Repräsentationen
Mentale Repräsentation = die Art, in der Eigenschaften der Umwelt (z.B. Farben, Objekte, Bewegung) durch ein kognitives System kopiert / simuliert werden
hat nichts direkt mit Neuro zu tun, ist psychologischer Begriff
Neuronale Repräsentation = die Art, in der sich Eigenschaften der Umwelt in neuronalen Signalen (z.B. unterschiedlichen Feuerraten von Neuronen) manifestieren
z.B. EEG-Signale, Signale bei funktionaler Bildgebung
Es ist nicht immer einfach, diese beiden Aspekte zu verknüpfen -> keine 1-zu-1-Zuordnung, aber häufig korreltaiver Zusammenhang
Mit den Methoden heutzutage kann man keine 1 zu 1 Zuordnung machen
❌Visuelles System ist gutes Beispiel
Neuronale Informationsverarbeitung
Ein Neuron integriert den Input einer großen Zahl anderer Neurone
Wenn eingehende Signale eine Schwelle überschreiten (räumliche + zeitliche Summation) wird ein Aktionspotenzial ausgelöst
ein Neuron Integriert Informationen/ Input und übersetzt ihn in Feuerrate
Integration: zeitgleicher Input wird integriert -> notwendig für Aktionspotenzial (Schwelle muss überschritten werden)
❌Je basaler die Ebene des Neurons, desto basaler die Reizinformation, die es verarbeitet (z.B. visuelles System: weiter unten reagieren Neurone auf Kanten, weiter oben auf komplexere Reize, wie z.B. Gesichter)
Einzelzellableitung
Invasive Methode
Elektrode wird in Axon (intrazellulär) oder außerhalb der Axonmembran (extrazellulär) implantiert
Aktivität einer einzelnen Zelle (single cell) oder mehrerer Zellen (multi-unit) wird gemessen -> Problem des Spike-sorting
❌Keine Stimulation
Elektroden werden unter Vollnarkose implantiert
Im Menschen: um epileptischen Herd zu identifizieren, werden manchmal in Patienten mit besonders schwerer Erkrankung in-vivo Messungen durchgeführt
Depth-electrodes (Tiefenelektroden) -> Subkortikale Regionen
Multi-electrode Grid (Elektrodennetz) -> Kortikale Regionen
passiert meist im Tiermodell
Kann auch Aktionspotenziale von mehreren Zellen messen -> muss Signale einzelnen Neuronen zuordnen -> Spike-Sorting-Problem
❌Räumliche und zeitliche Auflösung sehr gut
Epilepsie
Elektrodennetz bekommt man auf den Kortex gelegt
Wird implaniert und über mehrere Tage beobachtet
Grandmother cells
Im visuellen System gibt es eine Hierarchie der Verarbeitung -> Antworten von Zellen werden komplexer, je höher diese in der Hierarchie liegen
wenn man mehrere Neurone nacheinanderschaltet, können immer komplexere Informationen verarbeitet werden
Frage ist, welche Neurone am komplexesten sind / ganz oben in der Hierarchie stehen
„Grandmother cells“ -> hypothetische Zelle, die nur auf das Bild der eigenen Großmutter reagieren
Ist hypothetische Überlegung, glaubt keiner wirklich dran
Idee, dass Reizrepräsentation lokal ist
Problem wäre, dass man Großmutter dann nicht mehr erkennen kann, wenn das Neuron abstirbt
Neuronale Codes
Rolls und Deco (2002) unterscheiden drei Möglichkeiten
Lokale Repräsentation: alle Informationen über einen Reiz befinden sich in einem Neuron -> Grandmother cell
Fully distributed representation (vollständig verteilte Repräsentation): Information über Reiz befindet sich verteilt in allen Neuronen einer Population
Sparse distributed representation (teilweise verteilte Repräsentation): Information über Reiz befindet sich verteilt in einem Teil der Neuronenpopulation
Neuronale Codes - Beispiel 1
Tierstudie (sind auch nur Einzelfälle)
Zellen antworten meist auf verschiedene Reize der gleichen Kategorie (jedoch unterschiedlich stark)
Eher nicht konsistent mit „Grandmother cells“
y-Achse ist Feuerrate vom Neuron in AP pro Sekunde
Hat 5 Gesichter und 5 Objekte
0 ist baseline-Aktivität -> ist immer relativ zur Spontan-Aktivität
Ist sehr heterogen -> zeigen gemischte Präferenz
Neurone haben teilweise Präferenz, manche reagieren ähnlich auf alle Reize (einer Gruppe)
Neurone haben aber Präferenz für Kategorie Gesichter
Auch nicht konsistent mit fully distributed -> passt eher zu zum Teil verteilte Repräsentation
Neuronale Codes - Beispiel 2
Humanstudie
Messungen mittels Tiefenelektroden in Epilepsiepatienten zur Lokalisation der Anfallsquelle (medialer Temporallappen)
Manche Neurone (hier Hippocampus) sind erstaunlich selektiv für bestimmte Reizkategorien („Jennifer Aniston Neurone“)
Aber: begrenzte Testreize
Konnte Effekte von Identität des Objektes von Perspektiven etc. trennen -> hat verschiedene Bilder einer Person gezeigt
Widerspricht nicht den anderen Befunden, aber zeigt, dass es einzelne Neurone gibt, die eine Präferenz haben
Unterstützt nicht, dass es einzelne Neurone gibt, die nur auf Jennifer Aniston reagieren -> sagt nur, dass Neurone spezifisch sein können
Sind nur Daten von einzelnen Patient*innen -> hat für verschiedene Reize Neurone gefunden -> Einzelne Neuroneneffekte bei einzelnen Patient*innen
Peri-stimulus time histogram
Übliches Format, in dem Daten von Einzelzellableitungen präsentiert werden
Raster-Plot:
Zeilen = Trials
Striche = Spikes
Histogramm der spike rate über alle Trials
❌misst ms und guckt sich die spike-rate an
Rate coding: die Feuerrate des Neurons kodiert Information
Ursachen: relative und absolute Refraktärzeit, Steigung der Aufstrichphase des Aktionspotentials
Temporal coding: die Synchronizität mehrerer Neurone (oder Neuronenverbände) kodiert Information
Frequenz der Feuerrate ist einzige Art, wie Neuron unterschiedliche Reizintensitäten codieren kann
Frequenz der AP hängt von Reizintensität ab
❌Hängt zusammen mit relativer und absoluter Refraktärphase und wie sich Natriumkanäle öffnen
Kann unterschiedliche Reizintensitäten abbilden, indem man sich mehr als ein Neuron anguckt
Temporal coding
Punkte in Plot sind APs
So können auch Infos codiert werden im Nervensystem -> wie synchron feuern veschiedene Neuronenpopulationen
❌Spielt eine Rolle bei Bindungsproblem -> Reizinformationen, die verschieden verarbeitet werden, werden über synchrones Feurn zu einem Eindruck zusammengeführt (Idee)
Kann sein, dass das dazu beiträgt, welche Informationen zusammen gehören
Grundidee: das einzelne Neuron codiert die Information, die relevant ist
Kann heutzutage aber viele 100e Neuronen gleichzeitig messen -> Fokus ist heutzutage mehr da
… vs. Populationen
a)
hat hier drei Neurone, lässt sich auf größere Populationen übertragen
Aktivität wird über Feuerrate codiert
Jede Achse bezieht sich auf Feuerrate eines Neurons
Punkte sind an Feuerrate der Neurone
Einzelne Punkte bilden aktuelles Aktivitätsmuster in der Neuronenpopulation zu einem bestimmten Zeitpunkt ab
Mit der Zeit bewegt sich Zustand der Neurone durch den Raum
Frage ist, was Aktivitätsmuster aussagt -> was für Verhalten / kognitive Prozesse
b)
Bei 0 wird Reiz gezeigt -> Feuerrate der Neurone ändern sich
Tier musste Entscheidung zwischen zwei Reizen treffen (blau oder rot)
Zeigt, wie sich Feuerrate verändert, je nachdem, welcher Stimulus ausgewählt wurde
Dieser Ansatz würde sich alle Neurone auf einmal angucken, nicht einzelne
Trägt Aktivierungsmuster in dreidimensionales Koordinatensystem ein
Zu Beginn kann man noch keine Trennlinie ziehe, aber je weiter Messung voranschreitet, kann man anhand Populationsaktivität trennen, ob Tier links oder rechts wählt
Inforamtion ist in Muster der Populationsaktivität vorhanden, aber nicht in einem einzelnen Neuron
Kann man auch für Bildgebungsmethoden machen (Voxel)
Einzelzellableitungen: Zusammenfassung
Invasive Methode, um Antwortverhalten einzelner Neurone auf bestimmte Reize zu untersuchen
Befunde sprechene her für „sparse distrbuted coding“ - Reize werden innerhalb von Neuronenpopulationen teilweise verteilt verarbeitet
❌Im Menschen wird diese Methode nur im Kontext von medizinischen Eingriffen angewandt
einzelne Neurone zeigen aber Selektivität
EEG - Elektroencephalogramm
Entwicklung des EEG
Entwickelt vom dt. Neurologen Hans Berger
1902: erste Experimente in Hunden und Katzen
❌1924: Entwicklung einer Methode zur Ableitung der Hirnaktivität im Menschen
❌1929: Veröffentlichung im Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten
Weitere Meilensteine
1930er Jahre: Erste BEobachtung veränderter EEG-Aktivierungsmuster bei Tumor- und Epilepsiepatienten
1958: Entwicklung eines standardisierten Verfahrens zur Lokalisierung von Elektroden auf dem Kopf (10-20 System, Jasper)
1989: Erstes digitales EEG - vorher mussten Aufzeichnungen auf Milimeterpapier per Hand ausgewertet werden
EEG - Aufbau
Elektroden in Hauben / Kappen auf Kopfhaut fixiert
Bis zu max. 256 Elektroden
Einzelne Elektroden an den Augen (Elektrookulogramm) -> Augenbewegung & Blinks führen zu Artefakrten im EEG (besonders an frontalen Elektroden), die damit später korrigiert werden können
Sieht, wo Proband*in geblinzelt hat -> deswegen noch Elektroden an den Augen
von anterior nach posterior
Schmeißt meist trials, in denen geblinzelt wurde, raus
Das 10-20 System
beschreibt in Prozentschritten die Platzierung von Elektroden auf der Schädeldecke
Vom vorderen Referenzpunkt (Nasion) bis zu hinterem (Inion) nimmt man als 100% und in der Mitte der Punkte setzt man zentrale Referenzelektrode (Cz)
Damit man es vergleichbar halten kann für Personen mit unterschiedlichen Kopfgrößen
Referenzelektroden kann man an verschiedenen Stellen platzieren
Das EEG Signal
Keine Messung von Aktionspotentialen
Viel zu ungenau für einzelne APs
Inhibitorische und exzitatorische postsynaptische Potentiale (IPSPs und EPSPs) führen zu Ladungsverschiebungen (Bildungen von Dipolen), die an der Kopfoberfläche gemessen werden können
EEG-Rythmen / Oszillationen spiegeln synchrone Aktivität großer Neuronenverbände wider
Negative und positive EEG-Ausschläge spiegeln die Orientierung von Dipolen im Gehirn wider
Hat z.B. bestimmte Frequenzbänder, die in verschiedenen Schlalstadien dominant sind
Die Polarität des an der Schädeloberfläche gemessenen Signals hängt davon ab
Ob EPSPs oder IPSPs ausgelöst wurden
Wo der synaptische Kontakt liegt (höhere vs. Tiefere kortikale Schichten)
Von der Polarität des am Skalp gemessenen Signals („skalp-positiv“ / „skapl-negativ“) kann nicht auf die ablaufenden zellulären Prozesse geschlossen werden
Abbildungen
Reden immer über Pyramidenzellen
Pyramidenzelle bekommt exzitatorischen Input und wird depolarisiert -> EPSP -> extrazellulärer Bereich (obere Kortexschichten) wird negativer im Vergleich zum intrazellulären Bereich -> Bereiche weiter unten werden relativ gesehen positiver -> hat Dipol
Würde an der Schädeloberfläche Negativierung messen
Kann aus dem Signal nicht rauslesen, ob Neuron gehemmt oder aktiviert wird
Wenn exzitatorischer Input unten ankommt, würde man oben positives Signal messen
Kann nur sagen, dass es Unterschiede gibt, aber nicht die physiologischen Umstände dieser Unterschiede
Was wird mit EEG gemessen?
an der Schädelfläche kommt Summenaktivität der Pyramidenzellen unter der Elektrode an
Braucht synchrone Aktivität an vielen Zellen, damit Summenpotenzial so stark ist, dass man es messen kann (canceln sich teilweise auch wieder raus)
Das EEG Signal V
Dipole können nur gemessen werden, wenn viele parallel angeordnete Zellen synchron aktiv sind
Dipole müssen möglichst senkrecht zur Kortexoberfläche (zur Elektrode) angeordnet sein
Entgegengesetzte Effekte im gleichen Kortexbereich stellen eine Schwierigkeit dar - es wird ja nur ein Summenpotenzial gemessen
Tieferliegende Hirnstrukturen können nicht bzw. nur schlecht gemessen werden (Feldstärke eines Dipols nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab)
Ausrichtung der Dipole kann sich auch verändern
Das EEG Signal VI
Je geringer die Fläche der aktiven Dipole, desto größer das Verhältnis Potential Kortex / Potential Skalp (-> es geht mehr Signal „verloren“)
Umkehrschluss: bei sehr großflächiger Aktivität können auch tiefer liegene Potentiale gemessen werden
EEG - Anwendungsfelder
Es gibt zwei primäre Anwendungsfelder in den kognitiven Neurowissenschaften
Ereigniskorrelierte Potentiale (EKPs) - Eventrelated potentials (ERPs)
Analyse oszillatorischer Aktivität
EKPs
Ereigniskorrelierte Potentiale: EEG-Signal wird im Hinblick auf ein bestimmtes Ereignis zeitlich synchronisiert (time-locked, z.B. auf Präsentation eines Reizes) und über viele Trials gemittelt (um den Effekt von Rauschen im Signal zu reduzieren)
Das Ergebnis ist für jede Elektrode eine Zeitreihe (typischerweise post-Stimulus) mit charakteristischen positiven und negativen Ausschlägen)
Zeitverlauf und Amplitude dieser Ausschläge stehen ggf. mit verschiedenen Aspekten der Aufgabe in Beziehung (z.B. Reizverarbeitung, Aufmerksamkeit)
EKPs: Beispiel
Mittelung über alle Trials eines Probanden
Berechnung des Grand Averages über alle Probanden
Warum wird so viel gemittelt?
Charakteristische Folge von positiven und negativen Ausschlägen (Peaks)
Peaks werden nach Polarität (P/N) und Latenz (in ms, z.B. N400, P300) oder Nummer des Peaks (P1, P2, N1) benannt
❌Negativierung wird üblicherweise nach oben aufgetragen
muss Daten Mitteln, weil es viel Rauschen gibt
Erst dann bekommt man charakteristische Kurve
EKP-Komponenten
EKPs lassen sich in sogenannte Komponenten einteilen
Komponenten sind charakterisiert durch
Amplitude
Wie hoch ist der Peak?
Latenz
Wann passiert der Peak?
Skalpverteilung
Wie ist das Signal räumlich verteilt?
Eine Komponente muss reproduzierbar und manipulierbar sein
Reproduzierbar: tritt in verschiedenen Menschen in unterschiedlichen Kontexten auf
Manipulierbar: konsistent veränderbar durch experimentelle Manipulation (z.B. Aufmerksamkeit) -> Veränderung von Amplitude, Latenz und/oder Skalpverteilung
EKPs: Interpretation Graphik
weiß nicht ob EPSPs oder IPSPs
Weiß nur, dass da synchrone Aktivität von Neuronen ist
❌Kann Graphik nicht spezifischen Prozessen zuordnen, wenn man keinen Vergleich hat
z.B. wie früh werden Gesichtsausdrücke verarbeitet / erkannt
Braucht immer verschiedene Kategorien, die man miteinander vergleichen kann -> muss das kontrastieren
EKPs: Interpretation
Komponenten entsprechen unter Umständen verschiedenen (kognitiven) Verarbeitungsstufen
❌Aber: 1-zu-1-Zuordnung nicht möglich, da immer nur eine Summe elektrischer Aktivität gemessen wird (Korrelate der Prozesse überlagern sich)
Aufsummierung der Prozesse bildet Gesamt-EKP
Weiß dadurch aber nicht, wie die einzelnen Prozesse aussehen, gibt aber häufig Zusammenhang
Manchmal wird zwischenexogenen und endogenen Komponenten unterschieden
Exogen
Durch externen Stimulus ausgelöste Komonente
treten schon noch 50-100ms auf
Endogen
Durch Aufgabe ausgelöste Komponente
nicht durch Reizeigenschaften ausgelöst, sondern durch internen Prozess
Unterscheidung nicht immer eindeutig, z.B. bei kontextabhängiger Verarbeitung von Reizen
EKPs: Vor- und Nachteile
Vorteile
Veränderungen in den Dipolen spiegelt direkt neuronale Aktivität wider (im Gegensatz zu z.B. fMRT)
Änderungen in den Dipolen sind sofort an der Schädeldecke messbar -> exzellente zeitliche Auflösung
nicht so teuer
Nachteile
Räumliche Quelle des gemessenen Signals kann nicht genau bestimmt werden -> schlechte räumliche Auflösung
Weniger sensitiv für tiefere (subkortikale) Regionen als z.B. fMRT
Forward problem: Rückschluss von Dipol-Verteilung auf Potentialveränderungen an der Schädeldecke -> Kein Problem
Inverse problem: Rückschluss von Potentialveränderungen an der Schädeldecke auf Dipol-Verteilung -> keine eindeutige Lösung
kennt Dipol-Verteilung nicht wirklich, deswegen kann man davon keine Rückschlüsse ziehen
❌Aber verschiedene Lösungen können miteinander verglichen werden
Kann Dipollösungen miteinander vergleichen und gucken, welche besser passt
Beispiel: Gesichterkennung
kann gucken, ob man Verarbeitungsstufen mit EKP-Komponenten verknüpfen kann
P1 hat nichts mit dem Inhalt des Stimulus direkt zu tun
N170: Negativierung sieht man nur für Gesichtsreize -> ggf. gesichtsspezifische perzeptuelle Kodierung
N250: stärker für menschliche Gesichter -> ggf. spezifische Verarbeitung von menschlichen Gesichtern
Heißt N, weil es eine relative Negativierungs ist für Gesichter in Bezug auf andere Reize (sonst N negativ und P positiv)
Weitere bekannte EKP-Komponenten
N1/P1 - frühe aufmerksamkeitssensitive Komponenten
P300
N400
ERN (Error-related negativity)
N1/P1
gestrichelt: Aufmerksamkeit nicht drauf gerichtet
Frühe Komponenten sind sensitiv für Aufmerksamkeit -> höhere Amplituden, wenn Aufmerksamkeit drauf gerichtet war
Wird durch verhaltensrelevanten Oddball Reiz ausgelöst
Spiegelt möglicherweise Context upating wieder - mentales Modell der Umwelt wird aktualisiert
auf den Zielreiz hin wird P300 ausgelöst (z.B. drück bei Kreis / hohem Ton)
Negative Komponente relevant für semantische Verarbeitung (Kutas & Hillyard, Science, 1980)
guckt, ob letztes Wort im Satz semantisch zum restlichen Satz passt
Wenn es nicht passt, wird starke N400 ausgelöst
Sieht Peak 400 ms nach Reizpräsentation
ERN
Response-locked Komponente, die mit Fehlerverarbeitung assoziiert ist -> Falkenstein et al., 1990; Gehring et al., 1990
error related negativity
Tritt auf, wenn Proband*innen merken, dass sie Fehler gemacht haben
EEG Oszillationen
Neuronenverbände feuern oft synchron
Unterschiedliche Frequenzbereiche sind mit verschiedenen Funktionen assoziiert
Delta: sieht man im Tiefschlaf
Je höher arousal, desto höher ist auch Grundoszillation im EEG
Je tiefer der Schlaf, desto niedrigfrequenter sind Waves im EEG
Analyse der Frequenzanteile
Zerlegung eines komplexen Signals in Summe von Sinus/Cosinus-Schwingungen
möchte Rohsignal in Frequenzanteile zerlegen
Je höher die Power, desto größer ist der Anteil der Frequenbereichs am Rohsignal
EEG / MEG: Zeit-Frequenz-Analysen
Es wird der Anteil (Power) am Signal für verschiedene Frequensbänder berechnet
Diese Karten können dann wieder z.B. zwischen verschiedenen Bedingungen verglichen werden
400-800 ms geht Aufmerksamkeit runter -> hat vielleicht was mit Alpha… zu tun?
Magnetoencephalographie (MEG)
Das MEG Signal
Erfasst werden magnetische Signale, die durch die elektrische Aktivität des Gehirns hervorgerufen werden
Europhysiologische Grundlage ist ähnlich wie beim EEG: Neurone werden durch EPSPs/IPSPs zu Dipolen
Allerdings sind für das MEG Signal eher die intrazellulären Ströme entscheidend
Dänischer Physiker
Entdeckt 1820, dass Kompassnadel in der Nähe eines stromdurchflossenen Drahtes ausgelenkt wird
Geburtsstunde des Elektromagentismus
Magnetisches Feld umgibt stromdurchflossenen Leiter -> Feldlinien verlaufen senkrecht zur Stromrichtung
ist extrem teuer und aufwändig -> deutlich weniger verbreitet in Psychologie als z.B. EEG
Misst die magnetischen Momente, die durch die Dipole hervorgerufen werden (aufgrund intrazellulärer Ströme)
Stromfluss durch Axon
Unterschiede zwischen EEG und MEG
EEG
Basiert eher auf Signalen von senkrecht zum Schädel orientierten Pyramidenzellen
elektrische Dipol-Felder entstehen senkrecht zu Pyramidenzellen
MEG
Basiert eher auf Signalen von tangential zum Schädel orientierten Pyramidenzellen
Wenn man Magentfelder messen möchte, müssen die aus Schädel austreten -> ist sensitiver für Pyramidenzellen, die parallel zur Schädeldecke liegen -> braucht man bei MEG
Elektische Aktivität bei beiden die Ursache des Signals, aber misst andere Sachen davon
Die Ausbreitung des EEG Signals hängt von den elektrischen Eigenschaften des Gewebes ab
z.B. haben CSF, graue und weiße Substanz sehr unterschiedliche Leistungseigenschaften
Bei MEG wird Signal weniger durch Gewebeeigenschaften verzerrt
MEG Signal ist dagegen von den umgebenden Substanzen unbeeinträchtigt
Räumliche Ausbreitung des Signals bei MEG geringer -> bessere räumliche Auflösung
Messung des MEG Signals
„Magentometer“ messer die Magnetfelder, die durch die Neuronen erzeugt werden: Spulen, in denen durch die Magnetfelder wiederum Ströme induziert werden
Damit die sehr geringen Ströme gemessen werden können, muss der Widerstand in den Spulen gering sein -> Supraleitung durch Helium-Kühlung auf -269°
> 300 Sensoren in modernen Geräten
Signalstärke hängt ab von 1) Distanz zur Quelle und 2) Orientierung des Magnetfeldes
Stärkste Signale bei naher Quelle und senkrecht aus dem Schädel austretenden Feldlinien
❌Abschirmmaßnahmen gegen externe Störquellen nötig
MEG: Analyse
Event-related Magnetic Fields (analog zu EKPs): magentische „Gegenstücke“ von EKP-Komponenten, „m“ als Zusatz, z.B. N100m, P300m
Oszillatorische Aktivität (Zeit-Frequenz-Analysen) ähnlich wie beim EEG
Dipol-Modellierung (wie auch beim EEG) um verschiedene Dipol-Lösungen, die die gemessenen Signale generiert haben könnten, zu vergleichen
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