Wer ist nicht buchführungspflichtig?
Nicht buchführungspflichtig sind nach diesen Vorschriften ”Freiberufler“, weil bei diesen in der Regel kein Gewerbebetrieb vorliegt;
und ”Kleingewerbetreibende “ (Gewerbetreibende, deren Unternehmen keine kaufmännische Organisation erfordert und die auch nicht nach § 2 HGB in das Handelsregister eingetragen sind und keine der in § 141 AO genannten Grenzen überschritten haben).
Wer ist buchführungspflichtig nach Handelsrecht und nach Steuerrecht?
Was ist wesentlicher Grundsatz ordnungsmäßger Buchführung?
die Eintragungen in Büchern und die sonst erforderlichen Aufzeichnungen müssen vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet vorgenommen werden.
Sie sollen "die Lage des Vermögens nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung ersichtlich machen„
und ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens -, Finanz - und Ertragslage des Unternehmens vermitteln -> wahrheitsgetreu
Was steht grob im handelsgesetzbuch im §238 und §239?
Was sind die Aufgaben der Buchhaltung? (11)
Was sind die 11 Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (Sind einzuhalten!! Nicht Einhaltung Führt zu nicht brauchbarer Buchhaltung)
Einzelbewertung
Going-Concern-Prinzip
Imparitätsprinzip
Klarheit und Übersichtlichkeit
Maßgeblichkeitsprinzip
Periodenabgrenzung (ARAP/PARAP)
Realisationsprinzip
Richtigkeit
Saldierungsverbot
Stetigkeit
Vollständigkeit
Was ist unter dem Aspekt “Einzelbewertung” im Rahmen der Grundsätze der ordnungsmäßigen Buchhaltung zu verstehen?
Vermögensgegenstände und Schulden sind einzeln und getrennt zu bewerten (ggfls. stichtagsbezogen (Wertpapiere))
Was ist unter dem Aspekt “Going-Concern-Prinzip” im Rahmen der Grundsätze der ordnungsmäßigen Buchhaltung zu verstehen?
bei der Bewertung ist von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit auszugehen, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten (z.B. eine Insolvenzanmeldung) entgegenstehen.
Das macht für die Bewertung einen wesentlichen Unterschied: z.B. wird eine Spezialmaschine im "Normalfall" (d.h. bei angenommener Fortführung der Unternehmenstätigkeit) mit den Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen bewertet.
Im anderen Fall wäre der (in den meisten Fällen niedrigere) Liquidationswert (z.B. in Höhe des Materialwerts) anzusetzen
Was ist unter dem Aspekt “Imparitätsprinzip” im Rahmen der Grundsätze der ordnungsmäßigen Buchhaltung zu verstehen?
(Verluste vs Gewinne?)
Das Imparitätsprinzip besagt, dass vorsichtig zu bewerten ist (Vorsichtsprinzip) und alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, zu berücksichtigen sind
selbst wenn diese erst zwischen dem Bilanzstichtag (z.B. 31. Dezember 22) und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses (z.B. 10. März 23) bekannt geworden sind (man bezeichnet dies als Wertaufhellung bzw. den Zeitraum als Wertaufhellungszeitraum).
Gewinne hingegen dürfen nur berücksichtigt werden, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind. -> Realisationsprinzip
Was ist unter dem Aspekt “Klarheit & Übersichtlichkeit” im Rahmen der Grundsätze der ordnungsmäßigen Buchhaltung zu verstehen?
ein sachverständiger Dritter muss sich innerhalb angemessener Zeit einen Überblick über die Lage des Unternehmens verschaffen können.
Geschäftsvorfälle müssen in ihrer Entstehung und Abwicklung nachvollziehen lassen ("keine Buchung ohne Beleg„) -> Sowohl Ein- als Ausgaben
der Jahresabschluss nach § 243 Abs. 2 HGB muss klar und übersichtlich sein (Bilanzgliederung nach § 266 HGB sowie die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung nach § 275 HGB). Ein Bilanzkundiger weiß dadurch sofort, wo er z.B. das Eigenkapital eines Unternehmens finden kann ("rechts oben" — auf der Passivaseite der Bilanz oben).
Was ist unter dem Aspekt “Maßgeblichkeit” im Rahmen der Grundsätze der ordnungsmäßigen Buchhaltung zu verstehen?
Das Maßgeblichkeitsprinzip bedeutet, dass die Wertansätze der Handelsbilanz (HB) für die Steuerbilanz (StB) maßgeblich sind, d.h. in die Steuerbilanz übernommen werden.
Konkret bedeutet der Maßgeblichkeitsgrundsatz, dass zunächst aus der Buchführung die Handelsbilanz erstellt wird und dann daraus die Steuerbilanz – und damit indirekt der zu versteuernde Gewinn – abgeleitet wird
-> HB & StB müssen übereinstimmen, sonst Fehler
eig. Notizen (Marie): Maßgeblichkeit in der Buchhaltung bedeutet, dass die Finanzberichte eines Unternehmens die realen wirtschaftlichen Gegebenheiten genau widerspiegeln sollen.
Die Buchführung sollte auf objektiven und verlässlichen Informationen basieren.
Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Einnahmen und Ausgaben sollten nach anerkannten Standards bewertet werden.
Maßgeblichkeit erhöht die Transparenz, Genauigkeit und Vergleichbarkeit von Finanzberichten.
Was ist unter dem Aspekt “Periodenabgrenzung (ARAP/PARAP)” im Rahmen der Grundsätze der ordnungsmäßigen Buchhaltung zu verstehen?
Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahrs sind unabhängig von den Zeitpunkten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu berücksichtigen.
ARAP: z.B.: Beispiel: Wenn eine Dienstleistung in einer Periode erbracht wird, aber erst in der nächsten Periode bezahlt wird, wird die Dienstleistung dennoch in der ersten Periode erfasst.
PARAP: z.B.: Beispiel: Die Kosten für eine Versicherung, die mehrere Monate abdeckt, werden gleichmäßig auf die Monate verteilt, anstatt alle Kosten in einem Monat zu erfassen.
Die Periodenabgrenzung ist ein Hauptmerkmal der Bilanzierung nach HGB und Steuerrecht und macht den wesentlichen Unterschied zu einer Einnahmen-Überschuss-Rechnung oder einer Kapitalflussrechnung aus.
(bezieht sich auf das Konzept, Einnahmen und Ausgaben in der Buchhaltung so zuzuordnen, dass sie der tatsächlichen wirtschaftlichen Periode entsprechen)
Die Periodenabgrenzung bedient sich der Bilanzposten „Forderungen“, „Verbindlichkeiten“, „Rückstellungen“, „ARAP“ und „PRAP“; die entsprechenden Buchungen bezeichnet man als Abgrenzungsbuchungen.
Die Periodenabgrenzung "unterstützt" die dynamische Bilanztheorie, der zufolge der Jahresabschluss als eine zeitraumbezogene Rechnung einen korrekten und mit den Vorjahren vergleichbaren Gewinn ermitteln soll
Was ist unter dem Aspekt “Realisationsprinzip” im Rahmen der Grundsätze der ordnungsmäßigen Buchhaltung zu verstehen?
Das neben dem Imparitätsprinzip kodifizierte Realisationsprinzip besagt, dass Gewinne erst dann berücksichtigt werden dürfen, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind (wenn man also tatsächlichen Gewinn gemacht hat) (Verluste hingegen sind aufgrund des Imparitätsprinzips bereits dann zu berücksichtigen, wenn sie absehbar sind)
Was ist unter dem Aspekt “Richtigkeit” im Rahmen der Grundsätze der ordnungsmäßigen Buchhaltung zu verstehen?
Der Grundsatz der Richtigkeit fordert, dass die Geschäftsvorfälle korrekt in der Buchführung abgebildet werden; dazu gehört auch die Willkürfreiheit (korrekte Schätzung von z.B. Garantierückstellungen).
Was ist unter dem Aspekt “Saldierungsverbot” im Rahmen der Grundsätze der ordnungsmäßigen Buchhaltung zu verstehen?
Das Saldierungsverbot besagt, dass
» Posten der Aktivseite nicht mit Posten der Passivseite
» Aufwendungen nicht mit Erträgen und
» Grundstücksrechte nicht mit Grundstückslasten verrechnet werden dürfen.
-> Keinen Saldo bilden
->Das "Saldierungsverbot" ist ein wichtiger Grundsatz der ordnungsmäßigen Buchhaltung, der besagt, dass Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Einnahmen und Ausgaben sowie Gewinne und Verluste nicht in der Buchhaltung miteinander verrechnet oder "gesaldiert" werden dürfen, es sei denn, es gibt ausdrückliche rechtliche oder bilanzielle Grundlagen dafür. Stattdessen müssen sie separat erfasst und in der Finanzberichterstattung transparent dargestellt werden.
Was ist unter dem Aspekt “Stetigkeit” im Rahmen der Grundsätze der ordnungsmäßigen Buchhaltung zu verstehen?
Stetigkeit ist für den Jahresabschluss erforderlich, um Abschlüsse vergleichbar zu machen.
» Bewertungsstetigkeit verlangt, die auf den vorhergehenden Jahresabschluss angewandten Bewertungsmethoden beizubehalten. (FIFO/LIFO)
Notizen Marie: dass einmal gewählte Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in der Buchführung und Berichterstattung kontinuierlich und konsistent angewendet werden sollen, es sei denn, es liegen sachliche Gründe für eine Änderung vor. Dieser Grundsatz trägt zur Vergleichbarkeit der Finanzinformationen über verschiedene Perioden hinweg bei und erhöht die Transparenz der Unternehmensberichterstattung.
Was ist unter dem Aspekt “Vollständigkeit” im Rahmen der Grundsätze der ordnungsmäßigen Buchhaltung zu verstehen?
Das Vollständigkeitsgebot besagt, dass die Buchführung vollständig vorgenommen werden müssen.
Der Jahresabschluss hat sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten sowie Aufwendungen und Erträge zu enthalten.
Ein Verstoß gegen das Prinzip der Vollständigkeit wäre verheerend, z.B. wenn der Kaufmann wesentliche Schulden (z.B. Bankkredite) aus der Bilanz "weglassen" würde - die Vermögenslage wäre nicht richtig dargestellt und die Bilanz wäre nahezu wertlos.
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