Research Paper: Performance Appraisals and the Impact of Forced DistributionSystems – An Experimental Investigation (Berger, Harbring, and Sliwka 2013)
Forschungsfrage/ Motivation
Datensatz/ Erhebungsmethode
Statistische Analyse und Ergebnisse
Interpretation
Kritik/ Ausblick
Analyse der Bewertungsentscheidung des Vorgesetzten für seine drei Arbeiter
Analyse der Wirkung der Bewertung auf die Leistung der drei Arbeiter
Analyse der Determinanten möglicher Verzerrung
Analyse des Effekt eines wechselnden Bewrtungsschemas
Analyse der Wirkung eines Forced Distribution Systems auf die Kooperationsbereitschaft (Sabotage) unter den Arbeitern
Laborexperiment, Real-Effort Aufgabe: Arbeiter zählen “7er” in Blöcken von Zufallszahlen
Stücklohn pro korrekt gezähltem Block
Feste Gruppen: 3 Arbeiter, 1 Vorgesetzter
Stufe 1:
Dürführung der Aufgabe durch Arbeiter
Stufe 2:
Arbeiter erfahren Ergebnisse aller in der Gruppe
Stufe 3:
Vorgesetzte erfahren Ergebnisse aller in der Gruppe
Vorgesetzte beurteilen Arbeiter auf einer Skala von 1 bis 5
Arbeiter erhalten Bonus abhängig von Beurteilung
Stufe 4: Arbeiter erfahren individuell ihre Beurteilung
Treatments:
unter dem Base Treatment (unbeschränkte Beurteilung) erhalten deutlich mehr Arbeiter die Bestnote (In 24% der Fälle alle drei Arbeiter)
Forced Distribution steigert die Performance
Forced Distribution nach Base ist weniger effektiv (vermutlich durch Demotivation, da gute Noten nicht mehr erreichbar sind)
Base nach Fds effektiver: Vorgesetzte erhalten stärkeres Ausmaß der Differenzierung aufrecht
Folgeuntersuchung
Untersuchung der Auswirkungen von Forced Distribution, wenn Sabotage möglich ist
Neues Treatment
Teilnahme haben die Möglichkeit zur Sabotage, indem sie gegen Kosten den Bildschirm der Mitspieler zeitweise blockieren können
Teilnehmer Sabotieren sehr häufig bei Forced Distribution
hierdorch sinkt die Performance bei Forced Distribution unter die der freie Beurteilung
Deutliche Hinweise auf “leniency” bei der Leistungsbeurteilung sogar in völlig anonymen Settings
Forced Distribution erhöht Produktivität um ca. 6-12%
Freiwillige Differenzierung erhöht die Leistung
Nach Abschaffung von Fds differenzieren Vorgesetzte mehr im Vergleich zu einem Setting ohne die Erfahrungunter Fds
Fds ist weniger effektiv, wenn Mitarbeiter sich leicht und anonym schaden können (Sabotage)
Research Paper: Empirische Studie zur Sabotage anhand von Felddaten (Drago/ Garvey 1998)
Untersuchung der Hypothese: Die Stärke der Turnieranreize wirkt negativ auf die Bemühungen der Teilnehmer einander zu helfen und positiv auf die Höhe der individuellen produktiven Anstrengung
Idee: Lohnspreizung, d.h. die Differenz zwischen Gewinner- und Verliererpreis indusziert (Turnier-) Anreize
-> Produktive Anstrengungen auszuüben (Erhöhung des eigenen Arbeitergebnisses)
-> destruktive Anstrengungen auszuüben (verschlechterung des Arbeitergebnisses der Wettbewerber)
Felddaten
Befragung von Arbeitnehmern in nicht-leitenden Positionen
Stichprobe umfasst hauptsächlich Arbeitnehmer aus dem Fertigungsbereich
Die jeweiligen Arbeitsgruppen haben fogende gemeinsame Merkmale:
-> gewisse räumliche Nähe zu den anderen Arbeitnehmern in der Arbeitsgruppe
-> eine ähnliche Tätigkeit wird ausgeübt
Fragebogen
Proxy für individuelle Hilfe: es wurde gefragt, ob sich die Kollegen in der Arbeitgruppe weigern
“Würden Sie anderen Arbeitskollegen ihr Werkzeug ausleihen?” (4er-Skala: niemals bis gelegentlich); hierdurch konnte Sabotage gemessen werden
andere Fragen bezogen sich auf die Lohnstruktur und die Aufgabenvielfalt
Wichtigkeit von Beförderungsanreizen (Preisdifferenz) wird durch die Standardabweichung der Residuen aus einer Lohnregression in jeder Arbeitsgruppe angenähert
Die Höhe der individuellen produktiven Anstrengung wird durch die selbst angegebene Absentismusrate, die häufig als Maß für individuelle Leistungszurückhaltung gilt, angenähert.
(Kehrwert der Abwesenheitsrate)
Hypothese kann durch die Beobachtungen der Studie bestätigt werden
Regressionsergebnisse zeigen, dass die Höhe der Lohnspreizung:
-> einen signifikant negativen Einfluss auf die Hilfe untereinander hat
-> einen signifikant positiven Einfluss auf die individuelle produktive Anstrengung hat
Starke Turnieranreize sollten dort vermieden werden, wo die Kooperation unter den Mitarbeitern wichtig ist
Research Paper: Empirische Studie zur Sabotage anhand von Fußballdaten (Garicano/ palacios-Huerta 2005)
1994 beschließt FIFA Anzahl der Punkte für ein gewonnenes Spiel von 2 auf 3 zu erhöhen (Erhöhung der Preisdifferenz)
Ziel: Das Spiel attraktiver, schneller und reicher an Strafraumszenen und Toren zu machen, um die US-Stadien trotz der eigentlichen “Randsportart” Fußball füllen zu können
Daten der Spanischen Fußballiga
(Daten über eingesetzte Spielertypen, begangene Fouls,gegebene gelbe/rote Karten, Torschüsse, Eckbälle,Spieldatum, Stadionkapazität, Zuschauerzahl, Vereinsbudgets, Nachspielzeit, Auswechslungen,...)
Interpretation als Sabotage:
Anzahl Verteidiger, Fauls und gelbe Karte
Interpretation als produktive Anstrengung:
Anzahl Stürmer, Torversuche und Eckbälle
Übertragbarkeit auf die Unternehmenspraxis nur eingeschränkt möglich
Trade-off zwischen Leistungsanreizen und Risiko von Sabotage
Hinweise dafür, dass Sabotage steigt und produktive Anstrengung auch, allerdings steigt nicht die Anzahl der Tore(wie erhofft)
Konservativeres Spiel: Sobald ein Team in Führung ist,werden mehr Verteidiger eingesetzt, um Führung zu halten
Eigentliches Ziel wird nicht erreicht (keine Auswirkung auf die Anzahl der Tore und negative Auswirkung auf die Zuschauerzahlen)
Warum sind bei der Setzung von Anreizen häufig subjektive Beurteilungen notwendig?
da es häufig nur wenige Maße individueller Beurteilung gibt
bzw. objektive Maße nur selten Teilaspekte der Leistung messen
Was versteht man unter dem centrality bias?
Beurteilungen sind zu wenig differenziert und dementsprechend verzerrt
Was versteht man unter dem “Leniency Bias”
Beurteilungen sind zu gut und dementsprechend verzerrt
Was sind mögliche Ursachen für eine zu gute Beurteilung?
Interessenskonflikt zwischen Vorgesetztem & Organisation
Vorgesetzte vermeiden negatives Feedback
Vorgesetzte haben Abneigung gegen ungleiche Behandlung der Mitarbeiter
berücksichtigen zu stark Interessen der Beurteilten
Vorgesetzte möchten selbst besser dastehen
“Verzerrungen” bewusst & gewollt
Kann Differenzierung auch “demotivieren”?
dann wäre Vermeidung von Differenzierung ja sogar nützlich für die Organisation
Welche Probleme können bei der subjektiven Leistungsbeurteilung in Bezug auf guter und schlechter Leistung auftreten?
gute Leistung wird nicht entsprechend honoriert
schlechte Leistung wird nicht sanktioniert
Anreize womöglich stark reduziert -> niedrigere Produktivität
Vertrauen in Performance Management verringert
Was sind die Vorteile von relativen Leistungsturnieren?
Selbstbindung der Unternehmensleistung
Einsparung von Messkosten
Filterung gemeinsamer Störgrößen
Abschwächung der Hidden-action- und der Hidden-information-Problematik
Was sind die Nachteile von relativen Leistungsturnieren?
Kollusionsgefahr
Sabotageaktivitäten
Rattenrennen (ineffizient hohe ANstrengung)
Zuletzt geändertvor 2 Jahren