Wie lassen sich Angststörungen einteilen?
Spontane Angst:
Anfallsartig -> Panikstörung
Durchgehend -> Generalisierte Angststörung
Objekt- und situationsgebundene Angst:
Phobien
Wie kennzeichnen sich spezifische Phobien?
Angsterkrankungen, bei denen Betroffene unter extremer Furcht vor bestimmten Objekten oder Situationen leiden
Dauerhafte, unangemessene und intensive Furcht und/ oder Vermeidung spezifischer Objekte oder Situationen
Deutliche emotionale Belastung durch Symptome oder Vermeidungsverhalten
Einsicht, dass die Symptome und das Vermeidungsverhalten übertrieben und unvernünftig sind
Die Symptome sind auf die gefürchtete Situation oder Gedanken an diese beschränkt
Welche Typen gibt es bei spezifischen Phobien?
deutliche Häufungen in Bezug auf bestimmte Klassen von Situationen und Objekten (vgl. „Preparedness“)
Tiertypus
Bspw. Angst vor Spinnen, Schlangen oder Insekten
Oft werden besonders die abrupten Bewegungen der Tiere gefürchtet
Umwelttypus
Angst vor Naturereignissen wie Gewitter oder Wasser
Situationstypus
Furcht vor bestimmten Situationen wie Menschenmengen oder engen Räumen
Blut-, Spritzen- und Verletzungstypus
Ausgeprägte Angst vor Arztbesuchen oder Spritzen
Besonders relevant ist dieser Typus, da z.T. wichtige Untersuchungen bzw. Behandlungen nicht wahrgenommen werden
Besonderheit: bis zu 75% der Betroffenen fallen in entsprechenden Situationen in Ohnmacht
Anderer Typus
Sonstige Kategorien (Ersticken, Infektionen etc.)
Wie sieht die Epidemiologie bei spezifischen Phobien aus?
Lebenszeit-Prävalenz 15%
Einjahresprävalenz 7-9% (Raten abhängig von Definition des Schweregrades)
Frauenanteil abhängig vom Typus:
bei Tier- und naturbezogener Phobie 75-90%,
bei Höhenphobie 55-70%,
bei situationsbezogener Phobie 75-90%,
bei Blut- bzw. Injektionsphobie 55-70%
Wie ist der Verlauf bei spezifischen Phobien?
Onset abhängig vom Typus:
situationsbezogene Phobie in Kindheit sowie Mitte der 20er Lj. (zweigipflige Verteilung), andere Typen meist in der Kindheit
Wie sieht die Komorbidität von spezifischen Phobien aus?
häufig mit anderen Angststörungen, v.a. Panikstörung mit Agoraphobie/ sozialer Phobie; z.T. auch gemeinsames Auoreten mit PTBS, Zwangsstörung, affektiven Störungen, Sucht, Persönlichkeitsstörungen
Wie sieht die Ätiologie von spezifischen Phobien aus?
Stärkere Angst-konditionierung für Schlangen/Spinnen als für Blumen
Manche CS und US passen besonders gut zusammen
=> Biological Preparedness
Zwei-Faktoren-Theorie (Mowrer, 1939)
Vulnerabilitäts-Stress-Modell:
Angeborene Prädisposition bzgl. Entwicklung von Angsterkrankungen (Familienstudien)
Temperamentsbezogene Risikofaktoren
Umweltbezogene Risikofaktoren
Wechselwirkung zwischen Prädisposition und Stresslevel kann zur Entstehung von Angsterkrankungen beitragen
Three-Pathway-Modell und Erweiterungen (Rachman, 1976, 1977, 1991)
3 Wege des Angsterwerbs:
klassische bzw. operante KondiYonierung
Modelllernen
Instruktionslernen (z. B. Ängste oder Warnungen der Eltern)/ Semantisches Lernen (z.B. Berichte über Flugzeugabstürze)
Wie sieht die Therapie von spezifischen Phobien aus?
Behandlungsempfehlung: Konfrontationsverfahren
Unterschiede im konkreten Vorgehen bzgl. massiert oder graduiert bzw. in vivo (in der Realität) oder in sensu (in der Vorstellung)
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