Phytophthora cambivora, P. plurivora & andere
Phythophthora-Krankheit der Rotbuche
Erst seit kurzem
Symptome an alten:
Kronenverlichtung, Blattvergilbung
Schwarze Exudatbildung (“Teerflecken”) auf Rinde
zungenförmige Rindennekrosen Wurzelanlauf - höherer Stamm (auch isoliert hoch am Stamm)
Mortalität
Häufig Sekundärbefall holzzerstörender Pilze (Hallimasch, Brandkrustenpil7, Zunderschwamm)
Symptome an jungen: Blattvergilbung, Wurzelnekrosen
Erreger bodenbürtig
Standorte: basenreich, tonreich (schwer), zeitweise nass
Förderung: Staunässe, hoher Niederschlag, Trockenperioden —> Stress, stärkere Symptome
Maßnahmen:
Fällung
Wechsel zu anderen Laubbäumen (Bergahorn, Eiche)
Krankheiten bzw. Veränderungen an Stamm, Ästen und/oder Zweigen
Falscher Kern, fakultativer Kern, Buchenrotkern
Nichtparasitäre, stark wertmindernde Holzverfärbung (Preisabschläge)
normale, altersbedingte physiologische Erscheinung
Wolkenkern, Spitzkern, abnormer Kern
Falscher Kern auch bei anderen Baumarten (Esche (fakultativer Braunkern), Ahorn, Birke, Linde, Pappel, Rosskastanie, Birne, Elsbeere)
Neonectria dittissima
Buchenkrebs
Ascomycet
Zweig- & Aststerben
Rindennekrosen, Deformation
mehrjähriger Baumkrebs an Ästen & Stämmen
Nectria coccinea
Rindenekrosen
Faktor bei Buchenrindennekrose/Buchenkomplexkrankheit
tritt mit Buchenwolllaus (Cryptococcus fagisuga) auf (Eintrittspforte in Rinde)
Verursacht RIndennekrosen
Wurzelkrankheiten
Armillaria mellea sensu lato
Hallimasch (besonders A. mellea)
Basidiomycet
Buchen allen Alters
Nach Vorschädigung
geringe Bedeutung
Pholiota squarrosa
Sparriger Schüppling
Gelegentlich an Buche (alte Bäume, parasitisch & saprobiontisch)
auch andere stammbürtige Pholiota-Arten
Meripilus giganteus
Riesenporling
Wurzel- & Stockfäuleerreger an alten Buchen
Absterben & Umbrechen
Häufiger in städtischen Bereichen
Kretzschmaria deusta
Brandkrustenpilz
Moderfäuleerreger, häufiger Saprobiont
Wurzel- & Stockfäuleerreger an älteren Buchen
Phytophthora-Krankheit der Buche
Oomycet
Wurzel- & Wurzelhalserkrankung nach Stressereignissen (Trockenheit)
Nekrosen am Stamm & an Wurzeln
Kronenverlichtung
Bodenbürtig
Zunderschwamm
Fomes fomentarius
Konsolenförmig
Basidiomycet, Weißfäule simultan (Demarkationslinien), Wundfäule
Jedes Jahr eine neune Röhrenschicht
Trama zum Feuer machen
“Wundschwamm” blutstillend
Textilersatz, Korkersatz
Fagus sylvatica - Gefährdung
Rotbuche
Gefährdung in der Jugend
Spätfrost (Blüte, Keimling, Maitrieb)
Blattfraß Keimling (Buchenspringrüssler, Grünrüssler)
Mäuseschäden, Wildschäden
Gefährdung im Alter
Windwurf
Trockenheit, Vernässung, Frost, Sonnenbrand
Saugschäden Pflanzenläuse (Buchenblattlaus, Buchenwollschildlaus)
Blattfraß Insekten (Frostspanner-Arten)
Rinden- & holzbrütende Insekten (Buchen-Prachtkäfer, Buchen-Nutzholzborkenkäfer)
Abiotische Schäden
Überhitzung der Bodenoberfläche (>45°C Keimling, dunkel, humose, torfige Böden)
Rinden- oder Sonnenbrand
Absterben Kambium bei direkter Sonneneinstrahlung
Bäume mit dünner, glattbleibender Rinde (Buche, Fichte, Strobe)
nach Freistellungen, Windwurf
Pilze an Rotbuchenrund- & -totholz
Bispora antennata
Schwarzstreifigkeit
Asexueller Ascomycet
Dunkle Verfärbung (keine Holzfäule) an Buchenrundholz (+ andere Laubhölzer)
Hypoxylon fragiforme
Kohlbeere
Weißfäule
Lagerfäuleerreger an Buchenrundholz (+ andere Laubhölzer)
parasitisch nach Sonnenbrand & Verwundung
Bulgaria inquinans
Schutzbecherling
Saprobiont an frisch gefälltem, berindetem Rundholz & stärkeren Ästen (Laubholz, v.a. Eiche, auch Buche)
Stereum hirsutum
Striegeliger Schichtpilz
Vorwiegend Saprobiont an Rund- & Totholz verschiedener Laubbaumarten (Erstbesiedler) (siehe Fichte)
Trametes versicolor
Schmetterlingstramete
Vorwiegend Saprobiont an Buche + andere Laubhölzer, selten Nadelhölzer
Trametes hirsuta
Striegelige Tramete
Häufiger Saprobiont an Buche + andere Laubhölzer
parasitisch nach Sonnenbrand, Verwundung
Trametes gibbosa
Buckelige Tramete
Vorwiegend Saprobiont (Stöcke, liegende Stämme & Äste) an Laubhölzer, besonders an Buche
Schizophyllum commune
Spaltblättling
Saprobiont, Wundparasit an Buche (Sonnenbrand) + andere Laubhölzer, gelegentlich Nadelhölzer
Stammfäuleerreger
Echter Zunderschwamm
Simultane Weißfäule
Wundfäuleerreger an alten, geschwächten, absterbenden
Saprobiontisch, an Buche, andere Laubhölzer, selten Nadelholz
Fomitiporia robusta
Eichenfeuerschwamm
Stammbürtiger Fäulerreger (zumeist an Eiche, gelegentlich Buche)
Fomitopsis pinicola
Rotrandiger Baumschwamm
Braunfäule
Wundfäuleerreger an alte, geschwächten, absterbenden
Saprobiont
Nadel- & Laubholz (Siehe Fichte)
Neonectria ditissima (Erreger)
Vergilbung, Verbräunung Blätter
absterbende Zweige —> Rindenekrosen
Verbuschung, Wuchsanomalien
Flache, nekrotische Rindeneinsenkungen, mit der Zeit spindelförmige Astverdickungen & mehrjähriger Baumkrebs
Rote, stecknadelkopfgroße, kugelige - binenförmige Perithecien an Nekrosenrändern
Infektion durch Ascosporen über Blattnarben, Aststummel, Wunden
Trockenstress prädisponiert Bäule
Maßnahmen: negative Auslese (Fällung befallener)
Falscher Kern, fakultative Kernbildung, Rotkern
nicht parasitäre Holzverfärbung
weit verbreitet nur an manchen Buchen
Normaler, altersbedingter, physiologischer Vorgang durch Lutfeintritt & Oxidation phenolischer Substanzen
Ästhetische Wertminderung
Änderung des Sorptions-, Tränkungs- & Trocknungsverhaltens
Je schwächer der Zuwachs desto wahrscheinlicher der Befall
Schädlinge
Schnabelkerfen
Pflanzenläuse
Zierblattläuse (Callaphididae)
Buchenblattlaus (Phyllaphis fagi)
Auf der blattunterseite, nicht Wirtswechselnd
Stammutter vivipar, nachfolgend mehrere Virigines Generationen (asexuel, ungeflügelt), geflügelte Ausbreitungsform, im Herbst Sexualpaare (Weibchen ungeflügelt, Männchen geflügelt), Weibchen legen nach Kopulation Wintereier
Überwinterung: Eier an Knospenschuppen/Rindenspalten
Forstliche Bedeutung
Saugtätigkeit —> Triebspitzen verdorren
ältere Bäume —> Zuwachsverluste
Fagus sylvaticus
Basisch, kalkhaltiger Standort, stabilisierendes Element
Konkurenzkräftige Schlusswaldbaumart, nicht flössbar (saug Wasser)
Schattentolerant
Wichtigste Baumart Mitteleuropas (außer alpin Reinbestände, Alpen Mischbestände mit Tanne, Fichte)
Begrenzungsfaktoren
Jahresniederschlag < 600mm
Trockenperioden Sommer
Sommerwärme, Spätfrost, Staunässe & periodischüberflutete Standorte
Herzwurzelsystem, flach (vor allem bei Bodenverdichtung, Vernässung)
anfällig für abiotische Faktoren (wichtig bei Komplexkrankheiten): Sturm, Trockenheit, Vernässung, Spät- & Winterfrost, Hitze (Sonnenbrand), Luftschadstoffe
Lange Zeit wenig Gefährdungen: ab 20. Jhd komplexe Erkrankungen, neuartige Gefährdungen (z.B. Phytophtora-Arten)
Kohlenbeere
nach Quetschungen
Cryptococcus fagisuga
Buchenwollschildlaus
Sternorrhyncha, Eriococcidae (Dornschildläuse)
rein parthenogenetisch, keine Männchen bekannt
Larven mit Beinen, Windverdriftung
Überwinterung: Junglarve
Saugschäden an Stamm, Zweigen, freien Wurzeln (Phloemsaft)
Starker Befall —> physiologische Baumschwächung, Wucherungen
Diptera (Ordnung)
Nematocera (Unterordnung)
Cecidomyiidae (Familie)
Mikiola fagi
(Gattung Art)
Diptera: Halteren, Flugstabilisatoren
Buchenblattgallmücke
An Buche
Eiablage mit Legeröhre in Blättern, Bildung eiförmiger zugespitzter Gallen an Blattoberseite
Oktober: Gallen lösensich vom Blatt
Überwinterung, Verpuppung in Galle
Generationsdauer: 1-jährige, Imago kurzlebig, wenig Nahrungsaufnahme
Forstliche Bedeutung: gering, gelegentlich Massenauftreten, Zuwachsverluste
Hartigiola annulipes
Kleine Buchenblattgallmücke
Lebensweise: ähnlich Mikiola fagi
Gallen: zylindrisch, behaart, 4-6mm lang, 2mm Durchmesser, Blattoberseite, borstig, struppig
Operophthera brumata
Gemeiner/Kleiner Frostspanner
Larven polyphag an frühtreibenden Laubhölzern
Dämmerungs-/nachtaktiv (Flugzeit Herbst)
Eiablage: einzeln/in Gruppen an Zweigen/Stamm
Überwinterung: Eistadium
Larven fressen zuerst an aufbrechenden Knospen, dann an Blättern
Verpuppung Boden
Generationsdauer: 1-jährig
Prognose: Abfangen aufbaumenden Weibchen mit Leimring
Forstliche Bedeutung: neigt zu Gradationen (Massenvermehrung), Zuwachs- & Massenverluste
Spannerartige Raupenbewegung
Nachtaktiv, Flugzeit spät im Jahr
Blattkrankheit
Apiognomonia errabunda
Asexuelles Stadium: Discula umbrinella
Apiognomonia-Blattbräune der Buche
Häufigster Blattendophyt an Rotbuche
Infektion meist Symptom los
gelegentlich starker Befall nach ungewöhnlich feuchter Frühjahrswitterung oder minierender/gallenbildender Insekten (v.a. Mikiola fagi, Hartigiola annulipes)
Coleoptera (Ordnung)
Curculionidae (Unterfamilie)
Rhynchaenus fagi
(Familie Art)
Buchenspringrüssler
weit verbreitet
Käfer erscheinen mit Buchen-Austrieb
Reifungsfraß: Lochfraß junges Laub
Eiabage: einzeln, Mesophylll nahe Mittelrippe
Larvenfraß zunächst Gangmine, später Platzmine (Verwechslung spät Frost)
Jungkäfer: Ernährungsfraß (Juni) an Buchenblättern, unreifen Früchten von Obstbäumen
Überwinterung unter Rinde/im Boden (Imago)
Forstliche Bedeutung: Massenvermehrung, Zuwachsbeeinträchtigung
Geometridae
Gemeiner Frostspanner (fliegt 10-12)
Erannis defoliaria
Großer Frostspanner (fliegt 9-12)
Operophthera fagata
Buchenfrostspanner (fliegt 10-11)
Starker Sexualdimorphismus, Weibchen flugunfähig
Feine Porenschicht
Agrilus viridis
Buchenprachtkäfer
Torpedoförmig
an Buchen (Weide, Erle)
Eiablage: in Häufchen an sonnseitige Rinde von Stamm, Ästen
Larvengänge: zickzackförmig geschlängelt
Überwinterung: Larve
Verpuppung: Frühling im Splint
Generationsdauer: 2-jährig, selten 1-jährig
Diagnose: an allen Altersklassen, Schutzhülle der Eigelege & weißliche Baumsaftlecke (Erst Phloem, dann Splint), typische +/- dreieckige Fluglöcher
Forstliche Bedeutung: häufig an freigestellten, sonnenexponierten Bestandsrändern; nach Trockenphasen (generell wärmeliebend)
Xyleborinus saxesenii
Kleiner Holzbohrer
Curculionidae, Scolytinae
äußerst polyphag: Fagus, Quercus, Obstbäume (teils auch Koniferen)
Generationen/Jahr: uni- bis bivoltin
Brutsystem:
Weibchen initiiert
radiale Eingangsröhre
platzartiges Nest Jahrringenfolgend
Larven erweitern Nest
Pilzgärtner (Raffaelea sulfurea, gelblich, Schwefel)
Ambrosiakäfer (Mycetangien am Vorderrand der Elytren)
primitiv eusozial (Larven putzen Puppen, Weibchen anfangs steril, sobald Männchen produziert nicht mehr), temporärer Polyethismus (sib-mating, female-biased)
Überwinterung: Imago im Nest
Forstliche Bedeutung: ältere, kränkelnde Bäume, stärkere Äste in absterbenden Kronen, frische Stöcke & eingeschlagene Stämme mit genügend Holzfeuchte (Pilz)
Trypodendron domesticum
Buchennutzholzborkenkäfer
polyphag: Fagus, Quercus, Acer, Alnus, Carpinus, Betula … (Buche, Eiche, Ahorn, Erle, Hainbuche, Birke…)
Frühschwärmer
Brutbild:
typischer Leitergang: radiale Eingangsröhre
2-5 Brutröhren entlang des Jahresrings
alternierend kurze, senkrechte Larvengänge
Ambrosiakäfer (technischer Schaden, Feuchte)
Überwinterung: Käfer im Brutbild
Generation: 1/Jahr
Forstliche Bedeutung: stehende, kränkelnde Bäume (auch Stöcke, Äste)
Xyleborus dispar
Ungleicher Holzbohrer
Obstbäume, v.a. Prunus spp. (Rosaceae), Fagus spp., Quercus spp., selten Nadelholz
Mänchen: klein, flugunfähig
Ambrosiakäfer (Larve, Imago): Ambrosiella hartigii, paariges mesonotales Mycetangium
Weibchen legt Brutstystem an
terminale Ei-Gänge in vertikaler Richtung
Eiablage in Gruppen
female-biased, sib-mating
Männchen sterben nach Verpaarung
Generationen: univoltin
Zuletzt geändertvor 2 Jahren