiter sind sich einig, dass sie das schreckliche Projekt mit den verheerenden Folgen nicht möchten
Research Paper: “Shifting the Blame”, Bartling & Fischbacher (2012)
-> Ist Blame Shifting ein weiteres Motiv für das Delegieren von Entscheidungen?
-> Ist das Abgeben der Verantwortung von unpopulären Entscheidungen ein Motiv für das Delegieren?
Diktatorspiele mit Delegations- und Bestrafungsoption
Gruppen mit je 4 Spieleren:
-> Spieler A (Diktator)
-> Spieler B (Potentieller Delegierter)
-> 2 Spieler C (Empfänger)
A und B können faire und unfaire Allokation wählen
-> es gibt immer 20 Punkte zu verteilen
Fair: 5 Punkte für jeden Spieler
Unfair: 9 Punkte für A und B, 1 Punkt für beide C
Wird nur einmal gespielt
Zwei Treatmentdimensionen
Delegation:
A kann Entscheidungsrecht an B delegieren
Bestrafung:
ein C wird zufällig ausgewählt und kann die anderen Spieler bestrafen
gegen Kosten von 1 Punkt können bis zu 7 Punkte bei den anderen Spieler abgezogen werden
-> An diesen Bestrafungspunkten wird geschaut, wem die Schuld gegeben wird; dem A der schon fair hätte sein können oder B, der fair oder unfair bewertet hat
Treatments:
keine Delegation & keine Bestrafung (Baseline Treatment)
keine Delegation & Bestrafung
Delegation & keine Bestrafung
Delegation und Bestrafung
Random
Asymmetrisch
Repeated
Random:
Delegation an Zufallsmechanismus möglich, unfaire Allokation mit Wahrscheinlichkeit von 40%
Asymmetric:
A kann zwischen Fair und Delegation wählen, aber nicht die unfaire Allokation
Repeated:
10 Perioden
Es wurde mit Strategiemethode untersucht
Hinweis, dass “blame shifting” existiert
Für A macht Delegation Sinn, kriegt weniger Blame ab
Wenn A an Zufallsmechanismus abgibt, kriegt er auch weniger ab
Es gibt viele Motive für die Delegation von Entscheidungem in Organisationen, z.B. aufgrund von Anreizsetzung, Informationsverteilung etc.
Hier: Experimenteller Hinweis auf Motiv für Delegation von Entscheidung: “blame shifting”, d.h. Abgeben der Verantwortung von unpopulären Entscheidungen als Motiv für das Delegieren
Laborexperiment
Was sind Vorteile von Teamentscheidungen?
Verbesserung des Nutzen von spezifischem, verstreutem Wissen -> Ausnutzung von Synergieefekkten
Motivation, Commitment steigt
Was sind Nachteile von Teamentscheidungen?
Trittbrettfahrerproblem, Kooperationsproblem
langsamere Entscheidungen, evtl. nicht “optimal”
Collective Action-Problem: Man braucht Regeln, um die Entscheidung zu aggregieren, je nachdem welche Regeln angewendet werden, können unterschiedliche Ergebnisse daraus resultieren
Wann sind Team-Entscheidungen vorteilhafter?
Was ist die optimale Teamgröße für Teamentscheidungen?
Was versteht man unter “rubber stamping”
das heißt, im Grunde hat der (untergeordnete) Mitarbeiter die informelle Autorität
Was sind Motive für das Delegieren von Entscheidungen?
Letzteres meint, dass unangenehme Entscheidungen in der Organisation gerne abgegeben werden in Hoffnung, dass die Konsequenzen für diese unangenehme Entscheidung bei dem bleiben, der die Entscheidung ausführt
Zuletzt geändertvor 2 Jahren