Gollwitzer: Implementation Intentions
Annahmen
Vorsätze sind Pläne, die die Zielrealisierung unterstützen
Format: “Wenn Situation X eintritt, dann will ich VH Y ausführen”
Vorsätze steigern die chronische Aktivierung der im Vorsatz spezifizierten Situation (besseres Gedächtnis daran; spontane Aufmerksamkeitszuwendung, bessere Entdeckungsleistung)
Vorsätze ermöglichen die Automatizität der Realiserung zielfördernden Verhaltens (= geringer Verbrauch kognitiver Kapazität)
Vorsätze ermöglichen die automatische Intiierung der im Vorsatz spezifizierten Handlung (= unverzüglich, effizient, ohne bewusstes Wollen)
Aufbau Studie
UV: Vorsätze wurden gemacht oder nicht (konkrete Ort / Zeit —> Vorsatz sollte still vor sich hin gesagt werden und auf instruction sheet notiert werden)
AVs
Benötigte Zeit für Bericht
Benötigte Zeit in abzuschicken
Anteil der Berichte, die in Weihnachtsferien geschrieben wurden
Anteil der VPN, die sich an den vorgenommenen Tag gehalten haben
Ergebnisse Studie
VPN mit Vorsätzen waren in allen bereichen deutlich besser
Associative Network Model
= Concepts as networks of nodes that are connected by way of links that vary in strength
each node has a level of activation
a threshold level of activation determines whether a concept is accessible in memory
after a node is activated, its level of activation gradually decays
Studie Ross, Amabile & Steinmetz (1977)
=> fundamental attribution error / correspondence bias
=> a tendency to underestimate the impact of situational factors and overestimate the role of personal (dispositional) factors in controlling behaviour
randomly assigned participants in quiz game to roles of
contestant
quiz master
observer
quiz master was asked to generate and ask difficult questions
contestant has to anwer the quiz master´s questions
AV = knowledgability rating (self and other rating)
fundamentaler Attributionsfehler
Defintion
welches basale kognitive Prinzip kommt zum Ausdruck
a tendency to underestimate the impact of situational factors and overestimate the role of personal (dispositional) factors in controlling behavior
accessibility: nur Informationen, welche man sieht, können auch in Urteil einfließen (äußere Umstände nicht sichtbar / eindeutig für Zuschauer)
Verfügbarkeitsheuristik
=> diese Heuristik basiert auf der Annahme, dass häufige und wahrscheinliche Ergebnisse gut im Gedächtnis repräsentiert und demzufolge leicht abrufbar sind (frequency effect)
Studie Kahneman
Aufgabe:
Schätzen, ob es mehr Wörter mit “r” als erstem oder “r” als drittem Buchstaben gibt
Ergebnis:
Überschätzung des Anteils der Wörter mit “r” als erstem Buchstaben
Erklärung:
Abrufbarkeit ist nicht nur von Häufigkeit / Menge beeinflusst, sondern auch von Ordnungsprinzipien der Speicherung im Gedächtnis (—> Abruf ausgehend von erstem Buchstaben ist leichter als Abruf ausgehend vom dritten Buchstaben)
Anchoring + Adjustment
Erklärung
=> bei der Urteilsbildung nutzen Personen häufig einen Ausgangswert (Anker) und versuchen dann ausgehend von diesem Wert ihr Urteil anzupassen und adjustieren.
=> Kahnemann und Tversky haben in diesem Kontext darauf hingewiesen, dass diese Anpassung des Urteils häufig unzureichend ist und sich dementsprechend Verzerrungen nachweisen lassen, die eine Assimilation an den Ausgangswert darstellen
Studie
Teilnehmer wurden gebeten, den Prozentanteil der afrikanischen Staaten in der UNO zu schätzen (derzeit 27%)
UV: Ankerwert von 10 oder 65 (angeblich zufällig durch Glücksrad vorgegebn)
AV: Schätzung
Ist Anker größer oder kleiner (relatives Urteil)
Konkrete Schätzung (absolutes Urteil)
=> Die angeblich zufällig vorgegebenen Anker beeinflussten die Schätzungen erheblich. Während in der Bedingung mit niedrigem Ankerwert (10) eine durchschnittliche Schätzung von 25% abgegeben wurde, lag der geschätzte Prozentanteil in der Bedingung mit hohem Anker (65) bei 45 %
Urteilsheuristiken
Urteilsheuristiken stellen vereinfachende Entscheidungsregeln dar, die eine Urteilsbildung ermöglichen, ohne dass die verfügbaren Informationen erschöpfend und logischen Regeln folgend systematisch verarbeitet werden
—> heuristisches Denken —> the cognitive miser (kogn. Geizhals)
Beispiel Repräsentativitätsheuristik
Mammografiebefund
—> Wie hoch ist die WS, dass eine 40-jährige, symptomfreie Frau tatsächlich Brustkrebs hat, wenn der Mammografiebefund positiv ist?
conjunction fallacy
Konjunktionsfehler
= Dieses Phänomen besteht darin, dass die Wahrscheinlichkeit für ein allgemeines Ereignis (zB das eine Person Lehrer ist) geringer eingeschätzt wird als die Wahrscheinlichkeit für ein spezielles Ereignis (zB das die Person Biolehrer ist)
=> obwohl Letzteres ein Sonderfall des allgemeinen Ereignisses darstellt und daher die Auftretenswahrscheinlichkeit logischerweise nicht größer sein kann (Extensionalitätsprinzip)
Welche Menschenbilder kann man Stereotypisierung zuordnen und warum
motivierter Stratege
—> Wechsel zwischen top-down und bottom-up
—> zB: Devine, Inhibierung von Stereotypen
Kognitives Monster
—> automatische Prozesse
Stereotype Content Model (Fiske)
=> Content of stereotypes is determined by two main factors
a) perceived social status and inferred competence of the relevant group
b) perceived competitiveness (ie. lack of warmth, cooperativeness)
Four typical clusters of stereotypes
paternalistic (warm but not competent, eg. elderly)
envious (competent but not warm, eg. jews)
admiring (competent and warm, eg. ingroup, close allies)
contemptous (neither warm nor competent, eg. poor)
=> 2 basale Dimensionen der sozialen Wahrnehmung auch in der Gesichtswahrnehmung nachweisbar
Shooter Bias
Problemstellung: Wie beeinflussen Stereotype die Entscheidung über Schusswaffengebrauch im Polizeialltag?
Geschwindigkeit korrekter Reaktionen
African American + Waffe schneller als European American + Waffe
African American + keine Waffe langsamer als European American + keine Waffe
Accuracy der Reaktion (shoot / don´t shoot)
-> ist bei kurzem Reaktionszeitfenster ebenfalls eine Funktion
African American + Waffe weniger Fehler als European American + Waffe
African American + keine Waffe mehr Fehler als European American + keine Waffe
Correll, Park, Judd (2007)
Studie Shooter Bias
=> Police Officers and Racial Bias in the Decision to Shoot
Frage: Zeigen Police Officers ähnliche shooter bias Effekte wie “normale” Bürger?
Wahrnehmung der Rasse einer Person ist ein automatischer Prozess, der wenn überhaupt nur sehr schwer abzustellen ist
gun / non gun decision = Prozess, der kontrollierte Reaktion erfordert —> kann durch Übung verbessert werden
Hypothese
Experten mit Übung (= Polizist) zeigen weniger Bias auf Maßen der kontrollierten Reaktion (bias to shoot)
Auch Experten können die Effekte der automatischen Aktivierung des Konzepts der Rasse nicht verhindern und zeigen daher auf Maßen, die automatischen Prozesse abbilden (= Geschwindigkeit der Reaktion) ähnliche Muster wie Ungeübte
Ergebnisse
Polizisten zeigen keine stärkere Beeinflussung durch das Stereotyp - automatische Prozesse fallen parallel zu Prozessen bei “normalen” Bürgern aus
Polizisten zeigen bessere Leistung auf dem Maß der kontrollierten Reaktion —> deutet auf positive Wirkung des Trainings hin
Entscheidungen über Schusswaffengebrauch i.d.R. unter hohem Zeitdruck —> Befunde aus dem automatischen Maß sehr bedeutsam
Zuletzt geändertvor 2 Jahren