Nenne die drei Gedächtnisarten
Grundlegende Funktion
Speicherkapazität
Dauer
- Enkodiert Information fürs Arbeitsgedächtnis
- Speicherkapazität: groß
- Dauer: kurz (visuell: 500 ms; auditiv: 2000-4000 ms)
- Speichert ins Langzeitgedächtnis
- Ruft Informationen aus dem Langzeitgedächtnis ab
-Speicherkapazität: gering (ca. 7 +-2 Chunks)
- Dauer: ohne Wiederholung befristet (20 s)
- Speicherkapazität: unbegrenzt
- Dauer: unbegrenzt
In welche Gedächtnisarten teilt sich das Langzeitgedächtnis auf?
- Deklaratives Gedächtnis (Bewusstes Gedächtnis)
-> Semantisches Gedächtnis (Fakten, Konzepte und generelles Wissen über die Welt)
-> Episodisches Gedächtnis (persönliche Erfahrungen und Ereignisse)
- Prozedurales Gedächtnis (oft unbewusstes Gedächtnis; Fähigkeiten und Gewohnheiten)
Welche kognitiven Strukturen gibt es im Langzeitgedächtnis? (3)
Schemata: Wissensstrukturen über Gegenstände, Menschen oder Situationen
Skripte: Wissensstrukturen über Verhaltensweisen in sozialen Situationen
Mentale Modelle: Wissensstrukturen über Funktionsweise natürlicher, technischer, oder sozialer Systeme
Was ist das semantische Netzwerk?
- Beziehungen zwischen Konzepten/Wörtern im semantischen Gedächtnis
- Nützlich, um kognitive Verarbeitung von Sprache und Bedeutung zu verstehen
- Kann verwendet werden, um Vorhersagen über Gedächtnis und Verständnis von Konzepten und Wörtern zu machen
Was ist die Selektionsfunktion der Aufmerksamkeit?
- Fähigkeit, aus einer Vielzahl von Informationen die relevanten auszuwählen und zu verarbeiten
- Filtert unerwünschte Informationen aus, um die kognitive Verarbeitung zu erleichtern
- Verschiedene Theorien, die den Selektionsprozess erklären
Welche zwei Filtertheorien gibt es und was sagen diese aus?
Broadbent: Frühe Selektionstheorie
bei der sensorische Informationen bereits in einer frühen Phase der Verarbeitung gefiltert werden, basierend auf physikalischen Merkmalen wie Stimmlage oder Tonhöhe
Norman: Späte Selektionstheorie
bei der die Filterung erst nach einer vollständigen Verarbeitung der Information erfolgt, basierend auf ihrer Bedeutung und Relevanz
Nenne die zwei Theorien der begrenzten Ressourcen
Kahneman: Theorie der begrenzten Aufmerksamkeit
bei der die kognitive Ressourcenkapazität begrenzt ist und die Aufmerksamkeit daher auf die relevantesten Informationen beschränkt wird
Navon & Gopher: Theorie der Aufmerksamkeitssteuerung
bei der Aufmerksamkeit je nach Anforderung flexibel zwischen verschiedenen Verarbeitungsaufgaben aufgeteilt wird
Was ist das Scheinwerfermodell der Aufmerksamkeit?
Der Scheinwerfer kann auf eine begrenzte Anzahl von Objekten oder Bereichen gerichtet werden, was bedeutet, dass nicht alle Informationen zur gleichen Zeit verarbeitet werden können.
Der Scheinwerfer kann sich bewegen oder fixiert sein, was bedeutet, dass die Aufmerksamkeit auf verschiedene Arten und Weisen gesteuert werden kann.
Der Scheinwerfer kann breit oder eng eingestellt sein, was bedeutet, dass die Aufmerksamkeit auf eine breite Palette von Informationen oder auf wenige spezifische Informationen gerichtet sein kann.
Das Scheinwerfermodell betont, dass die Aufmerksamkeit die Verarbeitung von Informationen erleichtert, indem sie selektiv und gezielt auf relevante Informationen gerichtet wird, und dass sie somit entscheidend für eine effektive kognitive Verarbeitung ist.
Erkläre den Bottom-up und Top-Down Prozess der Wahrnehmung
Bottom-up-Prozesse
basieren auf sensorischen Reizen, aus der Umwelt
Informationsverarbeitung in höheren Gehirnregionen → Zusammensetzung zu Gesamtbild
Top-Down-Prozesse:
basieren auf Erwartungen und Erfahrungen des Beobachters
Interpretation auf Basis von Wissen, Erwartungen und Kontext
Nenne die sieben Basisemotionen
- Freude
- Überraschung
- Furcht
- Ekel
- Wut
- Traurigkeit
- Verachtung
Erkläre, inwieweit Kognition und Emotion sich wechselseitig beeinflussen.
- Kognitive Bewertungstheorien, (z. B. Lazarus): Emotionen sind Ergebnis kognitiver Bewertung von Umweltreizen
- Emotionstheorien (z. B. Zajonc): emotionale Reaktionen treten vor kognitiver Verarbeitung auf
- Art und Weise, wie Ereignis bewertet wird, bestimmt Art der emotionalen Reaktion
- Emotionen können manchmal unabhängig von kognitiver Verarbeitung auftreten
-> kognitive Verarbeitung erfolgt später, um emotionale Erfahrung zu interpretieren
Was ist klassische Konditionierung?
Nenne die drei Phasen der klassischen Konditionierung.
ursprünglich neutraler Reiz wird durch wiederholtes Koppeln mit einem bedeutsamen Reiz eine automatische Reaktion auslösen
1. Anfangsphase: Präsentation des bedingten Reizes zusammen mit dem unbedingten Reiz.
2. Konditionierungsphase: Wiederholte Präsentation des bedingten Reizes zusammen mit dem unbedingten Reiz, um eine Assoziation zwischen beiden zu bilden.
3. Testphase: Präsentation des bedingten Reizes ohne den unbedingten Reiz, um zu überprüfen, ob die konditionierte Reaktion auftritt.
Erkläre, was operante Konditionierung ist.
- Verhaltensweisen werden durch Konsequenzen verstärkt oder abgeschwächt.
- Verhalten, das eine positive Konsequenzen hat, tritt häufiger auf
- Verhalten, das eine negative Konsequenzen hat, tritt seltener auf
Was untersuchen Inhaltstheorien und Prozesstheorien der Motivation?
Inhaltstheorien
- "Was motiviert uns?"
- untersuchen, welche Triebe, Bedürfnisse und Motive unser Verhalten antreiben.
Prozesstheorien
- "Wie werden wir motiviert?"
- wie beeinflussen Erwartungen, Ziele und Anreize unsere Motivation
Nenne die fünf Stufen der Bedürfnispyramide nach Maslow. (Inhaltstheorie; Motivation)
Erkläre die Erwartungstheorie nach Vroom (Prozesstheorie; Motivation)
Von welchen drei Faktoren ist die Motivation einer Person abhängig?
Motivation einer Person ist von drei Faktoren abhängig:
- Erwartung: dass eine bestimmte Handlung zu einem bestimmten Ergebnis führt
- Instrumentalität: Wenn man glaubt, dass das erwartete Ergebnis tatsächlich erreicht wird
- Valenz: Wenn man den Wert des erwarteten Ergebnisses als positiv bewertet
Nenne die drei Komponenten von Einstellungen
- Kognitive Komponente
- Affektive Komponente
- Verhaltenskomponente
Veränderung in einer Komponente, kann Veränderungen in den anderen beiden auslösen.
Zum Beispiel: Ändern der Überzeugungen (kognitive Komponente) kann dazu führen, dass sich die Gefühle (affektive Komponente) und ihr Verhalten (Verhaltenskomponente) gegenüber diesem Objekt ändern.
Erkläre die Theorie des vernünftigen Handelns (Fishbein & Ajzen)
Erkläre dies am Beispiel Sport zu treiben.
Das Verhalten einer Person wird von ihren Absichten bestimmt.
Die Absicht einer Person wird von der Einstellung zum Verhalten und den Normerwartungen beeinflusst.
Einstellung zum Verhalten
Erwartung von Verhaltenskonsequenz
z. B. wenn man Sport treibt, wird man fitter
Bewertung der Konsequenzen
z. B. Fitter zu werden finde ich gut
subjektive Norm
Normerwartung
z. B. Freunde erwarten, dass man regelmäßig Sport treibt
Motivation Normerwartung zu erfüllen
z. B. man bekommt Zustimmung von Freunden, wenn man Sport treibt
→ Intention → Verhalten
z. B. man bekommt die Intention Sport zu treiben, weshalb man dann Sport treibt
Erkläre die Theorie des geplanten Verhaltens (Fishbein & Ajzen)
Erkläre dies am Beispiel, mit dem Rauchen aufzuhören.
Verhalten wird beeinflusst von der
Einstellung
subjektiven Norm
subjektiven Verhaltenskontrolle
z. B. Jemand kann eher mit dem Rauchen aufhören, wenn er
Einstellung: eine negative Einstellung zum Rauchen hat,
subjektive Norm: positive Erwartungen von Freunden
subjektive Verhaltenskontrolle: glaubt, dass er das Verhalten kontrollieren kann
Erkläre den Prozess zwischenmenschlicher Kommunikation. (5) (Berlo)
1. Source: Person sendet eine Nachricht (z. B. Aussage/Frage)
2. Encoding: Nachricht wird in Worte, Bilder etc. umgewandelt
3. Channel: Nachricht wird über einen Weg (Kanal) übertragen (z. B. gesprochen/geschrieben)
4. Decoding: Empfänger erhält die Nachricht und interpretiert sie
5. Receiver: Empfänger gibt ein Feedback an die Source, um zu zeigen, ob die Nachricht verstanden wurde
Nenne die fünf Phasen von Gruppenverhalten (Tuckman)
1. Kennenlernen (Forming): Die Gruppenmitglieder treffen sich zum ersten Mal, lernen sich kennen und bekommen einen Eindruck von den Aufgaben und Zielen der Gruppe.
2. Konflikt (Storming): Es können Meinungsverschiedenheiten und Konflikte auftreten, während die Gruppe Entscheidungen trifft und Aufgaben verteilt.
3. Einigung (Norming): Die Gruppe entwickelt Regeln und Normen, um besser zusammenzuarbeiten und ihre Ziele zu erreichen.
4. Produktivität (Performing): Die Gruppe arbeitet produktiv zusammen, um ihre Ziele zu erreichen.
5. Abschied (Adjourning): Die Gruppe trennt sich, nachdem sie ihre Ziele erreicht hat oder wenn ihre Zusammenarbeit endet.
Beschreibe, was die Theorie des Working Self-Concept aussagt. (Markus & Wurf)
- Art und Weise, wie man sich in unterschiedlichen Situationen wahrnimmt
- Selbstbild ist nicht Konstant -> man kann es aktiv beeinflussen und modifizieren
- Ziele, Motivationen und Erfahrungen aus der Vergangenheit wichtig
Nenne die zwei Dimensionen der Temperamentseigenschaften.
Nenne auch biologische Implikationen.
Dimensionen Extraversion/Introversion & Emotionalität/Stabilität
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- Extraversion: Geselligkeit und Aktivität
-> niedrigeres Aktivierungsniveau im ZNS (-> suchen nach sensorischer Stimulation
- Introversion: Zurückhaltung und Ruhe
-> höheres Aktivierungsniveau im ZNS (-> benötigen weniger sensorische Stimulation)
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- Emotionalität: emotionaler Labilität
-> höheres Aktivierungsniveau im limbischen System (-> anfälliger für emotionale Stimulation)
- Stabilität: Ruhe und Ausgeglichenheit
-> höheres Aktivierungsniveau im limbischen System (-> weniger anfällig für emotionale Stimulation)
Erkläre kurz die Theorie der Kontrollüberzeugung. (Rotter)
- Es gibt eine interne und externe Kontrollüberzeugungen
- interner Kontrollüberzeugung glauben Menschen, dass sie für ihr Leben verantwortlich sind.
- externer Kontrollüberzeugung glauben Menschen, dass äußere Faktoren ihr Leben bestimmen.
- ist nicht in allen Situationen konsistent
Erkläre die Theorie der Selbstwirksamkeit. (Bandura)
Nenne die vier Hauptquellen der Selbstwirksamkeit
Maß an Überzeugung, dass eine Person hat, um bestimmte Aufgaben erfolgreich auszuführen und Ziele zu erreichen
vier Hauptquellen der Selbstwirksamkeit:
- Erfolgserlebnisse (actual performance accomplishments)
- Stellvertretene Erfahrungen (vicarious experiences)
- Verbale Überzeugungen (Verbal persuasion)
- Emotionale Reaktionen (emotional arousal)
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