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Einführung

JW
von Julia W.

- Klassifikationsprozess/ -systeme (ICD 10; DSM-5)

-> Was ist Klassifikation?

-> Klassifikationsprozess

Was ist Klassifikation?

• Klassifikation: Einteilung und Anordnung von klinisch bedeutsamen Phänomenen (z. B. Symptome), die durch gemeinsame Merkmale gekennzeichnet sind, in ein nach Klassen eingeteiltes System (= Klassifikationssystem)

• Klassifikatorische Diagnostik: Untersuchungs- und Entscheidungsprozess, der zur Vergabe von einer oder mehreren Diagnosen führt


Klassifikationsprozess

• Bestimmte Verhaltensaspekte (z.B. Klagen und Beschwerden des Patienten („sein Leiden“) physiologisch, verhaltensbezogen, kognitiv-affektiv) werden

○ über diagnostische Konventionen (= Nomenklatur/ Glossar) als diagnostisch relevante Symptome definiert

○ und dann aufgrund der Störungslehre (Nosologie) zunächst in Syndromen

○ und dann über Zusatzannahmen (diagnostische Hierarchien/Differentialdiagnostik) zu Diagnosen verarbeitet.

• Je besser und differenzierter die Merkmale und Kriterien explizit beschrieben sind, umso zuverlässiger sind sie beurteilbar!

• Klassifikationssysteme sind nie ideal! (Konsensus)


Patient kommt: er ist traurig, redet leise, kann nicht schlafen, hat keine Motivation, geht nicht raus, isst nicht

-> Einzelsymptom: körperliche Inaktivität

-> Einzelsymptom tritt gemeinsam mit affektiver Verstimmung auf (z.B. körperliche Inaktivität und Interessenverlust) -> depressives Syndrom

-> depressives Syndrom rechtfertigt noch nicht die Diagnose Depression (kann auch bei anderen Erkrankungen auftreten)

-> Diagnose setzt sich aus Symptomen, Syndromen und unterschiedlichen Zusatzkriterien


Rosenhan-Studie


-> Können sich gesunde Personen in eine Psychiatrie einweisen lassen und kommen sie da auch wieder heraus?

-> unterschiedliche Menschen

-> sollten sagen, dass sie Stimmen hören und sehen verwahrlost aus

-> drinnen haben sie sich wieder ganz normal/gesund verhalten

-> gesundes Verhalten wurde von den Ärzten übersehen und alle bekamen eine Diagnose

-> bekamen Medikamente

-> wurden nicht entlarvt

-> alle wurden am Ende entlassen, jedoch erst nach Wochen nach einer "Heilung"


-> Schubladendenken in der psychiatrischen Diagnostik

-> Rosenhan: Klassifikation psychischer Störungen uneindeutig und schlimmstenfalls schädlich

-> Studie gab wichtigen Anstoß für moderne operationalisierte Diagnostik


• Acht psychisch gesunde Menschen (ein Psychologiestudent, drei Psychologen, ein Psychiater, ein Kinderarzt, ein Maler und eine Hausfrau) nahmen als Pseudopatienten an dem Experiment teil und ließen sich in verschiedene psychiatrische Anstalten einweisen

• Vorspiegelung von Halluzinationen (behaupteten sie würden Stimmen hören, die „leer“, „hohl“ und „dumpf“ sagten. Es wurden keine weiteren Symptome berichtet.)

• Ergebnis: Alle acht normalen Personen wurden fälschlich als psychisch krank diagnostizierte (Diagnose i.d.R. Schizophrenie).

• Nachdem sie in die jeweilige Klinik aufgenommen worden waren, haben sie sich wieder völlig normal verhalten.

• nach durchschnittlich 19 Tagen (in einem Fall 52 Tagen) wurden sie entlassen, allerdings nicht als geheilt, sondern als symptomfrei.

• Die anderen Patienten haben die Täuschung schnell durchschaut und die Testpersonen als Journalisten oder Professoren bezeichnet.


Author

Julia W.

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