Endophyten vs. Latente Pathogene
Endophyten
Besiedeln Innere von Pflanzengewebe (ohne Symptome, kurzzeitig besiedelt)
Pilze, Bakterien & Algen
In nahezu allen Pflanzen & Organen
Wirts- & organspezifisch
Mutualistisch, neutrale oder antagonistische Beziehung zwischen Endophyt & Wirtspflanze
Latente Pathogene
Längerfristiger als Endophyten unter bestimmten Umständen
Rufen Krankheiten hervor
Zahlreiche Erreger von Blatt-, Nadel-, Trieb- & Rindenkrankheiten
Beispiele (ganze Vorlesung)
Diplodia apinea (Diplodia-Kieferntriebsterben)
Lophodermium pinastri (ähnelt Kiefernschütte Erreger Lophodermium seditiosum) Kiefer
Apiognomia errabunda (Apiognomonia-Blattbräune der Buche)
Colpoma quercinum (Eichenschildbecherling)
Stammfäuleerreger
Stereum sanguinolentum (siehe Fichte)
Blutender Schichtpilz
Verfärbung (“Rotstreif”), dann Weißfäule (Holz rötlichbraun gefärbt)
Wundfäuleerreger & Lagerholzpilz
geringere Bedeutung als an Fichte
Porodaedalea pini (Synonym Phellinus pini)
Kiefern-Feuerschwamm
Weißloch- oder Wabenfäule (Sonderform der Weißfäule: selektiver Abbau des Lignins in länglichen Hohlräumen, Zellulose zunächst zurück, später auch abgebaut —> Hohlräume im Holz)
Kernfäuleerreger (an alten Kiefern)
In Ö selten, häufiger in Nord- & Nordost-Europa
Fomitopsis pinicola (siehe Fichte)
Rotrandiger Baumschwamm
Braunfäule
Wundfäuleerreger v.a. an alten, geschwächten & absterbenden Bäumen
Saprobiont
Nadelholz & auch Laubholz
Wurzelkrankheiten
Heterobasidion annosum sensu lato
Wurzelschwamm (v.a. H. annosum)
Wichtiger Wurzel- & Stockfäuleerreger an Kiefern-Arten (Mortalität)
Wichtig in Erstaufforstungen nach landwirtschaftlicher Nutzung (“Ackersterben”)
An Zirbe auch Kernfäule (H. parviporum)
Armillaria mellea sensu lato
Hallimasch (besonders A. ostoyae)
Verursacht Ausfälle in Kulturen & Jungwüchsen
Gelegentlich Absterben älterer Bäume
Rhizina undulata (derzeit geringe Bedeutung)
Wurzellorchel
Auf Brandflächen auf sauren Böden
Absterben Sämlinge & Junge Bäume
Phaeolus schweinitzii
Kiefern Braunporling
Wichtiger Wurzelfäuleerreger an Kiefern-Arten
Sparassis crispa
Krause Glucke
Besonders Sekundäre Kiefernwälder
Kiefernfeuerschwamm
Porodaedalea pini
Fruchtkörper & Weißlochfäule (Kernholz)
Eintrittspforten Verwundung
Maßnahmen (Holzproduktion):
Kürzere Umtriebszeit
Einschlag Befallener
Stammverletzungen vermeiden
Vorsicht bei Astungsmaßnahmen (Äste nicht zu stark)
Nadelkrankheiten
Lophodermium seditiosum
Ascomycet
Kiefernschütte, wichtige Krankheit in Forstgärten
Nadelschüttenkrankheit an jungen Kiefern, v.a. P. sylvestris
Herpotrichia nigra, H. pinetorum, Neopeckia coulteri (siehe Fichte)
Schwarzer Schneeschimmel
An Fichten, Bergkiefer (P. mugo, P. uncinata), Wacholder, Tanne
Häufige Krankheit in Hochlagen
Neopeckia coulteri nur an P. mugo über 1900m Seehöhe
Gremmenia infestans (Synonym Phacidium infestans)
Weißer Schneeschimmel
Zirbe, wichtige Krankheit in Hochlagen
Befallsbedingungen ähnlich Schwarzen Schneeschimmel (anderes Wirtsspektrum)
Coleosporium spp. (C. senecionis)
Wirtswechselnder Rostpilz
Kiefernnadelrost
geringe Bedeutung
Dothistroma septosporum (sexuelles Stadium: Mycosphaerella pini) Dothistroma pini
Dothistroma-Nadelbräune
Weltweit verbreitet
gebietsweise wichtige Nadelbräune-Krankheit
Weites Wirtsbaumspektrum
“Klimawandelgewinner”
Lecanosticta acicola (sexuelles Stadium: Mycosphaerella dearnessii) Nicht besprochen
Lecanosticta-Nadelbräune
Eingeschleppter Erreger, Ausbreitung in Ö
Krankheiten an Stamm und Ast
Cronartium ribicola (Rostpilz)
Stroben-Blasenrost
Wirtswechselnder Stammrostpilz
An fünfnadeligen Kiefern
Wichtige Krankheit an Strobe (Anbaurückgang/-stopp)
An Zirbe unbedeutend (hohe Resistenz, gemeinsames Vorkommen mit Ribes spp. selten)
Cronartium flaccidum, Peridermium pini (Rostpilz)
Kiefernrinden-Blasenrost, Kienzopf
Stammrostpilz
An zweinadeligen Kiefern
Zuwachs- & Qualitätsverluste
Geringe Bedeutung bzw. oft Übersehen
C. flaccidum im südlichen Europa
P. pini mittleren & nördlichen Teilen Europas
Viscum album spp. austriacum
Kiefernmistel (siehe Schädigungsursachen)
In Ö vorallem an Weiß- & Schwarzkiefern
Wichtiger Schädigungsfaktor (Absterben von Kronenteilen & ganzen Bäumen)
Lichte Kieferbestände, trockene Standorte
Scleroderris-Krankheit versus Diplodia-Kieferntriebsterben
Scleroderris-Krankheit
Kieferntriebsterben (Gremmeniella abietina, syn. Brunchorstia pinea)
kein Endophyt
feucht-kühle Standorte, feucht-kühlere Witterung
Zirbe, episodisch auch an P. nigra, P. sylvestris (P. mugo, seltener Fichte, Lärche)
Pyknidien sichelförmig gekrümmt, farblos, 2-6 zellige Konidien (1. Befallsjahr)
2. Befallsjahr (an Zirbe) oft Apothecien mit 3-4 zelligen, farblosen Ascosporen
Diplodia-Kieferntriebsterben
Diplodia sapinea
Endophyt
Nach Stress-Ereignissen (Trocken/Hitzeperioden)
Ost-Ö an P. nigra, auch P. sylvestris
Pyknidien mit braunen, 1-2 zwelligen elliptischen - eiförmigen Konidien
Kein sexuelles Stadium (asexuelles Ascomycet)
Kiefern-Arten
Wald-, Weiß oder Rotkiefer/-föhre
Pinus sylvestris
Schwarkiefer/-föhre
Pinus nigra
Latsche
Pinus mugo
Spirke
Pinus uncinata
Pionierbaumarten
Zirbe, Arve (“Königin der Alpen”)
Pinus cembra
Strobe, Weymoithkiefer
Pinus strobus
Strobenblasenrost
Cronartium ribicola (Erreger)
An Ribes Arten (Blätter), Anlagerung Uredolager bilden Teleutolager, Teleutosporen, Basidiosporen infizieren Nadeln, Äcidien senden Äcidiosporen auf Ribes-Blätter usw.
Ribes Dikaryontenwirte
Fünfnadelige Kiefern Haplontenwirte
Einjähriger Entwicklungszyklus
Wirtswechselnd
Stammrost an fünfnadeligen Kiefern
Stroben (Anbaurückgang)
Zirben (unbedeutend)
Kieferntriebsterben
Scleroderris-Krankheit der Koniferen
Erreger: Gremmeniella abietina (Synonym/Asexuelles Stadium Brunchorista pinea)
Fruchtkörperbildung
Apothecien: Ascosporen (wenn überhaupt 2. Befallsjahr, Zirben)
Pyknidien: Konidien (1. Befallsjahr)
Maßnahmen:
Standortswahl ((Hochlagen-)Aufforstung
Nicht über 1900/2000m Seehöhe
Nicht kühl-feucht, schattig & schneereich
Wind-Schnee-Ökogramm
Geeignete an Standort angepasste Provenienzen (Ursprungsgebiete)
Unempfindliche Baumarten
Vermeidung Überschirmung, Dichtstand (Baumpflege)
(Hygiene, Fungizide in Baumschulen & Forstgärten)
Lagerholzschäden
Trichaptum abietinum
Violetter Lederporling
Basidiomycet
“Rotstreif” (rotbraune Holzverfärbung)
Später Weißfäule
Stereum sanguinolentum
“Rotstreif”
auch an Kiefer, geringe Bedeutung als bei Fichte
Ophiostoma, Grosmannia, Leptographium, Endoconidiophora
(Asexuelle) Ascomyceten
“Bläue” dunkle Verfärbung des Splintholzes
Keine Holzfäule (optisches Problem), große Preisabschläge
Nadelhölzer, Kiefern-Arten besonders anfällig
nicht nur bei Borkenkäferbefall auch bei “Luftbläue” (Siehe Fichte)
=> enorme wirtschaftliche Verluste im Zuge der Holzlagerung, auch nach Katastrophenereignissen (Windwurf & -bruch, Schneewurf & -bruch)
Gemeiner Violettporling
Tannen-Tramete
Trichaptum abientium
Sehr häufiger Saprobiont an toten Ästen, Stämmen
Kiefern-Arten, Fichte, Lärche, Tanne, selten Laubholz
Resupinate oder halbresupinate (verdreht) Fruchtkörper, Röhrenschicht frisch violett bis lila-fleischfarben, alt lilabräunlich
“Rotstreif” an gelagertem Kiefernholz
Maßnahmen wie bei Rotstreif an Fichte
Kiefernschütte
Lophodermium pinastri (saprotophe Art)
Frühjahr: Hypothecien an Nadeln im Bodenstreu
Sommer: Freisetzung Ascosporen
Herbst: Winzige, gelb-grüne, später bräunliche, gelb umrandete Flecken auf Nadeln
Winter/Frühjahr: Abwerfen “Schütten” der einjährigen Nadeln
Diplodia-Triebsterben an Kiefer
Pyknidien (kugelig-flaschenförmig) enthalten asexuelle Konidien (ungeschlechtlich, Abschnürung)
Extrem Standorte meiden
Vermeidung Stress & Eintrittspforten (Wunden, Astung)
Bewässerung von schützenswerten Einzelbäumen
Dichtstand vermeiden
Entnahme stark befallener Bäume (Borkenkäfer!)
Bestandsumwandlung & -überführung (Laubhölzer!)
Fungizide in Forstgärten (Während Steckungswachstums der Triebe)
Diprinoidae
Körper typisch Symphyte
Imagnies
Fühler Weibchen sägeförmig, kurzer Legebohrer
Fühler Männchen buschig gefiedert
Larven (wichtig aus Forstsicht)
raupenähnlich (Afterraupen): 3 Brust-, 8 Bauchbeinpaare
fressen frei an Nadeln
Zähwandige Kokons
Verpuppung: oberirdisch im Kokon
Sexualpheromone
Diprion pini
Gemeine Kiefernbuschhornblattwespe
Flugzeit: sehr unterschiedlich
Eiablage: 10-20 Eier in Zeilen (einzeln in Eitasche), mit Schutzsekret überzogen
Generation: uni-, biovoltin, 2 Jährig möglich
Larven:
Fressen gesellig
“Schreckstellung” bei Störung
Junglarven lassen Nadelmittelrippe stehen (“Pinselfraß”)
Kotkrümmel rhombisch
Enonymphe spinnt Kokon
1. Generation zwischen Nadeln am Trieb
2. Generation im Boden
stark abhängig von Entwicklungsbedingungen (Lang/Kurztag)
Überwinterung als Kokon in Bodenstreu
Kiefernrinden-Blasenrost
Kienzopf
Cronartium flaccidum
Peridermium pini
C. flaccidum (wirtswechselnd)
Verschiedene krautige Pflanzen (Uredo- & Teleutolager)
P. sylvestris, P. nigra(, P.mugo) & andere zweinadlige Kiefern (Rinde, Sperogonien & Äzidiosporenlager, Infektion durch Basidiosporen, Dikaryontenwirt)
P. pini: nicht wirtswechselnd, mikrozyklisch, nur Äzidien, nur zweinadlige
Ältere Kiefern, Infektion junger Triebe
Erreger wächst in Zweigen, Ästen & Stamm ein
Symptome
Rindennekrosen
starker Harzfluss (Holz harzgetränkt = Verkienung)
Stammdeformation (partielle Kambiumschädigung)
Kronenteile sterben oberhalb Befallsstelle ab (Kniezopf, Zopftrocknis)
Blasenförmige Äzidien auf Ringe jahrelang
Gelegentlich an jungen, sterben rasch
Bedeutung in Norddeutschland, Nordeuropa, Großbritannien & Italien
Maßnahmen: Einschlag befallener
Erreger: Gremmenia infestans (früher Phacidium infestans)
befallen Junge Zirben
Wichtige Krankheit in Hochlagen
Befallsbedingungen ähnlich Schwarzem Schneeschimmel, anderes Wirtsbaumspektrum
Kiefernsplintholznematode
(Kiefernwelke)
Bursaphelenchus xylophilus
Quarantäne Schädling
Überträger: Bockkäfer (Cerambycidae, Monochamus spp.)
Breitet sich in Harzkanälen, Mark- & Holzstrahlen & Tracheiden systemisch aus
Ausscheidung von Toxinen & Enzymen
Phytophage (Parenchymzellen Nahrung) Lebensphase
Mykophage (Bläuepilz Nahrung) Lebensphase
Förderung: Hohe Temperaturen, geringe Niederschläge
Rote Bänder-Krankheit
Dothistroma-Nadelbräune der Kiefer
Erreger:
Dothistroma septosporum (sexuelles Stadium Mycospaerella pini) weitverbreitet
Dothistroma pini (sexuelles unbekannt) USA, Teile Europas
Weltweit, zuerst Kiefern-Kurzumtriebsplantagen (Pinus radiata) Südhalbkugel, seit 20 Jahren auch auf Nordhalbkugel
Wirtsbaumarten: 109 dokumentierte, Kiefer (Abies, Cedrus, Larix, Picea, Pseudotsuga)
“Klimawandel-Gewinner” Zunahme nach Norden & Krankheitsintensität
Alle Nadeljahrgänge
Hellgrüne, braune Flecken, rostbraune Bänder an Nadeln, oberhalb Bänder sterben Nadeln (Nadelbasis längere Zeit grün), Konidiomata mit farblosen, septierten Konidien (selten Pseudothecien)
Bekämpfung: Fungizide Kurzumtriebsplantagen (Pinus radiata)
Neodiprion sertifer
Rote Kiefernbuschhornblattwespe
7-8 Eier/Nadel in Eitasche
Überwinterung im Eistadium
Larvenfraß: gesellig, ab Mai an Altnadeln, bei Störung “Schreckstellung”
Generation: univolatin (>mehrjährig)
Diagnose: Fraß bis zur Nadelscheide
Überwintern
Häufig Massenvermehrung auf lückigen, trockenen Standorten
Zuwachsverluste
Noctuidae
Eulenfalter
Saugrüssel: gut Ausgebildet (Nektarsauger)
Vorderflügel: “Eulenschema”, Flügel in Ruhelage dachförmig
Tympanalorgan: jederseits seitlich am Ende des Thorax
Meist dämmerungs- & nachtaktiv
Raupen:
fressen zeitig im Frühjahr an Knospen
im Sommer inaktiv
Häufig scheinbar nackt, zuweilen Höcker, Wanzen
Manche Arten Bauchfußpaare der Abdomensegmente 3 und 4 nicht ausgebildet
Triebkrankheiten
Gremmeniella abietina
Synonym Brunchorista pinea, asexuelles Stadium, Ascomycot
Scleroderis-Krankheit der Koniferen
An heimischen Kiefern-Arten, Fichte & Lärche
Alpenraum: Zirbe in Hochlagenauffosrtungen, kühl-feuchte Standorte
Cenangium ferruginosum
Ascomycot, Endophyt
Triebschwinden der Kiefer
Saprobiont & Schwächeparasit
Trockene Standorte, nach Trockenperioden
In Ö v.a. an Pinus nigra im Osten
Diplodia sapinea (Synonym Sphaeropsis sapinea)
Asexueller Ascomycot, Endophyt
Nach Stress-Ereignissen
Seit 1990ern wichtiger Krankheitserreger an Pinus nigra Ost-Ö
=> Kiefern Absterben, episodisch schwere Krankheitsepidemien
Buprestidae
Prachtkäfer
Rindenbrüter
Viele Arten metallisch glänzend oder bunt
Imagines fressen Pollen & Blätter
mit stark verbreitertem Prothoraxsegment (“Buprestis-Typ”, Torpedoförmig)
gleichmäßig schlank mit zwei sklerotisierten Spitzen am letzten Hinterleibsemgent (“Agrilus-Typ”)
Verpuppung
Hackengang im Splint oder Borke
Ausfluglöcher flach dreieckig (liegendes D)
Buprestis: Einflug = Ausflug
Agrilus: Einflug nicht Ausflug
Thaumetopoea pityocampa
Zahnspinner (Notodontidae)
Mittelmeerraum, Süd AT, wärmebedürftig
Überwinterung in dichten Gespinnsten —> thermischer Schutz (Anpassung an geringe Temperatur)
Dämmerungs- & nachtaktiv
Imagines leben nur wenige Tage
Raupen: verlassen nachts Nest zur Nahrungsaufnahme
Brennhaare, allergische Reaktion, Raupendermatitis (asthmatische Erscheinung auch bei Säugern)
Verpuppung nach Überwinterung im Boden in Kokons
Pissodes pini
Kiefernaltholzrüßler (Curculinoidae)
Dickborkige Stammabschnitte, ältere absterbende oder gefällte Bäume
Häufigste Art an Kiefern
Geringe Forstliche Bedeutung
Einschleppung von Bläuepilzen
7-9mm
Phaenops cyanea
Blauer Kiefernprachtkäfer
Eiablage: Einzeln in Ritzen der Borke
Fraß Junglarven: Bast, zickzackförmig, sich überkreuzend, Gänge 2. Fraßjahr breit mit wolkigem Bohrmehl
Forstliche Bedeutung:
Sekundärschädling in geschwächten Beständen (Trockenjahre)
Überträger von Bläuepilzen
Gesamter Lebenszyklus in Rinde
Fangbäume
Monochamus galloprovincialis
Bäckerbock, Schwarzer Kiefernbock
Jüngere/mittlere Kiefern
Eiablage: in genagte Schlitze der Rinde
Larvenfraß: ovaler Querschnitt, Nagespähne z.T. ausgeworfen (Befallsmerkmal)
Überwinterung: Larve im Holzgang
Verpuppung: Ende Holzgang, Oberflächennähe
Reifungs- & Ernährungsfraß: Nadeln & junge Triebrinde
gefährdet: feuerbeschädigtes bzw. Sturmholz
Pissodes piniphilus
Kiefernstangenrüßler (Curculionidae)
dünnborkige Stammteile, 30-50 Jährige
Käfer langlebig 2-3 Jahre
Eiablage während gesamter Vegetationszeit —> sehr unregelmäßige Entwicklung
Larvenfraß im Splint: 10-15cm Gänge, kehren oft um, enden in Puppenwiege (Spanpolsterwiege)
Überwinterung: Larve, Käfer
Reifungsfraß Jungkäfer: Rinde junger Zweige
Entwicklungsdauer: 1 jährig
4-5mm
Pissodes notatus
Kiefernkulturrüßler (Curculionidae)
Gefährlichste Kiefern-Pissodes-Art
physiologische geschwächte Bäume: ungünstige Standorte oder Befall andere Insekten
Folgeschädling nach Nadelfraß
Befall ist tödlich
Eiablage in Gruben an untere Astquirle
Larvenfraß: stammabwärts
Phloemzerstörer
Stangenholzalter oder glattrindige Stammanschnitte
5-7mm
Tomicus piniperda
gekörnter Halsschild-Vorderrand
“Schatenfurche“ am Absturz
Weibchen Erstbesiedlert (Paarung vor Einbohren) , nicht polygyn
Larvengänge & Puppenwiege: +/- Rinde
Reifungsfraß Jungkäfer in einjährigen Trieben —> Aushöhlen
Überwinterung: Käfer im dickborkigen Stammbereich
Generation: univoltin (+ Geschwisterbruten)
Massenvermehrung
Bläuepilze (Wertminderung)
Reifungs-, Regenerationsfraß —> Zuwachsverluste
Kronenmissbildungen, Teile sterben ab
Urprung USA/Kanada, Asien, Mittelamerika, Europa
Quarantäneschädling: Fällung, Umkreis 500m, Monitoring 20km
Pinus spp.(selten andere): Welke, Embolien (Wassersäule unterbrochen)
Phytophage Phase: Zusammenspiel mit Borckenkäfer, wandern in Tracheen und unter Flügel ein
Mycophage Phase: ernähren sich von Pilzen (im Toten Holz)
MWZ: Spitz-nadelförmig (—> Welkeerscheinungen)
Häufiger Vektor: Monochamus spp.
Stressfaktoren für aufgeforstete Bäume
Mulden (Alpenrosen): Schneedauer (kurze Vegetationszeit), Schneeschub, Kieferntriebsterben, Schneeschimmelpilze
Kuppen: Frost & Frosttrocknis
Sonnenexponierte Standorte: Hitze- & Strahlungsschäden
Standorte mittlere Schneehöhe: für Aufforstung gut geeignet
Panolis flammea !!!
Kieferneule, Florleule
Wichtigster Nadelfresser
Eiablage: in Zeilen an vorjährigen Nadeln
Jungraupen fressen auf Mainadeln oder Knospen
Puppen mit gegabeltem Kremaster
Überwinterung als Puppe im Boden
1 jährige Generation
Wichtigster Kiefernschädling
Sekundärschädling
Einmahliger Kahlfraß —> Tod (Frühfresser)
Tomicus minor
Monogam, Weibchen Erstbesiedler, 1/Brutsystem, keine Begattungskammer
Larvengänge: kurz, weitgestellt, in Faserrichtung
Puppenwiege tief im Splint
Reifungsfraß Jungkäfer in einjährigen Kieferntrieben bis Herbst
Überwinterung: Bodenstreu
Generation: 1 jährig, wärmere Gebiete bivoltin
befällt physiologisch geschwächte
Bläuepilze
Reifungsfraß JK —> Triebverlust
Starke Kronenverlichtung (“Waldgärtner“)
Sirex juvencus
Blaue Kiefernholzwespe
an allen Koniferen, besonders Pinus spp., Abies spp., Stangenhölzer
Eiablage: Splintholz
Übertragen symbiotischen Pilz Amylostereum chailletii (Larven Ernährung)
Larvenfraß: Splint- & Reifholz
Überwinterung: frühe Larvenstadien
Verpuppung: 2cm tief im Holz
Generationsdauer: 2-3 Jahre
Forstliche Bedeutung: z.T. erhebliche technische Entwertung des Holzes
Hinter-Tibien mit 3 Endspornen, schwarz, bläulich glänzend, männlicher Hinterleib z.T. rötlich, -35mm
Ips sexdentatus
relativ groß, 6 Zähne am Hinterleib
Kiefern Arten, besonders P. sylvestris
Polygyner Rindenbrüter
Brutsystem sternförmig
Lange Muttergänge
große Begattungskammer
häufig Luftlöcher
Puppenwiege in Splint eingesenkt
Reifungsfraß Jung- & Altkäfer im Brutsystem
Überwinterung: Käfer in Brutsystem oder Rinde weiterer Bäume nahe Stammbasis
2 Generationen pro Jahr
dickborkige Stammabschnitte absterbender/frisch gefällter Bäume
technische Schäden an berindetem Stammholz durch Bläuepilze
Sirex noctilio
An Kiefern-Arten
Eiablage: Kronenregion
Übertragung symbiontischer Pilz (Amylostereum chailletii)
Puppenwiege: 5cm unter Stammoberfläche
Forstliche Bedeutung: erheblich, einzige Holzwespen-Art, die gesunde Bäume zum Absterben bringen kann
(Pinus radiata Plantagen)
Tomicus spp. !!!
Waldgärtner
wichtigste Art an Kiefern
Dünne Rinde, Kronenbereich
Geschwisterbruten
Reifungsfraß Jungkäfer in einjährigen Kieferntrieben bis spät in Herbst
ausgehöhlte Triebabsprünge als Befallsmerkmal
Überwinterung im Bodenstreu
1 Generation, wärmere Gebiete 2
Forstliche Bedeutung: Kronenverlichtung durch Triebverlust (“Waldgärtner”)
Ips acuminatus
Pinus spp.
Typischer Ips Lebenszyklus, vergleichsweise klein
Männchen Erstbesideler, Kairomone
Polygyner Rindenbrüter:
Brutsystem sternförmig (mehrere Weibchen)
Muttergänge & Begattungskammer tief Splint schürfend
Bisexuelle & parthenogenetische Weibchen (Pseudogamie, triploid, Verpaarung für Eiablage, aber genetische Material verschmilzt nicht)
Larvengänge weitständig, alternierend, kurz, tief im Splint
Mycetangium: “Pilz Tasche”, Pilz an Mandibeln —> kurze Larvengänge, Pilz essentiel (Ambroisakäfer)
Reifungsfraß Jungkäfer Anschluss an Puppenwiegen
Regenerationsfraß Altkäfer Ende Muttergänge
Überwinterung: Jungkäfer im Brutsystem
2 Generationen/Jahr
in Ästen + dünner Rinde absterbender Bäume
lockere Bestände, Schlag- & Brachfläche
Kronenregion (geht von Krank auf gesund über)
Zuletzt geändertvor 2 Jahren