Nennen und beschreiben Sie die 6 Prinzipien der Sozialpsychologie
3 Kognitive Prinzipien
Accessibility (Zugänglichkeit)
—> Informationen, die in einer Situation leicht ins Gedächtnis gerufen werden können (d.h. leicht zugänglich sind), haben einen starken Einfluss auf die Gedanken, Gefühle und Verhalten
Konservatismus
—> bestehende Wissensstrukturen (Einstellungen/Stereotype) sind schwer zu verändern
Levels of processing (Verarbeitungstiefe)
—> meistens verwenden Menschen nicht sonderlich viel Aufwand bei der Verarbeitung von Informationen (heuristisch, top-down processing)
—> unter bestimmten Umständen werden Informationen allerdings sehr intensiv und sorgfältig verarbeitet (tiefe, systematisch, elaborierte Verarbeitung, bottom-up-processing)
3 Motivationale Prinzipien
Valueing me and mine
—> Streben nach positivem Selbstbild und Wertschätzung mit der eigenen Person verbundener Personen, Gruppen und Dinge
Need for belonging and connectedness
—> Verlangen nach sozialer Einbettung / Zugehörigkeit / sozialer Unterstützung und Anerkennung
Striving for mastery and autonomy
—> Streben nach Können und Kontrolle
Welche 2 kognitiven Prozesse gibt es in der sozialen Informationsvearbeitung?
Implicit / explicit
explicit
implicit
intentional
unintentional
concious
unconcious
effortful
effortless
controlled
uncontrolled
requires substanstial cognitive resources
requires no substantial cognitive resources
automatisch / kontrolliert (bottom-up >< top-down)
impact factor
IF = Zahl der Zitate von Artikeln aus Journal X in vorheringen 2 Jahren
dividiert durch
Zahl der in Journal X publizierten Artikel in vorherigen 2 Jahren
Wason Selection Task
—> nur 4 % korrekt
modifizierter Wason Selection Task
—> über 90% korrekt
Welche plausiblen Modelle gibt es zum Gehalt/Inhalt von Stereotypen?
2 kognitive und 2 motivationale Prozesse zur Entstehung von Stereotypen nennen
Kognitiv
Bedürfnis nach Kategorien aufgrund limitierter kognitiver Kapazität
Illusory correlation
Unfähigkeit Kovariation zu erkennen
Motivational
ingroup favorism (need to belong)
System justification (Dissonanz-Reduktion)
self-esteem maintenance
Soziokulturell
Sündenbock Ansatz
Social role distribution
Stereotype
Welche Faktoren wurden experimentell bei Hoffmann und Hurst variiert und was waren die Hypothesen
UVs
Orinthians vs. Ackmians
Bild
Name
Soziale Rolle (city worker vs. child raiser)
3 Persönlichkeitsmerkmale
“explanation condition” = Suche Erklärung für Rollenverteilung (dann Stereotypisierungsprozess getriggert) vs. no explanation condition
Idee: Durch Beobachtung sollen Gesamtstereotypen für Gruppe der Orinthians entstehen (warum sind da mehr “city worker”) => Auch Auswirkungen auf “child raiser”
—> je nachdem welche Rolle dominiert, sollten der Gruppe passende Merkmale zugeschrieben werden (agentic traits) obwohl faktisch kein Zusammenhang zwischen Merkmalen und Rollendisposition besteht
Stereotyp
Ergebnisse von Hoffmann & Hurst
Welche Theorie sie in Frage stellen & warum
Ergebnis:
“explanation condition”: 72% der VPN erklärten die Rollenverteilung durch Persönlichkeitsunterschiede
Theorie
*widerlegt die social role theory —> es beruht nicht auf korrekter Beobachtung
Rollenbasierte Stereotype erklären die Rolle der Kategorie, indem allen Mitgliedern bestimmte Merkmale zugeschrieben werden (unabhängig von tatsächlich vorliegenden Merkmalen)
LON: Begründung der Aussage, dass Natur keine Zahlen / Quantifizierung kennt
Natur kennt keine Zahlen bzw. Quantifizierung
Die Operation der LON kann grundsätzlich nicht mathematisch formalisiert ausgedrückt werden
LON Systeme qualitativ und dynamisch
ausschließlich aus Operatoren bestehend, die aufeinander wirken
sich in permanenter Veränderung befinden, somit die Operatoren ihre Wirkung ständig ändern
Zahl der Operatoren zumindest annähernd unendlich ist
=> Nicht-lineare Wechselwirkungen
=> rekursive Prozesse (Rückkopplungseffekte)
=> selbst-organisierende Vorgänge (Emergenz)
—> ÜBERSTEIGEN mathematische Berechenbarkeit
—> logisch operationales Denken ist basale Kompetenz
Mathematik ist quantitativ, statische Formalisierung
—> durch mathematische Formalisierung können für best. Situationen in best. Kontexten gewissen Ergebnisse quantitativ ausgedrückt werden
Ökologischer Fehlschluss + Tabelle
Ein falscher Schluss von einer Kollektiv- auf eine Individualhypothese
=> Aus Kollektivhypothesen folgt nicht logisch zwingend die korrespondierende Individualhypothese
Beispiel: Wahlanalyse
häufig vorgebrachte Argumentation:
Je größer der Anteil der sozialen Gruppe X in einem Stimmbezirk, desto größer der Stimmanteil der Partei Y
Dann: Mitglieder der sozialen Gruppe X bevorzugen Partei Y
—> in beiden Stimmbezirken wird die CDU von keinem katholischen Wähler gewählt
Simpsons Paradox
Erklärung
=> der wahrgenommene Zusammenhang zwischen 2 Variablen (zB Geschlecht und Mathenote) kann sich drastisch verändern, wenn die Ausprägung einer Drittvariablen (zB Leistungserwartung des Lehrers) berücksichtigt wird
=> Causal judgements can vary widely depending on whether or not they are conditionalized on an alternative potential cause
=> The paradox is that collapsing 2 or more contingency tables may have the effect that the relationship expressed in the overall ontingency table differs from the relationships expressed in the original tables. => the paradox arises when covariates are correlated with each of the variables
Simpson Paradox
Tabelle
Beispiel Schaller 1992
Beispiel: Leistung in einer Mathematik-Prüfung
Keller & Bless (2005) erforschten welches Phänomen
Ease of retrieval
= wahrgenommene Leichtigkeit des Abrufs von Informationen aus dem Gehirn
Keller & Bless: Wirkung von Ease of Retrieval auf Verhalten: Testleistung
Keller & Bless (2005)
Studie
=> 86 männliche Studenten sollten an verbalem Intelligenztest (Subskala IST-2000) arbeiten, welcher als Test für emotioanle Intelligenz ausgegeben wurde
UV:
—> Hinweise, dass Frauen besser in emotionaler Intelligenz abschneiden als Männer
—> Aktivierung: persönliche Erinnerung oder Argumente, die eher eine höhere emotionale Intelligenz von Frauen wiederspiegeln
Kein Stereotype
—> Keine Ergebnisse im Bezug auf Frauen mit höherer emotionaler Intelligenz
—> Persönliche Erinnerung oder Argumente, dass Männer höhere emotionale Intelligenz haben
Basierend auf Pretest wurden VPN gebeten, entweder 2 oder 5/6 Argumente zu finden
Ergebnis: Abruf von Informationen in leichter Bedingung bei nicht-stereotypischer Bedingung am höchsten, Diskrepanz zwischen korrekten Items bei leichter Bedingung extremer als bei schwieriger Bedingung
Keller & Bless
Ergebnisse
& Erklären, warum Urteilsbildung nicht auf vorliegenden Informationen basiert
Overjustification effect
(Korrumpierungseffekt)
=> Die intrinsische Motivation zur Ausübung eines Verhaltens nimmt ab, wenn das Verhalten mit einer Belohnung gekoppelt wird (also wenn das VH instrumentellen Charakter annimmt)
(Bsp.: magic marker bei Kindern)
base rate neglect
=> the conditional probability of some hypothesis given some evidence - P (H/E) - is assessed without taking into account the “base rate” of the hypothesis and the total probability of evidence (= the a priori probability)
(positiver Mammografiebefund)
Moderatorvariable
=> Wann gibt es einen Effekt (Frage nach Randbedingungen)
dilution effect
“Verwässerungseffekt”
=> irrelevant or nondiagnostic information can dilute the impact of information that we consider diagnostic
—> irrelevant or nondiagnostic information reduces the representativeness of the simulus
Info 1: Peter F. fühlt sich durch sadomasochistische sexuelle Fantasien angegrent
Info 2: Peter F. fühlt sich durch sadomasochistische sexuelle Fantasien angegrent. Er besitzt ein Haushaltswaren Geschäft (= non diagnostic info)
conjunction fallacy
Dieses Phänomen besteht darin, dass die Wahrscheinlichkeit für ein allgemeines Ereigniss (bsp. das eine Person Lehrer ist) geringer eingeschätzt wird als die Wahrscheinlichkeit für ein spezielles Ereigniss (dass die Person Biologielehrer ist), obwohl Letzteres ein Sonderfall des allgemeinen Ergebnisses darstellt und daher die Auftretenswahrscheinlichkeit logischerweise nicht größer sein kann (Extensionalitätsprinzip)
Bsp.: Linda the bank teller
self fulfilling prophecy
=> liegt vor, wenn eine ursprünglich falsche oder unbegründete Erwartung (eines Beobachters) die von der Erwartung betroffene Person (target) dazu veranlasst, sich erwartungskonform zu verhalten, wodruch die Ausgangserwartung dann objektiv bestätigt wird
Zuletzt geändertvor 2 Jahren